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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich wollte exakt denselben Post heute Nacht schreiben, aber Lynx ist anscheinend in meinen Kopf reingeschlängelt und hat mir die Worte geklaut. Nein, es freut mich ebenfalls ehrlich, deinen Enthusiasmus und deine Liebe zu den Girls zu lesen. Gut, dass du es gewagt hast!

  2. #2
    Deadly Premonition 2 – A Blessing in Disguise

    Story?

    Noch bevor es den exzentrischen FBI-Agent Francis York Morgan in sein unglaubliches Abenteuer nach Greenvale verschlägt, ist er Gast in Louisiana. Genauer gesagt in Le Carré, einer kleinen Gemeinde, die von der Clarkson-Familie dominiert wird. Als Special Agent mit paranormalem Gespür ist er genau am richtigen Ort – denn gerade wurde die junge Schönheit Lise Clarkson ermordet. Und Morgan kann nicht anders, als den Fall zu investigieren.

    An der Seite seiner jugendlichen Amateur-Assistentin Patricia, der Tochter eines örtlichen Polizisten, ermittelt er den Fall und stößt dabei auf eine Verschwörung. Weitere Morde, Drogen, bizarre Glaubenssätze und lokale Kultur begleiten ihn auf seinem Weg…

    Vierzehn Jahre später sitzt FBI-Agentin Aaliyah Davis vor dem krebskranken, psychisch geplagten Francis Zach Morgan, um die Details über eben jenen Fall aufzudecken. Für sie ist Morgan der Hauptverdächtige. Denn sein Fallbericht ist seltsam und weist einige Lücken auf…

    Das Spiel

    Deadly Premonition lebt von seiner Weirdness. Ein eingängiger Soundtrack, einzigartige Dialoge, getragen von Yorks charmanter, aber weirder Art und seinen speziellen, aber meist irgendwie nachvollziehbaren Ansichten. Und eine ganze Menge davon.

    Darüber hinaus erkundet man mit dem Skateboard Le Carrè, besucht (meist zu den falschen Zeiten) die Bewohner:innen der Stadt in den Etablissements, in den sie arbeiten, um an der Hauptquest weiter zu arbeiten oder meist weniger kreative Nebenquests abzuhaken, sofern man denn will. In der Hauptquest investigiert man – oder besser: York investigiert. Denn man selbst hat selten mehr zu tun als gehighlightete Stellen auf dem Screen anzuklicken, um den nächsten Monolog zu triggern. Gerne schweift er dabei aus und legt Wert auf Details, die sonst niemandem auffallen würden und die über kuriose Umwege am Ende doch eine Relevanz haben.

    Gelegentlich besucht York in der Story notwendigerweise die Otherworld. Einen Ort, an dem er übernatürlich ermitteln kann, an dem seltsame Kreaturen ihn erwarten und er sich Manifestationen des Bösen stellen muss. Die Third-Person-Schieß-Mechanik (wie auch jede andere Steuerung) ist – wie in Teil 1 – quirky, aber das Spiel auch weniger anspruchsvoll als sein Vorgänger.

    Und gelegentlich gibt es das ein oder andere Minispiel. Ein Boat-Ride-Schieß-Minigame, das famose Stone Skipping oder Bowling, wie hier zu sehen.



    Nebenbeschäftigungen sind aber nicht die Stärke von Deadly Premonition. Aber wie stark sind die Stärken des Spiels denn eigentlich?

    Wie war es denn nun?

    Das ist wieder mal unheimlich schwer zu sagen. Rein mechanisch ist Deadly Premonition 2 kein wirklich gutes Spiel. Immerhin läuft es im Gegensatz zu seinem Vorgänger aber stabil und stürzt nicht ständig ab.

    Trotzdem das aber der Fall war, habe ich schon Deadly Premonition sehr gemocht. Weil es betont anders war, seine Andersartigkeit voll embracet hat und daraus echte Stärken gewonnen hat. York, Zach oder wer auch immer hat sich damals schon in mein Herz gespielt. Deadly Premonition war kein Lieblingsspiel von mir, aber sicher eine Honorable Mention irgendwo in den Top Wasweißich. Ein Spiel, das ich nicht noch mal spielen müsste und dessen Storykonklusionen ich hier und da vergessen habe, das aber so einzigartig ist, das irgendwas bleibt.

    Und auch wenn zu meiner Spielerfahrung von DP 1 einiges an Zeit vergangen ist und damit emotionale Distanz herrscht, kann ich einige Dinge sagen. Deadly Premonition 2 ist in manchen Dingen schlechter als sein Vorgänger. Das Questdesign ist all over the place. Es gibt eine viel zu lange, dumme Fetchquest in der Hauptquest, die dadurch eher noch schlimmer wird, dass sich das Spiel meta-mäßig über sie beömmelt. Ständig hat alles zu, wo man hinwill. Das Zeitsystem ist unausgereift und damit unnötig, steht mehr im Weg als dass es sonst irgendwas tut. Gerade die Bosskämpfe sind absurd einfach, was ihnen auch Dramatik nimmt und dass das Spiel seinen eigenen Charme in manchen Momenten etwas zu sehr erfüllen will, ist auch nicht immer gut. Die Filmreferenzen Yorks sind schlechter und erinnern mehr an deinen freundlichen Quentin Tarantino-Filmfan-Bro aus der Nachbarschaft als an einen wirklich kreativen, außergewöhnlichen Geist und die „Haha, wir spielen im Jahr 2005, also mache ich Anspielungen, die von der Realität eingeholt wurden, was so clever ist“-Momente selten lustig. In diesen schlechteren Momenten wirk DP2 wie ein besseres Fangame.

    ABER in anderen Momenten ist Deadly Premonition 2 fast noch mehr Deadly Premonition als Deadly Premonition. York hat sich mit garantierter Sicherheit viel mehr in mein Herz geredet als in Teil 1 und auch andere Charaktere sind viel interessanter. Die Beziehung von York und Patty nimmt gegen Ende des Spiels immer mehr an Fahrt und Dramatik auf und hat mich im Finale das ein oder andere Mal zu Tränen gerührt.

    Ich habe Lynx letztes Jahr in meiner GOTY-Liste über die legendäre VN Clannad geschrieben, dass es das schlechteste Meisterwerk ist, das ich je gespielt habe. Es könnte sein, dass ich das revidieren muss, denn Deadly Premonition 2 ist ein sagenhafter Anwärter. Weil es irgendwie meisterlich ist, aber eben auch… kein gutes Spiel. Und doch eines, das mir sehr am Herzen liegt. Wahrscheinlich mehr als sein Vorgänger.

    Diese Zahl wird langsam albern. Aber ich kann Deadly Premonition 2 weder mehr, noch weniger als das geben. Also: 9 von 10 Momente, in denen ich mir an den Kopf fasse und mein Alter Ego um Rat frage.

    _____

    Deadly Premonition ist sogar ganz eindeutig ein Sequel. UND ein Prequel. Also beschert es mir dann auch ein Achievement.

    Geändert von MeTa (08.09.2024 um 21:32 Uhr)

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