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Couch Potato

The Legend of Zelda meets Dating Sim ... dachte ich jedenfalls, als ich die Beschreibung gelesen habe. Aber obwohl es stimmt, dass man hier verschiedene Frauen heiraten kann, würde ich das nicht wirklich als Feature bezeichnen. Weil im Endeffekt redet man nur mit den Frauen, schaut sich Events an, macht eventuell noch eine Quest, und irgendwann gestehen sie dem Protagonisten dann ihre Liebe, woraufhin man sie heiraten kann. Was keinen nennenswerten Effekt auf irgendwas hat, außer dass man sich jetzt immer wieder einen kostenlosen Buff abholen kann und eventuell eine NPC Hochzeit wegfällt. Darüber hinaus ist es aber wirklich nur Zelda. Statt einer gewaltigen Map gibt es hier zwar nur ein kleines Dorf samt näherer Umgebung, in Sachen Dungeons hat es aber trotzdem mehr zu bieten als viele klassische Zelda Spiele, zumindest von der Menge her. Die 6 Stunden die ich bis zum Endboss gebraucht habe, würde ich allerdings als sehr casual bezeichnen, da keins der Dungeons sonderlich komplex ist (auch wenn ich bei ein paar Rätseln etwas länger nachdenken musste) und auch die Bosse kein wirkliches Problem darstellen. Selbst der Endboss nicht, auch wenn er für meinen Geschmack viel zu viel Schaden aushält. Am schlimmsten fand ich allerdings den Vocal Song der da gespielt wird, der zwar okay ist, aber absolut nicht zur Retro Atmosphäre des Spiels passt.
Danach habe ich allerdings noch 10 Stunden Postgame drangehängt, wo einige der Dungeons einen mit Gegnern, Fallen und Rätseln nur so erschlagen. Und ein paar davon sind absolut gewaltig, vor allem das in dem viele Dungeons des Spiels nochmal in ge-remixter Form bezwungen werden müssen. Das schlimmste am Postgame sind allerdings Kristallschlüssel, die man durch Gegnerhorden und Fallen über mehrere Räume hinweg tragen muss ohne auch nur ein einziges Mal Schaden zu nehmen. Ohne einen Guide hätte ich das sicher nicht geschafft, weil ich nur dadurch erfahren habe dass es einen versteckten Händler gibt bei dem man eine alternative für Kristallschlüssel kaufen kann die nicht kaputt geht (Spoiler für eine Ingame Mechanik die vermutlich nicht jeder im Vorfeld wissen will). Ich fand das Postgame aber allgemein ein bisschen kryptisch weil man einige Items erhält ohne zu wissen wofür zum Henker die eigentlich gut sind. Und an einer Stelle öffnet sich plötzlich ein komplett neues Dungeon nachdem ein bestimmter NPC aufgetaucht ist obwohl es absolut keine Hinweise für gibt. Und einen logischen Zusammenhang erst recht nicht. Nachdem ich ein schier endloses Puzzle-Dungeon gemeistert hatte fühlte ich mich außerdem erstmal verarscht, weil es am Ende absolut keine Belohnung zu geben schien. Nicht mal ein Achievement. Das gibt es zwar doch, mitsamt einer richtigen Belohnung, aber nur wenn man anschließend an einen bestimmten Ort geht und Hintergrunddeko anklickt ... weil ... äh ...? Es gibt in den Dungeons außerdem viele versteckte Räume die teilweise Items enthalten die essenziell sind wenn man alle optionalen Dungeons abschließen will. Mangels Dungeonmap hätte ich viele davon ebenfalls nicht gefunden.
Vom kryptischen Postgame mal abgesehen macht es aber durchaus Spaß. Das Gameplay geht gut von der Hand, die Rätsel sind abwechslungsreich, aufgrund der Kürze der Dungeons kann man es wunderbar häppchenweise abarbeiten und obwohl der Soundtrack nicht das Nivea von Zelda erreicht, hat er durchaus gute Songs zu bieten. Mein größter Kritikpunkt wäre allerdings, dass es viel zu leicht ist in Abgründe oder Wasser zu fallen, was vor allem bei Rätseln nervig ist wo man sich entweder drüber schwingen muss oder Blöcke/Kugeln um Abgründe herum manövrieren muss um Schalter zu beschweren. Wenn man alle Events des Spiels sehen will, dann muss man außerdem ständig schlafen gehen und immer wieder jedes einzelne Haus betreten um zu sehen ob ein neues Event getriggert wird. Und teilweise sogar mit den NPCs da drin reden. Schlafen zu gehen kann man sich aber zumindest sparen, weil es reicht das Spiel zu beenden und direkt neu zu laden, weil man dadurch am nächsten Tag vor dem eigenen Haus weitermacht. Ich bin außerdem kein Fan der Schriftart, welche selbst in dünner Form ein bisschen schwer zu lesen ist. Man gewöhnt sich zwar dran, aber es hätte sicher besser lesbarere Retro Fonts gegeben.
Komplett durchgespielt habe ich es außerdem nicht, weil ich im finalen optionalen Dungeon absolut keinen Plan habe wie ich die Rätsel lösen soll. Und im Dungeon-Guide gibt es dazu leider keinen Eintrag weil das scheinbar erst später eingebaut wurde.
Mit den freischaltbaren Schwierigkeits-Modifikatoren werde ich das außerdem nicht nochmal spielen. Dafür ist mir die Dating "Mechanik" nicht interessant genug, was ansonsten der einzige Grund wäre das Spiel nochmal zu beenden.
Hab mir aber mal Veritus auf die Wunschliste geworfen, was im selben Universum spielt und sich ebenfalls an Zelda zu orientieren scheint.



Geändert von ~Jack~ (07.01.2024 um 21:53 Uhr)
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