Ooi! Tonbo [2-13, Fin]:
Hahaha, ja, wenn es eine große Überraschung für mich diese Season gab, dann nen FUCKING Golf Anime zu Ende zu schauen. Also ja, zerlegen wir mal, wieso das auch für Leute ohne großartiges Golfbegeisterung interessant genug sein könnte, dass man die nicht gerade wenigen Erklärungen über irgendwelche Shots und Stances aushalten kann. Dass die Show insgesamt leichtherzig und locker ist hilft definitiv. Auch würde ich sagen, obwohl viel Golf gespielt wird, es ist eher eine Charakterstory um die beiden Hauptcharaktere Tonbo und Igaiga sowie das allgemeine Leben auf einer kleinen japanischen Insel.Was mich hier angesprochen hat war die Ausgangslage der Hauptcharaktere. Man hat nicht die typische Sport Shounen Story von jemandem, der immer schon der beste werden wollte. Auch wird hier keine langwierige Einführung in professionelles Golfen am Anfang gemacht. Tatsächlich spielt Tonbo Golf nur so zum Spaß, mit anderen Leuten, die einfach auf dem hiesigen Golfkurs ne gute Zeit verbringen wollen – was gut zum Urlaubsflair der Insel passt. Und ebenfalls hat sie am Anfang keinerlei Ambitionen, ja nicht mal Kampfgeist. Was sie hat, sind irgendwelche drolligen Golftechniken und Vergleiche, die irgendwie quirky sind (Sashimi-Shot).![]()
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Im Kern geht die Show über das Loslassen vom Alten und sich auf Neues einlassen. Das trifft auf beide Hauptcharaktere zu. Seit dem Tod ihrer Eltern, ist Tonbo auf der beschaulichen Insel Hinoshima bei ihrem Großvater. Die Bewohner haben sie herzlich empfangen und sie ist nach und nach aufgetaut. Nun fühlt sie sich – aus Dankbarkeitsempfinden und auch weil das Grab ihrer Eltern hier ist – an die Insel gebunden und will diese nicht verlassen. Als Symbol dafür, dass Tonbo in der Vergangenheit steckt, steht, dass sie auf dem hiesigen Golfkurs immer nur mit dem gleichen Eisen spielt, welches ihr ihre Eltern hinterlassen haben.Igaiga ist ein erwachsener Mann, der viele Fehler gemacht hat. Nicht nur ist seine Golfkarriere komplett im Eimer, auch hat er sich von seiner Familie entfremdet. Seinen Sohn hat er dermaßen unter Druck gesetzt, dass dieser gebrochen ist und nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Nun geht er auf die kleine Insel, weil er dort einen Job als Typ für alles bekommen hat. Unter diesen Umständen treffen die beiden aufeinander. Und dann trollt Tonbo Igaiga am laufenden Band![]()
Ein Kernkonflikt ist hierbei der des verschenkten Potenzials. Tonbo ist eine gute Spielerin mit viel Intuition und cleveren, individuellen Techniken, aber weil sie auf der Insel (mental) festsitzt wird sie ihr Potenzial nie ausschöpfen können. Die Frage ist hierbei: Ist es gut für sie, wenn sie hierbleibt, oder sollte man sie herausreissen, damit sie ihr Geschick auf einer großen Bühne präsentieren kann? Igaiga wählt definitiv den letzteren Weg, aber die Show stellt dies durchaus auch in Frage. Ist es gut, jemanden gegen seinen Willen zu etwas zu bringen, was letztendlich höchstwahrscheinlich gut für die Person ist? Was ist, wenn diese Person ein Kind ist, mit viel Potenzial für das Leben? Wie viel Druck sollte oder darf man dabei machen?![]()
Ich spoile hoffentlich nicht zu viel (who am I kidding, die Show schaut sich eh kein Schwein an xD), wenn ich sage, dass der sportliche Kampfgeist in Tonbo tatsächlich erst in dem letzten Drittel der Staffel erwacht. Es ist in dem Sinne ein Slow Burner, der die langsame Entwicklung von Tonbo greifbar macht. So, wie die Show durch Struktur es greifbar macht, wieso Tonbo so von Golf fasziniert ist - etwas, was in anderen Shows sonst einfach als gegeben angenommen wird, dass sie *natürlich* Profis werden und siegen wollen. Auch Igaiga wandelt sich durchaus und übernimmt eher sowas wie die Rolle eines Vaterersatzes / Coachs für sie – immerhin hat er schwere Fehler mit der eigenen Familie gemacht und möchte dies bei Tonbo vermeiden. Und ja, ne Szene haut schon gut rein, bei der ein erwachsener Mann vor einer Grundschülerin anfängt zu weinen, weil er sein Leben so abgefuckt hat.![]()
Zusätzlich mag ich auch den Inselflair ganz gerne. Irgendwie haben so kleine japanische Inseln was, zumindest, wenn man da nicht leben muss
Und auch ist es symbolhaft für Tonbos Wachstum zu verstehen, dass ihre Welt sich erweitern muss und somit hat die erste Staffel auch irgendwo nen sehr angenehmen Rahmen, ein Mikrokosmos, wenn man so will. Auch die Bewohner lernt man recht gut kennen und hat am Ende irgendwie schon das Gefühl, dass man im großen und ganzen weiß, wie das Leben auf Hinoshima tickt. Auch die Charaktere selber haben was. Ob es nun die Jungs sind, mit denen Tonbo Golffußball spielt, die Inselärztin, die ein paar Probleme hat, über die man in Anime sonst selten was hört oder der Inseltrottel mit dem Herz aus Gold. Und natürlich Tonbos stoischer Großvater Gon, der einen weichen Kern in seiner rauen Schale hat.Der Stil ist recht oldschool und irgendwie musste ich an alte Shows aus der Zeit von Pokemon oder Digimon denken, auch wenn es nicht identisch ist. Leider sieht die Show aber auch stellweise einfach ass aus und für die Animationen würde ich sie echt nicht empfehlen. Fürs Golfen wird größtenteils CG verwendet, was mehr oder weniger funktioniert. Gras sieht wie aus Plastik aus, aber zumindest das Zoomen über die Golfplätze hat sowas von älteren Golfspielen auf der Wii oder so![]()
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Zum Golf an sich sage ich mal nur, dass sie es durch Tonbos quirlige Art durchaus anreichern. Natürlich ist sie in diesem Sinne der typische Sports Shounen Mainchar, weil sie einfach sehr gut darin ist, ne schnelle Auffassungsgabe und Intuition hat. Aber hey, irgendwelche Qualitäten muss der MC ja mit sich bringen, damit man die Story verfolgen will *g*
Gleichzeitig sind ihre Techniken und ihre Erklärungen dafür weird genug, dass es nen gewissen Unterhaltungsfaktor hat. Hilft der Show auch definitiv, dass sie nicht von Anfang an kompetetiv ist, sondern erstmal durch Tonbos Linse es als Spielen auffässt. Das ist wohl der Zugang, aus denen auch viele im Publikum Golf kennen.
Die letzte Episode ist dann passenderweise ein Abschied von der Insel für Tonbo, aber auch für das Publikum von den Charakteren. Wobei das hier auch ne Show ist, wo bereits eine zweite Staffel angekündigt wurde. Aber die erste Staffel? Fühlt sich fast schon wie ein kleines, geschlossenes Abenteuer an. Jeder Golfschläger, den Tonbo erhält, ein weiteres Ausrüstungsstück um sie für die Reise zu wappnen. Jedes große Erlebnis bringt sie weiter und gibt ihr den Anstoß, einen anderen Lebenswerg zu gehen.![]()
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Also ja, mich hat die Show unterhalten und besonders die Charakterdynamik und das Inselflair hat absolut was. War definitiv ne Überraschung, weil ich mit Sports Anime selten was anfangen kann. Aber Tonbo hebt sich bisher ganz gut von den typischen Shows des Genres ab.![]()
Viral Hit [2-12, Fin]:
Ja, es geht in die Richtung, dass er an immer mehr Schlägereien teilnimmt und dabei gefilmt wird. Wobei das schon erstaunlich schnell eskaliert. Also die ersten paar Kämpfe sind gegen Amateure, wobei er auf dem ominösen Newtube(^_O)-Kanal von Mr. Chicken Tipps bekommt, wie er gegen den jeweils nächsten Gegner antreten soll. Dass Hobin nicht der Hellste ist merkt man dann auch daran, dass er nie hinterfragt, wieso die Videos alle so zielgerichtete Inhalte haben – fast, als wäre es jemand ganz in seiner NäheWenn der Anime Botschaften vermittelt, dann wohl in die Richtung der Selbstverbesserung und dass man sich seinen Ängsten stellen soll? Nachdem Hobin so richtig hardcore Nerd Style bloßgestellt und lächerlich gemacht wurde (das war ne krasse Szene), fängt er an zu trainieren. Vor jedem Kampf einen Monat lang, meist mit wirklich weirden Techniken. Was gegen die ersten paar Gegner auch sicher funktioniert. Aber spätestens, wenn er gegen ein Taekwondo-Ass antritt wars mir dann doch n bisschen zu übertrieben. Ja, die Show verbiegt sich es einem plausibel zu machen, wie gut Hobin planen kann, aber das war meiner Meinung nach zu viel. Manchmal sind die Siege aber auch einfach nur Comedy Gold, also sollte mans nicht so ernstnehmen. Generell gehts hier Mixed Martial Arts, also wenn man ein Fan davon ist wird man vielleicht nen Bonus haben. Wobei es derzeit noch recht basic ist, aber Hobin lernt quasi bei jedem weiteren Duell den ein oder anderen neuen Trick.
Bzw. man muss es halt mögen, dass es schnell eskaliert und jemand ohne Kampftraining, mit ein paar Youtube Tutorials und ner Training Montage, gegen Profis gewinnt. Das Konzept ist trotzdem recht frisch, wobei ich auch später sagen würde, dass der Kanal eigentlich nur der Aufhänger ist um die Motivation für die Kämpfe zu liefern. Ist aber immerhin ein netter Rahmen. Wäre cool, würden sie da noch etwas mehr über Social Media allgemein sprechen, statt so Sachen wie "Mein Kanal hat 300k Abonenten, eurer nur 100k!" - quasi Powerlevel in Form von Subzahlen. Wo sind wir hier, bei Vtubern?![]()
Generell dient der größer werdende Channel also nur dazu, dass immer größere / gefährlichere Gegner kommen. Wie dann Mr. Potential Rapist in den letzten zwei Episoden. Den kleinen Zwischenarc mit der Comedy Crew fand ich dann wiederum ganz cool, weil er einfach ne andere Seite von Content Creation zeigt – und auch die Gefahren, die entstehen können, wenn man für Clout auf der Straße anderen nen Streich spielt. Wie bei vielen solcher Schläger Anime (Wind Breakers!) muss man sich fragen, wo eigentlich die Lehrkräfte sind... xDCharaktere sind eher so mittelmäßig. Hobin ist halt recht standard Weichei, aber mit nem starken Willen und Durchhaltevermögen. Dass er eigentlich Geld für die Therapie seiner Mutter verdienen will (das koreanische Gesundheitssystem scheint da nicht billig zu sein) ist zumindest ne coole Motivation. Sein Kumpel Snapper (der Kameramann) hat sich da schon eher gewandelt. Von nem absoluten Arsch und Fähnchen im Wind hat er durchaus ein Rückgrat entwickelt. Er ist weiterhin eher so der Comic Relief und wird im Zweifelsfall auch eher verprügelt als dass er irgendwen prügelt, aber das ist OK. Gaeul, die für das Video Editing verantwortlich ist, ist langweilig. Ihr Gag ist, dass sie Hobbies wie ein alter Mann hat und auch so spricht. Und sie steht auf Hobin (und Snapper auf sie, obviously). Ich fänds schöner, würde man mehr auf die Content Creator Seite eingehen, wofür ja auch Snapper und Gaeul prädestiniert sind – quasi 2/3 vom Maincast hat eher mit dem Drumrum zu tun. Aber so ists halt echt eher der Aufhänger für die Kämpfe. Zumindest ganz cool wars, dass ein paar der früheren Gegner auch noch mal Auftritte haben... und dann gibts noch manchmal sweaty Manservice![]()
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Also ja, war ganz nett. Aus dem Konzept hätte man sicher mehr, aber auch deutlich weniger machen können und unterhalten hats schon. Die Idee ist auch absolut frisch und mal zur Abwechslung ein Martial Arts Anime, wo es nicht darum geht, einfach irgendeine Championship zu geiwinnen oder yaddayadda. Irgendwie ist in meinem Hinterkopf immer son bisschen der Vergleich mit Tenjou Tenge was die Kämpfe angeht. Aber dann muss ich mich daran erinnern, dass da eine dicke Frau vorkam, die Dolche in ihren Liebesrollen versteckt und danach irgendwelche Ninjutsu gemacht hat, um dünn zu sein, und der Vergleich vergeht sofort wieder. Vermutlich hab ich einfach zu wenige "Martial Arts" Anime gesehen für ordentliche Vergleiche... xD![]()
Btw. das Ende als das Monetarisierungszeichen von Grün auf Gelb geht... uh oh^^
A Salad Bowl of Eccentrics [2-12, Fin]:
Der Vergleich mit Hinamatsuri passt in dem Sinne bis zum Ende, weil die Show auch extrem random ist. Der Vergleich passt aber in dem Sinne nicht, weil die Fähigkeiten der Charaktere im Laufe der Show immer mehr in den Hintergrund rücken. Unterm Strich wurde ich gut unterhalten, es gab immer mal wieder auch richtig krasse Gags und die Charaktere sind einfach sympathisch.
Als Kritik kann ich definitiv anbringen, dass sich die Show eher ziellos und meandernt anfühlt. Halt sehr episodisch, obwohl eine gewisse Kontinuität gegeben ist. Auch sind die beiden Haupthandlungsstränge (Sara und Livia) eher unabhängig voneinander und kreuzen sich nur gelegentlich, und das oft auf ne Weise, dass Livia die Dumme ist. Was sie zweifelslos ist, bzw. Eher hoffnungslos naiv. Dann gibts einfach Szenarien, die irgendwo weniger ziehen als andere (Sara in der Schule fand ich jetzt größtenteils nicht sooo spannend, Livias Band war auch eher sowas, was weniger lustig war).![]()
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Aber gleichzeitig sind die Szenarien halt einfach nur bekloppt, in die sie reinkommt: Von ner Obachlosen zu Bordellen zu nem Kult zu nem Sugar Baby zu Figurenmodell zu Band. Sehr farbenfroh. Sara wiederum hilft Sousuke bei der Detektivarbeit (leider später nur noch wenig) und hat ihren Arc mit der Schule später. Die beiden sind ein gutes Team und er adoptiert sie später sogar, was total unerwartet war. Auch der Rest vom Supportcast ist ziemlich unterhaltsam, allen voran die Anwältin Brenda, die (wie gefühlt jede Frau die mit Sousuke zu tun hat^^°) auf ihn steht oder der Obdachlose Akira, der Livia das neue Leben beibringt. Natürlich darf die Kultführerin Noa nicht unerwähnt bleiben, die sogar eine Livia-Actionfigur herstellt.
Etwas seltsam war, als herauskommt, dass die andere Welt, aus der Sara und Livia kommen, ein alternatives Japan war, wo sich Nobunaga anders entschieden hat und es daher Magie gibt...? xD Dunno, daraus wurde dann gar nichts gemacht und so richtig relevant fand ichs nicht. Wurde aber auch nur ne halbe Episode drauf verwendet, also irgendwo OK. Das Finale ist dann bei mir ein wenig ins Wasser gefallen, weil ich weder die Band noch den Schul-Arc besonders gut fand. Hat sich auch irgendwo gerushed angefühlt, aber gleichzeitig nen ganz guten thematischen Abschluss der ersten Season dargestellt.![]()
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Insgesamt fand ich die Show amüsant und konnte in jeder Episode schon ein paar Mal über Gags lachen. Das Ende fühlt sich halt ziemlich gerushed an und so erwarte ich nicht, dass es hier noch mal weitergeht. Vielleicht auch in Ordnung, man muss ja nicht alles überstrapazieren^^![]()
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