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Couch Potato

Spielzeit: 23:30h ohne Postgame
Mask of Deception ist ein indirektes Sequel zu Prelude to the Fallen das laut ingame Datenbank circa ein Jahrzehnt nach dem Vorgänger spielt. Ich hätte aus einem bestimmten Grund allerdings auf zwei Jahrzehnte getippt. Ein paar Charaktere aus dem Vorgänger tauchen allerdings auch hier wieder auf und die Frauen sehen nicht so aus als ob sie mehr als ein paar Jahre gealtert wären. Einzig die männlichen Charaktere haben größere Redesigns erhalten. Ein Jahrzehnt würde in dieser Hinsicht also mehr Sinn machen. Die Story spielt diesmal außerdem auf dem großen Kontinent im Osten und nicht mehr im kleinen Inselreich auf dem Prelude to the Fallen stattfand. Ich erinnere mich allerdings nicht daran, dass es im Vorgänger je als solches bezeichnet wurde. Und wenn ich mir die Weltkarte anschaue, dann sieht es von der Form her so aus wie die rechte Hälfte von Japan. Klein ist diese Nation also keineswegs.
Wie bereits erwähnt ist das Spiel aber eine Art Soft Reboot, da man erneut einen unter Amnesie leidenden Kerl spielt der zu Beginn von einer jungen Frau gesund gepflegt wird. Jedenfalls bis er auf die dumme Idee kommt leicht bekleidet in die eisige Kälte hinaus zu wandern, wo er zuerst von einem riesigen Monster gejagt und anschließend beinahe von einem zweiten gefressen wird. Zurück in Sicherheit erhält er genau wie sein Vorgänger einen provisorischen Namen. Den selben Namen, um genau zu sein. Haku, diesmal ohne owlo, weil er zumindest in diesem Teil noch keine Nation anführt. Nach einem kümmerlichen Versuch eine Gruppe von Monstern mit einem Stock zu verprügeln erhält er außerdem einen scharfen Fächer als Waffe—die selbe Art von Waffe die auch Hakuowlo benutzt hat. Also, wie gesagt, ein Soft Reboot!




Im Gegensatz zu Hakuowlo wirkt Haku allerdings weniger perfekt. Er ist ein Schwächling, ein Angsthase, ein Faulpelz, er besäuft sich gerne und sein technisches Knowhow beschränkt sich darauf Zahnräder auszutauschen. Seine einzige herausragende Fähigkeit besteht darin schwere Matheaufgaben im Kopf zu lösen. Ich hatte außerdem letztes Mal erwähnt dass das Spiel sehr femdom-lastig ist. Und das liegt daran dass Haku nicht die Fresse halten kann und seine Gedanken ständig frei herausplappert, wodurch die weiblichen Charaktere die er um sich schart ihn ständig verprügeln, treten, erwürgen oder ihn anime-mäßig in die Luft katapultieren.
Nichtsdestotrotz wird er später als der größte Gigolo der Stadt bezeichnet, wegen all der hübschen Frauen die er um sich schart. Einige davon haben zwar keinerlei romantisches Interesse an ihm, das ändert aber nichts daran dass auch Mask of Deception sich wie eine Harem Story anfühlt. Vor allem sobald sich zwei Frauen der Gruppe anschließen die nicht nur gewillt sind mit Haku Sex zu haben, sondern es sogar empfehlen und ständig nackt in sein Bett kriechen
Und obwohl das Spiel nie Hentai Content besessen hat, gibt es hier wesentlich mehr nackte Haut zu sehen als in Prelude to the Fallen. Darunter in einer extrem absurden Sequenz bei der Haku durch ein Loch im Boden stürzt, sich an der Kleidung der Diebin festhält die für das Loch verantwortlich ist und dabei ihre Klamotten immer weiter zerreißt bis sie schlussendlich unten ohne an der Wand hängt während Haku in die Tiefe stürzt … dabei hätte er sich einfach an den Sprossen festhalten können an denen sich auch die Diebin festgehalten hat 
Ich muss an der Stelle außerdem sagen, dass das Spiel mehr eine Slice of Life Komödie als eine spannende Kriegsgeschichte ist. In einer der ersten Missionen muss man zwar eines dieser Monster bekämpfen dass Haku im Prolog gejagt hat, danach passiert viele Stunden aber nichts aufregendes. Sobald die Gruppe in der gewaltigen imperialen Hauptstadt angekommen sind, werden sie zwar zu Geheimagenten ernannt, das ändert aber nichts daran dass sie die meiste Zeit nur Banditen verkloppen. Zwischendurch lernt Haku die anderen Charaktere besser kennen, geht die Stadt erkunden, wird verprügelt, erfindet mit einem der Mädchen neue Snacks, erhält ab und Taschengeld von seiner Retterin (damit er größere Belohnungen nicht für Alkohol oder Glücksspiel verschwendet), spielt der kleinen Schwester eines Freundes Streiche die stehts mit Schmerzen enden, und so weiter und so fort. Die Charaktere sind dadurch auch diesmal die größte Stärke des Spiels. Deren Stories sind allerdings nicht so emotional wie manche Stories in Prelude to the Fallen.




Erst nach 13 Stunden gibt es die erste Kriegssequenz, die allerdings nur als Kostprobe dient und zeigt dass die Engine wesentlich größere Schlachten darstellen kann als in Prelude to the Fallen zu sehen waren (obwohl es nach Mask of Truth erschienen ist). Die Präsentation der Schlachten ist allerdings nicht so gut wie Solo Animationen und macht ständig von einem Blur Filter Gebrauch. Dieser Krieg ist allerdings nach einer Stunde schon wieder vorbei und Hakus Gruppe ist nur an einer einzigen Schlacht beteiligt. Und danach gehts wieder zurück zum Alltag.
Erst nach 17 Stunden gibt es endlich große Enthüllungen bezüglich Hakus Vergangenheit (die für Kenner des Vorgängers allerdings nicht so mysteriös ist wie für Neulinge) und kurz darauf bricht erneut ein Krieg aus. Der ist von der Inszenierung her allerdings nicht so gut wie der erste Krieg und obwohl er aufgrund der Prämisse sehr interessant hätte sein können, kann er nie sein volles Potenzial entfalten, da die Story plötzlich eine scharfe Wende macht und aufs große Finale zusteuert. Das dauert circa 4 Stunden und hat einige richtig gute Momente zu bieten, aber das ändert nichts daran dass man 17 - 19 Stunden warten muss bis die Story endlich in Fahrt kommt. Das Pacing des Vorgängers war zwar auch nicht ideal, aber da gab es zumindest wesentlich mehr Kämpfe. Prelude to the Fallen hat nämlich 32 Storykämpfe, Mask of Deception nur 17. Und dadurch gibt es an einer Stelle 3 1/2 Stunden an Visual Novel Sequenzen zwischen zwei von diesen Kämpfen.


Apropos Kämpfe: die sind diesmal wesentlich komplexer als im Vorgänger. Es gibt zwar kein Menü mehr in dem man Zauber auswählen kann, dafür erlernt aber so gut wie jeder Charaktere mehrere Nah- und/oder Fernkampangriffe die an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Einer der Bogenschützen hat zum Beispiel einen sehr vernichtenden Angriff, darf diesen aber nur benutzen solange er auf der Stelle stehen bleibt. Dieser Charakter erlernt später außerdem eine passive Fähigkeit die es ihm erlaubt zweimal hintereinander anzugreifen solange er sich zwischendurch nicht bewegt. Und dadurch ist er bizarrerweise einen der stärksten Charaktere des Spiels. Haku fand ich dafür leider nicht so nützlich wie Hakuowlo aus dem Vorgänger, auch wenn er eine nette passive Fähigkeit besitzt die es ihm erlaubt einmal einen tödlichen Angriff zu überleben und mit vollen HP wiederbelebt zu werden.
Da es keine Heiltränke mehr gibt, gibt es diesmal außerdem wesentlich mehr Charaktere die Heilmagie beherrschen. Einer von denen kann damit sogar ein kreuzförmiges Heilfeld auf der Karte platzieren in das die Charaktere sich reinstellen können um passive Heilung zu erhalten. Und das ist auch dringend nötig, da ich in der zweiten Hälfte des Spiels ständig in Gegner gerannt bin die mit einem Angriff 50, 75 oder gar 100% meiner HP weghauen konnten. Das ist vor allem deshalb schlimm weil Angriffskombos diesmal ebenfalls komplexer sind. Sprich wenn ein Gegner es schafft mehrere Kombos auszuführen, dann kann ein Singletarget Angriff plötzlich zu einem AoE Angriff werden. Die eigenen Charaktere können solch komplexe Kombos aber ebenfalls benutzen und dadurch mehrere Gegner auf einmal vernichten, wenn sie richtig stehen sollten.
Manche Charaktere erlernen außerdem die Fähigkeit Angriffe zu blocken und können damit sogar Angriffskombos unterbrechen. Falls man im richtigen Moment die Aktionstaste drückt, dann kann man also den Schaden reduzieren oder gar komplett ausweichen. Konterangriffe gibt es allerdings auch, was ich vor allem beim vorletzten Kampf problematisch fand, da der Boss einen AoE Konter besitzt der alle Charaktere um ihn herum trifft und ihn nach dem Angriff sogar heilt. Manche Charaktere besitzen zwar Angriffe die keine Konter triggern, einer meiner Charaktere hatte sowas aber nicht und war dementsprechend in der letzten Phase diesen Kampfes nutzlos.
Man muss diesmal außerdem noch mehr darauf achten wie viel Zeal die Charaktere haben. Sobald sie 100 Zeal besitzen können sie nämlich nicht nur einen finalen Angriff nutzen (allerdings erst sehr spät im Spiel, wodurch ich meine ersten finalen Angriff im vorletzten Kampf gesehen habe), sondern direkt nach ihrem Zug nochmal angreifen. Wenn es die eigenen Charaktere betrifft kann das extrem nützlich sein, aber bei starken Gegnern sollte man das, wenn möglich, vermeiden. Zeal ist ansonsten aber nicht mehr so nützlich wie im Vorgänger, vor allem da es keine Gruppenkombos mehr gibt.
Ich würde also sagen dass das Kampfsystem hier mehr Spaß macht als in Prelude to the Fallen und auch wesentlich schwerer ist, aufgrund der reduzierten Menge an Kämpfen aber nicht so gut zur Geltung kommt. Nach Abschluss der Story gibt es zwar noch 16 Postgame Kämpfe die schwerer sein sollen als die Storykämpfe, die lohnen sich aber scheinbar nur wenn man besondere Ausrüstung in Mask of Truth freischalten will. Ob ich das mache weiß ich aber nicht, weil eine Belohnung einen Level 50 Charakter vorraussetzt (mein höchstes Level ist 33) und die zweite dass ich mit einem Charakter alle Skillpunkte verteile, was vermutlich ebenfalls Level 50 erfordert.
Insgesamt würde ich aber sagen, dass Mask of Deception ein bisschen schwächer ist als Prelude to the Fallen. Ich hatte zwar auch diesmal viel Spaß, vor allem dank der unterhaltsamen Charakterinteraktionen, von der Story her wirkt das Spiel allerdings mehr wie ein Prelude als Prelude to the Fallen es je gewesen ist. Sobald die Story endlich anfängt spannend zu werden, ist das Spiel immerhin so gut wie vorbei. Und da die Story offensichtlich als Zweiteiler designt wurde, muss man eigentlich direkt mit Mask of Truth weitermachen da Mask of Deception zwar ein packendes Finale besitzt, sich aber nicht die Mühe macht irgendwas zu beantworten.



Geändert von ~Jack~ (Heute um 16:35 Uhr)
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