Was ein Endorsement!Zitat
Ich hab es ja schon geschrieben, aber ich finde es spannend, dass Disco Elysium doch so unterschiedlich auf Leute wirkt, sicherlich auch durch unterschiedliche Videospielerfahrungen. Spannend!
Oh kein Sorge, da kommt Disney 100% auch noch an.Zitat von Narcissu
Doki Doki Literature Club Plus
Story?
Ein junger Mann wird von seiner Kindheitsfreundin dazu eingeladen, dem Literature Club beizutreten. Widerwillig schaut er sich eben diesen an und stellt zu seiner Freude fest, dass der zwar ein kleines Kontingent an Mitgliedern hat, bei denen es sich aber um äußerst „cute Girls“ handelt. Sayori, Natsuki, Yuri und Monika – wem von diesen vier Heroines wird sich der MC mit seinen Gedichten ins Herz und Höschen schreiben? Oder geht es darum eigentlich doch nicht?
Das Spiel
Doki Doki Literature Club ist ein Visual Novel, das sich anfangs dem Romance-Game Subgenre zuordnen lassen möchte und das klassische VN-Geklicke durch ein seichtes, aber cooles und passendes Gedicht-Minigame erweitert. Doch es warnt die spielende Person früh, bei seiner noch so süßen Optik:
Ja, DDLC ist und war auch ein Psychological Horror Game. Und darüber hinaus äußerst meta. Das ist zwar heute kein Alleinstellungsmerkmal mehr, doch das muss es ja auch gar nicht unbedingt sein. Oder?
Wie war es denn nun?
Vorwort: Doki Doki Literature Club ist eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Mindestens Platz 2. Die Plus-Variante habe ich zur Zeit der Veröffentlichung vorbestellt. Einerseits, weil ich scharf auf den zusätzlichen Content war. Andererseits, weil es Goodies gab. Und zu guter Letzt, weil ich Dan Salvato für sein DDLC gar nicht oft genug unterstützen kann – insbesondere nachdem das Original auf Steam ursprünglich vollkommen umsonst war.
Und jetzt lag Doki Doki Literatur Club Plus doch eine ganze Weile in seiner schicken Switch-Case. Warum? Naja, weil ich ziemlich ungerne an der Switch spiele. Aber auch, weil ich mir das ganze irgendwie immer aufsparen wollte. Weil es wieder sehr besonders werden könnte.
Da ist es mir nun also wie Schuppen von den Augen gefallen, dass es nicht nur ein guter Weg ist, um ein, zwei Zugfahrten zu füllen, sondern mir auch tatsächlich bei einem Achievement helfen kann. Noch dazu bei einem, bei dem ich sonst womöglich struggeln würde. Also wurde es endlich Zeit für einen erneuten Run DDLC plus seiner Sidestories.
WIE WAR ES DENN NUN???
Es war super, nach all der Zeit noch mal in DDLC abzutauchen. Ich habe so viele Dinge neu entdeckt, oder mich an sie erinnert. Was für ein riesengroßer Bastard dieser MC eigentlich ist. Wie toll und ansteckend Sayoris gute Laune ist. Auch Yuri konnte ich bei diesem Playthrough mehr abgewinnen. Und ich habe wieder mit Freuden alle CGs gesammelt, um das True Ending freizuschalten.
DDLC verliert auch in einer Zeit, in der es schon viele Games mit Meta-Twist gab, nicht seinen Reiz. Weil sich hinter dem vermeintlich süßen Romance-Game zwar ein Meta-Horror verbirgt, das aber immer noch nicht alles ist. Denn dahinter verbirgt sich eine tiefe Liebeserklärung an Games, an Visual Novels, an fiktive Charaktere, ans Anderssein, an Menschlichkeit. Dieser Kern bleibt DDLC weiterhin erhalten. Bei aller Tragik, der sich die Heroines ausgesetzt sehen, setzt das True Ending einen kleinen positiven Schlusspunkt.
Nun aber zum eigentlich Neuen. Denn DDLC kannte und liebte ich ja schon. Was mich also maßgeblich interessiert hat, war der zusätzliche Content; die sogenannten Sidestories. Die begleiten Monika und den Rest der Girls – ohne den toxischen MC – bei ihren ersten Wochen nach der Gründung des Literature Clubs. In jedem Kapitel der Side-Stories steht eine andere Zweier-Kombo von ihnen im Mittelpunkt. Die Stories heißen Trust, Understanding, Respect, Balance, Reflection und Self-Love und genau darum geht es auch.
Intra- sowie intersozial haben alle vier Girls ihre Struggles – so viel macht die Hauptgeschichte klar. Doch während dort durch das Spiel, die schwarze Magie des Präsidentinnen-Postens und den MC ihre negativsten Eigenschaften pathologisch aufgebauscht werden, bis sie komplett entmentschlicht sind – und genau das vom Spiel hinter dem Spiel letztendlich kritisiert wird – sehen wir die vier in den Side-Stories ganz natürlich. Mit ihren Schwächen, aus denen sie aber auch Stärken generieren, gerade im Miteinander. Wie die vier Misfits aneinander stoßen, was sie tun, um das zu lösen, wie sie sich dabei gegenseitig unterstützen – es ist unheimlich herzergreifend, davon Zeuge zu werden. Alle Side-Stories haben wirklich keine lange Spieldauer, aber entwickeln dabei wieder eine Dynamik, die mich ganz, ganz, ganz, ganz doll abholt.
Ich wollte eigentlich keine Wertung geben, weil ich DDLC ja schon kenne und es „nur“ die Side-Stories sind, die neu für mich sind. Aber fuck it. Die Side-Stories sind mehr als Side-Stories und DDLC ist mehr als nur ein Spiel für mich.
10 von 10 Natsukis, die immer noch die Beste ist (auch wenn Sayori wirklich ALLES tut, um ihr den Posten streitig zu machen).
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DDLC Plus ist sowas wie ein Remake und bedeutet damit einen Schritt nach vorne für das So We Meet Again-Achievement.
Ich finde das sehr toll zu lesen. Man wünscht sich ja immer irgendwo, ein Spiel, das man liebt, nochmal ganz neu erleben zu können, und auch wenn das hier natürlich nicht komplett so etwas ist, kommt es vielleicht schon nahe dran. Echt schön, dass du nochmal in ein für dich wichtiges Spiel eintauchen, etwas Neues damit erleben, und dich nochmal bestätigen konntest, dass es für dich so besonders ist, wie du es in Erinnerung hast. :>