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Hybrid-Darstellung

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  1. #1


    Spirit Hunter: Death Mark ist ein Horror Visual Novel Adventure dessen Protagonist von einer unbekannten Kreatur verflucht wurde und seitdem mit dem Death Mark gebrandmarkt ist. Dieses raubt einem zuerst alle Erinnerungen, was dem Protagonisten zu Beginn des Spiels bereits passiert ist, und kurz darauf wird man von der Kreatur/dem Geist oder was auch immer einen verflucht hat umgebracht. Bei dem Versuch das Death Mark loszuwerden trifft er auf andere Mark Bearer und versucht denen zu helfen, in der Hoffnung dass sie von der selben Kreatur verflucht wurden wie er selbst. Klappt lange Zeit zwar nicht, aber mit jedem verbannten Geist kann er seinen Tod zumindest auf unbestimmte Zeit hinauszögern.

    Das Adventure Gameplay erinnert dabei ein klein wenig an Dungeon Crawler, weil jedes Gebiet mit Feldern dargestellt wird über dann man sich zum Beispiel mit dem Steuerkreuz fortbewegt. Oder halt mit der Maus, wenn man es so spielen will. Die habe ich allerdings nur für Untersuchungen benutzt weil die Maps sich so schneller absuchen lassen als mit Analog Sticks. Die Steuerung ist hier aber leider nicht so flüssig wie in Dungeon Crawlern, da die Maps nicht nahtlos aneinander passen. Und dadurch muss man bei jedem Mapwechsel eine kurze Ladepause ertragen. Eine zusammenhängende Spielwelt mit flüssigen Übergängen hätte mir also besser gefallen.

    Neben Untersuchungen gibt es hier außerdem "Live or Die" Sequenzen in denen man aus mehreren Optionen wählen muss um zu überleben. Manchmal sind die Antworten offensichtlich, weil das Spiel sie einem vorher gesagt hat (Wenn der Geist im Spiegel fragt ob er hübsch ist, antworte auf keinen Fall mit Ja!), andere laufen allerdings auf Trial & Error hinaus. Falls man dabei sterben sollte, kann man die Sequenzen zwar direkt von vorne versuchen, an manchen Stellen muss man aber trotzdem durch bereits gelesene Texte skippen oder sich nochmal eine Animation anschauen in der der Geist erscheint. Kann also ein bisschen nervig sein, vor allem im letzten Kapitel, wo es eine Sequenz gibt in der man 6 Fragen hintereinander beantworten muss. Wenn man eine Frage falsch beantworten sollte, dann geht man allerdings nicht immer Game Over. Der Protagonist besitzt nämlich Soul Power die sich mit versteckten Talismanen aufladen lässt. Und solange die mehr als 1000 Punkte beträgt kann man falsche Fragen manchmal überleben.

    Darüber hinaus gibt es auch Kämpfe die an RPGs erinnern, in denen man die Geister besiegen muss. Es gibt hier allerdings keine Erfahrungspunkte oder Skills, dafür aber Statuswerte ... die, soweit ich das feststellen konnte, komplett irrelevant sind. Um gewinnen zu können muss man stattdessen die richtigen Items zur richtigen Zeit benutzen, indem man entweder Informationen nutzt die man vorher gelesen hat, oder sich per Trial & Error durcharbeitet. Das ist allerdings nicht so einfach, da man jederzeit zwei Charaktere kontrolliert und somit pro Runde zweimal die richtigen Aktionen wählen muss. Manche Partner sind außerdem komplett nutzlos. Es gibt zum Beispiele ein Stelle an der man eine kleine Glocke läuten muss, was mit einem der Charaktere unmöglich ist da er sie einfach wegwirft wenn er sie benutzen soll. Und daraufhin kann man diesen Kampf nicht mehr gewinnen. Diese Stellen kann man aber sowohl vom Anfang des Kampfes, als auch von der letzten Sequenz die den Kampf begonnen hat wiederholen. Falls der aktuelle Partner nutzlos zu sein scheint, dann kann man also in die Basis zurückkehren und den Partner tauschen. Storytechnisch gibt es zwar ein Zeitlimit, aber solange es nicht auf "Nur noch wenige Minute bis zum Tod" gefallen ist, kann man ewig in der Gegend rumdümpeln.

    Es gibt pro Kampf übrigens 2 Lösungen. Eine davon ist allerdings für ein gutes und eine für ein schlechtes Ende. Und wenn man alle Kapitel spielen will, dann muss man auf jeden Fall die guten Endings freischalten. Für alle Achievements braucht man die schlechten allerdings auch und es kann ein paar Szenen dauern bis die freigeschaltet werden, vor allem im 5.Kapitel.

    Die Atmosphäre in diesem Spiel ist außerdem fantastisch, vor allem dank der Masse an Soundeffekten. Donnergrollen, eine tickende Uhr, Schrittgeräusche die je nach Untergrund anders klingen, geisterhaftes Lachen, schweres Atmen, schmatzen, lautes Klopfen, etc... Und die Musik unterstützt diese Atmosphäre mit mysteriösen, gruseligen und spannenden Songs noch etwas.

    Die Grafik ist ebenfalls sehr hübsch und stimmig und hat Effekte wie animierten Nebel zu bieten und die Geister sind ebenfalls allesamt animiert. Regen wird dafür nur mit Standbildern dargestellt. Und obwohl es einige gute CGs gibt, passen sie nicht ganz zur Stimmung des Spiels. Im ersten Kapitel gibt es nämlich gleich zwei CGs mit Frauen in Unterwäsche. Zwar in Horrorsituationen, aber die sollen offensichtlich als Fanservice fungieren. Und sowas zieht sich, mit Ausnahme von zwei Kapiteln, durch das ganze Spiel. Das CG im zweiten Kapitel ist aber zumindest mehr verstörend als sexy. Und im 5.Kapitel gibt es zwar ebenfalls ein CG mit einer Frau, deren Oberkörper ist aber komplett bedeckt und die dargestellte Situation ist einfach nur abgefuckt.

    Obwohl mir das Spiel generell gefallen hat, muss ich allerdings sagen, dass die späteren Kapiteln nicht mehr ganz so gut sind wie der Anfang. Vor allem in Sachen Atmosphäre. Kapitel 3 ist zwar noch creepy und hat eine traurige Geschichte zu bieten, ist dafür aber wesentlich kürzer als die vorherigen Kapitel und recycelt teilweise das Setting des 2.Kapitels.

    Kapitel 4 ist dafür ein absoluter Reinfall. Die Story des Geists war mir egal, das Setting wurde komplett recycelt (gut, ein Stockwerk weiter oben, aber da sieht trotzdem alles gleich aus), und in den "Live or Die" Sequenzen muss man 15 Fragen über 5 Fragebögen verteilt beantworten obwohl ein einziger Fragebogen komplett gereicht hätte. War also mehr frustrierend als spaßig.

    Kapitel 5 fand ich wieder besser, mit Ausnahme des eintönigen Settings das aus vielen identischen Gängen besteht. Es fungiert aber gleichzeitig als Finale des Spiels, weil Kapitel 6 ursprünglich ein DLC war, ist aber trotzdem genauso lang wie die meisten anderen Kapitel (1 1/2 Stunden). Und dementsprechend wirkt das Finale ein bisschen beiläufig und vor allem viel zu einfach. Von der Story her durchaus interessant, aber da hätten die Entwickler mehr draus machen können.

    Das selbe gilt auch fürs letzte Kapitel. Ist zwar eine Stunde länger als die andern Kapitel, spielt aber in einem Love Hotel in dem so gut wie alle Räume und Gänge identisch aussehen. Mehr Abwechslung hätte also nicht geschadet. Es ist dafür das einzige Kapitel im Spiel wo das Fanservice CG tatsächlich reingepasst hat.

    Es ist außerdem schade, dass das Spiel nicht synchronisiert ist. Ein paar wenige Sätze oder Satzfetzen wurden zwar eingesprochen, manchmal von den Geistern, aber mehr auch nicht. Dabei hätte gute Sprachausgabe einiges zur Atmosphäre beitragen können.

    Obwohl die einzelnen Stories nicht schlecht sind, mit Ausnahme von Kapitel 4, stört mich allerdings das namensgebende Death Mark ein bisschen. Von der Idee her zwar ganz nett, aber ich hätte es cooler gefunden wenn jeder Geist seine Opfer auf andere Art und Weise markiert hätte. Dann hätte man sich mit diesen Effekten immerhin auch wirklich auseinandersetzen müssen. Stattdessen sind die Effekte des Death Marks recht egal, mit Ausnahme von "Du wirst bald sterben!"

    Bin aber gespannt ob die Sequels besser sind oder zumindest eine konstantere Qualität bewahren können. Und ob es da mehr oder weniger Fanservice gibt xD Spirit Hunter: NG besitze ich auch bereits. Ist zwar scheinbar ein Spinoff mit neuen Charakteren, aber das stört mich nicht wirklich. Ohne Death Mark in Namen ist es vielleicht sogar ein bisschen abwechslungsreicher.







    Geändert von ~Jack~ (24.07.2024 um 00:31 Uhr)

  2. #2
    8-bit ADV Steins;Gate



    8-bit ADV Steins;Gate ist ein NES Spinoff zu Steins;Gate das Käufer der Switch Version von Elite kostenlos dazu erhalten. Und damit ist es nicht nur eine schlechtere Version von Steins;Gate (da die hübsche Grafik des Originals durch Szenen aus dem Anime ersetzt wurden), sondern auch die schlechteste Version von Elite. Warum? Weil 8-bit Adventure nichts weiter ist als eine extrem komprimierte Nacherzählung von Steins;Gate die man innerhalb von 2 Stunden abschließen kann. Da für die meisten Story Arcs des Originals keine Zeit gewesen wäre, wurden sie außerdem allesamt durch langweilige Fetch Quests ersetzt die man in Form eines Retro Adventures abarbeiten muss. Und da man auf der Karte nur sehen kann welche Orte sich betreten lassen, aber nicht um welche Orte es sich handelt, rennt man häufig mehr oder weniger planlos durch die Gegend um den einen Ort zu finden an dem die Story weitergeht. Und das wird im Laufe des Spiels nur noch schlimmer, weil immer mehr von der Karte freigeschaltet wird. Obwohl es hier keine Speicherfunktion gibt (außer mittels Savestates, wenn man es über einen Emulator spielt), kann man außerdem so um die Hälfte rum Game Over gehen und darf dann komplett von vorne anfangen.

    Linear Bounded Phenogram, was in jeder anderen Version von Elite erhalten ist, ist ein wesentlich besseres Spiel, da es nicht nur länger dauert (so 20 - 30 Stunden), sondern mehrere What If Geschichten zu bieten hat von denen manche richtig gut sind.





    Steins;Gate: Variant Space Octet



    Variant Space Octet ist ein Sequel zu Steins;Gate und ein Crossover mit Chaos;Head, welches ebenfalls als Retro Adventure designt wurde, diesmal allerdings mit Text Parser. Und der ist dummerweise die größte Schwäche des Spiels da er sehr limitiert und inkonsistent ist. Das zeigt sich schon am Anfang, wenn man die zweite Map erreicht hat. Wenn man nach vorne gehen will wird einem gesagt, dass am Ende des Gangs eine Treppe ist. Benutzen kann man die Treppe auf diese Art und Weise aber nicht. Climb stairs oder use stairs funktionieren ebenfalls nicht. Stattdessen muss man einfach nur up eingeben. Und wenn man mit NPCs reden will, dann kann man nicht talk with XY eingeben, sondern nur talk … außer wenn zur Ausnahme zwei Personen gleichzeitig präsent sind. So kann man im Future Gadget Lab mithilfe von Assistant mit Kurisu reden, aber wenn man mit Daru reden will muss, dann muss man tatsächlich talk und seinen Namen nutzen.

    Das Map Design ergibt außerdem absolut keinen Sinn. So gibt es zum Beispiel eine Stelle an der man mit left die Map wechselt, mit left auf eine weitere, und mit left dann wieder auf der ersten Map landet, obwohl die eigentlich rechts sein sollte. Oder die Stelle wo man right gefolgt von left eingeben kann und auf einer komplett anderen Map landet. An ein paar Stellen sind die Maps allerdings doch logisch angeordnet.

    Wenn man über diese Designschwächen hinwegsehen kann und sicherheitshalber eine Lösung parat hält, dann ist Variant Space Octet aber ein sehr unterhaltsames Spiel, vor allem wenn man ständig Kurisu anruft und um Hilfe bittet und sie somit in den Wahnsinn treibt. Die Story ist allerdings sehr random und nicht besonders interessant, zumal das Ziel des Spiels darin besteht eine furchtbare Zukunft zu verhindern in der alle Industrien der Welt durch Moe Industrien ersetzt wurden. Und das hat irgendwas mit dem Protagonisten von Chaos;Head zu tun. Das sollte man dementsprechend auch gespielt haben um alle Anspielungen verstehen zu können. Und muss man für das Finale eigentlich auch, welches absolut unmöglich ist wenn man sich nicht an ein wichtiges Details aus Chaos;Head erinnert oder es ergoogelt.



    Geändert von ~Jack~ (05.08.2024 um 18:14 Uhr)

  3. #3
    Woah, das steins;gate spinoff kannte ich noch gar nicht! Die Serie hab ich echt geliebt!

    Oh, und was die screenshots angeht *hust hust* Eigenwerbung: Ich hab da letztens erst ein ditheringtool geschrieben -> https://github.com/jensma-de/ditherwiz

  4. #4


    Bin nach circa 25 Stunden endlich fertig mit dem Song of Sword and Wings of Lost Paradise Mythos (inklusive der herrlichen Mokepontas Quest). Und ich will schon mal vorwegnehmen dass ich es richtig nice fand dass man hier endlich einen komplett neuen Kontinent erforschen konnte. Vor allem nach all den parallelen Time Layern die sich allesamt um die Miglance Region gedreht haben, aber nicht unterschiedlich genug waren um sich visuell wirklich voneinander abzuheben. Da der westliche Kontinent so langsam vor sich hin siecht hat er außerdem einen komplett anderen Vibe als der Rest des Spiels. Trotz der Zeitreise Thematik von Another Eden ist die Story außerdem komplett in der Antike verwurzelt und quasi als Road Trip über den westlichen Kontinent aufgebaut.

    Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich den Anfang richtig schlecht fand. Nicht von der Story her, immerhin stürzt da ein mysteriöser Kerl namens Clarte in das Gewuerz Church HQ (wunderbarer Name xD), der scheinbar wichtige Informationen über den westlichen Kontinent und dessen Gott besitzt (dessen Gaben es den Menschen überhaupt ermöglicht auf diesem Kontinent zu leben), aber das Gameplay fand ich extrem nervig. Ich bin zwar eigentlich ein Fan von Zeitschleifen, aber die Umsetzung war alles andere als prickelnd da man mittels Trial & Error die richtige Reihenfolge an Events herausfinden muss um alle Charaktere aus der Gruppe zu entfernen, was teilweise voraussetzt das man andere Charaktere erst mal rekrutiert. Es gibt außerdem Schritte die es unmöglich machen die Sequenz erfolgreich abzuschließen, was man erst dann herausfindet wenn man ein paar weitere Events durchprobiert hat. Und danach darf man komplett von vorne anfangen. Da hätte es sicherlich geholfen wenn bereits durchprobiert Kombinationen die nicht funktionieren entfernt werden würden, oder wenn es nach jedem richtigen Event einen Speicherpunkt gegeben hätte. Oder, was noch viel wichtiger wäre, WENN MAN DIE VERDAMMTEN ZWISCHENSEQUENZEN ÜBERSPRINGEN KÖNNTE! Seriously, wozu hat Another Eden den ein Skip Feature wenn es an einer Stelle an der man sich die selben Zwischensequenzen immer und immer wieder anschauen muss nicht von Gebrauch macht?! Nach ein paar Fehlversuchen, mit denen ich sicherlich ne Stunde verschwendet habe, habe ich deswegen einfach in den Guide geschaut um das endlich hinter mich zu bringen.

    Das war vom Gameplay her aber glücklicherweise schon der schlechteste Teil des Mythos. Bei der Ankunft auf dem westlichen Kontinent haben die Entwickler nur noch eine unnötige Sequenz eingebaut in der man helfen muss ein kleines Dorf wieder aufzubauen und ein eigenes Haus für die Party einzurichten, was ein bisschen schwachsinnig ist wenn man bedenkt, da die Gruppe dieser Region kurz darauf den Rücken kehrt (nachdem Aldo sich einen riesigen Blitzableiter in die Tasche stopft) und später nur für eine Quest nochmal vorbeischaut. Dieses Ressourcen Grinding hätten die Entwickler sich also sparen können. Darüber hinaus ist das Gameplay aber vollkommen in Ordnung. Man muss zwar auch noch Horrors abfarmen wenn man alle Belohnungen erhalten will, aber das kann man aufgrund der Respawnzeiten sowieso nur nebenbei machen. In den Dungeons gibt es außerdem ein paar Rätsel die zwar nicht wirklich anspruchsvoll sind, aber man muss zumindest mehr tun als nur in eine Richtung zu laufen. Und der finale Boss war selbst für meine Level 80 Gruppe eine Herausforderung da einige seiner Angriffe ordentlich HP abziehen.

    Die Kämpfe haben mich aber trotzdem am meisten enttäuscht. Nicht vom Gameplay her, sondern von der Musik. Die Bossmusik ist zwar ganz gut, auch wenn ich sie nicht zu meinen Favoriten zählen würde, und der finale Boss klingt genau so wie man es von einem Endboss erwarten würde (gehört aber trotzdem nicht zum Besten was Another Eden zu bieten hat), aber die Standardmusik die auf dem kompletten wesentlichen Kontinent und in mehreren finalen Dungeons genutzt wird ist einfach nur langweilig und wird selbst über mehrere Minuten hinweg nicht besser. Und sie klingt vor allem nicht nach Kampfmusik. Darüber hinaus ist der Soundtrack zwar kein kompletter Reinfall, aber ich hatte mir mehr erhofft. Als ich mir den Soundtrack genauer angeschaut hatte, musste ich außerdem feststellen, dass 8 von 22 Songs nur unterschiedliche Versionen des Stifling Songs sind. Der ist zwar nicht schlecht, vor allem die finale Vocal Fassung, aber fast den halben Soundtrack damit zu füllen ist mir dann doch ein bisschen zu viel als dass ich mir den so oft anhören könnte wie die vorherigen Soundtracks.

    Aber zurück zu den positiveren Aspekten! Ich mag die große Gruppe die man hier um sich schart, bei der selbst die beiden Haustiere einiges an Charakterentwicklung erhalten, vor allem wenn man die ganzen Sidequests macht. Und die Charakterinteraktionen sind teilweise einfach nur herrlich, wie Prais heißblütige Verteidigung von Mistrare's Unschuld (indem er so schnell um sie herumspringt dass er quasi Klone von sich erschafft damit ja niemand auf ihre Flügel starren kann … was scheinbar den selben Effekt hat als wenn jemand auf ihre entblößten Brüste starren würde, was in Atlantica in gewisser Weise sogar bestätigt wird, weil es ihr egal ist wenn Frauen ihre Flügel anstarren). Und obwohl Thillelille öfters wie ein nerviges Balg rüberkommt hat selbst sie ihre positiven Aspekte und erhält später (bei der Inquisition) sogar die Chance zu glänzen. Neben lustigen Momenten hat die Story aber auch emotionale und tragische Momente zu bieten, wo der Stifling Song ein bisschen was zu beiträgt. In der Hinsicht haben die Entwickler aber etwas Potenzial verschenkt. Dass Clarte sich opfert um dem westlichen Kontinent neues Leben einzutauchen (und damit das Gegenteil von dem bewirkt was er auf dem Mond angerichtet hat) hätte ich jedenfalls wesentlich besser gefunden als … oh hey, der Imperator lebt irgendwie noch, und jetzt opfert er seinen Körper damit Clarte doch weiterleben kann... Ich fand die Endsequenz aber generell ein bisschen seltsam. Der Imperator ist dabei alles Leben auf der Welt auzulöschen ... Clarte sagt was von "It's hiding in my wings" ... und dann ist die Welt plötzlich gerettet und Clarte dabei zu sterben. Äh ... habe ich irgendwie ne Szene verpasst? Clarte hätte hier jedenfalls ruhig sterbe können. Einen spielbaren Charakter permanent zu entfernen könnte Spieler zwar stören, aber sein Tod ist ja nicht wirklich ein Hindernis dafür ihn weiterhin nutzen zu können. Ich habe immerhin auch noch die ganzen Crossover Charaktere in meiner Gruppe obwohl die meisten von denen in ihre eigenen Welten zurückgekehrt sind.

    Eine Sache die ebenfalls nicht 100%ig gelungen fand ist die Struktur der Story. Die erreicht in Kapitel 6 nämlich ihren scheinbaren Höhepunkt, wodurch ich das vom Buildup her auch am besten fand, geht danach aber noch 4 Kapitel weiter, die somit wie ein in die Länge gezogener Epilog wirken. Da gibt es zwar noch eine Menge an Worldbuilding, vor allem sobald man den Mond erreicht, aber das führt leider dazu dass der finale Boss der Story erst kurz vor Schluss enthüllt wird. Man erfährt zwar noch einiges über dessen Hintergrundstory und kurz vor Schluss gibt es auch einen sehr tragischen Moment, wo er alle parallelen Time Layers nach der einen Welt absucht in der seine Tochter noch am Leben ist, nur um keine einzige finden zu können, aber da hätten die Entwickler sicher mehr draus machen können wenn der etwas länger präsent gewesen wäre.

    Zusammengefasst würde ich also sagen dass diese Mythos Storyline durchaus zu den besten Stories in Another Eden gehört, aber trotzdem ein paar Probleme aufweist die den Gesamteindruck nach unten ziehen.










    Geändert von ~Jack~ (19.08.2024 um 18:15 Uhr)

  5. #5


    3000 Realm Ark ist zwar ein Sequel zu 1000 Year Ark, setzt allerdings voraus, dass man den Mythos abgeschlossen hat und greift eine Enthüllung auf die im Mythos nur nebenbei erwähnt wurde und ansonsten keinerlei Relevanz hatte. Von daher wollte ich das noch direkt dranhängen, auch wenn es rückblickend nicht so wichtig war. Charaktere aus dem Mythos spielen hier zwar ebenfalls eine Rolle, haben außerhalb des 3.Kapitels aber nicht wirklich viel zu tun. Clarte ist zwar von Anfang an mit von der Partie, erleidet aber kurz darauf eine Verletzung durch die er noch vor Abschluss des Kapitels auf die Ersatzbank geschickt wird. Und danach spielt er auch keine nennenswerte Rolle mehr.

    Die Story dieser Episode fand ich außerdem sehr durchwachsen. Es gibt zwar einiges an Worldbuilding über die Rassen die im Meer leben und eine Bedrohung die sie mittels regelmäßigen Ritualen versuchen im Zaum zu halten, aber die ersten beiden Kapitel sind schlichtweg nicht besonders interessant, vor allem da ich die scheinbare Bedrohung vom Aussehen her nicht ernst nehmen konnte. Erst im 3.Kapitel wird es endlich ernst und dramatisch und damit wesentlich interessanter. Ich fand es allerdings dumm wie inkompetent Aldo hier rüberkommt. Die Gruppe wird immerhin mehrfach mit Gegnerhorden konfrontiert die sie nicht in der Lage sind zu dezimieren, aber denkt er je daran Ogre Rancorem auszupacken um sie mit einem Angriff zu pulverisieren? Nope! Und gut, ich kann verstehen dass die Story sich auf andere Charaktere fokussiert und Aldo quasi nur als Support fungiert (und an einer Stelle einfach mal den "Spitznamen" Driftwood erhält), aber es macht trotzdem keinen Sinn ihn so zu nerfen. Stattdessen hätte es doch gereicht wenn er Ogre Rancorem tatsächlich auspackt und mehrere Gegnerwellen am Stück vernichtet, nur um von der schieren Masse an Gegnern überwältigt zu werden.

    Eins meiner Probleme mit dem Song of Sword Mythos wird hier außerdem auf die Spitze getrieben, immerhin gibt es mehrere Stelle an denen Charaktere sich opfern wollen (Sheila beim Ritual, Nagi wenn sie sich mithilfe von Pip versiegeln will), nur um dran gehindert zu werden. Oder sie opfern sich tatsächlich, werden dann aber von einer Deus Ex Machina gerettet. Und dadurch fand ich das Finale auch ein bisschen lame. Klar, es war offensichtlich dass das Opfer der kompletten Party nicht permanent bleiben würde, aber dass sie sterben und dann einfach in ihre Körper zurückgeschickt werden war sehr antiklimaktisch. Und danach ist natürlich genau das passiert was ich befürchtet hatte: all die Zivilisten die im Laufe der Episode gestorben sind wurde ebenfalls wieder zum Leben erweckt. Dabei wäre eine Story mit wirklichen Konsequenzen wesentlich interessanter gewesen.

    Ich habe außerdem keine Ahnung was zum Henker im Finale passiert ist. Leviathan verwandelt sich in ein Alien Schlachtschiff, und ist in Wahrheit das Herz dieses Schiffes das irgendwie eine eigene Intelligenz entwickelt und dem Gehirn die Kontrolle entrissen hat? Äh … okay, das funktioniert noch einigermaßen, I guess? Dass die komplette Story von einem Weltraumbaby in Gang gesetzt wurde, dessen Nabelschnur mit einem Riss im Raum/Zeit-Gefüge verbunden ist, war aber einfach nur bizarr, vor allem weil absolut nichts darüber erklärt wird. Es kann nur scheinbar keine Musik mehr hören und musste irgendwie mit Seelen ... pazifiert werden, oder so? Was scheinbar seit Ewigkeiten nicht mehr passiert ist da die Sammler ihre Mission vergessen haben. Und nachdem die Gruppe Musik spielt (mit Instrumenten die sie viele Stunden vorher erhalten haben ... die allesamt aussehen wie Waffen) ist plötzlich ist alles wieder gut. Die Tode werden ungeschehen gemacht, das Baby kann wieder hören und alle Invasoren kehren zusammen mit dem Baby wieder dahin zurück von wo auch immer sie gekommen sind.

    Neben der Story fand ich aber auch das Gameplay nicht so prickelnd, weil hier ein neues Angelsystem eingeführt wird (mit Harpunen, die scheinbar humaner sind als Angelhaken, weil sie verzaubert sind und Fische einfach durch anstupsen einfangen) das fast genauso nervig ist wie das Gameplay in Time Mine. Man muss nämlich ständig von Map zu Map rennen und alle Spawnpunkte ablaufen und alle paar Stunden auch mal Fallen nutzen um mehrere Fische auf einmal zu fangen (wobei es durchaus möglich ist, dass trotzdem nur ein einziger Fisch spawnt). Das furchtbare Crafting von Time Mine gibt es hier zwar nicht, aber man muss trotzdem bestimmte Fische fangen um neue Tools freizuschalten die zwar hauptsächlich benötigt werden um alle Belohnungen freizuschalten, aber gleichzeitig auch für die Story essenziell sind, da man an bestimmten Stellen ansonsten nicht weiterkommt. Und dafür muss man seine Harpune ein bisschen upgraden, wofür einige Fische gefangen werden müssen. Ich bin allerdings froh, dass man die Fische einfach nur mit einem Klick einfangen kann. Einzig die Horror Fische verlangen ein bisschen mehr Aufwand, wenn man tatsächlich die Gruppe benutzt die die meisten Punkte einbringt. Pizzica fehlt mir allerdings noch, von daher habe ich keine Ahnung ob sie die Kämpfe erleichtert hätte. Und mindestens einen dieser Horror kann ich aktuell gar nicht besiegen, da ich nicht nur kaum Schaden mache, sondern nach einem Angriff bereits Game Over gehe.

    Die Charakterstories sind aber durchaus ganz gut, vor allem die von Nagi und einer Quallen-artigen Kreatur namens Pip, für das Nagi die Mutterrolle übernimmt. Was unter anderem dazu führt dass Pip Nagis verfressene Art imitiert und sie sich gemeinsam durch ein ganzes Tablett voll Essen mampfen, was animiert sicherlich noch witziger wäre.

    Diese Episode hat übrigens zum ersten Mal dafür gesorgt, dass ich gegen sowas wie ne Wand geprallt bin, da ich beim Kampf gegen Dark Hour kaum Schaden machen konnte da der Boss gegen so gut wie alles immun zu sein schien und sich alle paar Runden auch noch hochheilt. Da hat selbst mein ansonsten so übermächtiger Sidekick Pyggie kaum was gegen ausrichten können. Nach einem Blick ins Wiki habe ich mir aber eine Kristallgruppe zusammengebastelt (wofür ich gerade so genug Charaktere hatte) und konnte den Boss damit doch noch besiegen. Hat aufgrund der Heilung zwar trotzdem eine Weile gedauert, aber mithilfe von Another Force konnte ich glücklicherweise mehr Schaden machen als der Boss heilen konnte. Der Endboss war verglichen damit ein Witz. Haut zwar massiv Schaden raus, hält dafür aber bei weitem nicht so viel aus.

    Im Großen und Ganzen also eine Episode die vom Worldbuilding her interessant ist und auch ein paar tragische und dramatische Momente zu bieten hat, aber viel zu viel Potenzial verschenkt und aufgrund des Gameplays länger dauert als nötig gewesen wäre. Die Spielzeit die ich getrackt habe beläuft sich nämlich auf 13 Stunden und darüber hinaus habe ich auf jeden Fall noch ein paar Stunden mit Angeln verbracht.

    Zum Soundtrack kann ich dafür nicht viel sagen, da es hier nur wenige neue Stücke gibt. Die Bossmusik ist aber durchaus gut, auch wenn sie ebenfalls nicht zum Besten gehört was Another Eden zu bieten hat.







    Geändert von ~Jack~ (19.08.2024 um 18:27 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat
    aber die ersten beiden Kapitel sind schlichtweg nicht besonders interessant, vor allem da ich die scheinbare Bedrohung vom Aussehen her nicht ernst nehmen konnte. Erst im 3.Kapitel wird es endlich ernst und dramatisch
    War natürlich besonders toll, dass beim ursprünglichen Release nach dem 2. Kapitel erstmal die Storyline pausiert wurde, weil sie der Meinung waren, an exakt dieser Stelle den Elzion-Mythos unterbringen zu müssen...
    Hat einem aber immerhin Zeit gelassen, schonmal "vorzufischen" .
    Geändert von Liferipper (20.08.2024 um 12:46 Uhr)

  7. #7


    Spirit Hunter: NG ist ein Spinoff zu Death Mark das zwar eine andere Prämisse besitzt, sich vom Ablauf her aber nicht groß vom Vorgänger unterscheidet. Akira Kijima, der neue Protagonist, hat zwar kein Death Mark das ihn dazu zwingen würde Geister zu jagen, dafür trifft er aber ein mysteriöses Mädchen namens Kaguya (bzw. Kakuya, wie sie sich selbst nennt) die im ersten Kapitel seine kleine Cousine Ami entführt und damit droht dass er sie niemals wiedersehen wird wenn er nicht mit Kaguya spielt. Und spielen heißt in diesem Fall Geister jagen, die man erneut zerstören oder von ihrem Leid erlösen muss. Da Kaguya nur den Namen des nächstes Geistes erwähnt und nicht preisgibt wo dieser Geist überhaupt zu finden ist, ist Akira allerdings auf die Hilfe anderer Charaktere angewiesen damit er überhaupt eine Chance hat Ami zu retten. Von daher ist es ganz praktisch dass er nicht nur den Sohn eines Yakuza Bosses kennt, der einige Connections und keinerlei Skrupel besitzt, sondern rein zufällig ein Mädchen rettet das sich als Okkultismus Fanatikerin herausstellt, und gleichzeitig als enge Freundin von Ami. Im Gegensatz zum Vorgänger sind diese Begleiter außerdem bis zum Ende hin präsent (wenn sie einem nicht vorher wegsterben), wodurch man sie wesentlich besser kennenlernen kann als die ständig wechselnden Begleiter von Death Mark. Dass das Spiel circa 5 Stunden länger ist, trägt ebenfalls zu bei. Es gibt außerdem eine Art Beziehungssystem das davon beeinflusst wird wie man an bestimmten Stellen reagiert. Sehr negativ, negativ, neutral, positiv, oder sehr positiv. Praktisch gesehen ist das allerdings komplett irrelevant das es nur die direkt darauffolgende Reaktion des anderen Charakters beeinflusst und ansonsten nur bestimmt ob man später ein paar zusätzliche Informationen in dem Profil des jeweiligen Charakters freischaltet.

    In Sachen Gameplay sind die Begleiter aber nicht mehr ganz so wichtig. Es gibt zwar Stellen an denen man hin- und herwechseln muss weil die andere Fähigkeiten besitzen (so kann zum Beispiel nur ein männlicher Begleiter helfen einen schweren Schrank zu verschieben) oder weil einer von denen bessere Rätselhinweise zu bieten hat als der andere, bei den Kämpfen gegen die Geister sind sie aber komplett irrelevant. Während man im Vorgänger pro Charakter ein Item benutzen musste (und somit häufig 6 Items hintereinander), muss man diesmal nämlich pro Phase nur noch ein Item verwenden. Als einfach würde ich die Kämpfe aber trotzdem nicht bezeichnen. In Death Mark hatte man immerhin nur den Geist als Ziel, aber diesmal gibt es häufig zwei oder drei zusätzliche Hotspots zwischen denen man sich entscheiden muss. An manchen Stellen ist die Wahl zwar offensichtlich, an anderen aber nicht so wirklich. Von daher läuft es also auch diesmal ein bisschen auf Trial & Error hinaus. Das Gameplay ist insgesamt aber trotzdem besser, weil es keine einzige Stelle gibt die auch nur annähernd so furchtbar ist wie die 15 Quizfragen die man in einem Kapitel von Death Mark beantworten musste.

    Die Atmosphäre ist dafür bei weitem nicht so gut. Während Death Mark, zumindest in den ersten Fällen, eine sehr dichte Soundkulisse zu bieten hatte, ist NG in dieser Hinsicht leider viel zu minimalistisch. Ab und zu gibt es zwar ein paar Hintergrundgeräusche, wie sich öffnende Türen oder eine verzerrte Version von Jingle Bells, insgesamt ist mir das Spiel aber viel zu still. Und obwohl es einen Scary Effects Mode mit mehreren Stufen besitzt, hat dieser auf die Soundkulisse keinerlei Einfluss. Stattdessen gibt es nur ein paar zusätzliche Jumpscares. Wenn die Geister endlich auftauchen, dann ist die Präsentation aber mindestens genauso gut wie im Vorgänger. Und die Geister gehören auch diesmal zu den wenigen Charakteren bei denen mehr als nur ein paar Wörter synchronisiert wurden.

    Die Stories sind außerdem verstörend und abgefuckt und teilweise sehr blutig, vor allem wenn einem die Begleiter wegsterben. Das Finale hat mir diesmal außerdem besser gefallen als im Vorgänger. Nicht nur weil es sich ein bisschen länger angefühlt hat, sondern weil es sich kein Kapitel mit einem anderen Geist teilen muss. Die Entwickler haben diesmal außerdem fast komplett auf Fanservice verzichtet. Es gibt an sich nur ein einziges CG das wirklich als solches fungiert und welches gezeigt wird bevor der Horror überhaupt beginnt. Darüber hinaus gibt es nur zwei Stellen an denen Frauen mit entblößten BH gezeigt werden. Die würde ich allerdings beide als Fan Disservice einstufen, zumal eine dieser Frauen schon seit längerer Zeit nicht mehr unter den Lebenden weilt und somit mehr mit einem Zombie gemein hat.

    Eine Sache die ich lame fand ist allerdings, dass hier zwar kein Death Mark zum Einsatz kommt, am letzten Tag einer jeden Untersuchung aber trotzdem ein Countdown zum Tod des Protagonisten eingeläutet wird, der sich in Form von unzähligen Münder manifestiert die über seinen ganzen Körper sprießen. Visuell ganz nett, aber von der Funktion her nichts weiter als Death Mark 2.0

    Trotz der schlechteren Atmosphäre ist Death Mark: NG für mich also ein bisschen besser als der Vorgänger und kann dank der eigenständigen Story auch ohne Vorwissen gespielt werden. Ab einem gewissen Zeitpunkt erhält man allerdings ab und zu mysteriöse D-Mails mit denen man D-Man Cards aufspüren kann auf denen Informationen über diverse paranormale Kreaturen abgedruckt sind. Und wenn man diese bis zum Ende hin sammelt, dann wird indirekt einer der größten Twists von Death Mark gespoilert.






  8. #8


    Da ich hier hauptsächlich über die Story rede gibt es hier einige Spoiler für Kingdom Hearts 3, Back Cover, Union χ und Dark Road!

    Kingdom Hearts 3 ist ein Spiel auf das ich aufgrund meiner Entscheidung mir keine Konsolen mehr zu kaufen ewig warten musste, und welches als großes Finale der Story fungieren sollte die in Kingdom Hearts 1 begonnen wurde. Persönlich fand ich dieses Finale aber sehr enttäuschend. Die Prämisse an sich ist zwar bereits problematisch, da es unter anderem darum gehen soll all die Charaktere zurückzubringen die eigentlich gar nicht existieren dürften (Naminé, Roxas, Xion), aber wenn das gut umgesetzt worden wäre, dann hätte ich eventuell darüber hinwegsehen können. Stattdessen ist die Umsetzung richtig schlecht, was vor allem an der Struktur der Story liegt. Bevor Sora sich überhaupt auf sein eigentliches Ziel konzentrieren kann, soll er nämlich mehrere Disney Welten besuchen um die Macht des Erwachens zu erlernen. Was als Ziel ganz okay sein könnte … wenn da nicht die Tatsache wäre, dass er diese Fähigkeit in keiner einzigen Welt erlernt und auch nie wirklich daran denkt sie zu erlernen. Und wenn er sich endlich auf die Story fokussiert, dann stellt sich plötzlich heraus, dass diese Fähigkeit die ganze Zeit in ihm geschlummert hat. Wenn er nicht zum wiederholten Male all seine Skills verloren hätte, dann hätte er den ganzen Disney Kram also links liegen lassen können. Für die eigentliche Story sind die Disney Welten eh so gut wie irrelevant.

    Auf sich allein gestellt sind die Disney Welten aber ebenfalls problematisch. Ich fands zwar nett dass die Welt von Hercules diesmal richtig groß ist und man nicht nur Turnierkämpfe austrägt, oder dass Pirates of the Caribbean quasi Kingdom Hearts: Black Flag ist, da man hier einige Inseln erforschen und sich unterhaltsame Gefechte mit anderen Schiffen liefern kann, aber viele Stories die hier erzählt werden setzen offensichtlich voraus, dass man die dazugehörigen Filme gesehen hat. So wurden zwar mehrere Musical Einlagen von Frozen adaptiert, von der eigentlichen Story des Films bekommt man allerdings so gut wie nichts zu sehen. Pirates of the Caribbean ist in dieser Hinsicht allerdings am schlimmsten. Kingdom Hearts 2 hat nämlich die Story des ersten Films adaptiert, während Kingdom Hearts 3 direkt zum dritten Film springt, was eine schwachsinnige Entscheidung ist da Dead Men's Chest und At World's End eine zusammenhängende Story erzählen. Man bekommt aber selbst vom dritten Film kaum was zu sehen. Nur den Anfang in Davy Jones' Locker, dann eine Szene zwischendrin, und wenn man endlich damit fertig ist alle Inseln abzugrasen (was mit der Story des Films nichts zu tun hat), dann geht es direkt zum Finale. All das was tatsächlich adaptiert wurde ist zwar richtig gut inszeniert, aber es wäre trotzdem ganz sinnvoll wenn die Stories auf sich allein gestellt funktionieren würden.

    Ein weiteres Problem mit der Story ist außerdem, dass die Antagonisten einige Zeit damit verschwenden eine mysteriöse schwarze Box zu suchen deren Existenz in Back Cover etabliert wurde und welche somit aus der Zeit des letzten Keyblade Wars stammt. Mit Ausnahme der Enthüllung, dass die Box eventuell Hoffnung enthält, lernt man allerdings nichts neues darüber und sie wird innerhalb der Story auch nie gefunden. Sie ist außerdem der einzige Grund warum Maleficent überhaupt im Spiel ist. Da sie kein Interesse hat gegen Sora zu kämpfen, ist sie für die eigentliche Story des Spiels nämlich komplett irrelevant. Dieser Subplot ist also nichts weiter als ein Teaser für die Zukunft der problemlos hätte weggelassen werden können. Und er macht auf den ersten Blick auch keinen Sinn, immerhin hat der mysteriöse Master of Masters seinen Lehrling Luxu damit beauftragt die Box zu verstecken. Und in der Post-Credits Szene stellt sich heraus, dass Xigbar, der die Suche nach der Box veranlasst hat, in Wahrheit Luxu ist. Dabei sollte er doch wissen wo die Box versteckt ist. Und in der Post-Credits Szene steht die Box auch wieder neben ihm.

    Im Ending von Kingdom Hearts Union χ wird zwar gezeigt dass der Union Leader Brain scheinbar die Box versteckt hat und dabei das No Name Schlüsselschwert mit sich trägt, was zum Secret Report 12 (von KH3) passen würde, in dem Luxu erwähnt dass er No Name einem der Union Leader anvertraut hat, aber das verkompliziert die Situation nur unnötig. Vor allem weil man anschließend sieht dass Brain in Scala Aed Caelum wieder zu sich kommt ohne das erklärt wird wie er dort hingekommen ist. In Kingdom Hearts Dark Road wird außerdem gezeigt dass Luxu scheinbar eine Vorliebe für Personen mit den Buchstaben BRAI im Namen hat (Brain, Bragi, Braig) wodurch es mehr Sinn machen würde wenn er Brains Körper kontrolliert hätte als er die Box versteckt hat, während Brains Herz in die Zukunft gesandt wurde (was die einzige Möglichkeit ist durch die Zeit zu reisen).


    Anyway, zurück zu Kingdom Hearts 3, wo all die Ereignisse die sich sinnvollerweise über das komplette Spiel hätten erstrecken sollen stattdessen in die letzten Stunden gepresst wurden. Aqua wird aus dem Reich der Dunkelheit gerettet, Ventus wiedererweckt, und danach geht es direkt zum Keyblade Graveyard da niemand weiß wo Terra ist und die anderen zu rettenden Charaktere noch keine Körper besitzen in die ihre Herzen transferiert werden könnten. Terra taucht dann aber direkt in Form von Terranort auf … und an der Stelle wurde das Spiel richtig dumm, weil plötzlich ein Herzlosen Tornado auf die Gruppe zurast und jeden einzelnen von ihnen tötet ohne dass sie sich wirklich dagegen wehren würden. Wunderbare Heldengruppe, ehrlich! Einzig Sora schafft es so halbwegs am Leben zu bleiben, wodurch er sich in der finalen Welt wieder zusammenbasteln kann und dann den Herzen seiner Freunde nachjagt um diese ebenfalls wieder zum Leben zu erwecken. Wobei das in Wahrheit auf eine Art Zeitreise hinauszuläuft. Sobald man das Finale ein zweites Mal startet, scheint sich nämlich die selbe Situation wie beim ersten Mal zu wiederholen, weswegen ich für einen Moment befürchtet hatte nicht gespeichert zu haben. Diesmal schafft die Gruppe es aber nicht zu sterben (aufgrund von Kingdom Hearts Union χ Fanservice in Form von unzähligen Schlüsselschwertern die Sora zu Hilfe eilen). Was das Finale aber auch nicht besser macht, weil alle Schlüsselschwertträger außer Sora unfähig sind ihre Gegner zu besiegen und immer auf Sora warten müssen bevor sie endlich den Sieg davontragen können. Und obwohl Kairi das ganze Spiel offscreen damit verbracht hat eine Schlüsselschwertträgerin zu werden, ist sie der unfähigste Charakter von allen und wird nicht nur von Xemnas entführt, sondern anschließend von Master Xehanort getötet…

    Und dadurch ist der komplette Re Mind DLC nichts weiter als ein weiteres Zeitreise-Szenario das dazu dienen soll Kairi zu retten, wodurch fast das komplette Finale wiederholt wird, mit ein paar zusätzliche Zwischensequenzen und Bosskämpfen, die aber trotzdem nur einen Bruchteil des Finales ausmachen. Kairi wird hier aber trotzdem getötet, wodurch Sora erneut ihr Herz retten muss, welches diesmal in mehrere Stücke zerbrochen wurde. Und all das hat natürlich plötzlich einen Preis, der dafür sorgt dass Sora nach einiger Zeit komplett aus der Welt schwindet. Wäre auch zu schön gewesen wenn KH3 erstmal einen Schlussstrich unter die Story gezogen hätte. Stattdessen wacht Sora im Kingdom Hearts 4 Teaser in Quadratum auf, einer Welt die in der Toy Box (der Toy Story Welt) nur ein Videospiel ist. Mir hat an Re Mind aber zumindest gefallen, dass man wesentlich mehr von Scala Aed Caelum erforschen kann als im ursprünglichen Finale. Und der Endboss hat sich auch ein bisschen fordernder angefühlt. Und hätte vermutlich noch schwerer sein können wenn ich mich entschieden hätte Kairi statt Sora zu spielen.

    Ich bin allerdings kein Fan davon, dass im Finale enthüllt wurde, dass Master Xehanort gute Intentionen hatte und gewillt war über Leichen zu gehen um diese in die Tat umzusetzen. Vor allem nachdem ich mir Dark Road angeschaut habe, Xehanorts Origin Story, wo er all seine Freunde (mit Ausnahme von Eraqus) verloren hat nachdem andere Schlüsselschwertträger versucht haben Kingdom Hearts zu rufen.

    Bizarrerweise muss ich aber sagen, dass sowohl Union χ als auch Dark Road, beides Mobile Games, bessere Stories erzählen als Kingdom Hearts 3. Dark Road kann sogar sehr tragisch sein, auch wenn es ein bisschen darunter leidet dass die eigentliche Hauptstory nur circa 4 Stunden lang ist und somit nicht genug Zeit bleibt um all die neuen Schlüsselschwertträger ausreichend zu entwickeln. Es verbringt für meinen Geschmack außerdem zu viel Zeit in Disney Welten. Ist für Spieler die Disney mögen vielleicht weniger ein Problem als für mich, es sind allerdings Welten die schon unzählige Male verwendet wurden, wie Hercules oder Alice im Wunderland. Im Gegensatz zu Kingdom Hearts 3 spielen diese Welten aber zumindest eine wirkliche Rolle und sind nicht nur Filler. Ich hätte mir allerdings mehr Szenen in Scala Aed Caelum gewünscht, wo all diese Schlüsselschwertträger ausgebildet werden. Stattdessen sieht man nur ein bisschen mehr als in Kingdom Hearts 3. Die Charaktere sagen an einer Stelle außerdem dass all die Gebäude am Horizon verlassen sind, was nach einer billigen Ausrede klingt um nicht mehr von der Welt zeigen zu müssen. Und deswegen soll mit Missing Link noch ein Mobile Game erscheinen das sich scheinbar auf die Blütezeit von Scala Aed Caelum fokussiert, sowie das zweite Leben des Protagonisten von Union χ, der an dessen Ende sein Leben gegeben hat um 4 der 13 Dunkelheiten in einer digitalen Welt wegzusperren.

    Union χ, wo ich mir eine 5-stündige Zusammenfassung von angeschaut habe, hat mir ohne all den Gacha und Disney Kram drumherum aber richtig gut gefallen da es mehrere interessante Twists und ein packendes Finale zu bieten hat (auch wenn die Präsentation aufgrund des 2D Stils zu wünschen übrig lässt). Das einzige was mir nicht gefallen hat ist die erste Stunde, in der die Story von Kingdom Hearts χ erzählt wird, welche im Keyblade War kulminiert. Die fand ich nämlich viel zu oberflächlich und langweilig. Der Back Cover Film macht diese Zeitspanne zwar ein bisschen interessanter, weil er klar macht dass die Foreteller vom Master of Masters (den ich aufgrund seines Verhaltens nicht ernst nehmen kann) manipuliert wurden um den Krieg zu starten, auf sich allein gestellt funktioniert dieser Film aber in keinster Weise. Dafür springt die Story zu sehr hin und her und hat nicht mal ein Finale, dabei hätte ein animierter Keyblade War richtig cool sein können. Ein Film ala Kingsglaive wäre also besser gewesen. Ohne Final Fantasy XV ist dessen Story zwar unvollständig, aber er erzählt wenigstens eine zusammenhängende Story mit einem ordentlichen Spannungsbogen und hat mehrere coole Actionszenen zu bieten.


    Nach all diesen Story Ramblings will ich aber noch kurz was zum Gameplay von Kingdom Hearts 3 sagen. Es macht an sich richtig viel Spaß, vermutlich mehr als in allen Vorgängern, ist aber gleichzeitig viel zu einfach, selbst in allen finalen Bosskämpfen, weil die jeweils in Teams auftreten, wodurch keiner von denen wirklich glänzen kann. Erst in Re Mind gibt es richtig schwerer Kämpfe mit digitalen Nachbildungen all dieser Bosse. Ich habe allerdings keine Lust 13 Bosskämpfe hintereinander zu erlernen. Für das bisschen an Extrastory lohnt es sich nämlich absolut nicht.

    Was mich darüber hinaus an dem Gameplay stört ist, dass es so wirkt als ob die Entwickler sich mehr auf Style over Substance fokussiert haben. Vor allem dank der ganzen Disney Attraktionen als Superskills, welche einfach so in der ersten Welt aufpoppen ohne dass die Story ihre Existenz irgendwie rechtfertigen würde. Sie machen das Gameplay außerdem ebenfalls zu einfach und dauern einige Zeit, wodurch ich diese Skills später fast komplett ignoriert habe. Bei den Schlüsselschwert-Transformationen ist das leider nicht so einfach, weil die Kämpfe sich unnötig in die Länge ziehen würden wenn man sie nicht benutzen würde. Manche dieser Formen sind außerdem richtig spaßig, aber hätten eindeutig von profitiert wenn dieser Wechsel ohne Unterbrechungen im Gameplay stattfinden würde. Stattdessen gibt es bei jeder Transformation eine kurze Zwischensequenz die den Flow der Kämpfe unterbricht.

    Kingdom Hearts 3 macht also viel Spaß, ist von der Grafik her richtig hübsch (ich mag vor allem den wechselnden Stil der Welten und wie Sora und Co sich dran anpassen) und die Inszenierung ist ebenfalls gelungen. Die Story ist aber leider ein kompletter Reinfall, auch wenn es hier und da nette Charaktermomente gibt.
    Hoffe Kingdom Hearts 4 schafft es eine bessere Story zu erzählen, nachdem jetzt einiges an Ballast abgeworfen wurde. Ein neuer Protagonist würde zwar ebenfalls nicht schaden, aber da Sora schon wieder von seinen Freunden getrennt wurde, muss dessen Story dummerweise noch weitergehen.










    Geändert von ~Jack~ (17.09.2024 um 15:40 Uhr)

  9. #9
    Jack ... Wenn man keine Ahnung hat, klingt der Post wie eine astreine Parodie. =O


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  10. #10
    The King of Fighters: Another Bout



    Aldo wird zum King of Fighters Turnier eingeladen bei dem das Schicksal der kompletten Welt auf dem Spiel steht. Sprich eine ganz normale Woche für Aldo, und vermutlich ein typischer Beat'em up plot? Ich kenne allerdings nur wenige Spiele dieser Art da ich mit dem Genre nichts anfangen kann. Und von King of Fighters habe ich absolut keine Ahnung. Da sich hier jedes Kapitel auf andere Charaktere fokussiert, lernt man die aber zumindest einigermaßen kennen. Ich finde es außerdem ganz nett wie die Entwickler Elemente von Beat'em Ups in das Kampfsystem integriert haben, allen voran unterschiedliche Combos die immer komplexer werden. Das Turnier an sich lässt allerdings zu wünschen übrig, da Aldo erst die Existenz aller Kämpfer stabilisieren muss, was sich darin äußert dass er viermal hintereinander am selben kurzen Turnier teilnehmen muss. Einzig die Story zwischen den Kämpfen ist jeweils eine andere. Ein richtig großes Turnier bei dem man sich Stück für Stück zum Finale vorarbeitet hätte mir aber besser gefallen.

    Ist für ein Crossover also okay, aufgrund der repetitiven Struktur bleibt allerdings nicht viel Zeit um eine interessante Story zu erzählen. Die Musik fängt außerdem das Feeling eines Beat'em Ups richtig gut ein, würde ich mir außerhalb des Spiels aber nicht anhören wollen. Für die neuen Charaktere hat sich die Episode aber durchaus gelohnt da die mit Stellar Awakening ordentlich Schaden raushauen.





    Wryz Saga



    Die Wryz Saga handelt davon dass Aldo sich einer Gruppe von Drachenjägern anschließt die es sich zur Aufgabe gemacht haben einen gewaltigen Drachen zu erlegen — einen Drachen der, wenn er aufrecht steht, vermutlich so groß wie ein Wolkenkratzer ist. Die meiste Zeit döst er allerdings friedlich vor sich hin und hat aufgrund mehrerer gigantischer Pfähle, die tief in den Erdboden reichen, auch gar keine andere Wahl. Auf den ersten Blick stellt dieser Drache also keine wirkliche Gefahr dar, wodurch ein Großteil dieser Trilogie sich damit beschäftigt eine scheinbar verlassene Insel zu erforschen. Obwohl der Drache den sie erlegen wollen furchteinflößend aussieht, fehlt ihm außerdem das gewisse Etwas um ihn wirklich interessant zu machen: eine Persönlichkeit. Stattdessen ist er mehr eine Naturgewalt ala Godzilla, was durchaus cool sein könnte, wenn er nicht die ganze Zeit schlafen würde. Und deswegen tauchen stattdessen mehrere kleinere Drachen auf die die Rolle der Antagonisten übernehmen. Funktioniert ganz gut, ist für meinen Geschmack aber trotzdem suboptimal. Vor allem da gleichzeitig ein mysteriöser maskierter Mann vorgestellt wird der so wirkt als ob er eine wichtige Rolle spielen würde. Stattdessen ist er der Vorfahre eines Charakters der erst in Episode 3 zur Gruppe dazu stößt und somit keine nennenswerte Verbindung zu irgendwem hat. Er hat außerdem kein wirkliches Ziel außer zu sterben, damit er nicht länger diesen bösen Drachen dienen muss. Ich bin außerdem von ausgegangen, dass er seine schwarze Rüstung und die dazu passende Maske erst erhalten hat als er auf die Seite des Bösen gezogen wurde … aber nope, das war scheinbar seine Standardausrüstung zu Zeiten als er selbst noch ein Drachenjäger war.

    Die Drachenjäger sind aber zumindest gut entwickelt und haben allesamt tragische Hintergrundstories zu erzählen. Der Fokus liegt allerdings auf der namensgebenden Drachenjägerin Wryz, die dementsprechend die tragischste Story von allen erhalten hat. Weswegen ich es schade finde wie der Rest der Story sich entwickelt hat. Dass Wryz nur noch ein Jahr zu leben hat und diese Zeit nutzen will um den Drachen zu erlegen damit ihr Name in die Geschichte eingeht und sie zumindest in Form einer Legende weiterleben kann, fand ich nämlich richtig gut. Aber in der zweiten Episode taucht aus dem Nichts das Ei eines himmlischen Drache auf (dessen Herkunft zwar später erklärt wird, aber trotzdem wie eine Deus Ex Machina wirkt), aus dem wenige Minuten später ein Drachenbaby schlüpft das anschließend in Rekordzeit heranwächst. Und da dieser Drache Wryz als seine Mutter ansieht, formen sie schlussendlich einen Pakt der Wryz' Fluch bricht und somit ihr tragisches Schicksal aus der Welt tilgt. Fand ich persönlich viel zu früh und ich hätte es sogar vorgezogen wenn sie ihr Ziel erreicht hätte ohne den Fluch brechen zu können. Daraufhin hätte sie ja trotzdem noch durch Raum und Zeit reisen können um den Rest ihres Lebens dem Schutz des Planeten zu widmen. Da unklar ist wieviel Zeit innerhalb der Story vergeht, könnte sie somit trotzdem bis zum Ende des Spiel dabei sein. Und wenn ein Jahr zu knapp ist, dann hätten sie die Story auch so abändern können dass der Pakt mit Iridian den Fluch zwar nicht bricht, aber ihren Tod zumindest ein paar Jahre aufschiebt.

    Bevor ich zum Schluss komme muss ich allerdings noch die Elfe Melpiphia erwähnen, da sie vermutlich der wahnsinnigste Charaktere von Another Eden ist. Sie wirkt nämlich wie ein Self Insert, oder wie ein Isekai Protagonist, da sie lauter Memes und Filmzitate von sich gibt, durch die Gegend tanzt, Dinosaurier imitiert, headbangt und den Charakteren ständig wechselnde Spitznamen gibt. Für dieses irrwitzige Verhalten gibt es zwar eine Erklärung, ich weiß aber nicht ob es ihren Charakter wirklich besser macht. Sie bleibt einem aber eindeutig in Erinnerung. Ich habe allerdings gelesen, dass ein Großteil ihrer Dialoge für die westliche Fassung des Spiels umgeschrieben wurde. Im Original scheint sie dafür wesentlich ernster und förmlicher rüberzukommen. Einzig die wechselnden Spitznamen sind dort ebenfalls vertreten. Scheint also eine fragwürdige Lokalisierung zu sein, aber allein mit ihrem Verhalten wäre sie bei weitem nicht so erinnerungswürdig.

    Bezüglich des Soundtracks muss ich außerdem sagen, dass ich ihn ebenfalls zu den schwächeren von Another Eden zählen würde. Das Standard Battle Theme klingt zwar besser als das vom Western Mythos, wirklich gefallen hat es mir allerdings nicht. Einzig das Theme vom finalen Boss war richtig gut und episch und hat somit gut zur Inszenierung des Finales gepasst. Ansonsten gibt es noch einen Vocal Track der ganz okay ist, den ich mir außerhalb des Spiels aber nicht anhören würde.






    Ida School



    Die IDA School Trilogie hat mich ein bisschen an Persona erinnert, da es hier darum geht Menschen aus mysteriösen Traumwelten zu befreien in die sie sich zurückgezogen haben um der realen Welt zu entfliehen. Die tragischen Stories dieser Charaktere haben mich allerdings nur halbwegs überzeugen können. Die von der ersten Episode ist zwar okay, kommt aber viel zu kurz da die Episode nur 2 Stunden dauert und diese Tragödie erst ab der Hälfte enthüllt wird. Episode 2 fand ich dafür nahezu perfekt gut da sie der Tragödie mehr Zeit widmet und das Finale richtig gut inszeniert ist.

    Von daher hatte ich gehofft, dass Episode 3 noch besser sein würde. Stattdessen fand ich sie sehr durchwachen. Während die anderen Episoden sehr zielgerichtet waren, haben die Entwickler hier nämlich einige Zeit damit verschwendet ein Spiel im Spiel zu designen (in Form eines MMORPG namens Lord of Mana) das in vielerlei Hinsicht schlechter ist als Another Eden. Vor allem das Skillmenü, da man sich über eine Map voller Eimer bewegen muss die die Skills darstellen und auch die einzige Möglichkeit sind die Skills zu wechseln. Wenn man Partymitglieder rekrutieren will, dann geht das außerdem nicht übers Menu, sondern man muss die erst irgendwo in der Stadt auftreiben und mit ihnen reden, und das jedes Mal wenn man sich ins Spiel einloggt. Mit Ausnahme der Haupt-Sidequest (Sidequest weil man die nicht machen muss um die Episode abzuschließen) sind die Quests außerdem allesamt langweilig und oberflächlich.

    Man muss aber trotzdem ein bisschen Zeit in dieses Spiel investieren um die Herkunft dieser Traumwelten in Erfahrung zu bringen. Und die Story die dabei zum Vorschein kommt ist durchaus interessant und gut inszeniert. Die Tragödie hat für mich allerdings nicht wirklich funktioniert weil Mother die meiste Zeit als Antagonist dargestellt wird und gewillt war alle Menschen in Lord of Mana für immer in Traumwelten wegzusperren damit ihr niemand in die Quere kommen kann. Ich finde es also schwer Mitleid für sie zu empfinden.

    Episode 3 werde ich außerdem mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu 100% abschließen, weil man dazu Geld ergrinden müsste um alle Freundschaften auf Rang 3 zu erhöhen. Ich mag zwar Spiele mi sozialen Elementen, allerdings nur wenn man den Charakteren auch wirklich näherkommen und sie eventuell daten kann. In Another Eden sind die Freundschafts-Events aber für alle Charaktere identisch und haben außer kurzen Kommentaren des Freunds nichts zu bieten, wodurch man die Events beim zweiten Mal direkt überspringen darf. Von daher empfinde ich das als komplette Zeitverschwendung.

    Ida School hat aber zumindest mehrere gute Bosstracks zu bieten.






    The Closed-off Open World and the Azure Rebel



    Eine Episode in der endlich die Zukunfts-Story vorangetrieben wird und den Synth Charakteren mehr Screentime gibt. Viel mehr kann ich ohne Spoiler gar nicht zu sagen, aber die Episode hat sowohl gute Action als auch interessante Twists zu bieten. Vor allem die Enthüllung dass die Rebellion der Synths von Anfang an geplant war und fest in ihrem Wesen verankert ist, damit die Menschheit einen gemeinsamen Feind hat den sie bekämpfen können und sich nicht gegenseitig abschlachten. Die Post-Story Quest, die sich um mehrere pinke Roboter mit weiblichen Persönlichkeiten dreht, ist dafür einfach nur herrlich in ihrer Absurdität. Ich fand es allerdings schade dass der pinke Deus Ex keine eigene Persönlichkeit hat. Die Gespräche mit diesen femininen Killer-Robotern sind immerhin das beste an der Quest.




    Damit scheine ich aber endlich alle Episoden abgeschlossen zu haben die ich auch tatsächlich durchspielen kann. Alle andern könnte ich nur teilweise spielen da sie gewisse Kapitel vom zweiten Teil der Hauptstory voraussetzen. Und wenn ich schon damit anfange, dann kann ich die auch gleich durchspielen, insofern es keine Blockaden gibt die voraussetzen dass ich erst andere Episoden abschließe. Mit Angeln bin ich glücklicherweise auch fertig ... und die Belohnung fürs angeln mit der Harpune hat sich echt nicht gelohnt. Müsste da noch da irgendwann die drei Horror besiegen, aber 150 von denen werde ich sicher nicht fangen.
    Geändert von ~Jack~ (19.09.2024 um 19:52 Uhr)

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