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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich arbeite jetzt langsam an Persona 5, aber ich komme irgendwie nicht so gut voran. Ich hatte mich zu anfang entschieden einen Guide zu nutzen um alles in einem Playthrough zu schaffen (weil das Game ja so lang ist), mittlererweile ist das aber nur noch ein Hassel und ich hab auch schon einiger Fehler gemacht. Jetzt will ich den Guide am Liebsten skippen, aber habe Angst dann interessante Stories zu verpassen. Trotzdem werde ich das wohl machen, einfach für mehr Spaß an der Freude.

  2. #2
    Fühle den Struggle sehr. Hab schon immer Guides usw. so gut es geht ignoriert und mir auch angewöhnt, möglichst spoilerfrei zu spielen. Bei so Sachen wie Pokemon hat sich das dann auch wieder mehr wie 199X~2000 angefühlt, so ganz blind zu spielen. Hab dann wahrscheinlich viel länger gebraucht als hätte ich etwas nachgeschaut, aber es war so viel spaßiger.

    Aber bei Spielen, wo man etwas verpassen kann, hat man ständig FOMO :')
    Hoffentlich fährst du gut mit der Entscheidung, die du getroffen hast x)

  3. #3
    Also ich habe Royal nicht gespielt, aber im normalen Persona 5 habe ich zumindest alle Links ohne Guide geschafft. Wenn man Erfahrungen aus den anderen Teilen mitbringt, flutscht das recht problemlos.
    Ich würde bei so einem Riesenspiel aber auch niemals konstant einen Guide benutzen, das klingt nach Arbeit.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  4. #4




    ~ Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor? ~

    Mein erstes Spiel, um zwischendurch eine Pause von all den JRPGs zu nehmen ist Legends of Amberland. Auch ein RPG, aber ein doch sehr westliches. Die Retro Gamer unter euch werden bei dem Spiel eventuell an ihre Kindheit erinnert werden. Warum genau? Nun schauen wir uns doch einfach mal zwei Screenshots an.


    Might and Magic IV & V: World of Xeen (1993)


    Legends of Amberland (2019) (Klicken für größeres Bild)


    Wie wir unschwer erkennen können ist Legends of Amberland sehr von den alten Might & Magic Teilen (speziell III bis V) inspiriert. Das beschränkt sich nicht nur auf die Darstellung und die UI, sondern auch die Spielweise. Man reist in Kästchenschrittweise durch eine Oberwelt und verschiedene Dungeons und bekämpft dort rundenweise verschiedene Gegner. Zwischendurch kann man in den Städten NPCs antreffen, die einen verschiedene Informationen über die Welt und Quests geben können. Anders als bei Might & Magic können die Städte aber leider nicht betreten werden und sind einzig allein ein Menü.

    Die Stadt Timberburg (Klicken für größeres Bild)




    Bei der Charaktererstellung hat mandie Wahl zwischen Menschen, Elfen, Halb-Elfen und Zwergen (die allerdings nur in männlich, weil wer weiß schon ob es überhaupt Zwergenfrauen gibt? Und wenn sind sie so selten, da kann man sie doch nicht auf das Schlachtfeld schicken). Da gibt es auch schon meinen ersten Negativpunkt, weil ich bei der Charaktererstellung noch keinen Knopf gefunden habe wieder zum vorherigen Schritt zurück zu gehen. Dem Spiel liegt ein .pdf Handbuch dabei, das man höchstwahrscheinlich auch lesen sollte, denn ohne fand ich die Charaktererstellung nicht sonderlich innovativ.

    Wichtig zu beachten ist auch, dass nicht wie in anderen Spielen die Charaktere zuerst angegriffen werden, die unten in der Portraitleiste vorne stehen, sondern diejenigen die Position #3 #4 und #5 einnehmen. Dementsprechend musste ich meine Gruppe nach der erstellen umstellen.

    Sind die Charakter aber erst einmal erstellt geht es gleich direkt ins Spiel. Man hat den Auftrag den königlichen Hofzauberer in einem Schloß südlich der Stadt Timberburg aufzusuchen. Das einzige Problem ist, dass ein Troll (wie sollte es auch anders sein) die Brücke versperrt. Man hat verschiedene Möglichkeiten fortzuschreiten. Entweder man kauft für 100 Gold ein Boot oder man kämpft gegen den Troll. Ich habe in meinem Anspielen gegen den Troll gekämpft (nachdem ich vorher alle Goblins auf meiner Seite der Brücke besiegt habe und anschließend einen Levelaufstieg durchgeführt habe). Allerdings habe ich auf den leichtesten Schwierigkeitsgrad gespielt.

    Hat man dann einen Weg über den Fluss gefunden kann man sich direkt zum Schloss und zum Hofzauberer aufmachen.

    Weiter habe ich bisher noch nicht gespielt, aber das war schon genug um ein kleines Fazit und eine Bewertung abzugeben, gerade in Punkto Gameplay und Grafik.

    Die Grafik ist schön gepixelt, kann allerdings mit der inspirierenden Klassiker World of Xeen meiner Meinung nach nicht mithalten. Das ist sicherlich aber Geschmackssache, mir persönlich gefällt dieser (mangels eines passenden Wortes) glatte Pixelstil weniger als der von World of Xeen, der ein wenig detaillierter ist (gerade die Gegner sind bei Might & Magic halt fast schon Kult in ihrem Design). Gameplay mäßig macht es soweit Spaß, allerdings bin ich enttäuscht, dass man die Städte nicht betreten kann, die haben bei Might & Magic sich immer wie eine Art Questhub angefühlt, der das Spiel in Abschnitte einteilt. Auch Zwischensequenzen habe ich in Legends of Amberland bisher noch nicht gesehen, auch das vermisse ich.

    Alles in allem ist es aber ein Spiel das Spaß macht und viel mehr an World of Xeen erinnert als der offizielle Nachfolger Might and Magic X (auch schon vor etlichen Jahren erschienen). Ich würde jedem DOS-Spiel-Nostalgiker empfehlen es sich einmal selbst anzuschauen.




    Wertung: 7/10






  5. #5
    So :) ich musste einfach mal zwischendurch was anderes Spielen. Persona 5 macht nach wie vor Spaß aber ich komme gefühlt wesentlich langsamer voran als in Persona 3. Ich hatte P3 ja in ca 50h durch, bei P5R bin ich bei fast 30 Stunden und noch im Juni xD.

    Aber ich hab mich ja versucht weniger an den Guide zu halten xD klappt aber noch nicht so ganz. Da hab ich ihn mal einen Tag nicht benutzt, dann bemerke ich, dass ich das Kreuzworträtsel übersehen hab. Vielleicht brauche ich einfach einen anderen Guide, der mir bei Social Links mehr Freiheiten lässt, aber mich über solche Dinge informiert und mir Tipps gibt wie ich meine Social Skills am besten ausbaue. Mal gucken :D

    Ich spiel ja Gay Joker Mod :) mal gespannt ob das gut is xD

    Edit: Was mich dazu bringt, wenn ihr LGBTQ+ positive JRPGs zu empfehlen habt immer her damit :)
    Geändert von Katii (05.03.2024 um 19:16 Uhr)

  6. #6



    ~ Erste Gedanken ~

    Vielleicht war es nicht die beste Idee direkt nach Persona 3 mit Persona 5 Royal anzufangen, aber ich hatte Lust endlich beide Spiele zu beenden, die ich vorher auf meinen Konsolen nur angefangen habe. Nun hab ich sie also am PC angepackt und tatsächlich habe ich P5R in der heutigen Nacht beendet. Laut Steam habe ich 87,9 Stunden im Spiel verbracht. Im Vergleich zu Baldur's Gate 3, in das ich 257,8 Stunden gesteckt habe, fühlen sich diese aufgerundet 88 Stunden aber viel länger an. Mehr dazu später.

    Als Vorwort sollte ich noch erwähnen, dass ich P5R mit dem Gay Joker Mod gespielt habe (darum auch das Regenbogenlogo *zwinker*). Der Mod hat einige Bugs ausgelöst, da diese aber nicht Gamebreaking waren (und ich andere Bugs gut tolerieren kann), hat mich das nicht weiter gestört. Immerhin hatte ich das Gefühl, dass der Mod mir neben Bugs halt auch eine Bereicherung des Spielerlebnisses gebracht hat. Wenn ich irgendwann mal NG+ anfange würde ich dann den Female Joker Mod ausprobieren.

    Bevor wir anfangen möchte ich vorweg schon einmal sagen, dass ich P5R gut fand, aber mit Persona 3 ein gefühlt besseres Erlebnis hatte

    Jetzt aber zum Review (Vorsicht, kann Spoiler enthalten).

    ~ Story ~



    Das Thema, was sich durch das Ganze Spiel zieht ist Rebellion gegen die Mächtigen. Auch wenn das Spiel in einigen Punkten leider konservativ erscheint (dazu bei Gamedesign mehr), kann man das Spiel dennoch als gesellschaftkritisch bezeichnen, gerade auch weil viele der Bösewichte des Spiels von realen japanischen Menschen inspiriert sind. Dazu empfehle ich dieses Video anzuschauen:




    ~ Gamedesign ~

    Bei Persona 5 kann man das Japan in JRPG sehr groß und dick schreiben. Man merkt es gerade in den sozialen Werten, die im Spiel angeprangert werden. Menschen die sich nicht nahtlos in die Gesellschaft einfügen, werden hart verurteilt. Ryuji zum Beispiel, der für seine Geschichte hier im westlichen Raum wohl eher Mitleid bekäme, wird dadurch, dass seine Eltern als 'Versager' angesehen werden, mitverurteilt. Mit seiner lauten und individuellen Art eckt er in der japanischen Gesellschaft ziemlich an und wenn ich den youtube Videos glauben schenken kann ist er tatsächlich bei den japanischen Spielern auch weniger beliebt als bei den westlichen Spielern. Dieser japanische Durchschlag im Spiel soll aber nicht als Kritik sondern eher als Hinweis von mir verstanden werden. Immerhin eröffnet Persona 5 eine Einsicht in eine kulturelle Sichtweise, die unserer fremd erscheint. Darum seid nicht überrascht, wenn ihr euch über das Verhalten mancher Charaktere wundert, sondern versucht es eher unter einem japanischen Blickpunkt zu verstehen.

    Allerdings gibt es zwei Dinge, die ich kritisieren will, die meiner Meinung nach nicht mit der japanischen Kultur zu tun haben, sondern eher mit veralteten Sichtweisen der Macher. Zum einen ist da der Umgang mit LGBTQ+. Schwule gibt es (ohne Mod) in dem Spiel nur ein Paar. Im Originalspiel ist die Darstellung dieses Paars extrem problematisch und sexuell übegriffig gegenüber Ryuji (einem Teenager), das wurde in Royal abgeändert, aber die beiden sind immernoch nicht mehr als eine Parodie und sie ziehen Ryuji trotzdem gegen seinen Willen mit sich und geben ihm ein Drag-Makeover. Homosexualität fühlt sich also in Persona 5 weiterhin wie die Punchline eines Witzes an. Das ist schade und ich hoffe, dass man bei Persona 6 dazugelernt hat und die Darstellung von Homosexuellen dort respektvoller sein wird.

    Zum anderen möchte ich auch die Darstellung von Frauen kritisieren. Im Vergleich zu ihren männlichen Counterparts gibt es mehrere Stellen, wo die Frauen angeschmachtet werden und auf ihr Aussehn reduziert werden. Morgana ist ganz besonders schlimm in dem er die weiblichen Charaktere zumindest anfänglich erstmal sehr oberflächlich bewertet, auch Ryuji und Mishima sprechen leider über Frauen häufiger als wären sie Objekte. Besonders Ann wird mit ihren Kostüm sehr fetischisiert, was ich besonders komisch finde, weil man das ja in der Kamoshida Storyline noch kritisiert. Auch Yusuke (ebenfalls Teammitglied und Künstler) will von Ann erstmal ein Nacktbild malen.

    Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn man Charaktere sexualisiert, aber bei Persona (bei 3 und bei 5) ist mir extrem stark aufgefallen, wie unterschiedlich im Spiel Männer und Frauen behandelt werden. Warum sexualisiert man nicht auch mal die männlichen Charaktere? Nur so als Frage.

    Von 22 Confidants sind 12 Frauen davon kann man mit 10 eine Romanze anfangen, ich hoffe bei Persona 6 kann man auch von Haus aus mit Männern Romanzen beginnen (never give up hope).


    ~ Gameplay ~

    Nachdem ich jetzt viel über das Design geranted habe wird es in Punkto Gameplay leider nur halbwegs besser. Erstmal vorweg, das Spiel macht Spaß, die Systeme funktionieren. Personas leveln und fusionieren ist sowieso spannend und läd dazu ein verschiedene Kampfstrategien auszuprobieren. Allgemein ist meiner Meinung nach der Dungeonpart (und Mementospart) von Persona 5 besser als der soziale Part. Die Puzzle sind zwar teilweise nervig, aber niemals zu schwer oder unfair. Es macht auch Spaß nach den Will Seeds in den Palästen zu suchen (3 MacGuffins, die es in jedem Palast zu finden gibt). Die animierten Cutscenes sind immer ein besonderes Highlight.

    Schwierig ist wie gesagt der Teil des Spiels außerhalb der Dungeons. Das ist selbstverständlich Geschmackssache und wahrscheinlich mögen das, was ich hier kritisiere, andere sehr gerne, aber ich habe das Gefühl in Punkto Dialog setzt Persona 5 auf Quantität über Qualität. Viele Tage verstreichen in denen endlos gesprochen wird und vieles was gesagt wird fühlt sich einfach überflüssig an oder als hätte man es auch in weniger Worten kürzer und knapper sagen können. Dabei beziehe ich mich nicht auf die Dialoge für die verschiedenen Level der Social Links, die ich ja sehr begrüße, sondern auf die ganzen unausweichlichen Dialoge, die automatisch stattfinden. Es verstreichen Tage (teilweise mehrere hintereinander) in denen nur geredet und geredet wird, teilweise ohne viel Inhalt. Ich hab mich dabei ertappt, dass ich Dialogue geskippt habe, nur weil ich sie unhemlich uninteressant fand. Das fand ich bei Persona 3 nicht so extrem, auch fand ich dort die Qualität der Dialoge wesentlich besser.

    Ähnlich sieht es auch mit den Locations aus. Persona 5 hat viel mehr Locations als Persona 3, aber über die Hälfte hätte man meiner Meinung nach streichen können (wozu braucht es 3 Kinos und 5 Supermärkte?). Es ist zu viel und es bereichert das Spiel meiner Meinung nach nicht.

    Überhaupt hatte ich auch das Gefühl, dass das dritte Semester, was mit P5R hinzugefügt wurde überflüssig war. So sehr ich auch Akechi mag fand ich die Geschichte, die bis Dezember erzählt wurde runder.

    Es ist Meckern auf hohen Niveau, denn ich hatte trotzdem meinen Spaß und Persona 5 ist ein großartiges Spiel, allerdings bleibt es leider für mich hinter seinen Vorgänger (Persona 3) zurück. Und ich muss auch zugeben, dass ich gerade mit dem Gay Joker Mod Spaß hatte, weil ich dort eben Romanzen mit den Guys beginnen konnte (Mishima <3).

    ~ Mein Playthrough ~

    Ich hab ja schon geschrieben, dass ich Persona 5 mit einem Guide angefangen habe, den habe ich dann irgendwann aufgegeben. Ich kam auch ohne Guide ganz gut durch, allerdings habe ich Haru erst im Januar auf ihre maximale Stufe gebracht, ihre Persona hat sich also nie auf Stufe 3 entwickelt. Das einzige was ich mich frage, jetzt wo ich NG+ habe, warum soll ich das Spiel denn noch einmal spielen? XD gibts da irgendwas, was ich im ersten Playthrough verpasst habe? Aber das habe ich mich bei Persona 3 auch schon gefragt. Ich würde auf jeden Fall den Female Joker Mod nehmen falls ich es nochmal spiele. Ich brauche einfach die Möglichkeit auch einen männlichen Charakter zu romanzen xD.


    Impressionen:

    Ryuji und seine ehemaligen Teammitglieder vom Track Team


    Ann, Ryuji, Morgana & Joker


    Yusukes Persona erwacht


    Maruki der Schulpsychologe


    Akechi




    Gay Joker Mod:


    Wertung: 6.5/10
    Geändert von Katii (16.03.2024 um 17:12 Uhr)

  7. #7
    Hab jetzt mit Persona 4 Golden angefangen und was soll ich sagen VIIEEEEEEEEEEEL besser als Persona 5 xD... ich meine objektiv kann ich sagen P5 ist ein tolles Spiel :D (und ich liebe die Charaktere) aber rein subjektiv fühl ich mich bei P4, wie auch schon bei P3 wohler. Ich spiel es aber auch wesentlich gemächlicher als P5, weil ich es halt zum ersten mal spiele, bei P3 und P5 war ich jeweils schon relativ weit bevor ich damals abbrechen musste, darum hab ich da gehetzt alles nachzuholen bis zu dem Punkt wo ich war. Bei P3 hats mich weniger gestört als bei P5 allerdings

    Edit: okay, jetzt bin ich bei der Homophobie angekommen :( Hoffentlich entschärft der Yosuke Romance Mod, den ich habe, ein bisschen was.
    Geändert von Katii (20.03.2024 um 15:58 Uhr)

  8. #8
    Zitat Zitat von Katii Beitrag anzeigen
    Gay Joker Mod:
    Made my day

    Die Repräsentation von Frauen war ja schon immer ein Problem in der Persona-Reihe, aber Du sprichst es schon gut an, dass Teil 5 da durchaus noch mal einen draufsetzt. Wobei die Entwickler ja sogar in P3P es nicht ganz lassen konnten für den weiblichen MC irgendwelche Fetisch-Fantasien einzubauen (wie die Beziehung mit dem Jungen, dessen Tutor man werden kann). Also vielleicht bauen sie auch einfach keinen weiblichen MC ein, weil sie nicht genau wissen, was sie damit anfangen sollen *g*

    Ansonsten passt das, was Du so im großen schreibst, schon sehr gut zu meiner Wahrnehmung von P5. Vor allem das viele Gelaber, ey *g*
    Bei den Antagonisten würde ich aber noch sagen - obwohl sie inspiriert von realen Persönlichkeiten sind - sie halt einfach mal alles auf 180 gedreht haben, komplett ohne Subtilität. Also da ist jeder einfach nur *richtig* böse, eigentlich unverzeihbar. Was irgendwo natürlich zu dem simplen teeniehaften Weltbild passt, aber für mich n bisschen zu viel war. Konnte das Game daher nie so richtig ernstnehmen, obwohl es sehr ernst sein wollte und ja auch interessante Themen angesprochen hat.

    Persona 4 bevorzuge ich btw. auch, wenn es um die beiden Teile geht. Finde auch, dass P5 so einige Storybeats von Teil 4 übernommen hat.

  9. #9
    Hey Sylverthas, danke für deinen Kommentar, komme erst jetzt zum Antworten, habe mich aber sehr gefreut dein Feedback zu lesen. :)

    Persona 4 macht mir auch jetzt noch deutlich mehr Spaß, allerdings habe ich erstmal eine kleine Persona Pause eingelegt, weil nachdem ich 3 & 5 durchgespielt habe doch erstmal einen Moment abstand von dem Spielprinzip brauche, nicht weil es anstrengend ist, aber viel mehr weil ich auch mal wieder etwas anderes Spielen will.

    Der Mod, den ich bei Persona 4 nutze entschärft tatsächlich einige der homophoben Szenen auch etwas. Leider nicht jede Situation. Allerdings habe ich auch bei Persona 4 schon ein paar Sachen, die ich bezüglich Umgang mit Menschen kritisieren muss, da komm ich dann bei meinem Review dazu :D.

  10. #10


    Mit Voice Love On Air kommt das erste nicht typische Rollenspiel auf meine Hauptliste. Das Spiel ist ein 18+ Boy's Love Time Management Dating Game. Das Spiel wurde lustigerweise genau an dem Tag released als ich mir für mein Ostergeld Spiele geleistet habe. Zum Zeitpuntk, wo ich dieses Review schreibe habe ich 3 von möglichen 4 Routen beendet.

    Vorweg möchte ich das Spiel vor allem dafür loben, dass LGBTQ+ sehr positiv dargestellt wird. Das ist ja leider nicht bei allen Spielen aus dem asiatischem Raum (Voice Love on Air ist von einem taiwanischen Entwicklerstudio) der Fall. Die Charaktere im Spiel, die schwul sind, sehen das auch als solches an und nutzen zum Glück nicht den typischen Cop-Out Tropes namens "Ich bin nicht schwul, ich liebe nur dich", den man traurigerweise in vielen Mangas & Animes (allerdings gerade den älteren) findet.


    ~ Story & Charaktere ~

    Bei Voice Love On Air schlüpft man in die Rolle von Aki, einen angehenden Direktor für (hauptsächlich, aber nicht ausschließlich Boy's Love) Audio Dramas. Dabei ist Aki (wie so oft bei Protagonisten) etwas besonderes. Er kann nämlich anhand der Stimme von Leuten erkennen, ob ihre Emotionen auch echt und ehrlich oder nur gespielt sind. Ist das nicht der Fall hört er (und der Spieler) ein nerviges piepen im Ohr. Darum trägt Aki auch die meiste Zeit Noise-Cancelling-Kopfhörer, da er sonst gerade in Menschenmengen oft von seinen sensiblen Ohren zu Fall gebracht wird.

    Zu Beginn der Geschichte hat man noch nicht wirklich feste Voice-Actors als Mitarbeiter, diese rekrutiert man erst nach und nach im Spiel. Es gibt bis zu achte Voice-Actors, vier davon sind quasi die Hauptcharaktere für die vier Romanzen. Der Storyrahmen ist bei jeder der vier Romanzen immer der gleiche, allerdings gibt es halt durch die Liebesgeschichte mit seinem jeweilig Auserwählten Variationen. Im Folgenden stelle ich euch alle acht Voice Actors (egal ob sie Romanceoption sind oder nicht) einmal vor.

    Wie immer könnt ihr die Bildchen anklicken um eine größere Version des jeweiligen Bildes anzusehen.


    ROMANCE OPTIONS

    Yuki:



    Yuki ist Akis Freund aus der Kindheit. Hauptberuflich stellt er Bonbons her, die er in einem Süßigkeitenstand eines Vergnügungsparks verkauft. Nebenher hilf er Aki in seinem Recordingstudio als Voice Actor aus. Wir lernen ziemlich schnell, dass er Aki sehr gerne umsorgt.Zudem scheint er unheimlich Spaß daran gefundne zu haben Akis Haar zu durchwuscheln. Von der Persönlichkeit her ist er beschützend, fürsorglich, freundlich, hilfsbereit, aber auch in vielen Dingen unsicher, was man erst so richtig herausfindet wenn man seine Story verfolgt. Seine Romanze kann erst ab den zweiten Durchlauf des Spiels überhaupt zu Ende gebracht werden.

    Junichi:


    Junichi ist sowohl vom Alter, als auch vom Verhalten her der jüngste der Truppe. Von allen Charakteren ist er der lebhafteste. Tatsächlich kann er aber auch ziemlich aufbrausend sein und ist nicht der Beste in Punkto Umgang mit Kritik. Anders als Yuki, der zu Anfang von den Boy's Love Audiodramas ein wenig verunsichert ist (wärt ihr sicher auch, wenn ihr ins Mikro stöhnen müsstet xD), hat Junichi damit überhaupt kein Problem. Junichi ist nämlich ein Fudanshi, das männliche Gegenstück zu Fujoshi, also jemand, der Fan von Boy's Love Art, Manga, Anime, etc. ist.

    Ryousei:


    Ryousei ist ein vielbeschäftigter Charakter. Da seine kleine Schwester Hana krank ist, arbeitet Ryousei in gleich drei verschiedenen Jobs (auf dem Bau, als Essenslieferant und ab dem Spiel eben auch als Voice Actor). Trotz seines rauen, aufrührerischen Aussehens (so beschreibt es das Spiel, xD ich würd das jetzt nicht so sagen) ist Ryousei ein sehr freundlicher junger Mann. Er findet sich noch stärker als die anderen Charaktere im Spiel in der Rolle des Beschützers wieder (nicht nur für Aki). Da er Quereinsteiger beim Voice Acting ist, fühlt er sich unsicher ob er gut genug ist. Der Job ist ihm nämlich sehr wichtig und er möchte ihn nicht verlieren. Was ich sehr liebenswürdig bei seiner Geschichte finde ist, dass sogar die älteren Herren mit denen er auf dem Bau zusammen arbeitet ihn in Punkto Liebe zu Männern supporten und ganz deutlich formulieren, dass das ganz normal ist.

    Wesley:


    Wäre Wesley in einer Boyband hätte er die Rolle des Erfahrenen. Anders als die anderen drei Romanceoptions ist Wesley schon ein fester Name im Voice-Acting Geschäft. Tatsächlich kann auch Aki von ihm noch einiges lernen, auch wenn Aki selbst nur der Voice-Director ist. Allerdings ist auch Wesley nicht Mr. Perfekt. So sieht man zum Beispiel im Spiel Menschen, die über ihn sagen, dass jeder seiner Rollen nur noch gleich klingen. Aki merkt auf jeden Fall, dass Wesley viel von seinen eigentlichen Gefühlen verbirgt.


    WEITERE VOICE ACTORS

    Haruki:
    Haruki ist JunichisFreund von der Uni. Er ist ein liebenswürdiger, aber sehr unsicherer junger Mann, der wegen seiner Unsicherheiten sogar in Therapie ist.
    Makoto: Deutlich älter als (fast) der ganze Rest der Charaktere ist Makoto trotzdem nicht unbedingt erwachsener. Er flirtet viel, aber es ist offensichtlich nur sehr oberflächlich. Außerdem hält er geheim, was er beruflich sonst noch so macht.
    Kazunari: Kazunari ist Junichis Rivale. Er ist laut nicht nur im Auftreten, sondern auch darin wie er sich kleidet. Ein Punk durch und durch.
    William: Der Bruder von Wesley William spricht mit einem Sprachmodul. Er ist außerdem Kazunaris Manager.

    Es gibt noch einige weitere Nebencharaktere, aber ich möchte es für das Review bei der Auflistung der Charaktere belassen, die Akis Recording-Studio beitreten können.


    ~ Review ~

    Es ist schade, dass ein Spiel, das eine gute Geschichte erzählt und so LGBTQ+ positiv ist beim Gameplay hinterher hängt. Im weiteren werden ich erzählen, wie ich das genau meine. Voice Love On Air ist keine typische Boy's Love VN. Während Dialogoptionen einen eher geringfügigen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte haben, gibt es eine Leiste für Sympathiepunkte (Favour). Bei den Love Interests kann man maximal 999 dieser Sympathiepunkte erreichen. Diese erhöht man indem man die jeweiligen Charaktere auf der Karte aufsucht, zu Dates einlädt oder sie in ihren Audiodramen einsetzt. Die 999 muss man auch sammeln, wenn man das Ende des jeweiligen Love Interests erreichen möchte. Zudem ist es dafür nötig, dass die Love Interests in ihren 4 persönlichen Dramen (die im Verlauf der Beziehung freigeschaltet werden) mitsprechen.

    Anders als bei Otome Games, gibt es bei diesem Spiel keine Bad Endings. Entweder man erreicht das Ende mit einem der Love Interests oder man kriegt ein immer gleiches Solo Ende.


    Ja, man kann den Voice Actors Stage Names geben. Und ja, ich hab
    Wesley Daddy genannt.


    Generell wiederholt sich beim Spiel leider vieles, auch schon im ersten Durchlauf. Regelmäßig kommen einen Mittags verschiedene Charaktere besuchen, welche kaum Variation bei ihren Dialogen haben. Das frisst unnötig Zeit, auch weil vorher erst langsam immer die Tageszeit angezeigt wird und man warten muss, bis man den Skip Knopf anklicken kann. Beim Skip Knopf muss man aber sowieso aufpassen, weil der keine Einstellungen hat, man also eventuell Dinge überspringt, die man gar nicht überspringen möchte. Allerdings dauert das Spiel ohne den Knopf um die acht Stunden zum durchspielen und gerade ab den zweiten Durchlauf kennt man 60-80% der Dialoge schon.

    Allerdings wiederholen sich nicht nur die Dialoge. Der Hauptteil des Spiels beschäftigt sich nämlich mit dem Aufnehmen der verschiedenen Audiodramas. Dafür gibt es vier verschiedene Stats, die man nach und nach aufbaut: Recognition, Profession, Communication & Performance. Jedes der vefügbaren Dramen hat verschiedene Statvoraussetzungen, die man erreichen muss, bevor man sie aufnehmen kann. Dafür kann man Online-Kurse durchführen, oder verschiedne Items verwenden (was aber ein Hassel ist, wenn man mit Maus/Tastatur spielt, weil man sich durch "Sind sie wirklich sicher?" fenster klicken muss und dafür erst langsam den Cursor rüberziehen muss). Sobald man genug Punkte zusammen hat wählt man aus mit welchen Voice Actors man das jeweilige Drama besetzen will. Dabei müssen die Traits, welche die verschiedenen Charaktere mit sich bringen (Gentle, Mature, Dominant, Innocent, Weak & Cool) zu der jeweiligen Rolle passen.

    Die Aufnahme selbst funktioniert dann in einem Minispiel.


    Die Umsetzung ist leider eher schlecht als Recht. Denn das Minispiel ist vor allem eines: Ein Glücksspiel. Selbst wenn man seine Skills voll ausgebaut hat kann man nicht beeinflussen welche Karten man kriegt. Zudem reagieren die ausgewählten Voice Actors zwischen jeder Runde der Aufnahme und verteilen in der Regel negative Aktionen bei denen wieder einige von den erreichten Punkten abgezogen werden. Hat man die richtigen Karten kann man das wieder ausgleichen, aber das ist eben vor allem Glückssache. Je nachdem wieviel Punkte man am Ende des Minispiels erreicht kriegt man mehr oder weniger Bezahlung, Recognition und Sympathiepunkte für die ausgewählten Voice Actors.

    Das für mich mit Abstand frustrierenste am Spiel ist, dass man teilweise Romanzen in den Sand setzt, ohne genau zu wissen weshalb. Da das Spiel keinen Hinweis darauf gibt weiß man auch nicht, was man verbessern soll und im schlimmsten Fall wiederholt man dann 8 Stunden Spielzeit ohne genau zu wissen, ob es denn überhaupt was bringt. Yukis Geschichte zum Beispiel konnte ich nicht abschließen, weil ich beim ersten Mal zu einem bestimmten (vom Spiel nicht genannten) Zeitpunkt nicht genug Punkte erreicht hatte. Bei Ryousei hingegen hatte ich genug Punkte, sein viertes Drama wurde aber einfach nicht freigeschaltet. Da das Spiel kein Feedback gibt, dachte ich auch dort, dass ich was falsch gemacht haben musste. Allerdings war es bei Ryousei wohl ein Bug, denn nach einem Bugfix-Patch hat es tatsächlich funktioniert. Trotzdem ist sowars bei einem Spiel in dem sich so vieles immer wiederholt einfach nur frustrierend.

    Grafik: Die handgezeichneten Artworks in dem Spiel sind von hoher Qualität, da lässt sich nichts meckern. Allerdings und darauf weißt die Steampage auch hin wurden für die Erstellung der Itemgrafiken künstliche Intelligenz verwendet, die sind dann natürlich nicht so hochwertig, wie die Artworks.

    Sound: Die Voice Actors für das Spiel (also die richtigen realen jetzt, nicht die Ingame VAs) sind wirklich gut, allerdings gibt es die (wie meist bei solchen Spielen) nicht in Englisch oder Deutsch. Das Spiel enthält viele Stellen in denen Stöhn- oder Schmatzgeräusche, etc. zu hören sind. Denn die verschiedenen Audiodramen sind teilweise NSFW. Die Musik hingegen ist nichts erwähnenwertes und plänkelt einfach nur so vor sich hin.

    ~ Fazit ~

    Voice Love On Air ist ein Spiel, das einen guten Kern hat, der leider in einem Sumpf von fragwürdigen Game Design Entscheidungen untergeht. Wenn man zum Herz der Geschichte kommt ist das Spiel wirklich gut und fesselnd, leider gibt es von diesen Momenten viel zu wenige im Spiel und alles andere fühlt sich spätestens beim zweiten Durchlauf nur noch wie Arbeit an. Wenn ich nicht noch Wesleys Ende sehen wollen würde hätte ich das Spiel mittlererweile ganz abgebrochen.

    Die Love Interests sind jeder für sich liebenswürdig. Wenn man allerdings darauf hofft NSFW Szenen mit den Love Interests zu sehen wird man enttäuscht. Aus irgendeinem Grund hat das Spiel zwar kein Problem damit Sex Szenen in den Audiodramen zu beschreiben, die von den Voice Actors auch bestöhnt werden, aber wenn es mit den Love Interests zu Sache gehen soll entscheidet das Spiel sich für Fade-to-Black. Ich gehe davon aus, dass man dies so entschieden hat um keine NSFW Grafiken erstellen zu müssen und damit dem Steam Censoring zu entgehen.

    Kurzum Voice Love On Air empfehle ich nur Leuten, die dieses Genre wirklich lieben und um jede Boy's Love Geschichte froh sind (meldet euch fellow Fujoshis und Fudanshis xD). In dem Sinne: Preach it Junichi!



    Wertung: 5/10
    Geändert von Katii (03.04.2024 um 18:50 Uhr)

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