Ich habe für Alliance Alive länger gebraucht, als mir lieb wäre, aber ich war auch allgemein irgendwie in einem leichten Gaming Slump. Das ist jetzt vorbei, wo endlich Bustafellows Season 2 auch bei uns erschienen ist und ich mich endlich wieder meinen Otome-Gelüsten widmen kann.
Aber zuerst, der ausstehende Bericht.
Spiel: The Alliance Alive (NSW)
Dauer: 39:05
Punkte: 39
Durchgespielt am: 25.07.2025
Blogpost (fast keine Spoiler)
The Alliance Alive hat theoretisch all die Ignoranz, die es erhält, gar nicht wirklich verdient (denn es interessiert wirklich niemanden, es gibt nicht mal wirklich gute Walkthroughs dafür^^"). Auf dem Papier würde auch ich sagen, dass es durch ein nettes Spiel ist. Es hat einen großen Cast an Charakteren, die durchaus eigene Persönlichkeiten und gewisse Dynamiken untereinander haben, was eigentlich schon mehr ist, als in den meisten SaGa-Spielen, die ich bisher kenne. Die Geschichte ist eigentlich auch ganz nett, zumindest wenn man keinen Epos erwartet. Aber die Prämisse der Welt - dass sie durch unüberwindbare Barrieren in einzelne Realme geteilt ist, und die Menschen darin quasi darin gefangen sind und gar nicht wissen, ob und was es da draußen sonst so gibt - ist schon recht einzigartig, und gerade im ersten Drittel passieren durchaus auch dramatische Dinge. Beim Gameplay wurde sich zumindest Mühe gegeben. Man kann ein Gildennetzwerk bauen, die einzelnen Gilden leveln, Boni von ihnen erhalten und vieles mehr. Dafür macht es Sinn, die Welt auch wirklich zu Erkunden (auch wenn die tatsächlichen Aufgaben dann doch nur aus einer bestimmten Anzahl Kämpfe besteht), denn die Belohnungen lohnen sich eigentlich immer. Das Kampfsystem wirkt auf den ersten Blick auch durchaus vertraut und doch ein bisschen eigen. Jeder Charakter kann jede Waffe ausrüsten, und dafür im Kampf direkt Skills freischalten (in SaGa besser bekannt als "Glimmer"). Diese Skills haben eigene Statuswerte, dich sich bei Einsatz auch steigern können, und nach einem Sieg können die HP oder SP eines Kampfteilnehmers steigen. Ich dachte am Anfang auch, dass mir das ausreicht aber... irgendetwas fehlt. Zwar gibt es noch ein paar weitere Kniffe (zum Beispiel Unterstützung, wenn ein Gildenquartier in der Nähe ist, oder leichte Abänderung der Skills je nach Position und Formation der einzelnen Mitstreiter), aber im Großen und Ganzen ist irgendwo auf dem Weg zu einem ordentlichen System der gewisse Kick verloren gegangen. Die Kämpfe sind oft eher ein Hindernis zum nächsten Ziel, als wirklich eine Herausforderung, der man gerne entgegen tritt - das ist in normalen JRPGs oft so, aber doch nicht in einem, das von SaGa inspiriert sein soll.
Und damit gibt es eigentlich wenig, was einen wirklich so richtig motiviert, ich habe mich eher schulterzuckend durch die Welt bewegt. Es half auch nicht, dass ich überhaupt nicht einschätzen konnte, ob ich stärker geworden bin oder nicht, und wie ich überhaupt ordentlich grinden soll, um zukünftige Difficulty-Spikes (die es natürlich gibt) zu bewältigen. Jedes Mal, wenn die Zeit für optionale Aufgaben gekommen war, war ich eher ratlos, was ich eigentlich machen soll außer random herumzureisen und halt einfach jeden Kampf mitzunehmen, ob es nun Sinn macht oder nicht. Und am Ende war ich auch stark genug, aber nicht unbedingt, weil es mir so viel Spaß gemacht hätte.
Also... kann man schon machen, das Spiel, muss man aber nicht unbedingt.
Wertung: 6,5/10

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