to a T



to a T ist das neuste Spiel von Keita Takahashi, dem Katamari-Schöpfer, das international von Uvula LLC entwickelt wurde und genauso skurril ist, wie man es erwarten würde.

Die Hauptfigur leidet darunter, wie ein T geformt zu sein, das heißt, sie kann ihre Arme nur ausgestreckt halten. Das führt im Alltag natürlich zu allerlei Problemen, doch ihr treuer Hund hilft ihr tatkräftig im Alltag.

Zunächst navigiert man sich durch kleine Minispiele, um Aktivitäten wie Essen, Zähneputzen und die Anziehen zu bewältigen. Doch es dauert nicht lange, bis das Spiel sehr weird wird.



Bei einer Giraffe holt man sich ein Baguette für die Schule ab. In diversen Läden kann man sich zudem zahlreiche andere Outfits kaufen – über 500 Teile!

Das Spiel ist in acht Kapitel untergliedert. Während die ersten relativ alltäglich sind, wenn auch mit vielen rätselhaften Ereignissen, eskaliert alles nach und nach und wird zunehmend schräger.

Das Gameplay besteht hauptsächlich aus Herumlaufen und Minispielen, die oft arcade-artiger Natur sind, oft aber auch Aufmerksamkeit erfordern (z.B. schnelles Kopfrechnen).

Zudem hat das Spiel eine kleine Open World, eine Stadt am Meer mit allerlei Leuten, Läden und Orten, von Straßen über Strand bis hin zu einem riesigen Leuchtturm aus Muscheln.



to a T ist offensichtlich ein Spiel über das Anderssein. Mobbing ist kurz ein Thema, aber relativ schnell gegessen. Im Kern ist das Spiel heiter und es sehr mehr darum, das Anderssein und Diversität zu akzeptieren bzw. wertzuschätzen. Das Geschlecht der Hauptfigur wird auch nie definiert, bei der Wahl der Kleidung und Frisur kann man sich völlig austoben.

Besonders cool fand ich, dass man im späteren Verlauf auch mal den Hund und die Mutter der Hauptfigur steuert. Schön ist auch, dass durch die Spielstruktur und die überschaubare Welt ein kleiner Mikrokosmos entsteht – das hat mich etwas an Natsu-Mon erinnert.

Der Humor war für mich eher Hit or Miss. Das Spiel ist wirklich sehr schräg. Die Ästhetik war nicht immer meins, aber vielen der Ideen und dem magischen Realismus konnte ich durchaus etwas abgewinnen.

Narrativ ist es relativ seicht. Im Mittelteil lässt es etwas nach, aber das letzte Drittel ist fast nur noch Story – und da wird es noch mal richtig weird, aber irgendwie auch sehr cool. Das Ende ist dann auch ein bisschen herzerwärmend.



tl;dr: to a T ist definitiv Special Interest. Es erzählt eine relativ seichte, aber schöne Geschichte übers Anderssein, und streut dabei so viele schräge und skurrile Ideen ein, dass etwas sehr Eigenes entsteht. Spielerisch ist es eher zweckmäßig. Nicht alles hat ganz bei mir gezündet, aber ich bin froh, dass es dieses Spiel gibt.


Spielzeit: 05:30h
Wertung: 6,5/10

Challenge-Achievements:
Beende 8 Neuerscheinungen (4/8)