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Thema: Nintendo-Thread - It's a-me, the money printing machine - Part Two

  1. #221

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Mich würde dennoch mal interessieren, wieso Nintendo (gefühlt) immer so extrem verteidigt wird (ist nicht auf hier bezogen, sondern es ist überall zu beobachten). Die Game Key Cards werden überall kritisch gesehen, aber die Preispolitik von Nintendo nicht. Zumindest kommt es einem so vor, da sich Mario Galaxy und das alte Kirby trotz Vollpreis wieder blendend verkaufen.

  2. #222
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Mich würde dennoch mal interessieren, wieso Nintendo (gefühlt) immer so extrem verteidigt wird (ist nicht auf hier bezogen, sondern es ist überall zu beobachten). Die Game Key Cards werden überall kritisch gesehen, aber die Preispolitik von Nintendo nicht. Zumindest kommt es einem so vor, da sich Mario Galaxy und das alte Kirby trotz Vollpreis wieder blendend verkaufen.
    Es ist meinerseits keine Verteidigung, sondern Resignation. Das sind börsennotierte Unternehmen, die im Turbokapitalismus vor allem wachsen müssen. Aus Sicht der Teilhabenden könnte Nintendo nicht gierig genug sein. Und was viel entscheidender ist: Es macht keinen Unterschied, was wir hier diskutieren. Das Gros der Käufer sind nämlich Kinder bzw. deren Eltern, die sich nie in Internetforen herumtreiben und sich wahrscheinlich nicht mal dessen bewusst sind, dass man sich überhaupt kritisch mit Konsumverhalten auseinandersetzen kann.

    Wir können hier mit den Fingern auf andere zeigen und uns gegenseitig die Schuld zuschieben, zur Aufrechterhaltung gewisser Missstände beizutragen. Fakt ist aber, dass wir hier von Luxusgütern sprechen, und gerade in der Unterhaltungsindustrie vor allem das Angebot den Markt steuert, und nicht die Nachfrage. Man müsste einen Großteil der Konsumenten in einem riesigen Umfang organisieren, damit Produkte effektiv boykottiert werden können und es somit zu Veränderungen kommt. Dafür ist das Thema Videospiele aber einfach nicht wichtig genug.

    Wenn wir hier über etwas diskutieren können, ist das maximal Prinzipiensache, und davon sehe ich bei niemandem hier wirklich etwas: Es wird gekauft, gekauft, gekauft, gemeckert, aber dennoch gekauft. Wir müssten ausschließlich Titel von Indie-Studios kaufen, die Spiele wie Stardew Valley oder Clair Obscur herausbringen, die ihre AAA-Titel-Äquivalente in ihre Schranken weisen und ihnen ernsthaft Konkurrenz machen. Aber insgeheim wissen wir alle, dass wir das nur tun würden, um unser Gewissen zu befriedigen – nicht um irgendeine spürbare Veränderung zu bewirken.

    Daher finde ich diese ganze Diskussion um Verteidigung und Schuldzuweisung auch echt ermüdend, weil sie von eigentlichen Problemen ablenkt: Dem Drang von Videospielunternehmen, den größtmöglichen Profit herauszuschlagen. Das gleiche Problem gibt es im Prinzip in jeder Kunstbranche, ob Comics oder Film und Fernsehen. Wir können froh sein, dass wir überhaupt noch so etwas wie eine Wahl haben, und nicht alles absolut alles in Gacha-Games versunken ist, die Statistiken zufolge absurd viel mehr Geld einbringen als herkömmliche Videospiele. Diesem Albtraumszenario kommen wir sowieso schon gefährlich nahe.

    Geändert von Ligiiihh (17.09.2025 um 15:16 Uhr)

  3. #223
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Mich würde dennoch mal interessieren, wieso Nintendo (gefühlt) immer so extrem verteidigt wird (ist nicht auf hier bezogen, sondern es ist überall zu beobachten). Die Game Key Cards werden überall kritisch gesehen, aber die Preispolitik von Nintendo nicht. Zumindest kommt es einem so vor, da sich Mario Galaxy und das alte Kirby trotz Vollpreis wieder blendend verkaufen.
    Liegt vielleicht daran, dass der Preisanstieg eventuell im Vergleich zu anderen Gütern als ziemlich vernachlässigbar wahrgenommen wird.

    @Linkey:
    Bei KaPu:
    Zitat Zitat
    Aber finde es genau richtig so: ich kann mich selbst entscheiden ob ich den DLC kaufe oder nicht. Notwendig war er nicht, es wurden keine Teile aus dem Hauptspiel künstlich rausgerissen um einen DLC zu verkaufen. War halt rein optional.
    Vom Content her beinhalten die KaPu DLCs schon eine Menge. Die beiden extra Gebiete sind zusammen vergleichbar mit dem Gebiet des Hauptspiels, von der Story her würde ich sagen (kommt natürlich drauf an, wie man spielt) bist du grob bei 20~30h KaPu Hauptspiel und ~15h bei den DLCs.
    Wenn man alles mögliche macht, was es sonst noch so gibt (die Mini Spiele, alle 3 Pokedex auf 100% bringen, die Kämpfe, etc.) kommen da je nach Spielweise auch nochmal einige Stunden zusammen. Jenachdem was man da alles macht, nochmal 20~100h xD
    Das leuchtet auf jeden Fall ein, zumindest bei den KaPu-DLCs. Das Hauptspiel kostete 55-60€, wenn ich mich recht erinnere, die beiden DLCs zusammen auch (jeweils 30€). Wobei ich mir nicht sicher bin, wie viel an den 15h dran ist, wenn ich mir manche Berichte angucke. Ist aber bestimmt nur ein Einzelfall. Wenn man alles macht (die glorreichen 100%), glaub ich gern, dass man da länger mit beschäftigt ist, die nehm ich aber auch nicht unbedingt als Referenz. Bei SwSh hatte ich z.B. das Gefühl, dass bewusst Inhalte weggelassen wurden, um diese dann mit dem DLC/Expansion Pass hinterherzuschieben - wenn das bei KaPu nicht eintrifft, ist das gut, überzeugt mich aber auch nicht unbedingt, mir den DLC zuzulegen - dagegen sträubt sich einfach bei mir der innere Widerstand gegenüber dieser mittlerweile etablierten Verfahrensweise.

  4. #224
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Mich würde dennoch mal interessieren, wieso Nintendo (gefühlt) immer so extrem verteidigt wird (ist nicht auf hier bezogen, sondern es ist überall zu beobachten). Die Game Key Cards werden überall kritisch gesehen, aber die Preispolitik von Nintendo nicht. Zumindest kommt es einem so vor, da sich Mario Galaxy und das alte Kirby trotz Vollpreis wieder blendend verkaufen.
    Ich glaube ich stimme da Ligiiihh sehr zu: Es ist halt einfach so, weil es seit Jahren eh schon so hingenommen wird von etlichen Spielefirmen. Habt ihr gesehen wie absurd sich Diablo IV verkauft, obwohl Blizzard seit Jahren nur eine Niete nach der nächsten schießt? Und wenig überraschend ist Diablo IV auch wieder ziemlicher Müll mit gierigem Monetarisierungsmodell. Und das obwohl selbst bei Release schon ein 3-tägiger Vorabzugang mit verkauft wurde, der sich auch absurd verkauft hat. Bei einem Spiel, welches Ranglisten und First Worlds für Bosse und alles hat. Dazu kommt, dass die Server im Vorabzugang auch redlich versagt haben, womit man quasi Geld für nichts ausgegeben hat. Und dasselbe passiert ja jetzt genau so nochmal mit der neusten WoW Erweiterung: Verkauft sich wie sonst was, obwohl Blizzard so oft bewiesen hat, dass sie eben nur Schrott abliefern.

    Im Gegenteil dazu sehe ich zumindest in meiner Blase, denn machen wir uns nichts vor, wir alle leben in unseren eigenen Meinungsblasen, dass mehrere Gamingportale wie auch unabhängige Content Creator sich sehr darüber beschweren, wie die Bezahlpolitik von Nintendo aktuell aussieht und dass jetzt schon klar ist, dass sowohl die Raichu-Formen als auch die Starter-Megaentwicklungen der 6. Generation hinter einer Bezahlwand hängen. Also ich persönlich sehe nicht sehr viele Leute, die Nintendo wirklich verteidigen, aber am Ende ist es eben Gaming: Videospiele sind ein ziemliches Luxusgut und am Ende haben sie in der Unterhaltungsbranche mit das beste Preis zu Stundenunterhaltung Verhältnis. Am Ende kriegst du da mehr Stunden Spaß und Beschäftigung raus als für einen Kinobesuch, je nachdem wie intensiv du dich mit dem Spiel auseinander setzt und da es eh kein Grundbedürfnis ist, denken sich viele eben "Ah, für die 10-20€ mehr will ich nicht auf meinen Spaß verzichten.".

    Geändert von poetBLUE (17.09.2025 um 15:36 Uhr)

  5. #225
    Zitat Zitat von poetBLUE Beitrag anzeigen
    Ich glaube ich stimme da Ligiiihh sehr zu: Es ist halt einfach so, weil es seit Jahren eh schon so hingenommen wird von etlichen Spielefirmen. Habt ihr gesehen wie absurd sich Diablo IV verkauft, obwohl Blizzard seit Jahren nur eine Niete nach der nächsten schießt? Und wenig überraschend ist Diablo IV auch wieder ziemlicher Müll mit gierigem Monetarisierungsmodell. Und das obwohl selbst bei Release schon ein 3-tägiger Vorabzugang mit verkauft wurde, der sich auch absurd verkauft hat. Bei einem Spiel, welches Ranglisten und First Worlds für Bosse und alles hat. Dazu kommt, dass die Server im Vorabzugang auch redlich versagt haben, womit man quasi Geld für nichts ausgegeben hat. Und dasselbe passiert ja jetzt genau so nochmal mit der neusten WoW Erweiterung: Verkauft sich wie sonst was, obwohl Blizzard so oft bewiesen hat, dass sie eben nur Schrott abliefern.

    Im Gegenteil dazu sehe ich zumindest in meiner Blase, denn machen wir uns nichts vor, wir alle leben in unseren eigenen Meinungsblasen, dass mehrere Gamingportale wie auch unabhängige Content Creator sich sehr darüber beschweren, wie die Bezahlpolitik von Nintendo aktuell aussieht und dass jetzt schon klar ist, dass sowohl die Raichu-Formen als auch die Starter-Megaentwicklungen der 6. Generation hinter einer Bezahlwand hängen. Also ich persönlich sehe nicht sehr viele Leute, die Nintendo wirklich verteidigen, aber am Ende ist es eben Gaming: Videospiele sind ein ziemliches Luxusgut und am Ende haben sie in der Unterhaltungsbranche mit das beste Preis zu Stundenunterhaltung Verhältnis. Am Ende kriegst du da mehr Stunden Spaß und Beschäftigung raus als für einen Kinobesuch, je nachdem wie intensiv du dich mit dem Spiel auseinander setzt und da es eh kein Grundbedürfnis ist, denken sich viele eben "Ah, für die 10-20€ mehr will ich nicht auf meinen Spaß verzichten.".
    Das kann ich 1:1 so unterschreiben und bei aller berechtigten Kritik gegenüber Nintendo geht es mir tierisch auf den Zeiger, dass eben genau gegenüber Nintendo immer alles ganz im klein klein kritisiert und analysiert wird. Gerade von den Content Creatoren auf Youtube beobachte ich da den Drang, dass man vor lauter "jetzt müssen wir aber mal ehrlich gegenüber der heiligen Kuh Nintendo ins Gericht gehen" in das andere Extrem abdriftet und wirklich jedes Haar in der Suppe sucht und kritisiert.

    Ein häufig adressiertes Thema ist ja das Online-Bezahl-Modell, welches seit Beginn immer wieder zerrissen wird. Inzwischen - so finde ich - kriegt man aber für das Nintendo Online (plus) Modell wirklich eine Menge für sein Geld und die Retro Bibliotheken wachsen weiter. Dennoch wird in der Berichterstattung noch immer das Narrativ bedient, dass Nintendo Online Abzocke sei. Als Beispiel muss ich hier mal wieder die Rocket Beans nennen, die kein Format ohne Gregor bedienen, welcher wiederum keine Gelegenheit auslässt, eine Sendung für sich und seine Redezeit zu kapern, um diese dann mit polemischer "Kritik" und Hähme gegenüber Nintendo zu füllen. Aber nicht, weil er legitime Punkte bringt, sondern weil er ganz klar im Sony Lager verortet ist und sich bei der Nintendo-feindlichen RB-Community anbiedern will.

    Ich finde viele Entscheidungen von Nintendo auch zum Kotzen. Der fokussierte Einsatz von Keycards nervt mich als Sammler tierisch, die letzte Direct fand ich schwach, die DLC Politik von DK und Pokémon hat EA Niveau. Aber auf der anderen Seite ist dieses Hobby - wie Blue so schön sagt - ein absolutes Luxusgut und niemand hat ein inhärentes Recht darauf. Wenn man mit den Pricing Politics der Branche (!) nicht konform geht, hat man die Möglichkeit mit seinem Geldbeutel zu voten, wenn einem 79 statt 69 Euro für Spiele auf den Keks gehen, kann man einfach den Kauf unterlassen. Aber nach Monaten (und eigentlich Jahren, denn seit längerem bedienen Sony und MS bereits diese Preiskategorien für ihre Triple A Blockbuster und rufen auch höhere Preise für Day One und "Deluxe" Editions auf, die dann zwei zusätzliche Skins haben) sollte man sich langsam mit den (Inflations-bedingten) Preiserhöhungen in dem Segment arrangieren oder eben seine Konsequenzen ziehen. Aber die Diskussion wird doch langsam ermüdend.

    Edit: Ist an niemanden der Debattierenden hier adressiert, sondern ganz allgemein Ich finde Kritik wichtig, auch an Nintendo und auch und gerade als Fan sollte man kritisieren. Aber ich finde es immer im Nintendo case sehr forciert und überzogen bzw. emotional.

    Geändert von N_snake (18.09.2025 um 15:02 Uhr)

  6. #226

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Es ist meinerseits keine Verteidigung, sondern Resignation.
    Dieser Satz hier bereitet mir um ehrlich zu sein Sorgen, denn ja - es sind börsennotierte Unternehmen. Dürfen sie deshalb machen, was sie wollen? Nur weil es andere auch machen?
    Zwar mag es ein Kampf gegen Windmühlen sein, aber als "kleine Person" kann man noch immer mit dem Geldbeutel zeigen, was man davon hält.
    Gerade jetzt befinden wir uns in einer Zeit in der wir über Themen reden sollten und nicht klein beigeben, weil "es ein börsennotiertes Unternehmen ist".
    Das sehe ich definitiv als den falschen weg, denn es kommt einem so vor als würde man dann den Kopf in den Sand stecken - nicht nur Nintendo gegenüber, sondern allgemein.

  7. #227
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Zwar mag es ein Kampf gegen Windmühlen sein, aber als "kleine Person" kann man noch immer mit dem Geldbeutel zeigen, was man davon hält.
    Viel mehr machen als das kann man ja eh nicht (Oh, und auf Social Media zum Boykott aufrufen und Reichweite nutzen, gibt's ja zuhauf). Wenn nun alleine 10% von denen, die eine derartiges Vorhaben ankündigen, dieses nun auch tatsächlich umsetzen, wäre das fast schon relevant. 8D

    Geändert von Kael (20.09.2025 um 10:11 Uhr)

  8. #228

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Viel mehr machen als da kann man ja eh nicht (Oh, und auf Social Media zum Boykott aufrufen und Reichweite nutzen, gibt's ja zuhauf). Wenn nun alleine 10% von denen, die eine derartiges Vorhaben ankündigen, dieses nun auch tatsächlich umsetzen, wäre das fast schon relevant. 8D
    Ich weiß dass das zynisch und sarkastisch von dir gemeint ist, aber effektiv stimmt es ja doch - wenn die Leute das umsetzen würden, wäre es auch eine andere Sache.
    Leider gibt es aber genug Leute, die sich auch z.B. wieder das neue EA FC 26 geholt haben und da massig Knete ins Ultimate Team reinbuttern... den Trotteln mit Reichweite sei Dank, die da ebenfalls Tausende von Euros investieren.

  9. #229
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Dürfen sie deshalb machen, was sie wollen? Nur weil es andere auch machen?
    Nein, ich weiß auch nicht, woher du das aus meinem Post nimmst.
    Zitat Zitat
    Zwar mag es ein Kampf gegen Windmühlen sein, aber als "kleine Person" kann man noch immer mit dem Geldbeutel zeigen, was man davon hält.
    Ich zitiere mich an dieser Stelle noch mal selbst:
    Zitat Zitat
    Und was viel entscheidender ist: Es macht keinen Unterschied, was wir hier diskutieren. Das Gros der Käufer sind nämlich Kinder bzw. deren Eltern, die sich nie in Internetforen herumtreiben und sich wahrscheinlich nicht mal dessen bewusst sind, dass man sich überhaupt kritisch mit Konsumverhalten auseinandersetzen kann.

    Wir können hier mit den Fingern auf andere zeigen und uns gegenseitig die Schuld zuschieben, zur Aufrechterhaltung gewisser Missstände beizutragen. Fakt ist aber, dass wir hier von Luxusgütern sprechen, und gerade in der Unterhaltungsindustrie vor allem das Angebot den Markt steuert, und nicht die Nachfrage. Man müsste einen Großteil der Konsumenten in einem riesigen Umfang organisieren, damit Produkte effektiv boykottiert werden können und es somit zu Veränderungen kommt. Dafür ist das Thema Videospiele aber einfach nicht wichtig genug.
    Ich kann es auch gerne noch mal anders ausdrücken: Wir reden hier nicht davon, dass vorgeschnittenes Schwarzbrot vom Aldi plötzlich 3 € die Packung kostet. Die Industrie lebt hauptsächlich von Menschen, die zu viel Geld übrig haben – denen es nicht wehtut, mal 10 oder 20 € für ein Spiel auszugeben. Mittlerweile sind wir auch in einer Generation angekommen, in denen Kinder von Anfang mit Mikrotransaktionen in Berührung kommen, als hätte es das schon immer gegeben. Wir wissen alle, wie erfolgreich und vor allem ertragreich Spiele wie Fortnite sind.

    Wenn ich auf ein Spiel verzichte, dann mache ich das, weil ich meine Prinzipien befolgen will – und nicht, um es den Großkonzernen zu zeigen. Denen ist es doch egal, ob Peter D. aus Buxtehude in einem Internetforum seine Wut über gegenwärtige Verkaufspraktiken zum Ausdruck bringt und sich den neuesten Verkaufsschlager nicht besorgt, der schon einen Monat vor Release in den Top-3-Bestsellern rangiert. Das sind tiefgreifende Probleme, die in Kulturindustrie, Neoliberalismus und der heutigen Konsumgesellschaft verwurzelt sind. Am Anfang des Videospielzeitalters ging es noch viel darum, einfach nur coole neue Sachen auszuprobieren und Experimente zu wagen. Heute bringen Videospiele so viel Geld ein, dass vor allem darum geht, marketingfähige Inhalte zu bewerben und möglichst viele Geschmäcker zu bedienen. Square Enix ist ein historisches Paradebeispiel für diesen Wandel.

    Die einzige Lösung, die Menschen wie uns zufriedenstellen könnte, wäre eine Gaming-Landschaft, in der Entwickler einfach nur das machen können, auf das sie Bock haben – ohne dem Zwang zu unterliegen, profitabel zu sein, sich nach Wünschen der Investoren zu richten und möglichst schnell abliefern zu müssen. Und dass dabei richtig geile Spiele rauskommen, zeigen uns ja Beispiele wie Hollow Knight, Clair Obscur, Undertale, Stardew Valley und und und. Aber sie reichen trotzdem weder in Anzahl noch in Umsätzen an das heran, was den derzeitigen Videospielmarkt dominiert.

    Finde ich das gut? Bestimmt nicht. Rege ich mich darüber auf? Nein, wozu auch? Kaufe ich trotzdem einfach alles, was die Konzerne rausbringen? Nein, bei Weitem nicht. Das neue Pokémon werde ich mir zum Beispiel nicht besorgen – aus dem einfachen Grund, dass es mich schlichtweg nicht interessiert. Zu glauben, man könnte diesen absurd hohen Verkaufszahlen vom umsatzstärksten Franchise der Welt etwas entgegensetzen, grenzt an Wahnvorstellungen. Und wenn ich mir im Netz so durchlese, wie kritisch sich manche Leute hier äußern, nur um später doch noch verlauten zu lassen, zugeschlagen zu haben (am besten Preorder und/oder mit Foto), dann sehe ich mich noch als geringeres Übel.

    Wenn man den Markt der AAA-Titel nicht unterstützen möchte, kauft man nur noch Spiele von Indie-Studios. Da das hier aber die wenigsten machen (wenn überhaupt irgendjemand), sehe ich es auch nicht ein, mich „schuldig“ zu fühlen, nur weil ich mit den Schultern zucke, wenn Mario Galaxy und Amiibo-Figuren trotz hoher Preise weggehen wie warme Semmeln, und nicht zum Boykott aufrufe. Nach unten treten ist immer einfach. Sich eingehend damit zu beschäftigen, was die wahren Probleme und Ursachen sind, und in welcher Komplexität unsere verkorksten Gesellschaftsstrukturen darin verwickelt sind, dafür muss man auch mal mehr tun, als bloß zur Seite zu schauen.

    Geändert von Ligiiihh (20.09.2025 um 11:05 Uhr)

  10. #230
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Zwar mag es ein Kampf gegen Windmühlen sein, aber als "kleine Person" kann man noch immer mit dem Geldbeutel zeigen, was man davon hält.
    Das denke ich mir bei den ganzen Remakes auch, hat aber bisher noch nicht geholfen, dass davon weniger gemacht werden

    Vielleicht wird was passieren, wenn der Bogen weit überspannt ist. Vielleicht. Resignation ist in dem Sinne schon passend, wie Ligiih das sagt, wobei ich trotzdem nicht aufhöre meine Meinung zu Remakes oder Gacha kund zu tun (wie ihr hier leidlich immer wieder erfahren müsst xD)

    Was das Gefühl erzeugen könnte, dass man auf Nintendo mehr rumhackt: Einmal natürlich, dass sich das Rumhacken gesteigert hat und zu EA/Activision/Ubisoft aufgeholt hat. Aber dann natürlich auch einfach die Tendenz vom Internet, ne Scapegoat zu suchen und das dann monetarisierbar zu machen. Weil wir alle wissen, dass Outrage sells. Besonders auf Plattformen, wo sex sells halt nicht geht *g*
    Dazu kommt halt, dass Nintendo auch mal wieder keine so geilen Aktionen macht. Preise steigern (gerade die SD Cards sind ne Frechheit und man kann sich halt sicher sein, dass Nintendo-Kram kaum reduziert wird), Patente gegen Pókemon-ähnliche Spiele, gegen Kanäle und Streamer striken, weil sie deren Content nicht mögen, Game Key Cards (btw. fucking funny, dass FF VII Remake einem direkt mal 1/3 der Festplatte vollballert xD) etc.
    Klar, alles Sachen, die sie das Recht haben zu machen, aber die trotzdem einen negativen Beigeschmack hinterlassen.

    Ich stimme N_snake zwar zu, dass der Nintendo Onlineservice mittlerweile sogar ziemlich gut ist - aber ich bin mir auch sicher, dass das wieder auf Enshittification rauslaufen wird. Weils halt praktisch immer so ist.

    Zitat Zitat von Knuckles
    Leider gibt es aber genug Leute, die sich auch z.B. wieder das neue EA FC 26 geholt haben und da massig Knete ins Ultimate Team reinbuttern... den Trotteln mit Reichweite sei Dank, die da ebenfalls Tausende von Euros investieren.
    Wie war das? Gamer sind eine der mental schwächsten Zielgruppen, wenn es um Boykotts geht? Die meiste kaufens dann doch. Keine Ahnung, ob das ne Mischung aus FOMO und der Tendenz von Spielern, viel online zu sein, ist.
    Ironischerweise habe ich mich selber ja sehr stark aus dem homogenen AAA Markt zurückgezogen, aber Nintendo ist immer noch eine Firma, bei der ich Spiele kaufe, obwohl sie so viel kritikwürdigen Kram machen. Also sollte ich mich da auch an die eigene Nase fassen. Wobei sie auch auf nem ganz guten Weg sind, mich immer weiter rauszutreiben, da sich viele ihrer Spielereihen auf so eine Open World Sandbox Singularität zuzubewegen scheinen, mit der ich wenig anfangen kann (wenn sogar schon Metroid große Außengebiete braucht - eine fucking Reihe, bei der man eigentlich durch düstere Höhlenlabyrinthe wandert ).

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