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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Yakuza 4



    Nach einer kleinen Pause ging die Yakuza-Reise von mir und Lynx im Januar/Februar weiter. Leider habe ich nie den Bericht geschrieben und entsprechend nun auch schon einiges vergessen, also halte ich mich kurz^^

    Auf Yakuza 4 war ich deshalb besonders gespannt, weil man hier erstmals mehrere Protagonisten spielt – und dann gleich vier! Entsprechend ist das Spiel in vier Segmente à vier Kapitel geteilt, wobei die Handlungen miteinander verwoben sind und am Ende in einem gemeinsamen Finale alle zusammenlaufen.

    Das Setting ist in erster Linie Kamurocho. Andere Locations (Okinawa und ein Gefängnis) werden aber zumindest kurz besucht. Es folgen paar Worte zu den spielbaren Charakteren.

    Akiyama: Sehr sympathischer Typ und ich bin froh, dass man ihn in Yakuza 5 gleich wieder spielt. Sein Teil ist eher eine Art Prolog des Spiels, deshalb kommt es noch nicht so sehr zur Eskalation, aber dafür wird ziemlich viel von dem Fundament für den Rest des Spiels gelegt. Es ist auch mal schön, jemanden zu spielen, der zwischen den Stühlen steht und nicht direkt in kriminelle Machenschaften involviert ist, aber eben auch kein Cop. Wobei, eigentlich trifft das ja auch auf Kiryu zu

    Saejima: Sehr cool, dass hier die Ereignisse von 1985 so eine große Rolle spielen, die ich nur aus Yakuza 0 periphär kannte. Mit Saejima bekommt Majima richtig Backdrop. Die Flucht aus dem Gefängnis ist zudem ziemlich unverbraucht. Als er dann angespült von Kiryu gefunden wird (der vorher noch nicht vorkam), ist das natürlich klischeehaft, aber auch extrem cool. Saejimas wortkarge Art hebt ihn auch angenehm von den anderen Charakteren ab.



    Tanimura: Ein Detektiv bei der Polizei – und der imo insgesamt schwächste Teil. Die Twists riecht man drei Meilen gegen den Wind und oft ist man erstaunt über Tanimuras Dummheit. Es ist zwar schon cool, auch mal die Perspektive der Polizei und die Korruption in den eigenen Reihen zu sehen – to be fair ist es spätestens nach Yakuza 2 auch nichts wirklich Neues mehr^^

    Kiryu: Dazu muss ich wohl nicht viel schreiben. Es ist cool, dass sie sich ihn bis zum Schluss aufgespart haben.

    Die größte Neuerung in Kamurocho ist, dass man nun auch über die Dächer und durch den Untergrund der Stadt gehen kann, was oft dann zur Geltung kommt, wenn man flüchten oder unentdeckt von A nach B kommen muss. Ein paar kleine neue Locations gibt es dort natürlich auch.

    Die neuen Minispiele (Boxelicos, Fighter Maker) haben ich nur sehr kurz ausprobiert.



    Besonders mochten wir das epische Finale. Das ist in seiner Inszenierung einerseits schon fast albern episch mit seinem dramatisch inszenierten 4-gegen-4. Auch das „I played you“ eines gewissen Charakters, der kein Doppelagent, sondern ein Vierfachagent (???) war, war vielleicht ein bisschen zu viel des Guten – wenn auch dadurch unvorhersehbar

    Aber es ist richtig cool, dass das Spiel diesmal zum ersten Mal nicht den größten Teil dessen, was es im Spiel aufbaut, mit dem Finale wieder zerstört (d.h. die Charaktere nicht alle sterben lässt). Stattdessen zeigt das Ende für alle, wie es danach weitergeht, was nicht nur richtig konsequent und cool ist, sondern auch einfach sehr herzerwärmend und befriedigend. Richtig gut!



    tl;dr: Yakuza 4 kommt nicht ohne Höhen und Tiefen, doch die Aufteilung der Story auf vier Charaktere bringt der Serie definitiv den dringend benötigten frischen Wind, und das Finale bzw. Ende war einfach richtig gut!

    Spielzeit: 20:30
    Wertung: 7,5/10

    Challenge-Achievements:
    Beende 12 RPGs (9/12)
    Beende 3 Yakuzas (1/3)


  2. #2
    to a T



    to a T ist das neuste Spiel von Keita Takahashi, dem Katamari-Schöpfer, das international von Uvula LLC entwickelt wurde und genauso skurril ist, wie man es erwarten würde.

    Die Hauptfigur leidet darunter, wie ein T geformt zu sein, das heißt, sie kann ihre Arme nur ausgestreckt halten. Das führt im Alltag natürlich zu allerlei Problemen, doch ihr treuer Hund hilft ihr tatkräftig im Alltag.

    Zunächst navigiert man sich durch kleine Minispiele, um Aktivitäten wie Essen, Zähneputzen und die Anziehen zu bewältigen. Doch es dauert nicht lange, bis das Spiel sehr weird wird.



    Bei einer Giraffe holt man sich ein Baguette für die Schule ab. In diversen Läden kann man sich zudem zahlreiche andere Outfits kaufen – über 500 Teile!

    Das Spiel ist in acht Kapitel untergliedert. Während die ersten relativ alltäglich sind, wenn auch mit vielen rätselhaften Ereignissen, eskaliert alles nach und nach und wird zunehmend schräger.

    Das Gameplay besteht hauptsächlich aus Herumlaufen und Minispielen, die oft arcade-artiger Natur sind, oft aber auch Aufmerksamkeit erfordern (z.B. schnelles Kopfrechnen).

    Zudem hat das Spiel eine kleine Open World, eine Stadt am Meer mit allerlei Leuten, Läden und Orten, von Straßen über Strand bis hin zu einem riesigen Leuchtturm aus Muscheln.



    to a T ist offensichtlich ein Spiel über das Anderssein. Mobbing ist kurz ein Thema, aber relativ schnell gegessen. Im Kern ist das Spiel heiter und es sehr mehr darum, das Anderssein und Diversität zu akzeptieren bzw. wertzuschätzen. Das Geschlecht der Hauptfigur wird auch nie definiert, bei der Wahl der Kleidung und Frisur kann man sich völlig austoben.

    Besonders cool fand ich, dass man im späteren Verlauf auch mal den Hund und die Mutter der Hauptfigur steuert. Schön ist auch, dass durch die Spielstruktur und die überschaubare Welt ein kleiner Mikrokosmos entsteht – das hat mich etwas an Natsu-Mon erinnert.

    Der Humor war für mich eher Hit or Miss. Das Spiel ist wirklich sehr schräg. Die Ästhetik war nicht immer meins, aber vielen der Ideen und dem magischen Realismus konnte ich durchaus etwas abgewinnen.

    Narrativ ist es relativ seicht. Im Mittelteil lässt es etwas nach, aber das letzte Drittel ist fast nur noch Story – und da wird es noch mal richtig weird, aber irgendwie auch sehr cool. Das Ende ist dann auch ein bisschen herzerwärmend.



    tl;dr: to a T ist definitiv Special Interest. Es erzählt eine relativ seichte, aber schöne Geschichte übers Anderssein, und streut dabei so viele schräge und skurrile Ideen ein, dass etwas sehr Eigenes entsteht. Spielerisch ist es eher zweckmäßig. Nicht alles hat ganz bei mir gezündet, aber ich bin froh, dass es dieses Spiel gibt.


    Spielzeit: 05:30h
    Wertung: 6,5/10

    Challenge-Achievements:
    Beende 8 Neuerscheinungen (4/8)


  3. #3
    Children of Silentown



    Children of Silentown ist ein kleines, aber feines Point’n’Click-Adventure.

    Die Handlung spielt in einem Dorf, das abgeschnitten vom Rest der Welt von einem Wald umgeben ist. Es herrscht jedoch die strenge Regel, dass niemand diesen Wald betreten darf, denn dort hausen gefährliche Monster.

    Man spielt Lucy, ein Kind aus dem Dorf, dessen Mutter (wie so viele andere Menschen) eines Tages verschwand. Während die Erwachsenen sehr verbohrt in ihrer Weltsicht sind und ihre Regeln und Verbote extrem wichtig halten, sind die Kinder etwas neugieriger und weltoffener.

    Children of Silentown fühlt sich sehr an wie ein europäisches Märchen, sowohl von der Geschichte als auch vom Artstyle, der übrigens wunderschön ist. Größtes Alleinstellungsmerkmal sind die leeren Augen der Charaktere, was allem einen schaurigen Touch gibt.



    Die Atmosphäre ist größtenteils ruhig und melancholisch, manchmal aber auch mysteriös und bedrohlich. Für mich war sie einer der stärksten Aspekte des Spiels.

    Spielerisch ist es ein relativ typisches Adventure: Man interagiert mit NPCs und Dingen, kombiniert Items und nutzt diese in bestimmten Situationen. Lucy beherrscht außerdem ein paar Lieder, die man für zusätzliche Effekte auf NPCs und Gegenstände anwenden kann. Dabei muss man jeweils kleine Puzzle-Minispiele meistern, die vom Prinzip simpel, aber in der Praxis oft gar nicht so einfach sind. Mir haben sie gefallen.

    Nicht so sehr mochte ich die Momente, wenn man Tasks hatte, für die man sich per Trial-and-Error herumprobieren musste, und zwar im ganzen Dorf. Children of Silentown ist nicht schwer, aber es ist auch nicht immer intuitiv, was die Lösungsfindung angeht. Meistens ist es kein Problem, aber manchmal übersieht man einfach irgendwas oder kommt nicht auf den Weg, den das Spiel verlangt. Das ist eher ein generelles Problem, das ich mit dem Genre habe, und hier war es tbf auch nie wirklich schlimm.

    Von der Erzählung fand ich das Spiel durchaus gelungen. Die aufgebaute Atmosphäre ist sehr dicht, das Pacing ist gut und gerade das Ende (von denen es mehrere gibt) hat mir sehr gefallen. Die ganze Stimmung des Spiels ist schon recht einnehmend, und dafür wird es mir auch in Erinnerung bleiben.



    tl;dr: Children of Silentown ist ein märchenhaftes Adventure, das vor allem durch den Artstyle und die mysteriös-melancholische Atmosphäre punktet und neben dem Point’n’Click-Gameplay ein paar nette Puzzle-Einlagen bietet. Auch das Ende war sehr stimmig. Hat mir gut gefallen!

    Spielzeit: 07:00h
    Wertung: 7/10


  4. #4
    Inside



    Inside ist ein Horror-Puzzle-Platformer von den Limbo-Machern und dürfte eines der bekanntesten Indie-Spiele der letzten Jahre sein, u.a. weil es zahlreiche prestigeträchtige Awards einheimste. Ich kannte Limbo nur grob und wusste über Inside tatsächlich sehr wenig, bin also mehr oder weniger blind reingegangen.

    Und mir hat’s echt gefallen! Den Anfang fand ich ziemlich stark. Es gibt keinen Text im Spiel, aber es wird sehr effektiv ein Gefühl von Unbehagen und Furcht erzeugt und all das wunderbar mit dem Gameplay verzahnt. Man weiß gar nicht so recht, was abgeht, aber es ist schon sehr intensiv.



    Inside ist ziemlich kreativ, was die Spielmechaniken angeht. Die Puzzles sind größtenteils nicht schwierig, aber gelegentlich muss man etwas um die Ecke denken. Das erste Drittel fand ich sehr angenehm zu spielen, im Mittelteil zog es sich dann leider etwas. Da gab es dann mehrere große Maps – vor allem der Unterwasser-Teil ging mir etwas zu lange dafür, dass er wenig Abwechslung bot und auch atmosphärisch nicht mehr so intensiv wie der Anfang war.

    Das Finale hingegen ist großartig. Das Spiel wartet tatsächlich mit einem extrem coolen Twist auf, den ich so überhaupt nicht habe kommen sehen und der sicherlich stark zur extrem positiven Rezeption beigetragen hat. Und wie immer werden auch hier Gameplay und Narrative perfekt miteinander kombiniert – stark!



    tl;dr: Inside ist ein ziemlich cooles und sehr atmosphärisches Spiel mit kreativen Puzzles, das Gameplay und Narrative wunderbar miteinander verbindet und mit einem genialen Finale aufwartet. Nur der Mittelteil zieht sich leider etwas.

    Spielzeit: 03:30h
    Wertung: 7,5/10


  5. #5
    Snufkin: Melody of Moominvally



    Snufkin: Melody of Moominvally ist ein bildhübschen Abenteuer-Spiel im Moomin-Universum.

    In Moominvalley hat sich ein „Park Keeper“ breit gemacht, der die ganze Natur zu Parkanlagen umbaut und überall absurde Regeln einführt. Man spielt den namensgebenden Snufkin, dem das natürlich gar nicht gefällt.

    Das Spiel ist wirklich wunderschön. Ich hatte als Kind nie Kontakt zu den Moomins, aber seit geraumer Zeit Interesse, die Kinderbuchklassiker von Tove Jansson nachzuholen, denn die ganze Welt erscheint mir wirklich sehr charmant. (Habe die Bücher mittlerweile auch hier~)



    Melody of Moominvalley präsentiert sich durchgehend handgezeichnet und wird nicht nur den bestehenden Designs gerecht, sondern ist auch für sich ein wirklich wunderschönes Spiel.

    Man erkundet eine relativ offene Welt, interagiert mit bekannten Figuren und sehr vielen Tieren. Gewalt und Kämpfe gibt es keine, zentrales Spielelement ist stattdessen Musik: Snufkin erhält im Verlauf drei Instrumente (Mundharmonika, Blockflöte, Trommel), die man nutzen muss, um die Umgebung zu manipulieren und mit Tieren zu interagieren.

    Meistens sind es extrem simple Puzzles oder Platformer-Passagen, hin und wieder kommt ein bisschen Stealth-Gameplay hinzu. Unterwegs sammelt man noch ein bisschen „Inspiration“, durch die die Instrumente mächtiger werden, und hilft den Bewohnern wahlweise mit ihren Wehwehchen, während man das Tal nach und nach aus den Klauen des Park Keepers befreit.



    Melody of Moominvalley ist ganz offensichtlich als kinderfreundliches Spiel ausgerichtet. Die Steuerung ist simpel und der Schwierigkeitsgrad extrem niedrig. Die größte Herausforderung ist es vielleicht, sich nicht in der Welt zu verlaufen, denn eine Karte zeigt nur die ungefähre Position.

    Spielerisch ist es also sehr seicht, aber das ist okay. Ein paar Versatzstücke haben sich für meinen Geschmack zu sehr wiederholt, aber letztlich war der Hauptanreiz für mich wirklich, die magische Welt mit ihren niedlichen und charmanten Figuren zu erkunden. Und die Welt ist auch wirklich wunderschön gestaltet, der Artstyle ist einfach unheimlich schön.

    Neben den bekannten Moomin-Figuren wie Snufkin, Moomintroll und Little My trifft man auf zahlreiche ausgesprochen niedlich gestaltete Tiere, die meist noch nicht kannte. Ich vermute, es sind aber auch größtenteils Kreaturen, die auf Tove Janssons Designs basieren. Die waren auf jeden Fall ein Highlight.

    Die Geschichte ist natürlich sehr simpel und vorhersehbar, aber wie die Bücher durchaus pädagogisch wertvoll. Sie hat außerdem ein paar herzerwärmende Momente und wird bisweilen in schönen handanimierten Sequenzen präsentiert. Besonders storylastig ist das Spiel aber nicht.



    Hervorzuheben sind außerdem noch ein paar schöne Musikstücke und die Möglichkeit, sich an diversen Orten einfach hinzusetzen, das Panorama zu genießen und die Seele baumeln zu lassen.

    Als „Spiel“ war es jetzt nicht umwerfend, aber zum Eintauchen in die schöne Welt hat es mir durchaus gut gefallen

    Spielzeit: 03:40h
    Wertung: 7/10


  6. #6
    The Blue Prince



    The Blue Prince habe ich kurz nach dem Release zusammen mit Lynx angefangen und insgesamt haben wir es auch relativ intensiv gespielt. Puzzle-Spiele in 1st-Person-Perspektive sind eigentlich gar nicht mein Genre, aber die Rezeption war so positiv und es war kostenlos im PS+.

    Und im Endeffekt war ich auch richtig begeistert. Es fing ein bisschen schleppend an. Der Anfang war nicht schlecht, aber bis ich verstanden habe, warum das Spiel so hoch gelobt wird, mussten ein paar mehr Stunden vergehen.

    Das Spielprinzip ist simpel: Man startet im Foyer eines großen Hauses und muss eine Karte mit 5x9 Feldern mit Räumen ausfüllen, um einen bestimmten geheimen Raum am anderen Ende des Hauses (Room 46) zu finden. Welche Räume man zieht, ist dabei halb zufällig, halb von diversen Faktoren wie dem Standort abhängig.

    Jede Bewegung durch die Räume kostet einen Schritt und ein Run endet, sobald man keine Schritte mehr hat. Ferner gibt es Gold (für Shops), Schlüssel (für Türen) und Kristalle (zum Legen bestimmter Räume). In den Räumen findet man zudem allerhand Werkzeuge wie eine Lupe, mit der man Kleingedrucktes lesen kann, oder einen Detektor, der Metallgegenstände aufspürt. Von diesen Items gibt es sehr viele und alle haben ihre Berechtigung. Mein ewiger Favorit bleibt aber die Schaufel :P



    Ein richtig fetter Pluspunkt ist definitiv die Atmosphäre. Mit der Zeit merkt man, dass es wirklich ein umfangreiche und konsistente Lore gibt, die sich durch alles zieht und der Story sogar einen emotionalen Kern gibt.

    Das Haus ist außerdem derart vollgepackt mit Geheimnissen und Dingen zu entdecken, dass man auch nach zig Stunden noch Neues entdeckt. Zugleich finden sich auch überall Hinweise und versteckte Erklärungen für die Rätsel, weshalb sich Runs auch oft dann lohnen, wenn sie scheitern.

    Die Metaprogression ist zuerst nur sehr dezent spürbar. Im Verlauf schaltet man dann aber diverse Dinge frei, die einem einen deutlichen Startvorteil verschaffen, und das macht einen massiven Unterschied.

    Das Spiel schafft es auch ziemlich gut, den Fortschritt so zu dosieren, dass es lange Spaß macht. Besonders im Mittelteil hatte fast jeder Run uns entscheidende Hinweise geliefert oder sonst wie weitergebracht, das hat sehr viel Spaß gemacht. Besonders, als es wirklich um die zentralen Rätsel auf dem Weg zum versteckten Raum ging.

    Da man aber immer auch eine Weile braucht, um diese Rätsel gänzlich zu lösen, entsteht ein richtiges Erfolgsgefühl, wenn man es dann geschafft hat.



    Man muss auch bei Weitem nicht alles entdecken, um das Ende zu erreichen. Wir haben insgesamt knapp 50 Stunden gespielt, der erste Run war nach 22 Stunden beendet. Es gab dann aber noch so viel Cooles zu entdecken, dass ich echt gerne weitergespielt habe. Erst ganz zum Schluss, als das meiste entdeckt war, wurde es etwas monoton.

    Natürlich gäbe es noch immer einiges zu entdecken, aber es hat sich genau richtig angefühlt. Wir haben zuerst nur selten im Internet nach Hinweisen nachgeschaut und dann nur bei kleinen Dingen, nach dem Ende dann etwas mehr.

    Ein paar der zentralen Sachen, wie die Tresorrätsel, haben wir auch selbst nicht lösen können. Und da gibt’s noch deutlich obskurere Sachen (Showroom, anyone?). Nicht alle davon wirken komplett fair, aber für die meisten Sachen stellt einem das Spiel genug Informationen zur Verfügung, um sie selbst zu lösen – man muss sie nur finden.



    Toll fand ich auch, wie wirksam das Spiel bedeutungsvolle Momente inszeniert. Es gibt zum Beispiel fast keine Musik im Spiel, aber in bestimmten Momenten wird dann dezent etwas eingespielt, was wirklich sehr effektiv ist. Auch die wenigen Cutscenes wirken umso gewichtiger.

    Auf jeden Fall ist es ein Spiel, in dem extrem viel Liebe und vor allem auch Liebe zum Detail steckt. Es ist alles wirklich so gut miteinander verbunden, und alles trägt irgendwie zur Lore bei. Alles baut sich über die Zeit sowohl spielerisch als auch erzählerisch einfach sehr gut auf.

    Ach ja, und es ist auch wirklich gut geeignet, um es zusammen zu spielen und gemeinsam auf die Lösungen zu kommen. Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht und allein wäre mir unaufmerksamen Schlot sicher vieles entgangen. Gleichzeitig habe ich mich aber anders als in vielen Games, wo man auf die Lösung eines Geheimnisses oder Falls hinarbeitet, nie erschlagen gefühlt, weil es hier eher viele kleine bis mittelgroße Rätsel sind, die man löst.



    tl;dr: The Blue Prince ist ein extrem gutes Puzzle-Roguelite-Spiel, das nicht nur vom Spieldesign, sondern auch von der Lore und Atmosphäre wirklich gut konzipiert ist. Eine Handvoll Rätsel waren mir etwas zu kryptisch, aber insgesamt funktioniert das Spiel unheimlich gut und hat wirklich eine Menge zu bieten. Große Empfehlung!

    Spielzeit: 48:00
    Wertung: 9/10
    Geändert von Narcissu (20.09.2025 um 09:34 Uhr)


  7. #7
    Snufkin und Blue Prince hatte ich schon auf der Liste, und da fühle ich mich jetzt noch mal bestätigt. Vielen Dank! Nach Lorelei and the Laser Eyes werde ich aber sicher erstmal wieder genug von dieser Art Rätsel haben, könnte also etwas dauern ... ^^


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  8. #8
    Children of Silentown war vor zwei Jahren beim Kindersoftwarepreis TOMMI mit dabei und der Anfang hat mich schon ziemlich neugierig gemacht. Müsste mal meine Kollegin fragen, ob ich das jetzt noch auf dem Arbeitslappy spielen könnte oder ob die Lizenz schon im Äther verschwunden ist...
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Wild Arms 3 [pausiert]
    Zuletzt gespielt: Das Geheimnis von Brownsea Island, Lord Winklebottom Investigates, Machinarium
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  9. #9
    @Cipo: Gerne! Bin mir auch ziemlich sicher, dass dir Blue Prince gefallen wird!

    @LittleChoco: Ooh, spannend! Das wusste ich gar nicht^^ Aber cool, dass solche Spiele für so was nominiert werden. Children of Silentown ist zwar bisweilen leicht gruselig, aber durchaus auch geeignet für Kinder – wie halt ein Märchen.


  10. #10
    Dave the Diver


    Wie The Blue Prince ist Dave the Diver ein Spiel, das ich primär deshalb gespielt habe, weil es kostenlos im PS+ enthalten war. Davor wusste ich, dass es ein cozy Tauchspiel war und dass es (zurecht) eine Debatte darüber gab, was Indie ist, als Dave the Diver den Preis bei den Game Awards gewann. (Spoiler: Es ist das Gegenteil von einem Indie-Spiel.)

    Es handelt sich hier zwar im ein Spiel im Pixel-Look, aber auf mich wirkt es auch vom Flair nicht besonders Indie. Es ist sehr polished, wirkt aber gleichzeitig auf irgendwie ein bisschen kalkuliert.

    Dave the Diver macht am Anfang Spaß. Man geht tauchen, fängt Fische und abends bereitet man in einem Restaurant daraus Sushi zu, das man verkauft und serviert.

    Das Restaurant wird größer, man kann sich neues Equipment leisten, tiefere Gewässer erreichen, effizienter Fische fangen. Das ist ein simpler und sehr effektiver Gameplay-Loop, wie man ihn aus zig Spielen kennt, der mich die ersten Stunden lang sehr motiviert hat.



    Das Spiel hat wirklich ausgezeichnete Pixel Art und vor allem extrem opulente Animationen in zahlreichen Pixel-Cutscenes. Die Musik hingegen plätschert eher so dahin und erinnert an Fahrstuhlmusik.

    Ich habe aber auch so einige Probleme mit dem Spiel.

    Es verliert mit der Zeit seinen Fokus, wenn mehr Elemente eingeführt werden. Plötzlich kommt noch Crafting und Farming-Simulation hinzu, man wird mit Sidequests zugespammt und darf unter Wasser zudem zig Puzzles lösen. Das Spiel springt durch diverse Genres, von Puzzle-Platformer über Stealth-Action bis hin zu Shooter, meist in kurzen Einlagen, aber auf Dauer fand ich das nicht zielführend.

    Ab der Mitte rückt die Story auch stärker in den Vordergrund, und die ist so langweilig, dass mich das eher genervt hat.

    Darüber hinaus hat das Spiel einen Humor, der oft ziemlich tone-deaf ist. Umweltschützer werden als dekadente Lobbyisten und Spinner dargestellt, während man selbst fleißig bewusst seltene Fische in Massen aus dem Wasser holt, oft nach blutigen Kämpfen. Die eigenen Schutzmaßnahmen bestehen ausschließlich daraus, Massenpopulationen von bestimmten Fischen zu erlegen. Das Spiel ist sich selbst gegenüber absolut unkritisch, aber teilt dann eben solche dummen Seitenhiebe aus – das hat schon einen unangenehmen Beigeschmack und ist für mich alles andere als cozy.

    Auf Dauer ist aber auch das Kerngameplay etwas repetitiv. Hätte sich das Spiel mehr auf seine Kernmechaniken (Fischen, Restaurantmanagement) konzentriert und wäre 10h kürzer gewesen, wäre ich dem Ganzen gegenüber wohl etwas wohlwollender. Aber so hat’s mich unterm Strich doch mehr genervt als Freude bereitet.



    Unterm Strich hat das Spiel im Verlauf immer mehr Sympathiepunkte bei mir verspielt. Ich habe auch durchgehend eine gewisse „Wärme“ vermisst. Irgendwie hat alles trotz der handwerklich einwandfreien Arbeit irgendwie sehr klinisch gewirkt, oder vielleicht kam es mir nur so vor, weil ich den Humor sehr wenig mochte.

    Spielzeit: 20:00
    Wertung: 5,5/10


  11. #11
    Dann war es vielleicht doch gut, dass ich das Spiel mittendrin abgebrochen habe, zu einem Zeitpunkt, wo ich zumindest mit dem Gameplay meinen Spaß hatte.
    Bezüglich Story und Humor kann ich das auf jeden Fall nachempfinden. Fand die Story (hab aber auch nicht so weit gespielt - glaube bin irgendwo bei 10h oder so?) nicht so schlimm, aber viel Lachen konnte ich über die "Witze" auch nicht.

    Technisch fand ich es auch ziemlich gut und spaßig.

  12. #12
    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Dann war es vielleicht doch gut, dass ich das Spiel mittendrin abgebrochen habe, zu einem Zeitpunkt, wo ich zumindest mit dem Gameplay meinen Spaß hatte.
    Bezüglich Story und Humor kann ich das auf jeden Fall nachempfinden. Fand die Story (hab aber auch nicht so weit gespielt - glaube bin irgendwo bei 10h oder so?) nicht so schlimm, aber viel Lachen konnte ich über die "Witze" auch nicht.

    Technisch fand ich es auch ziemlich gut und spaßig.
    Ja, ich denke auch, dass das ein guter Punkt war. Danach fängt es nämlich an, zäher zu werden^^


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