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  1. #17
    Lunar 2: Eternal Blue



    Nach The Silver Star habe ich nun auch das Remaster von Eternal Blue inklusive Epilog durchgespielt. Im Kern sind sich die Spiele recht ähnlich vom System und dem generellen Feeling, aber natürlich ist Eternal Blue in vielerlei Hinsicht etwas ausgearbeiteter und komplexer. Es folgen ein paar ungeordnete Eindrücke:

    - Während Silver Star durchs Remaster einige QoL-Updates spendiert bekommen hat, wurde Eternal Blue nur wenig angerührt – obwohl es das hätte gebrauchen können.
    - Besonders nervig ist das langsame Lauftempo in Dungeons. Man kann zwar kurze Strecken rennen, um Gegnern auszuweichen, aber das klappt nur sehr selten und leider sind die Dungeons – wenn auch generell kürzer als in Silver Star – wieder mal vollgepackt mit Monstern.
    - Eternal Blue hat auch keine sinnvolle KI für die Autobattle-Funktion, dafür kann man aber Aktionen definieren, die die Charaktere dort ausführen sollen (bis zu drei Sets davon)
    - normale Gegner hauen gerade zu Beginn gut rein, man muss sich nach fast jedem Kampf heilen
    - da es in Dungeons nur selten Heilmöglichkeiten vor Bossen gibt, muss man oft MP sparen, weil es kaum MP-Heilitems gibt bzw. diese sehr teuer sind
    - zudem sind Gegner oft schneller als die eigene Party
    - die Bosse in der ersten Hälfte sind zudem ebenfalls knackig, sodass man sie ohne ausreichend MP kaum schaffen kann
    - leider gibt es auch nicht wirklich viel strategische Vielfalt, sodass das Prinzip „MP sparen, damit man den Boss schafft“ ziemlich universell gilt
    - zum Glück gibt es nicht in jedem Gebiet einen Boss
    - erst in der zweiten Hälfte, wenn die Charaktere mächtigere Skills bekommen, sind die Kämpfe weniger beschwerlich und man hat auch ein paar mehr Heilitems zur Verfügung
    - das Dungeondesign ist leider generell lahm, es gibt fast nie Gimmicks, nur Monster und Schätze, und gerade die vier Drachenhöhlen sind extrem uninspiriert (und dann noch diese nervige Musik, ugh)
    - mit je zwei Slots für Crests und Accessoires gibt es gegen Ende zumindest ein paar mehr Möglichkeiten, seine Charaktere zu customizen



    - die Charaktere haben deutlich mehr Entwicklung als im Vorgänger (außer Hiro) und auch quasi ihre eigenen Arcs, die gut mit der Hauptstory verbunden sind
    - Hiro ist und bleibt leider ein Stück Brot, dafür hat er aber mit Ruby wieder einen liebenswert frechen Sidekick
    - die Romanze zwischen Hiro und Lucia steht ziemlich im Mittelpunkt, aber ich fand sie nicht soo überzeugend – vielleicht, weil ich dieses "sekai-kei"-Trope mit Lucia als abgehobene, übermächtige Schönheit einfach etwas ausgelutscht finde
    - dabei mag ich das Trope, dass ein nichtmenschlicher Charakter nach und nach menschlicher wird, an sich ganz gerne, aber hier hat es mich nur in ausgewählten Momenten überzeugt (z.B. als die anderen Mädchen an Lucia neue Outfits ausprobieren)
    - Jean fand ich so lala mit ihrer tragischer Vergangenheit mit einer Kampforganisation, die Kinder für dunkle Zwecke trainiert und indoktriniert
    - Ronfar hingegen war sehr cool, einerseits wegen seiner Persönlichkeit und andererseits, weil seine Vergangenheit mit Leo und seiner Geliebten sich im Storyverlauf schön langsam aufgedeckt wird und dann einen vorhersehbaren, aber schönen Höhepunkt hat
    - Leo war vermutlich mein Highlight, seine Tsundere-Momente im Spielverlauf waren oft richtiges Comedy-Gold und er hatte auch ein paar kleine emotionale Szenen
    - die Bezüge zum Vorgänger stehen nicht im Vordergrund, aber es gibt schon in paar coole Aha-Momente (oder im Fall von Ghaleon Augenrollen)
    - sehr cool fand ich Nalls Rolle, auch dass später die Trauer thematisiert wurde, seine alten Freunde überlebt zu haben
    - generell fand ich die Idee mit dem „Kinderdorf“ sehr charmant und unverbraucht
    - es ist sehr cool, wie sich die Weltkartenmusik mehrfach ändert, so was mag ich generell in RPGs sehr
    - es gibt echt viele Animesequenzen, über eine Stunde insgesamt
    - der Abenteuercharme ist auch wieder am Anfang sehr stark und zieht sich generell durchs ganze Spiel
    - die Stakes sind am Ende natürlich sehr hoch, aber es wirkt doch alles wie aus einem Guss
    - generell ist die Handlung natürlich sehr vorhersehbar (typisch 90er-Jahre-Fantasy-Anime), aber dafür auch durch und durch sympathisch
    - die Musik hat mir generell sehr gefallen!
    - die Dub ist auch ziemlich gut!
    - und die Dialoge sprühen natürlich mal wieder vor Charme
    - wieder sehr cool, mit wie vielen NPCs man Dialoge führen kann, wobei alle Partycharaktere sich mal zu Wort melden
    - der Epilog führt das eher traurige Ende zu einem Happy End, hat ansonsten aber storymäßig wenig zu bieten
    - die optionalen Dungeons habe ich auch ignoriert



    tl;dr: Eternal Blue macht vieles ein bisschen besser als der Vorgänger, aber spielt sich leider auch gerade in der ersten Hälfte merklich anstrengender. Trotzdem wird es mir für die unbeschwerte Abenteueratmosphäre, den lebendigen Cast und das schöne Worldbuilding in positiver Erinnerung bleiben!

    Spielzeit: 20:20h
    Wertung: 7/10

    Challenge-Achievements:
    Beende 12 RPGs (15/10)
    Beende 8 Neuerscheinungen (9/8)
    Beende 6 Retro-Klassiker (2/6)
    Geändert von Narcissu (Gestern um 08:26 Uhr)

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