Letztes Wochenende habe ich es endlich geschafft, mein Wichtelspiel vom Dezember durchzuspielen! \o/ Ich bin sehr froh, dass LittleChoco mir Black Book ausgesucht hat, es könnte zwar noch den ein oder anderen Polish vertragen, ist insgesamt aber wirklich eine ganz eigene, coole Erfahrung.

Spiel: Black Book (Steam)
Dauer: 24:12
Punkte: 20 (noch 4 aus 2025)
Durchgespielt am: 01.02.2025
Blogpost (keine Spoiler)

Black Book ist ein Indie RPG von dem russischen Studio Morteshka, das über Kickstarter finanziert wurde (auch von mir ;0). Davor haben sie ein Spiel namens Mooseman gemacht, das ich vor einiger Zeit mit Narrenwelt gespielt habe, und das uns gut gefallen hat. Das Studio spezialisiert sich nämlich auf nordslawische Folklore, was ihren Spielen einfach immer eine ganz eigene Atmosphäre gibt und sie zu etwas Besonderem macht - auch von Black Book ist das die größte Stärke. Ich habe mit russischer Vertonung und englischen Untertiteln gespielt, was das ganze Erlebnis wirklich nochmal ordentlich gepusht hat, und gemeinsam mit dem dunklen Stil und den Geschichten, die aus echten Folk Tales entstammen (die man in kurzer Form auch nachlesen kann) wird man in eine völlig unbekannte, aber authentisch faszinierende Welt gesogen.
Es geht um eine junge Frau namens Vasilisa, die von ihrem Großvater das Black Book bekommt, um ihren verstorbenen Ehemann wieder zu sehen - das Black Book ist nämlich ein mächtiges Zauberbuch mit sieben Siegeln, und wenn man diese bricht, wird einem ein Wunsch erfüllt. Das klingt ein bisschen schnöde, ist es aber überhaupt nicht. All diese Vorkommnisse sind nämlich von slawischer Mythologie durchzogen und begleitet, die wirklich düster ist, und eine "Koldun" (also eine Art Hexe) zu sein, bedeutet mehr Schlechtes als Gutes. Zum Beispiel erhält man dadurch "Chorts", die so eine Art Plagegeister sind, die man losschicken muss, um Leute zu verfluchen, weil sie sonst den Koldun selbst quälen. Man begeht auch alleine dadurch, dass man eine Koldun ist, schon Sünde, und ist damit quasi von allem Göttlichen automatisch ausgeschlossen.
Dies nur als kurze Beschreibung, damit man sich die allgemeine Stimmung des Spiels besser vorstellen kann, auch wenn es mir persönlich schwer fällt, das alles in Worten zu beschreiben. Es ist auf jeden Fall alles sehr cool und stimmig.
Die Geschichte wird hauptsächlich sehr "visual novelig" erzählt, also mit Standbildern, Charakterbildern und Dialogentscheidungen. Es gibt aber natürlich auch ein Kampfsystem, sonst wäre es ja kein RPG. Vereinfacht gesagt ist es ein ziemlich klassisches Kartenkampfsystem, bei dem man seine Aktionen aus einer Reihe zufällig gezogener Karten aus seinem Deck wählt - auch wenn es sich hier um "Buchseiten" aus dem Black Book handelt. ;0 Gut gefallen hat mir daran, dass Statusveränderungen eine große Rolle spielen und man sich viele unterschiedliche Builds machen kann, die ihre eigenen Synergien haben. Manche Eigenschaften der Karten, äh Seiten, habe ich bis zum Ende nicht komplett verstanden, aber die Schwierigkeit war jetzt auch nicht unbedingt die höchste, sodass es nicht unbedingt nötig war, wirklich alle Systeme zu meistern. RPG typisch gibt es auch ein Levelsystem, Ausrüstung und Herbs als einsetzbare Items, die ebenfalls überraschend vielfältige Wirkungen hatten, und es macht ganz allgemein durchaus viel Spaß, mit unterschiedlichen Builds zu experimentieren.
Das einzige, was ich wirklich bemängeln würde ist, wenn das Spiel meint, in eine 3D-Ansicht wechseln zu müssen, in der man Vasilisa direkt steuern kann. Das ist furchtbar. Die Steuerung funktioniert mehr schlecht als recht, und durch den ohnehin schon blockigen Stil in solchen Szenen wirkt das alles sehr stümperhaft und ungelenk. Es ist insgesamt zwar ein vernachlässigbarer Makel, aber daran erkennt man halt ganz deutlich, dass das Studio eben doch Indie ist, und sich hier vielleicht ein wenig übernommen hat.
Ansonsten aber wirklich ein Top Spiel - ich würde jedem empfehlen, zumindest mal reinzuschauen, alleine für das einzigartige Feeling. Black Book bemüht sich auch, Abwechslung in die einzelnen Aufgaben und Quests reinzubringen, sodass es sich nach kurzer Zeit auch nicht abnutzt, was mich ehrlich gesagt sogar überrascht hat. Also wirklich ein cooles Ding, auch wenn es rein emotional trotzdem nicht ganz so bei mir hängen bleiben wird.


Wertung: 7,5/10



Achso, ganz vergessen, ich habe nun, da ich den Backlog aus dem Vorjahr abgearbeitet habe, endlich neue Spiele für die Challenge am Start. \o/ Eine gute, alte Mystery und Deathgame Visual Novel, sowie Lunar 2, das ich schon ewig in meinem Backlog habe und nun dringend vor dem Remaster noch durchspielen wollte.