Eiyuden ist zwar dem Namen nach kein Suikoden, aber ich lasse es trotzdem für folgende Voraussage gelten: Offensichtlich wähle ich als Challenge Thema immer ein Spiel aus, das möööglicherweise mein Game of the Year werden könnte.

Spiel: Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes (PS5)
Dauer: 64:25
Punkte: 18 (noch 46 aus 2025)
Durchgespielt am: 19.01.2025
Blogpost (Spoiler)

Wer schon jemals ein Spiel der Suikoden-Reihe gespielt hat, weiß ziemlich genau, was ihn mit Eiyuden Chronicle erwartet. Ich würde trotz einiger Punkte, die einem schwerfällig vorkommen mögen behaupten, dass es ein gutes Suikoden in modernem Gewand ist. Fehlende Komfortfunktionen hängen vor allem damit zusammen, dass es nun mal zum Spielprinzip gehört, sich durch das Rekrutieren von Charakteren mehr Vorteile zu erschaffen, wie zum Beispiel Schnellreise oder ein Abstellen der Kämpfe. Damit muss man sich halt arrangieren. Dafür ist das Sammeln der 120 (!) Charaktere extrem motivierend – was gut ist, denn es nimmt definitiv am meisten Zeit ein, da es mit teils langwierigen Sidequests und Minispielen zusammenhängt. So lernt man die Mitstreiter aber wenigstens auch ein bisschen kennen, was zum meiner Meinung nach stärksten Aspekt des Spiels führt: Ein Gefühl des Zusammenhalts innerhalb der Allianz, und ein Gefühl, zu Hause zu sein in der Basis.
Also ja, ganz klassisch gründet Hauptcharakter Nowa mehr oder weniger freiwillig eine Rebellengruppe und baut sich ein eigenes kleines Dorf (Schloss ist dafür wirklich ein zu kleiner Begriff ;0). Der Hauptplot ist sehr klassisch: Ein böses Imperium, das kriegstreiberisch andere Gebiete einnimmt, um auf der Suche nach Runenlinsen Macht und Magie für finstere Machenschaften zu nutzen, muss aufgehalten werden. Obwohl das theoretisch alles sehr finster und gefährlich und schlimm ist, hält sich übertriebene Dramatik in Grenzen. Vorbei sind die Zeiten, wo jemand bei lebendigem Leib von Organismen aufgefressen wurde (was nicht heißt, dass man nicht alle Charaktere unbedingt holen sollte, das gute Ending lohnt sich auch hier wieder sehr). ;0 Trotzdem gibt es sehr gute Momente, die aber vor allem dadurch funktionieren, dass einem eben die Gruppe so an Herz wächst. Gerade die Szenen, die von manchen Charakteren nur kurz kommentiert werden, habe ich immer extrem genossen. Weil, egal wen man dabei hat, jeder kann etwas beizutragen haben (was gleichzeitig auch heißt, dass hier extrem viele Dialoge quasi auf gut Glück vertont wurden, weil es ja sein könnte, dass in genau dieser kleinen Szene grade diese Charakter-Konstellation dabei ist) und man darf unterschiedliche Dynamiken zwischen verschiedensten Gesprächspartnern miterleben. Das ist alles mit so viel Liebe und Detailreichtum gestaltet, dass es mir regelrecht das Herz erwärmt. Und darum werde ich das Spiel auch in absolut guter Erinnerung behalten, weil eventuelle negative Punkte quasi im Nichts verschwinden.
Sicher hätten die Kämpfe etwas schneller ablaufen, die Menüführung deutlich bequemer, oder die Dungeons noch etwas aufregender sein können, und manchmal verliert man sich wirklich so sehr in Nebenaktivitäten, dass es schon nicht mehr feierlich ist. Aber das alles hat mich nie davon abgehalten, mich nicht voller Motivation auf alles zu stürzen, was mir untergekommen ist. Sogar Beigoma.

Es ist unmöglich, hier alles zusammenzufassen, was ich über Eiyuden Chronicle schreiben könnte. Mein Blogpost umfasst all das, aber er ist extrem wirr, hat keinen roten Faden und ich weiß nicht, ob man auch nur irgendwelche wertvollen Informationen daraus entnehmen kann. :‘) Aber grundsätzlich gilt: Es ist alles wie in Suikoden, nur weniger dramatisch, aber dafür sonst in allen Belangen eine Spur besser.
Oh, und Winyett hat eine sehr gute Zusammenfassung erst kürzlich in ihrem Thread gepostet, also findet man dort vielleicht eine etwas weniger emotional verklärte Ansicht über die wichtigsten Eckpunkte des Spiels.

Wertung: 9/10

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