Weil man über Gefühle mehr oder minder wenig Macht besitzt.Zitat
Ich selbst bin wohl das beste Beispiel. Vielleicht kann ich es dir veranschaulichen:
Ich hatte einen wirklich schlimmen Streit mit meiner besten Freundin, ich war in sie verliebt, sie aber nicht in mich, und irgendwie lief es dann unglückseeligerweiße auf einander verletzen hinaus. Naja..
Jedenfalls, nach endlosen Diskussionen bin ich zum Entschluss gelangt, wir sollten uns wieder versöhnen. (noch dazu, wo ich sie zwangsläufig jeden Tag in der Schule sehen muss)..
Doch, was tat ich. Ich wollte mit ihr reden, aber ignorierte sie, selbst als sie nur 1 m neben mir stand. Und das einen Tag, 2 Tage, 1 Woche...
Ich fragte mich warum? Ich WOLLTE mich doch mit ihr versöhnen, obwohl ihre Gegenwart mich verletzt, doch meine Gefühle verhinderten es immer, mich aufzuraffen und mit ihr zu reden. Jeden Morgen nahm ich es mir vor, aber nie gelang es mir. Nein, viel mehr wurde meine Ignoranz noch schlimmer.
Zwangsläufig lief es dann auf eine Methapher hinaus, um meine Situation zu beschreiben:
Umso länger du die Zeit verstreichen lässt, umso tiefer sinkt die Sonne, und umso länger wird der Schatten, über dem du springen muss, und wenn die Sonne untergeht, wird es Nacht.
Ich weiß nicht, ob diese Metapher hilfreich ist. Was ich eigentlich damit sagen will, du solltest nicht stundenlang überlegen um eine Entscheidung zu fällen, nicht überlegen wie deine Gefühle zu all dem stehen, sondern sag' dir einfach, ich mache das jetzt. (egal wie das Ergebniss dann möglicherweiße aussehen wird).
Ich weiß, dass es manchmal sehr schwer ist. Auch ich zähle zu den Menschen, die in sekundenschnelle Situationen einschätzen, und dann fast berechnend den best möglichen Einstieg suchen, um dann doch erst wieder von den eigenen Gefühlen aufgehalten zu werden..(egal welche Situation jetzt)Zitat
Die Erfahrung aber lehrt, dass man mit Ehrlichkeit zu sich selbst sehr weit kommt. Du denkst dir: "Das mache ich jetzt, und wenn meine Gefühle mir sagen, dass ich es nicht mag, dann kann ich es getrost wieder lassen."
Schwer ist es nur, wenn man bei "aufgeklärteren" Weltbildern, (nicht zuletzt der Sinnlosigkeit des monotonen Alltagslebens) im vorhinein seine Gefühle schon voraussieht, und somit schon beeinflußt an etwas herantritt. (denn so pessimistisch beeinflußt misfällt einem mehr, als es rational gesehen dürfte.)
Unbeeinflußt kann man fast nicht an etwas herangehen, deswegen würde ich zum vorsichtigem Optimismus raten.
Für einen Philosophen zwar schwer vorstellbar, aber man sollte mit gelegentlichen Optimismus an diverse Handlungen herantreten, denn hier ist man wenigstens im positivem Sinne beeinflußt, und somit gelingt und gefällt einem dann mehr, als es rational gesehen sollte.
Was ich sagen will, für seine Gefühle kann man nichts, aber mit seinem Willen kann man ihnen sehr wohl die Richtung zeigen, in die sie sich bewegen sollten.