Taraimawashi (Passing Blame Chapter): Ist für mich der einzige Konsolen Arc den man problemlos überspringen kann, da er ein sehr kurzes alternatives Ende zu Onikakushi (Kapitel 1) erzählt, aber viel zu viele Slice of Life Momente besitzt obwohl die Story direkt beim Watanagashi Festival ansetzt. Ein ordentliches Finale gibt es hier außerdem nicht.
Someutsushi (Stain Passing Chapter): Beschäftigt sich mit den Folgen des großen Hinamizawa Desasters für all jene die aus Hinamzawa weggezogen sind, was sehr interessant ist, weil man in den ursprünglichen Episoden nur am Rande über die Ereignisse in der Außenwelt erfährt. Dieser Arc fokussiert sich außerdem auf komplett neue Charaktere, hier allerdings auf drei Schulmädchen, die aufgrund der Kürze der Episode (circa 4 Stunden) weniger komplex sind als die Protagonisten der Haupstory. Das größte Manko ist für mich allerdings das extrem gerushte Finale.
Tsukiotoshi (Exorcism Chapter): Eine alternative Fassung von Tatarigoroshi (der Arc in dem Keiichi Satokos Onkel ermordet) in der Keiichi Hilfe bei seinen Mordplänen erhält. Ein Mord mit Komplizen kann aber kaum besser ausgehen als einer ohne, von daher kann man sich schon denken worauf das hinausläuft. Nicht ganz so nutzlos wie Taraimawashi, aber auch nicht so interessant wie das ursprüngliche Kapitel, schon weil Takano hier keine Rolle spielt (Tatarigoroshi macht dafür mit fast absoluter Sicherheit klar, dass sie am Mord von Tomitake beteiligt war). Kann mal also lesen, muss man aber nicht.
Kageboushi (Spinning Shadows Chapter): Der Answer Arc zu Someutsushi, der sich hauptsächlich auf Polizisten fokussiert (darunter Akasaka und Ooishi) und dadurch ein bisschen interessanter ist. Und teilweise sehr tragisch. Zwischendrin hat sich die Story zwar ebenfalls gerushed angefühlt, aber danach kam zum Glück noch einiges an Content.
Yoigoshi (Beyond Midnight Chapter): Der einzige Arc der nach der Jahrtausendwende spielt, nachdem die Blockade um Hinamizawa endlich aufgelöst wurde. Anstatt sich mit der finsteren Zukunft des Dorfs zu befassen und noch mehr über das Mysterium zu enthüllen, fokussiert sich dieses Kapitel allerdings fast komplett auf die Tragödien neuer Charaktere. Die sind zwar allesamt ... well ... tragisch, tragen zum Rest der Story aber absolut nichts bei. Und obwohl es am Anfang so wirkte, als ob dieses Kapitel ein bisschen mehr in Richtung Horror gehen würde, ist das leider nicht der Fall. Ein Großteil der Story spielt außerdem in einem einzigen Gebäude, wodurch man vom verlassenen Hinamizawa so gut wie nichts zu sehen bekommt. Der einzige Aspekt durch den dieses Kapitel heraussticht ist, dass es tatsächlich mehrere langwierige Routen gibt (anstatt schlechte Endings die nur wenige Minuten dauern), auch wenn es nur ein wahres Ending gibt
Tokihogushi (Untangling Chapter): Ist als Übergang zum Finale ganz okay, springt allerdings in der Zeit zurück, wodurch die Story noch vor den Ereignissen von Someutsushi stattfindet und dementsprechend in einer Welt in der die Geschichte komplett anders ausgehen wird.
Connecting Fragments: Nicht ganz so interessant wie der entsprechende Abschnitt in Matsuriyabashi, aber dafür muss man zumindest nicht hin- und herspringen um zu sehen welches Fragment sich als nächstes abspielen lässt. Was sicherlich am Port liegt. Es wird außerdem eine Frage beantwortet deren Antwort man sich in den ursprünglichen Kapiteln selber zusammenreimen musste.
Miotsukushi PS2 (Waterway Exhausting: Surface Chapter): Wie bereits erwähnt eins der alternativen Endings von Higurashi, in dem Hanjuu plötzlich verschwindet anstatt sich in physischer Form zu manifestieren. Ein Ending in dem wirklich jedes einzelne Problem der Charaktere beseitigt werden muss bevor sie sich auf Takano fokussieren können. Sie müssen also verhindern dass Rena einen Mord begeht um ihre Familie zu retten, dass Satoko von ihrem Onkel entführt wird und einen Nervenzusammenbruch erleidet, etc... Hat man alles schon mal gesehen, passiert hier aber zumindest auf andere Art und Weise. Am interessantesten fand ich dabei, dass Satoko endlich damit konfrontiert wird, dass sie selbst ihre Eltern ermordet hat. Die ganzen alternativen schlechten Endings kann man sich dafür echt sparen, weil die immer nur auf "Und daraufhin ist dieses furchtbare Ereignis eingetreten" hinauslaufen.
Obwohl dieser Arc eine schwierigere Version von Matsuriyabashi darstellen soll, gibt es allerdings ein paar richtig absurde, übermenschliche Momente die echt nicht hätten sein müssen.
Darunter eine Stelle in der Keiichi sich in Neo verwandelt und unzähligen Pistolenkugeln ausweicht.
Wer es absurd fand, dass eine Gruppe von Kindern die Mountain Dogs mit einer schier endlosen Zahl von Fallen in Grund und Boden stampft, der wird hier außerdem ebenfalls nicht mit glücklich werden, weil dieser Teil von Matsuriyabashi fast 1:1 übernommen wurde.
Obwohl Akasaka hier ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, fehlt außerdem sein epischer Auftritt aus Matsuriyabashi,
in dem er Rika aus den Fängen der Mountain Dogs rettet und Okonogi mit seinen Fäusten in Angst und Schrecken versetzt.
Irie hatte in Matsuriyabashi außerdem ebenfalls eine Art epischen Auftritt ... wenn man sein wahnwitziges Gelaber über Maids im Angesicht des Todes als solchen bezeichnen will. Hier spielt er dafür keine nennenswerte Rolle.
Es gibt außerdem eine zusätzliche Komplikation in Form eines Backup Plans von Takano, der für einiges an Spannung hätte sorgen können ... aber einfach so offscreen beseitigt wird, was ich sehr lame fand.
Matsuriyabashi ist für mich also ein wesentlich runderes Finale, auch wenn es weniger Komplikationen bieten mag.