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  1. #25
    Zwar n bisschen spät, aber besser spät als nie (ok, da würden mir einige bei meinen Posts sicher widersprechen *g*):

    Zu Tales of Zestiria hab ich son bisschen ein geteiltes Gemüt. Einerseits kann ichs total verstehen, wieso der Teil nicht besonders gut angekommen ist - auf der anderen Seite konnte ich dem Spiel schon einiges abgewinnen. Witzigerweise sagst Du "Tales of Mediocrity" dazu, und ich denke, da würden Dir viele zustimmen. Dabei hat das Spiel IMO schon einiges, was aus der Reihe heraussticht, aber ich glaube für viele sind es gerade diese Punkte, die ihnen nicht gefallen und in anderen, ihnen wichtigeren Punkten, überzeugt es dann eben nicht. Ich habs in meiner persönlichen Rangliste auch eher im unteren Mittelfeld der Reihe angeordnet (und damit deutlich unter Berseria, was weit oben ist), weils halt schon einige starke Schwächen hat. Werde jetzt aber im Folgenden eher darauf eingeht, was für mich funktioniert hat, weil Du es ja schon ausführlich geroasted hast *g*

    Bei einigen Sachen gehe ich davon aus, dass sie Dir (und vielen anderen Spielern) irgendwann am Arsch vorbeigingen, weil das Spiel echt das Problem hat, dass es seine Geschichte nicht gut verkauft. Bzw. stellenweise auch unaufgeregt und recht bodenständig / klassisch ist. Und, wie Du auch schreibst - Sorey ist halt kein besonders interessanter Hauptcharakter. Er ist quasi die Verkörperung vom Hero's Journey und nicht viel mehr.
    Ich fand ja, dass, das Spiel schon ne ganze Menge an Lore und Ebenen hat. Alleine, dass man glaube ich, Geschichten von 3 Generationen von anderen Shepherds mitbekommt, die alle auch mit den Seraphen interagiert haben, fand ich tolles Worldbuilding. Und zusätzlich hat man dann ja die Ebene davon, dass man durch Berseria weiß, was es früher mal war - und wie sich die Rollen praktisch über die Zeit invertiert haben. Also noch ne weitere Lore Ebene. Finde, das hat die Welt überraschend tief wirken lassen, was viele Tales of Titel nicht schaffen.
    Generell find ichs interessant, wie viele wichtige Teile der Geschichte nicht in der Gegenwart sondern der Vergangenheit gespielt haben - auch wenn ich verstehen kann, dass das für viele sicher unnahbarer wirkt. Es passt für mich zu den allgemein historischen Themen vom Spiel und dazu, dass Sorey und Mikleo an Archäoligie Interesse haben.

    Auch die Idee mit den Seraphen als Partymitglieder - die sowohl erzählerisch als auch spieltechnisch eine komplett eigene Rolle einnehmen fand ich ziemlich stark und hab das so noch in keinem anderen Game gesehen. Ich meine, im wesentlichen reist man ja für alle anderen nur zu zweit, und die Seraphe sind unsichtbar.
    Und auch allgemein fand ich die Party in Zestiria recht stark - Lailah, Edna, Rose und Alisha hatten alle was, und natürlich ist Zaveid weiterhin einfach cool. Und die Bromance zwischen Sorey und Mikleo war auch nicht übel und mal was ganz anderes.

    Aber noch mal kurz zurück zu der Sache mit den Seraphen. Ich vermute mal, dass Du von den optionalen Aufgaben später nicht mehr so viel gemacht hat? Ich fand z.B. dass Alishas schon ziemlich reingehauen hat, weil sie so ziemlich der Fußabtreter von allen war, sie nie ernstgenommen wird. Und das nachem sie aus Soreys Truppe "geflogen" ist, weil sie nicht kompatibel war. Und da ist ne wirkliche Tragik drinnen, weil sie ja dann auch die Seraphe nicht mehr sehen kann, mit denen sie vorher so freudig interagiert hat - was dann in ihren Questlines auch stark durchkommt. Und noch krasser? Sorey sagt sogar selber, dass sie Alisha nicht vertrauen können - sie hat wirklich niemanden, der wirklich zu ihr steht. Und daraus arbeitet sie sich dann erstmal hoch, weil sie einfach erkennen muss, dass ihre Einstellung grundlegend naiv und weltfremd war. Du hast daher Recht, dass sie nicht besonders schlau handelt, aber das bekommt sie dann vom Spiel auch richtig reingedrückt und muss sich schließlich ändern. Generell scheint Alisha ein unbeliebter Charakter zu sein, was ich (bis auf ihr Design - die Rüstungsstrapse gehen gar nicht xD) nicht so empfand.

    Ich weiß zwar, dass Dir das nicht so wichtig ist, aber vom Gameplay her hat mir Zestiria mehr gefallen als Berseria. Das Armatization System hat mir mehr Spaß gemacht als Velvets Monsterhand und hatte auch mehr taktische Tiefe. Zusätzlich gibts in den Dungeons sogar die ein oder anderen Rätsel (Turm, Wassertempel), was das Gameplay etwas auflockert.

    Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
    Denn ich weiß im ganzen nicht so recht, was Zestiria (mir) eigentlich erzählen will. Es hat keine klare Botschaft wie Berseria. Muss es auch nicht haben, aber es will doch spürbar irgendwas erzählen, ohne dass es das wirklich vermitteln kann. Alles, was im Ansatz spannend sein könnte, wird nur sporadisch mal erwähnt. Oder von eindeutigen Bösewichten gesagt, die so viel Dreck am Stecken haben, dass auch ihr emotionaler Outburst mit einem Kern Wahrheit zwar tragisch wirken, aber keinesfalls geglaubt werden soll.
    Ich fand, dass die Bösewichte sehr gut einen gewissen Nihilismus wiederspiegeln. Im Prinzip wollen sie alle die Welt brennen sehen, aus mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen und folgen daher dem Lord of Calamity Heldalf. Und dieser fühlt sich mehr wie eine Naturgewalt als eine Person an, auch wenn man seine Hintergründe erfährt (und er an seinem Leid nicht ganz unschuldig ist). Und irgendwie passt das schon mit dem Thema zusammen, dass das eine Welt ist, in der zu starke negative Emotionen einen die Menschlichkeit verlieren lassen (ich sag nur die Szene mit dem kleinen Mädchen im Wald ). Im Prinzip wird die Welt ja auch so gezeichnet, dass hier alles irgendwie fucked und scheiße ist.
    Aber ich würde schon sagen, dass die Themen wie Hoffnungslosigkeit (Selbstmordturm), Nihilismus, menschliche Abgründe, Teufelskreise und Religion /Aberglauben sehr gut durchkommen und das gesamte Spiel durchziehen. Und natürlich Soreys Truppe als Gegenstück dazu, die versuchen, den Leuten wieder Hoffnung zu bringen, in einer trostlosen Welt.

    Denn ja, Zestiria ist meiner Meinung nach einer der trostloseren Teile der Reihe. Was sich für mich mit der Bodenständigkeit vom Setting und der Story dann dazu ergänzt hat, dass ich das Spiel ziemlich roh empfand. Wären die vielen lustigen Skits und Gruppeinteraktionen nicht, wäre es wohl auch ein wirklich düsteres Game. Leider muss ich erneut sagen, dass das Spiel aber nicht gut in der Präsentation davon ist. Immerhin spiegelt sich die immer stärker werdende Malevolence eigentlich nur in der Story und Cutscenes, aber nicht der Welt an sich wieder - Orte wie Ladylake sehen am Anfang so aus wie am Ende.

    Und schließlich will ich noch sagen, dass eine der besten Szenen vom Spiel, wo dann die Verbindung zu Berseria auch echt zündet, nur rein optional ist (und ich vermute, dass Du das nicht gemacht hat, weil Du das Spiel nicht mochtest und wieso sollte man sich dann Nebencontent am Ende antun xD). Und zwar gehts da um Edna und Eizen. Ich zitiere das einfach mal aus meinem Bericht, finde aber das unterstreicht noch mal dieses Rohe, was Zestiria öfter hat - ohne viel Pomp, den man sonst in JRPGs so viel sieht:

    Btw. wo ich da wieder mal reingeguckt habe, ich muss echt die Bilder in dem Bericht mal fixen. Keine Ahnung, was da passiert ist
    Aber wenns Dich interessiert, habe da im Spoilerkasten am Ende noch einige weitere Beispiele genannt, auch n bisschen genauer mit Alisha.

    Aber, um das noch mal hervorzuheben: Auch ich denke, dass ToZ keiner der besten Teile der Reihe ist. Ich finde aber trotzdem, dass es einiges hat, weswegen man es mögen kann und es ist mir definitiv stärker im Gedächtnis geblieben als so manch anderer Tales of Titel.



    LISA hab ich seltsamerweise bisher noch nicht gespielt, obwohl ich stark davon ausgehe, dass es mir gefallen würde. Vielleicht mal beim Halloween Sale mitgehen lassen *g*

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