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Thema: Dragon Age: The Veilguard

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  1. #6
    Ich hab das Game nun auch durch und kann Caros Post über mir großteils zustimmen. Ich gehe aber noch ein großes Stückchen weiter in der Kritik, denn ich fand das Spiel nicht wirklich gut, sondern eher durchschnittlich mit Tendenz nach unten. Das actionlastige Kämpfen bockt und die Spielwelt ist recht schick, wenn auch sehr farbenfroh (und nein das Spiel ist nicht düster). Die Optik passt, (auch wenn mir einen ernsteren Stil gewünscht hätte) lediglich die Charakter-Modelle sahen mir zu comichaft aus. Bei manchen ist das mehr ausgeprägt, bei manchen weniger. Der RPG-Part wurde stark entschlackt, es gibt nur eine Handvoll von Skills, jeder Begleiter kann nur (!) für ihn definierte Ausrüstungen tragen und ein herkömmliches Inventarmanagement gibts nicht. Man sollte also kein waschechtes Rollenspiel erwarten. Es ist vielmehr ein Action-Adventure mit einem Touch eines Hack-&-Slays. Ansonsten kann ich von der Technik auch nur Gutes berichten, für ein solches Umfangmonster ist das Spiel außerordentlich gut gepolisht. Keine Ruckler, keine Bugs, alles schön flüssig, wie es sich gehört. Hätte man diese Energie auch in die Begleiter und die Dialoge gesteckt.

    Die sind alle durch die Bank uninteressant und langweilig, keiner konnte mich wirklich überzeugen und mir seine Quest schmackhaft machen. Es fehlte mir der Reiz, mich in irgendeiner Weise mit ihnen auseinanderzusetzen. Ich hab nicht mal was gegen generische Charaktere, aber so wie sich die Truppe gibt, will man mit denen kaum was zu tun haben. Man hat es vielmehr mit einem Kindergartenhaufen zu tun, teilweise auf Eltern-peinlich-Niveau. Lediglich mit Neve habe ich mich intensiver befasst und ihre Quest gemacht, weil ich auch eine Romanze erleben wollte und ich mit ihr am Ehesten was anfangen konnte. Naja, die Romanze ist nicht der Rede wert. Es gibt kaum romantische Szenen, es reicht immer die Herz-Antworten auszuwählen und fertig (und diese sind nicht mal romantisch, aber dazu später mehr). Am Ende gibts dann einen Kuss und auch mal ein Techtelmechtel, wo es aber nix zu sehen gibt (man sieht nur das "Ergebnis"). Ich hatte oft das Gefühl, dass der Fokus darin lag, eine bunt gemischte Party zu haben, als eine, die der Story förderlich ist. Hauptsache Diversität und das man ja richtig gendert. Es gibt keine internen Konflikte (bis auf einen, der aber nicht wirklich relevant ist). Alle machen einen auf Best Friends, es gibt keine Bösen, es ist egal ob man ihre Quests macht oder nicht (obwohl das Spiel mehrmals darauf hinweist, wie wichtig diese sind), sie verlassen die Gruppe eh nicht. Generell ist das Spiel sehr weichgespült und zu sauber (nicht nur die Optik), alles ist in Watte eingehüllt. Und die Dialoge erst, oh Mann oh Mann. Anfangs fiel mir das nicht so auf, aber mit mehr Spielstunden auf dem Konto wurden sie immer dümmer und einfallsloser. Ich kann mich gut erinnern, wie ich im anderen Videospiel-Thread das mal kritisiert habe bzw. die geposteten Review-Videos (z.B. von SkillUp) und wo es dann von einigen hieß, dass dies nur gewisse Szenen sind und nicht für das gesamte Spiel sprechen. Pustekuchen! Alle Dialoge sind im Spiel Schrott, solch mieses Writing habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Es hat echt an meinen Geduldsfaden gezerrt, ich bin oft aus dem Augenrollen nicht mehr rausgekommen. Und dann kommen die Entscheidungen und Antwortmöglichkeiten, die gar keine sind. Wie Caro richtig sagt, ist das alles scheiß egal. Es macht einfach keinen Unterschied. Egal ob humorvolle, traurige, logische usw. Antwort, sie hören sich alle gleich an und entsprechen nicht mal dem, was man ausgewählt hat. Alles was man im Spiel tut oder entscheidet ist egal, das Spiel gibt dir am Ende sowieso das beste Output. Ich hab extra einen auf "böse" und aggressiv gespielt (sofern das möglich war), das fiel mir zu keinem Zeitpunkt je zurück. Es gab keine Konsequenzen, mit denen ich leben musste.

    Die Story selbst geht einigermaßen, sie ist nicht herausragend, aber erfüllt ihren Zweck. Immerhin ist sie einigermaßen gut inszeniert, aber inhaltlich hat das Ding kaum Fleisch an den Rippen. Man kennt das: Ständig passiert was auf dem Bildschirm, aber rückblickend ist das Papier am Ende kaum gefüllt, weil doch kaum was passiert ist. Ach ja, das wirklich Mieseste am Spiel, ist Rook selbst (der Mainchar). Wie man einen solche Person kreieren hat können, ist mir schleierhaft. Und das aus dem Hause BioWare. Insgesamt ist Veilguard ein mäßiges Spiel mit einem Action-Kampfsystem, das aber sonst nichts zu bieten hat. Den Rest kann man echt in die Tonne kloppen. Das Spiel hätte mit einer anderen Party und einem besseren Writing ein durchaus gutes Game sein können. So ist es ein Action-Adventure, das man einmal durchgespielt hat, aber nach ein paar Wochen wieder vergessen hat. Und dabei habe ich noch gar nicht den Dragon Age Vergleich gezogen...

    Geändert von Rusk (29.12.2024 um 22:51 Uhr)

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