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Couch Potato

Nach circa 73 Stunden (Hauptstory + alle optionale Missionen, alles darüber habe ich versucht nicht mitzuzählen) habe ich es gerade noch so geschafft den ersten Teil von Grand Order vor Ende des Jahres zu beenden. Da es ein Gacha Game ist will ich aufs Gameplay nicht so sehr eingehen, aber ich kann auf jeden Fall sagen dass es für meinen Geschmack viel zu viele Dinge gibt die man im Laufe der Zeit upgraden muss. Masterlevel, Masterkleidung, Servant Level, Servant Bonds, Servant Skills, Servant Aktionen (auf doppelte Art und Weise), Noble Phantasms, Craft Essences (Buffkarten für Servants), … und für all das benötigt man natürlich unzählige Ressourcen die ergrindet oder mittels Premium-Währung beschwören werden müssen. Aufgrund des Weihnachts-Events habe ich aber glücklicherweise tausende EXP Karten für meine Servants erhalten und musste auch keine AP für die Story ausgeben. Ansonsten wäre ich vermutlich noch immer nicht durch. Mangels Autobattle muss man außerdem bei jedem Kampf aufpassen. Und manche Bosskämpfe können richtig schwer sein, wie einer wo der Boss jede Runde seinen Noble Phantasm spammt, oder sich alle paar Runden hochheilt, oder nur von bösen Servants verletzt werden kann. Von daher ist es ganz gut, dass man jederzeit einen Servant von anderen Spielern nutzen kann. Und wenn man sterben sollte kann man einmal pro Tag seine Command Seals nutzen umd die komplette Gruppe mit aufgeladenen Noble Phantasms wiederzubeleben. Und davon habe ich mehr als einmal Gebrauch gemacht. Darüber hinaus könnte man auch Premium Währung nutzen, aber das sollte man natürlich so gut wie möglich vermeiden.
Jetzt aber zur Story der einzelnen Singularitäten:
Prologue: Singularity F - Flame Contaminated City: Fuyuki
Fuyuki aus Fate/Stay Night steht in Flammen. Könnte interessant sein, ist es allerdings nicht da kein Meister des Gralkrieges mehr am Leben ist und auch keine anderen Menschen. Es laufen nur noch ein paar Servants in der Gegend rum. Einzig das Finale ist ganz interessant da enthüllt wird dass die komplette Menschheit ausgelöscht wurde. Nicht nur in der Gegenwart, sondern auch tausende Jahre in die Vergangenheit hinweg. Einzig das magische Chaldea Observatorium hat das Ende der Welt, zumindest vorrübergehend, überstanden. Und die einzige Möglichkeit die Menschheit zu retten besteht darin in die Vergangenheit zu reisen und 7 Singularitäten zu korrigieren die den Grundbaustein der menschlichen Zivilisation darstellen (Humanity Foundation Value).
Als Prolog ist diese Story also okay, aus dem Setting hätten die Entwickler aber mehr machen können.

First Singularity: Hundred Years' War of the Evil Dragons: Orleans
Die Prämisse der Story ist eigentlich sehr interessant, da es darum geht dass Jeanne D'Arc nach ihrer Hinrichtung wieder zum Leben erweckt wurde und geschworen hat Rache an Frankreich zu nehmen indem sie alles Leben auslöscht. Gleichzeitig läuft allerdings auch eine gute Version ihrer selbst in der Gegend rum die ihr böses Ich stoppen will. Das Problem der Story ist allerdings deren Länge. 6 Stunden sind schlichtweg nicht genug um all die Charaktere ausreichend zu entwickeln. Da ich die optionalen Missionen jedes Mal mitgezählt habe, ist die eigentliche Story außerdem noch etwas kürzer.

Second Singularity: Eternal Madness Empire: Septem
Soll angeblich die schlechteste Story in FGO sein, ich fand sie aber einfach nur sehr langweilig. Und wie viele der ersten Singularitäten hat sie das Problem, dass nicht genug Zeit ist um die Servants ausreichend zu entwickeln, vor allem die Gegner. Hier war ich nämlich nach knapp 4 Stunden durch. Imperator Nero ist hier außerdem eine Frau die ständig Umu sagt und im Finale wird ebenfalls ein eigentlich männlicher Charakter als Frau dargestellt (Attila der Hunnenkönig) obwohl deren Rolle so minimal ist, dass es absolut keine Rolle spielt.

Third Singularity: Sealed Ends of the Four Seas: Okeanos
Eine Story in der man ewig durch die Gegend segelt, in der Francis Drake eine Frau ist, Blackbeard aussieht wie ein Weichei, mehrere Frau mit riesigen Brüsten vorkommen (inklusive Francis Drake) und es nur gegen Ende ein paar interessante Momente gibt. Das ist außerdem die einzige Stelle wo sich die Story ein klein wenig ernst nimmt.

Fourth Singularity: The Mist City: London
Von der Atmosphäre her sehr nice, da London hier in tödlichen Nebel gehüllt ist und von mordlustigen Maschinen patroulliert wird. Man sieht allerdings so gut wie nichts von den Konsequenzen dieses Szenarios und die feindlichen Servants spielen keine nennenswerte Rolle. Nicht mal Jack the Ripper, ebenfalls eine Frau (zumindest in dieser Inkarnation) bzw. ein Mädchen ... die von der Kleidung her so aussieht als ob sie als Stripperin arbeiten würde.
Das Finale hat aber zumindest interessante Enthüllungen zu bieten ... nachdem man vier finale Bosskämpfe hinter sich gebracht hat und von einer random Deus Ex Machina gerettet wird.

Fifth Singularity: North American Myth War: E Pluribus Unum
Mit 10 Stunden eine Story die sich endlich ein bisschen mehr Zeit lässt und somit bessere Beziehungen zwischen den Servants aufbauen kann. Hier kommen außerdem erinnerungswürdige Charaktere wie der Presi-King Thomas Edison vor, ein muskelbepackter Superheld mit Löwenkopf xD Ist zwar immer noch keine Story die ich als gut bezeichnen würde, das Finale ist aber einigermaßen packend und den Endboss habe ich gerade so mit meinem letzten Servant eine Runde vor der totalen Vernichtung besiegt!

Sixth Singularity: Divine Realm of the Round Table: Camelot
Eine packende Story die sich wesentlich mehr auf die Vernichtung der Menschheit fokussiert, was sich vor allem darin äußert dass die Ritter der Tafelrunde Jerusalem erobert haben und nun darüber richten wer von den verbliebenen Menschen es wert ist den Untergang der Welt zu überleben. Sie sind außerdem die ersten Bosse die es richtig in sich haben (Endbosse einer jeden Singularität außen vorgelassen), wodurch ich mehr als einmal Servants von anderen Spielern genutzt habe um es mir ein bisschen leichter zu machen. Selbst damit kann es aber knapp werden, insofern man keinen 10/10/10 Servants auf Level 120 nutzt dessen Noble Phantasm von der ersten Runde an verfügbar ist.
Es gibt hier außerdem interessante zwischenmenschliche Konflikte die zu einem emotionalen Finale führen, was die Story noch ein bisschen aufwertet.

Seventh Singularity: Absolute Demonic Front: Babylonia
Ganz Mesopotamien wird von Dämonen überrant die bereits einen Großteil der Menschheit ausgelöscht haben. Klingt interessant, aber obwohl es hier keine einzige optionale Mission gibt (bis man die Singularität abgeschlossen hat), gibt es trotzdem einiges an Filler, da die Protagonisten erst mal das Vertrauen von König Gilgamesh gewinnen müssen indem sie Sidequests absolvieren. Das wird zwar alles so am Rande erledigt ohne dass man wirklich viel von sieht, aber dadurch dauert es trotzdem einige Zeit bis die Story wirklich interessant wird. Es gibt außerdem viel zu viel Comedy, was dazu führt dass einige scheinbar ernste Momente doch nicht so ernst sind. Wie die Stelle wo einer der Antagonisten schwört jeden Tag 100 Soldaten zu töten, die aber in Wahrheit von einem "Catgirl" Servant entführen lässt damit die anschließend trainiert werden können. Und damit zusammenhängend fand ich es lame dass man von der bösen Drei-Göttinnen-Allianz so gut wie jedes Mitglied rekrutiert, weil die gar nicht so böse sind.
Erst im Finale, das einige Stunden dauert, wird es endlich richtig gut und packend, vor allem da es einige Momente gibt in denen die Lage schier aussichtslos erscheint. Und die Präsentation ist dank einiger CGs ebenfalls sehr nice.
Ist also nicht so gut wie Camelot, aber fürs Finale lohnt es sich auf jeden Fall.

Final Singularity: The Grand Temple of Time: Solomon
Wirkt hauptsächlich wie ein Victory Lap, da die Bosskämpfe keine wirkliche Herausforderung darstellen, außer man wählt absichtlich schlechte Support Servants. Da hier so gut wie alle Servants aus den vorherigen Singularitäten auftauchen um einem zu helfen, egal ob sie auf Seiten der Guten oder Bösen gekämpft haben kann man hier außerdem nochmal das komplette Abenteuer Revue passieren lassen. An sich ganz nice, aber wirkt dadurch auch sehr repetitiv. Und die letzte Mission dieser Art fand ich schlecht gemacht, weil da lauter Event Servants auftauchen die man als neuer Spieler vermutlich nie gesehen hat, außer als Supports von anderen Spielern.
Das richtige Finale ist aber gut inszeniert, hat interessante Twists und gute Musik zu bieten, und zumindest der vorletzte Kampf ist brutal wenn man nichts besitzt um die Fähigkeiten des Bosses zu kontern. Ansonsten wird in der zweiten Runde direkt die komplette Frontreihe ausgelöscht. Und dadurch habe ich ein paar Anläufe mit unterschiedlichen Support Kombos ausprobiert. Meine Servants allein hätten nämlich nicht gereicht um die 1,5 Millionen HP des Bosses runterzuhauen ohne meine Party mehrmals wiederbeleben zu müssen. Der Boss ist dementsprechend aber auch tatsächlich so mächtig wie man es erwarten würde.
Mit einer Dauer von circa 5 Stunden ist dieses Finale jedenfalls sehr nice und setzt einen ordentlichen Schlussstrich unter die Story. Es wäre also durchaus möglich das Spiel an dieser Stelle zu beenden oder vorübergehend zu pausieren. Da viele dieser Singularitäten zu wünschen übrig lassen, will ich aber schauen ob der Rest der Story tatsächlich soviel besser ist wie behauptet wird. Von der Länge her sind die jedenfalls mehr wie Camelot und bei einem der Arcs hat Nasu absolut übertrieben da er alles andere in den Schatten stellt. Part 2 ist allerdings noch immer nicht abgeschlossen und wurde kurz vor Schluss scheinbar von einer Sidestory unterbrochen. Das richtige Finale soll nächstes Jahr zwar endlich erscheinen, aber natürlich erst in Japan. Im Westen wird das also noch wesentlich länger dauern. Und deswegen werde ich mir für den Rest der Story mehr Zeit lassen.
Geändert von ~Jack~ (02.01.2025 um 17:52 Uhr)
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