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  1. #36


    Spielzeit: 5:24h

    Wanderers from Ys ist ein Spiel das so wirkt als ob Falcom versucht hat Zelda II: The Adventure of Link zu kopieren, weil es im Gegensatz zu seinen Vorgängern komplett als Sidescroller designt wurde. Vergleichen kann ich die Spiele allerdings nicht miteinander, da ich Zelda II nie beendet habe. Ich kann allerdings sagen dass zumindest das Gamplay der Genesis Fassung absolut furchtbar ist. Ursprünglich wollte ich zwar die TurboGrafx-16 Version spielen, weil die bessere Zwischensequenzen, bessere Musik und ordentliche Sprachausgabe besitzt, ich habe mich allerdings aus zwei Gründen dagegen entscheiden.

    • Die Übersetzung: Nicht nur weil die Namen komplett anders sind als im aktuellen Canon, sondern weil die Erzählung im Intro sehr verwirrend ist. Da wird nämlich erzählt dass ein legendärer Held vor langer Zeit ein Monster namens Demanicus bezwungen hat. Der Erzähler fängt aber plötzlich an diesen blondhaarigen Kerl als Adol zu bezeichnen und sagt dass die Geschichte sich jetzt wiederholen wird, was es so wirken lässt als ob Adol die Reinkarnation diesen legendäre Helden ist, oder was auch immer. Die Übersetzung der Genesis Fassung soll zwar auch nicht besser sein, da gibt es allerdings den Ys III Renewal Romhack für, der dem Spiel eine ordentliche und Canon akkurate Übersetzung verpasst.
    • Die Grafik: Oberflächlich sehen die Versionen zwar sehr ähnlich aus, die Parallax Effekte, also die scrollenden Hintergründe, sehen in der TurboGrafx-16 Version aber furchtbar aus, weil sie die ganze Zeit hinterherlaggen, also sich ruckartig bewegen. Wer keine Ahnung hat was ich meine, der sollte mal kurz in diesen Playthrough reinschauen. Reicht schon kurz in der Stadt reinzuschauen, wo das furchtbare Parallax Scrolling mehr als offensichtlich ist. In der Genesis Fassung ist es dafür schön flüssig.


    Bei der Genesis Fassung fand ich allerdings das Intro schlechter. Nicht aufgrund der Grafik, sondern weil Adol und Dogi lauter unnötige Zwischenstops auf dem Weg nach Felghana einlegen, so zum Beispiel bei einer Wahrsagerin damit sie den Namen des Endbosses spoilern kann. In der TurboGrafx-16 Version sieht man dafür wie sie Esteria mit dem Boot verlassen, ein bisschen durch die Gegend reisen und dann sind sie auch schon in Felghana. Der einzige Grund warum beide Intros in etwa gleich lang sind ist diese Demanicus Backstory die in der Genesis Version nicht existiert.




    Das Gameplay beider Versionen ist aber mehr oder weniger gleich furchtbar. Unter anderem weil Adol fast das gesamte Spiel über wie eine Glaskanone wirkt. Das zeigt sich schon im ersten Dungeon, wo er nach ein paar Würmern und Fledermäusen direkt in Oger reinrennt, oder was auch immer die sein sollen, die ihn über mehrere Level hinweg oneshotten können. Im Gegensatz zu manch anderen Gegnern kann Adol die außerdem nicht von hinten zu tode prügeln, da sie wild auf ihn zurennen wenn er ihnen zu nahe kommt. Die einzig wirklich effektive Methode diese Monster, und viele andere zu töten, ist sich von oben mit dem Schwert auf sie zu stürzen, was wesentlich mehr Schaden anrichtet. Wenn man Pech hat und stattdessen neben dem Gegner landet, dann ist man allerdings am Arsch. Und das ist leider keine Seltenheit, da die Steuerung für so einen sidescrollenden Platformer viel zu steif ist, wodurch es mir immer wieder passiert ist dass ich springen wollte, aber stattdessen gefallen bin. Das hat die Entwickler aber nicht daran gehindert mehrere fliegende Bosse einzubauen obwohl Adol weder Fernkampfwaffen, noch Magie besitzt. Die i-Frames sind außerdem so minmal dass es fast so wirkt als ob sie überhaupt nicht existieren, was die Kämpfe schwerer macht als nötig gewesen wäre.

    Das Spiel hat außerdem das selbe Problem wie viele alte Ys Games: ohne Grinding richtet man bei den Bossen viel zu wenig Schaden an, mit Grinding verrecken die meisten innerhalb von Sekunden. Gleichzeitig hat es allerdings das selbe Problem wie Ys 1: das Spiel hat ein niedriges Maximallevel das man bereits am Anfang des vorletzten Dungeon erreicht, wodurch es mehrere Bosskämpfe gibt für die man nicht mehr grinden kann. Das ist vor allem deshalb bizarr weil es in Item gibt dass die Exp verdoppelt. Das kostet allerdings so viel Geld dass ich es mir erst leisten konnte als ich bereits das Maximallevel erreicht hatte. Das vorletzte Dungeon ist außerdem das letzte in dem man neue Ausrüstung findet. Das finale Dungeon hätte aber ebenfalls ein neues Set benötigt da der Endboss, selbst mit Power Ring (welcher den Schaden verdoppelt) nur minimal Schaden nimmt. Ringe funktionieren allerdings nur so lange wie man Ringenergie besitzt, wodurch ich die letzten 25% ohne Ring runterhauen musste.

    Der Endboss ist allerdings der schlimmste Gegner im Spiel. Macht von der Story her natürlich Sinn, aber das Gameplay hätte trotzdem nicht so beschissen sein müssen. Nachdem man die Arme des Bosses vernichtet hat muss man nämlich die Mitte seines Körpers angreifen. Um diese zu erreichen muss man allerdings springen und die Angriffstaste drücken. Wenn man zu hoch springt nimmt man allerdings ordentlich Kontaktschaden und wenn man zu niedrig springt trifft man nicht. Und selbst wenn man genau richtig springt kann es passieren, dass der Boss in just diesem Moment seine Position wechselt, wodurch man vom Rest seines Körpers Schaden nimmt. Pro Kampf kann man außerdem nur ein einziges Heilkraut verwenden, von daher kann man es sich nicht erlauben ständig Schaden zu nehmen. Es gibt zwar einen Heilring, der verschlingt allerdings die komplette Ringenergie innerhalb weniger Sekunden. Man kann zwar einen Trank kaufen der Ringenergie wiederherstellt, im Gegensatz zu Heilkräutern stellt er aber nur die Hälfte an Energie wieder her. Die einzig andere Methode Energie aufzuladen ist Gegner zu töten, was bei Bosskämpfen unmöglich ist.



    Das Spiel hat darüber hinaus aber noch andere Designprobleme. So gibt es zum Beispiel eine Stelle wo man direkt nach Mapwechsel in einem Gegner steht und Schaden nimmt, sowie mehrere Stellen wo man direkt von einem Gegner auf die vorherige Map zurückgeschubst wird wenn man nicht schnell genug reagiert. Im Lava Dungeon gibt es außerdem eine Map auf der man von Feuerwellen gejagt wird. Auf dem Weg zum Boss sind die kein Problem, da sie ständig hinterherhinken, aber sobald man den Boss besiegt hat muss man die Map nochmal rückwärts durchqueren. Die Flammen bewegen sich aber immer noch in Richtung der Bosskammer, wodurch man ständig in sie reinrennt. In diesem Dungeon gibt es aber glücklicherweise eine Stelle wo immer ein Heilkraut wächst, von daher ist der Schaden nicht so schlimm.

    Die Elderm Mountains fand ich von den Gegnern her aber am schlimmsten. Zum einen weil es Gegner gibt die sich in der Erde verstecken, sich dann in die Luft schleudern, dabei Steine durch die Gegend schleudern die Adol verletzen können, und anschließend durch die Gegend hüpfen, wodurch man die Gegner am besten ignorieren und schnell zur nächsten Map rennen sollte. Innerhalb der Höhlen spawnen außerdem Horden an Gegnern die Projektile durch die Gegend feuern, anschließend in der Erde versinken und irgendwo spawnen wo Adol nicht steht. Die einzige Möglichkeit die effektiv zu töten ist also auf sie zu springen bevor sie wieder verschwinden. Nach den Höhlen kann man aber zum Glück in einem Haus rasten und das Dungeon ist anschließen schon fast vorbei. Ich musste aber leider trotzdem eine Weile grinden. Der fliegende Endboss war zwar nervig, aber ganz gut machbar. Ein paar Screens weiter war aber noch ein zweiter Boss den ich ohne Grinding kaum verletzen konnte.

    Das vorletzte Dungeon macht außerdem nochmal richtig einen auf Platformer und da gibt es eine Stelle wo man genau im richtigen Moment abspringen muss um zwischen zwei Zahnräder zu springen. Die meiste Zeit bin ich aber vom oberen Zahnrad abgeprallt und zu Boden gestürzt.

    Wanderers of Ys ist also ein furchtbares Spiel. Ein schlechter Platformer, ein schlechtes Action Game, aber der Soundtrack ist zumindest ganz gut. Wenn man ein bisschen am Balancing rumschrauben und den Schaden der Gegner reduzieren würde, dann könnte das Spiel aber ganz okay sein. Und es gibt sogar einen Romhack dafür, Ys III Rebalanced. Weiß nicht warum ich den nicht installiert habe, aber laut einem kurzen Test scheint er mit Ys III Renewal kompatibel zu sein. Ich bekomme diese Romhack Mischung allerdings in Retroarch nicht geladen ohne vorher einen Savestate zu laden. Mittels Kega Fusion lädt das Spiel aber direkt. Wenn irgendwer Ys III also doch noch spielen will, dann bitte nur mit diesen Romhacks! Das Springen beim Endboss ist aber selbst mit Rebalanced immer noch ein Problem. Wer eine gute Fassung von Ys III spielen will, der sollte allerdings zu Oath in Felghana greifen. Ich habe außerdem kurz in die PS2 Version reingeschaut, aber deren Grafik finde ich irgendwie hässlich. Laut meinen kurzen Test verreckt Adol da außerdem genauso schnell wie in der Genesis Fassung, braucht aber wesentlich länger um die Gegner zu töten. Diese Version hat allerdings einen Easy Mode. Solange diese Version nur auf Japanisch existiert, werde ich sie allerdings nicht weiterspielen.

    Geändert von ~Jack~ (Heute um 05:00 Uhr)

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