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  1. #28


    Master Detective Archives: Rain Code ist ein Murder Mystery Spiel das unter anderem von Kazutaka Kodaka erschaffen wurde, dem Schöpfer von Danganronpa. Und das ist leider mehr als offensichtlich, auch wenn zumindest die Story komplett anders ist. Es geht hier nämlich darum dass eine Gruppe von Detektiven Kanai Ward infiltriert, eine Stadt die von der mächtigen Amaterasu Corporation kontrolliert wird, in endlosen Regen gehüllt ist und in der jeglicher Widerstand von den Peacekeepern unterdrückt wird. Und das Ziel des Spiels besteht darin das ultimative Geheimnis von Kanai Ward aufzudecken und damit die Wahrheit über das Große Globale Geheimnis herauszufinden. Klingt furchtbar ominös, ist aber offensichtlich nichts weiter als ein Versuch Spieler im Dunkeln zu halten, da es keinen logischen Grund gibt warum den Detektiven nicht gesagt wurde was ihr ultimatives Ziel ist.

    Um all das aufzuklären müssen aber erstmal diverse Mordfälle in Kanai Ward aufgeklärt werden. Und in dieser Hinsicht ist das Spiel quasi Danganronpa 2.0 (oder 4.0?) Ein Großteil des Gameplays wurde nämlich aus Danganronpa übernommen und ein klein wenig abgewandelt. Statt mit Truth Bullets um sich zu feuern lädt man hier nämlich Lösungs-Schlüssel in ein Lösungsschwert mit dem man sich durch Lügen schnetzelt und ab und zu Noise kaputt machen muss. Der einzige Unterschied zu Danganronpa besteht darin dass man sich aktiv durch die Gegend bewegen und Wörtern ausweichen muss indem man von einer Seite zur anderen rennt, nach oben springt oder sich duckt. Das ist allerdings nie auch nur ansatzweise herausfordernd, und insofern einem das Rating egal ist kann man den Wörtern ausweichen bevor sie je die Chance haben einen zu treffen (anstatt kurz bevor sie einen treffen). Dass man vor dem ersten richtigen Fall (nach dem Prolog Fall) bereits 7 von 19 Skills freischalten kann wenn man mit allen Hotspots interagiert und alle Sidequests macht, ist vom Design her außerdem schlecht gemacht, weil es das ohnehin viel zu einfache Gameplay noch viel einfacher macht.

    Statt Hangman's Gambit gibt es außerdem so ein Pop-Up Pirat spielt wo man Messer in ein Fass rammen muss um damit ein Wort zu bilden. Ist von der Präsentation her also anders, dient aber genau dem selben Zweck wie in Danganronpa.

    Es gibt außerdem Minispiele wo man durch die Gegend fährt und sich für die richtigen Routen entscheiden muss, sowie eins wo man sich durch mehrere Hindernisse kämpfen muss indem man die richtigen Tasten drückt und zwischendurch immer mal wieder Fragen beantworten muss. Und zum Abschluss eines jeden Falls muss der Mord in Form eines Comics rekonstruiert werden.

    In Sachen Gameplay waren die Entwickler also nicht besonders kreativ, und da man normalerweise nur einer Person gegenübersteht (in Form von Mystery Phantoms) fehlt ein bisschen die Spannung und das Chaos von Danganronpa. Und die Musik in all diesen Sequenzen ist ebenfalls weniger packend als diese ganzen Debate Tracks von Danganronpa. Einzig im Finale kommt endlich mal coolere Musik zum Einsatz.

    Wer Danganronpa mag kann natürlich trotzdem seinen Spaß dran haben, aber die Mordfälle sind leider viel zu einfach. Kapitel 2 fand ich zwar interessant, kann die Wahrheit aber leider nicht lange genug verschleiern. Einzig Kapitel 4 wirkt aufgrund eines scheinbar unmöglichen Mordfalls sehr komplex. Das Finale des Spiels war dafür lächerlich einfach weil so gut wie alles Wichtige bereits in der Untersuchungsphase enthüllt wird.

    Die Art wie die Mordfälle gelöst werden sorgt außerdem dafür, dass vielen Fällen ein ordentlicher Payoff fehlt. Aufgrund eines Paktes mit einer Todesgöttin (die es nicht mag Todesgöttin genannt zu werden und deswegen den Namen Shinigami wählt … was Todesgott heißt ) kann Yuma, der Protagonist, die Fälle nämlich mithilfe von Mystery Labyrinths lösen, so ne Art Taschendimension in der die Wahrheit eines jeden Falls manifestiert wird. Und da diese Mystery Labyrinths sich nicht an die Regeln der realen Welt halten, ist deren Präsentation teilweise ganz cool. Das Problem ist nur, dass Shinigami sich am Ende eines jeden Falls eine Sense schnapt und damit die Seele des Mörders hinrichtet, wodurch der Mörder auch in der realen Welt stirbt. Und das führt mehr als einmal dazu dass Shinigami anschließend in den Körper den Mörders schlüpft und kurz den Mord gesteht damit Yuma nicht von den Peacekeepern verhaftet wird. Und das finde ich einfach sehr lame. Es gibt aber zumindest Fälle in denen die Tatsache dass Yuma kurz davor ist jemanden umzubringen tatsächlich angesprochen wird. Das macht aber nur diese Fälle interessanter und nicht den Rest.

    Gewisse Aspekte des Spiels wirken außerdem sehr notgeil. Allen voran die Sequenz am Anfang eines jeden Mystery Labyrinths in der Yuma sein Lösungsschwert erhält … indem Shinigami seine Hand in ihren Mund einführt, was aufgrund ihres Stöhnens und der erotischen Art und Weise wie sie es tut offensichtlich an einen Blowjob erinnert. Dass Yuma wie ein kleiner Junge aussieht, während Shinigami eine knapp bekleidete Frau mit großen Brüsten ist, lässt es außerdem so wirken als ob jemand im Entwicklerteam einen Shota Fetish hat. Shinigami erwähnt außerdem mehr als einmal ihre Brüste (sie sind sehr puffy), während sie ein anderes Mädel das Yumas Hilfe braucht ständig als flach bezeichnet obwohl ihre Brüste nicht auch nur ansatzweise flach sind. Einer der männlichen Detektive ist außerdem ein furchtbarer Womanizer obwohl er bei jeder Frau direkt ablitzt ... weswegen die Entwickler sich natürlich entschieden haben das er beim Fall der in einer Mädchenschule stattfindet die Rolle von Yumas Partner übernimmt

    Da ich diesen Jahr Process of Elimination gespielt habe muss ich außerdem sagen, dass es ein paar bizarre Ähnlichkeiten zwischen diesen Spielen gibt. Eine Weltdetektiv-Organisation, Detektive mit Superkräften, sowie optionale freischaltbare Sequenzen die irgendwann zwischen den Fällen stattfinden, man aber nur zu sehen bekommt wenn man versteckte Orbs in der Spielwelt findet. Letzteres könnte allerdings auch Rain Codes Äquivalent zu Danganronpas Free Time Events sein, weil man die Charaktere damit noch besser kennenlernen kann. Process of Elimination ist aber ein paar Jahre vor Rain Code erschienen, von daher ist es nicht auzuschließen dass die Entwickler von inspiriert wurden.

    Zusammengefasst würde ich jedenfalls sagen, dass Rain Code ganz okay ist. Kein Meisterwerk, weil es dafür viel zu einfach und vom Gameplay her zu unkreativ ist, aber ich hatte viele Stunden Spaß dran. Es gibt allerdings keinen Spielzeitzähler und ich habe es mehr als einmal im Hintergrund idlen lassen, von daher kann ich nicht sagen wie lange ich tatsächlich gebraucht habe. Laut HLTB soll es aber 32 - 44 Stunden dauern. Trotz der einfachen Mordfälle hat die Story außerdem gute emotionale Momente zu bieten und ist gegen Ende hin sehr abgefuckt. Den Epilog hätten die Entwickler aber ruhig weglassen können, weil es vermutlich besser gewesen wäre sich selber auszumalen was passiert als es tatsächlich zu sehen. Nach den Enthüllungen im Finale fand ich den Epilog nämlich sehr billig.





    Geändert von ~Jack~ (23.12.2024 um 07:45 Uhr)

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