Crisis Core Reunion (PS5)
+ spaßiger Spielverlauf mit guten Neuerungen
+ fühlt sich relativ „frisch“ an
+ füllt die Lücke, die FFVII bzgl. Hintergrundgeschichte gelassen hat, gut
+ gute Musik
- überwiegend eindimensionale Charaktere
- unnatürlich wirkende englische Synchro
- Spielablauf immer noch sehr „kleinteilig“ (damals der PSP geschuldet)
- alberne Anzahl an sich wiederholenden Nebenmissionen
Das hier hatte ich vor einigen Jahren auf der PSP durchgespielt und fand es unterhaltsam; als es die Neuauflage mal etwas günstiger gab, dachte ich mir, das gucke ich mir mal an.
So richtig habe ich mich gar nicht mehr an CC erinnert, allerdings meinte ich noch zu wissen, dass es einige, wiederkehrende Ladezeiten gab, alles andere aber ganz gut war. Man merkt „Reunion“ an, dass die Entwickler sich bemüht haben, das Spiel sinnvoll auf neueren Konsolen spielbar zu machen: Auf der PSP gab es ja ein paar gute Sachen, allerdings wurden diese oft von technischen Aspekten zurückgehalten (Ladezeiten, kleine Gebiete usw.). Das merkt man hier noch, wenn das Spiel am Anfang mit se~hr vielen Einzelszenen daherkommt und man quasi immer wieder unterbrochen wird. Auch die Gebiete, in denen man sich bewegt, bleiben recht klein, eben wie im Original.
Es hat sicher aber trotzdem verschiedenes getan: Die Graphik sieht relativ modern aus und ähnelt stark den neuen FFVII-Ablegern. Es ist zwar alles nicht so poliert, sieht aber gut aus.
Gut gefallen hat mir, dass einige Dinge geändert wurden, die im Original etwas nervig waren; u.a. kann man jetzt rennen, der Umgang mit Materia im Menü funktioniert besser und man kann Szenen, die man schon gesehen hat, überspringen, z.B. in Kämpfen. Das Kampfsystem fühlt sich jetzt deutlich flüssiger und auch spaßiger an, funktioniert, wenn man mich fragt, sogar besser als das KS in den neuen FFVII.
Etwas komisch ist, dass die PSP-Sequenzen beibehalten wurden, da sie stilistisch nicht mehr ganz zum Rest des Spiels passen.
Von der Handlung her fand ich CC immer ok und in dieser Version hat sich auch nichts daran geändert. Wer sich nach FFVII gefragt hat, was denn überhaupt mit Zack los war, sollte hier auf seine Kosten kommen. Die Handlung ist nicht sehr lang, bietet ein paar komische Elemente (z.B. Genesis mit seinem Pseudodrama), aber auch z.B. Zacks Sicht auf die Geschehnisse in Nibelheim und ein paar weitere Szenen mit den Turks, die ja in FFVII eher Klischee-Antagonisten sind. Gerade im Mittelteil gibt es leider trotzdem unnötige, langweilige Szenen, bei denen ich froh war, als sie rum waren (z.B. das Finden von Kram für Aeris‘ Blumenwagen – ich finde es ja immer schräg, dass Charaktere in Spielen oft keinen vernünftigen Beruf haben).
Die Charaktere sind leider überwiegend platt und Zack ist ein absoluter Klischeeheld mit großer Klappe und immer einem coolen Spruch auf den Lippen. Die merkwürdige englische Synchronisation (das sollen wohl dieselben Leute sein wie im neuen FFVII?), in der einiges künstlich über- oder auch falsch betont wird, hilft da leider nicht sehr. Auch hier fand ich Zacks Gelaber eher nervig.
Ansonsten kann ich nur dazu raten, die Finger von den 300 Nebenmissionen zu lassen, weil es mit denen schnell sehr langweilig wird. Sie wiederholen sich ständig und werden nur etwas schwerer, dafür sind die meisten recht schnell vorbei. Ich habe bei knapp über 30% aufgehört, denn die waren mir auch schon zuviel.
Insgesamt ist Crisis Core aber schon nicht übel und macht auch Spaß, gerade in dieser überarbeiteten Version. Die Kämpfe funktionieren gut, die Menüs sind übersichtlich und die Materia-Fusion ergibt jetzt auch viel mehr Sinn. Es ist kein FFVII und will es auch nicht sein, aber wenn man FFVII mag, kann man Crisis Core ruhig mal spielen.
Spielzeit: 15 Std.
Insgesamt: 7/10