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  1. #121


    Spielzeit: circa 11 Stunden

    Long Gone Days ist ein JRPG über Krieg und Freundschaft, das allerdings bereits in der ersten Mission ein bisschen was falsch macht, finde ich jedenfalls. Man spielt hier nämlich den Sniper Rourke, der für eine Organisation namens The Core arbeitet, deren Basis sich irgendwo unter der Erde befindet und die sich dazu verpflichtet hat Konflikte auf der ganzen Welt beizulegen. In Rourke's allererster Mission stellt sich allerdings direkt heraus dass diese Organisation Zivilisten im Rahmen von False Flag Operationen ermordet um damit Konflikte zu entfachen, die sie anschließend auch lösen um mehr und mehr Einfluss mit den Regierungen der Welt sammeln. Und das ging für meinen Geschmack ein bisschen zu schnell. Die Entwickler hätten ruhig noch eine Mission warten können!

    Darüber hinaus ist es aber ein richtig gutes Spiel. Die Pixelgrafik ist fantastisch und glänzt mit vielen Animationen, das Setting wurde gut in Szene gesetzt, es gibt viele Artworks, keinerlei Filler, keine Random Encounter. Und interessanterweise auch keine Level oder Erfahrungspunkte. Stattdessen erhält man nach den meisten Kämpfen die Option entweder Items (manchmal Ausrüstung, in vielen Fällen aber nur Heilgegenstände) oder SP zu erhalten. Letztere werden für Skills benötigt und sollte man zumindest ab und zu auf diese Weise regenerieren. Es ist nämlich nicht möglich zu schlafen um die zu heilen und selbst wenn die Gruppe im Rahmen der Story schläft werden die SP so gut wie nie wiederhergestellt. Es gibt nur zwei oder drei Stellen im Spiel an denen die Party tatsächlich geheilt wird. Und dadurch bleibt das Spiel von Anfang bis Ende recht fordernd, auch wenn ich das Finale überraschend einfach fand und gar nicht dazu kam meine besten Items zu benutzen.

    Es ist außerdem ein Spiel bei dem Kommunikation relativ wichtig ist, da es einige Stellen gibt an denen man die NPCs nicht versteht bis man irgendwann einen Übersetzer findet. Und damit kann man sogar ein bisschen was verpassen wenn man die Sprachen nicht versteht. Eine davon ist aber glücklicherweise Deutsch. Die konnte ich also zumindest verstehen! Es dauert allerdings nie allzu lange bis man jemanden findet der die Sprache versteht und dann werden die Texte direkt übersetzt.

    Das Spiel besitzt außerdem ein Moralsystem das von diversen Entscheidungen im Spiel abhängt. Inwieweit es das Spiel beeinflusst kann ich allerdings nicht sagen, außer an zwei Stellen, von denen ich eine etwas beschissen finde. Alle Sidequests in der aktuellen Region werden nämlich im Menü angezeigt, selbst wenn man sie noch nicht gefunden hat. Und das ist vor allem am Anfang absolut notwendig, da das Zeitfenster für die Quests extrem knapp bemessen ist. Und dadurch musste ich zweimal einen älteren Spielstand laden, weil das Spiel einem nicht zeigt wenn Quests nicht mehr abschließbar sind. Und das gilt auch für die eine Quest die nur existiert wenn die Gruppe an einer Stelle einen niedrigen Moralwert besitzt. Obwohl ich auf Nummer Sicher gegangen und alles doppelt und dreifach abgesucht habe, habe ich also trotzdem eine einzige Quest nicht machen können, weil sie für meine hohe Moralgruppe schlichtweg nicht verfügbar war... Da mir insgesamt noch 10 Achievements fehlen werde ich das Spiel dafür aber sicherlich nicht nochmal spielen!

    Aufgrund der fantastischen Präsentation des Spiels stechen außerdem ein paar Stellen heraus an denen die Entwickler ein bisschen faul gewirkt haben. So gibt es mehrere Stellen an denen es regnet, aber nie ein Soundeffekt für abgespielt wird … außer an einer einzigen Stelle im letzten Gebiet des Spiels, wenn man ein bestimmtes Gebäude betritt. Aber sobald man nach draußen geht hat der Regen schon wieder keinen Sound. Dabei hat das Spiel Soundeffekte für NPCs die durch Wasser waten, oder für fahrende Autos. Warum Regen die meiste Zeit stumm ist erschließt sich mir also nicht. An einer Stelle habe ich außerdem einen Baum gefunden der irgendwie halb aus einer Bank und halb aus einem Gebäude wächst, dem aber gleichzeitig eine komplette Reihe an Pixeln fehlt, wodurch er so ein bisschen im Nichts hängt.

    Mein größtes Problem ist allerdings das Finale, wo Soldaten brutal eine Gruppe von Demonstranten ermorden sollen, man aber nur sieht wie sie mit erhobenen Waffen durch die Gegend laufen. Und sobald man die erste Phase abgeschlossen hat sind die meisten Demonstranten schon verschwunden und es liegen nur ein paar auf dem Boden rum. Diese Sequenz klingt also wesentlich spannender als sie von der Umsetzung her tatsächlich ist.

    Kann ich aber durchaus empfehlen.





    Geändert von ~Jack~ (02.09.2025 um 14:35 Uhr)

  2. #122


    Spielzeit: 27:10h

    Energy Breaker ist ein Spinoff der Lufia Reihe das mit dieser allerdings so gut wie nichts zu tun hat. Unter anderem weil es sich hier um ein isometrisches SRPG handelt dessen Story ausschließlich auf einer einzigen Insel stattfindet. Im Gegensatz zu Lufia 2 gibt es außerdem im kompletten Spiel kein einziges Rätsel. Nur lineare Dungeons voller Kämpfe und versteckter Items. Das Kampfsystem, bzw. dessen Magiesystem ist außerdem sehr seltsam. Man erlernt Zauber nämlich nicht indem man auflevelt, sondern indem man Grimoires liest in denen geschrieben steht welche Elementarbalance benötigt wird um Zauber zu erlernen, und welche Charaktere diese nutzen können.

    Man muss anschließend also in das Elementar-Menü der Charaktere gehen und deren elementare Balance entsprechend anpassen. Aufleveln muss man die Charaktere aber trotzdem, da jedes Level einen weiteren Elementarpunkt freischaltet den man beliebig verteilen kann. Das System wird allerdings dadurch verkompliziert dass jedes Element eine positive und negative Leiste besitzt die voneinander unabhängig gelevelt werden müssen. Wenn ein Zauber negative Feuerpunkte benötigt, dann kann man die positiven Punkte also nicht ins Negative verschieben sondern muss erst negative Punkte verteilen. Da innerhalb des Spiels so gut wie nichts erklärt wird, dachte ich lange Zeit außerdem, dass ich exakt die Elementarbalance einstellen muss die im Grimoire angegeben ist. In Wahrheit scheint das aber nur das absolute Minimum zu sein. Und dadurch habe ich mir das Freischalten dieser Skills ein bisschen schwerer gemacht als nötig gewesen wäre. Um die gelernten Zauber nutzen zu können muss man nämlich die Balance aus dem Grimoire beibehalten. Und dadurch hatte ich in einigen Kämpfen in denen ich Zauber erlernen wollte nur den Angriffsbefehl zur Verfügung.

    Sobald man dieses System einmal verstanden hat, ist es allerdings nicht so schlimm. Ein stinknormales Magiesystem hätte allerdings genauso gut funktioniert, da ich die Elemente sowieso die meiste Zeit so eingestellt hatte dass ich all meine Zauber verwenden konnte. Dieses Elementarsystem ist also nur ein Extraschritt der eigentlich komplett unnötig ist.

    Das Kampfsystem hat aber noch andere Aspekte zu bieten die mich wirklich gestört haben:

    • Jeder einzelne Kampf hat aus unerfindlichen Gründen ein Runden-Limit, nach dessen Ablauf man Game Over geht. Und dadurch bin ich selbst bei ein paar Kämpfen in Bedrängnis geraten bei denen ich die Gegner eigentlich problemlos hätte töten können, aber nicht genug Zeit für hatte. Das ist vor allem gegen Ende etwas absurd, wo es ein paar Maps gibt auf denen mehrmals neue Gegner spawnen oder man von Anfang an mit einer riesigen Gegnerhorde konfrontiert wird die man mithilfe von Story-Skills wegnuken muss um überhaupt eine Chance zu haben. Die Bosskämpfe sind verglichen damit ein absoluter Witz. Vor allem da es einen Zauber gibt mit dem man alle Stats eines Gegner mehrmals hintereinander reduzieren kann.
    • Wenn ein Charakter Schaden nimmt und vor Ablauf der Runde nicht geheilt wird, dann hat er in der nächsten Runde weniger Aktionspunkte zur Verfügung. Man sollte es also vermeiden verletzte Charaktere auf dem Feld zu haben und idealerweise Heilitems verwenden, da jedes Item nur einen Aktionspunkt verbraucht. Da jeder Charakter nur eine begrenzte Menge an Items mit sich tragen kann (was sich nur mithilfe von Itemboxen erweitern lässt die man im Laufe des Spiels findet), lohnt es sich sowieso nicht Items zu horten.

    Ohne diese Aspekte hätte mir das Kampfsystem vermutlich besser gefallen. Die Gruppe wird aber zum Glück nach jedem Kampf geheilt und man kann sogar jederzeit speichern.

    Ich sollte eventuell noch erwähnen dass es hier ein Dialogsystem gibt bei dem man sich unter anderem entscheiden kann wie man auf die anderen Charaktere reagiert. Das Problem ist nur: ich habe keine Ahnung was das einem bringt. Ich habe dieses System im kompletten Spiel nie benötigt und die paar Male wo ich es ausprobiert habe, hat es an der Reaktion des NPCs absolut nichts geändert. Das wirkt auf mich also wie ein nutzloses Gimmick.



    Mit seiner Story kann Energy Breaker aber auch nicht punkten. Man dümpelt hier nämlich lange Zeit nur von Dungeon zu Dungeon und stolpert ab und zu über Bösewichte die irgendwas wollen, aber was genau deren Ziel ist entpuppt sich erst sehr spät im Spiel. Und nach Abschluss der Story kann ich nur sagen, dass die Entwickler hier alles andere als kreativ waren. Es stellt sich nämlich heraus (Lufia) dass es hier eine Gruppe von Bösewichten gibt die die Welt zerstören wollen um sie von neuem zu erschaffen, welche jedes Mal wenn sie vernichtet werden reinkarnieren um diesen Kreislauf von vorne zu starten. Sprich es ist ist die Story von Lufia … im Lufia Universum, mit anderen gottgleichen Wesen, die aber scheinbar nur auf dieser einen Insel respawnen. Die Protagonistin Myra hat außerdem Amnesie, und im Finale stellt sich heraus dass sie ebenfalls schon lange ein Teil dieses Zyklus ist … also, Erim quasi. Nach dem Tod des Endbosses fällt außerdem dessen Festung auseinander und einer der Charaktere opfert sich … weil er sich opfern will. Nicht weil es die Gruppe irgendwie retten würde, oder so. Also quasi wie in Lufia 2, nur schlechter.

    An einer Stelle gibt es ein außerdem eine Zeitreisestory, was in anderen Spielen die komplette Story auf den Kopf stellen oder zumindest sehr verwirrend machen könnte. Aber hier … passiert sie einfach, und dann ist sie wieder vorbei, wodurch das auch einfach ein Flashback hätte sein können, weil die Protagonisten nie auch nur versuchen die Vergangenheit zu ändern. Und die Antagonisten auch nicht, weil all das scheinbar bereits Teil der Geschichte war. Mit Ausnahme der Stelle wo einer der Antagonisten offscreen doch noch die Geschichte geändert hat um das Leben einer Frau zu retten, die im eigentlichen Zeitreisekapitel gestorben ist.

    Die Charakterstory sind zwar okay, haben die Story für mich aber nicht retten können.

    Und wer sich jetzt fragt was das mit Lufia zu tun hat:


    Energy Breaker kann ich also persönlich nicht empfehlen. Selbst den Soundtrack nicht, welcher nie auch nur ansatzweise an die fantastische Musik von Lufia 2 herankommt. Unter anderem weil all die ernsten Songs so klingen als ob es 30 Sekunden lange Loops wären, obwohl einige dieser Songs in Wahrheit 2 - 3 Minuten dauern. Und die Bossmusik kann man ebenfalls vergessen, inklusive der vom Endboss. Visuell ist das Spiel zwar ganz nice, aber das macht es auch nicht besser.

    Geändert von ~Jack~ (Heute um 13:08 Uhr)

  3. #123
    Zitat Zitat
    Energy Breaker kann ich also persönlich nicht empfehlen.
    Passt also perfekt zum Rest der Lufiareihe .

  4. #124
    Wow, das Spiel kannte ich bisher gar nicht. Danke auf jeden Fall für den Bericht, auch wenns wohl in Ordnung ist, es nicht zu kennen

    Das mit dem Zuglimit klingt schon komisch. Ist das denn knapp bemessen und das Spiel forciert quasi ne offensive Spielweise? Gerade bei langen Kämpfen stelle ichs mir auch schwer vor, das zu Beginn einschätzen zu können, ob man hinkommt damit oder nicht. Was man dann auch erst später rausfinden wird. Ich find das auch witzig, weil technisch hat Three Houses z.B. ein Rundenlimit, aber das ist 99, so dass es effektiv gar nicht relevant wird

    Zu Long Gone Days hatte ich letztes Jahr was geschrieben und ich fands von der Idee her zwar sehr interessant, von der Umsetzung her aber doch eher safe und unspektakulär.

  5. #125
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Passt also perfekt zum Rest der Lufiareihe .


    Okay, Teil 1 ist nicht besonders gut und Teil 3 hat mir aufgrund der zufallsgenerierten Dungeons nicht gefallen. Ruins of Lore werde ich mir aber auf jeden Fall nochmal anschauen um zu sehen ob mir das noch immer gefällt.

    Zitat Zitat
    Wow, das Spiel kannte ich bisher gar nicht. Danke auf jeden Fall für den Bericht, auch wenns wohl in Ordnung ist, es nicht zu kennen
    Ich bin da auch nur drüber gestolpert weil ich einen Bericht auf Reddit gelesen habe in dem erwähnt wurde dass es mit der Lufia Reihe zusammenhängt.

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Das mit dem Zuglimit klingt schon komisch. Ist das denn knapp bemessen und das Spiel forciert quasi ne offensive Spielweise? Gerade bei langen Kämpfen stelle ichs mir auch schwer vor, das zu Beginn einschätzen zu können, ob man hinkommt damit oder nicht. Was man dann auch erst später rausfinden wird. Ich find das auch witzig, weil technisch hat Three Houses z.B. ein Zuglimit, aber das ist 99, so dass es effektiv gar nicht relevant wird
    Sollte eigentlich Rundenlimit heißen Und ich hatte vorhin extra noch dran gedacht dass ich das ändern sollte xD Das sind aber häufig so 6 - 8 Runden, in seltenen Fällen 10 oder 11. Es gibt zwar auch Bosskämpfe wo man nur 5 Runden Zeit hat, einer dieser Bosse ist aber scheinbar eine Glaskanone, da er direkt verreckt ist als ich ihn endlich erreicht hatte xD Ein anderer wirkte problematischer, weil der aus drei Gegnern besteht die weit voneiander entfernt platziert sind, aber da war der Kampf überraschenderweise vorbei nachdem ich den ersten vernichtet hatte. Das einzige Problem war da nur, dass einer der weiter entfernten Gegner den ersten ständig geheilt hat.

    Bei einem normalen Kampf dachte ich anfangs dass der vom Rundenlimit her ganz machbar aussieht, aber dann kamen von der rechten Seite ständig neue Gegner, wodurch ich beim nächsten Versuch direkt dahin gerannt bin um die Verstärkung abzufangen.
    Geändert von ~Jack~ (Heute um 13:23 Uhr)

  6. #126
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Ich bin da auch nur drüber gestolpert weil ich einen Bericht auf Reddit gelesen habe in dem erwähnt wurde dass es mit der Lufia Reihe zusammenhängt.
    Reddit kann manchmal der Teufel sein. Da stolper ich auch öfter mal über Games, von denen ich vorher gar nichts wusste (Demon's Roots war son Beispiel)
    Zitat Zitat
    Sollte eigentlich Rundenlimit heißen
    Ah, same. In Three Houses hat man 99 Runden (also jeder Charakter kann 99 Mal ziehen), nicht Züge.

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