Ich finds ja immer krass, wie (gefühlt!) untergegangen Omori ist. Hat ja wirklich wenig Wellen geschlagen und viele sind ja eher so "naja, überleg mal, es zu spielen". Wie Cipo, der schon damals in meinem Thread vor mehr als 2 Jahren Interesse bekundet hat, aber immer neue Ausreden findet
Mit dem Dümpeln sprichst Du ja was an *g*
Bei der Spiellänge von Omori kommt es, glaube ich, darauf an, worauf man scharf ist. Es hat einige Längen, bei denen die Story kaum voranschreitet (hell, ich würde sagen, dass sich 80% vom Spiel das Ziel nicht mal ändert). Was nicht heißt, dass nichts passiert, denn es werden einerseits immer wieder weitere Hinweise eingestreut und die Charaktere haben auch immer tolle Interaktionen. Andererseits haben die Entwickler aber auch wirklich ihren Einfallsreichtum rausgelassen. Sweetheart's Castle oder die Orange Oasis z.B. sind einfach großartig einfallsreiche Gebiete, obwohl sie storytechnisch eher irrelevant sind. Auch Last Restort fand ich wirklich toll und hat auch irgendwo ne loretechnische Relevanz, zumindest was dessen Positon in der Welt angeht. Oder das Verbringen von Zeit in der realen Welt, erledigen von einigen eher nebensächlichen Minispielen - hat IMO nen guten Kontrast geschaffen zu der Traumwelt. Konnte man auch ne Menge verpassen, was ich auch getan hab *g*
Wenn es einem aber um die Kerngeschichte und ihre Aussagen geht, dann ja, würde ich zustimmen, dass man an der ein oder anderen Stelle definitiv hätte trimmen können. Dafür sind viele der Szenarien nicht essenziell und ergänzen eher durch minimalen Fluff (die groben Ideen wird einigen Spielern bereits am Ende vom ersten "Akt" klar sein). In meinem Bericht dazu hatte ich auch Zweifel aufkommen lassen, ob sich die zwei Storypfade lohnen - auch wenn es natürlich ne starke symbolische Bedeutung hat. Aber die sind halt zu einem Großteil identisch und irgendwo wärs vermutlich sogar besser gewesen, hätte man das Endgame nicht in einen Storypfad gesteckt, den die meisten Spieler nie sehen werden. Gerade, weil dort ein paar der interessanteren Kämpfe sind.
Ich mochte vor allem, wie sehr Omori das Konzept der Traumwelt mit den eindringenden Albträumen vermischt hat, quasi der Kampf im Unterbewusstsein. Omori wird als sehr einfallsreiches Kind beschrieben, also ergibt es total Sinn, dass in seiner Fantasiewelt viel Shit passiert. Da merkt man auch die Earthbound-Inspiration sehr.
Was ich aber hier schmerzlich vermisst habe: Die Erwähnung vom grandiosen Soundtrack! Einige der Bosstracks im Spiel sind so gut - wie World's End Valentine. Und jeder Boss hat nen eigenen! Denn das Spiel trumpft mit heftigen 179 erstaunlich qualitativen Tracks auf
Das Spiel nutzt Musik echt an vielen Stellen, um Stimmung und Emotionen zu vermitteln. Eine der großen Stärken von Omori.