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  1. #1
    Red Dead Redemption 2

    RDR2 war vermutlich das am meisten gehypte Spiel der letzten Zehn Jahre. Inzwischen hat es auch schon wieder 5 Jahre auf dem Buckel und das merkt man dem Game tatsächlich ein wenig an. Die Steuerung wirkt etwas altbacken, das war sie aber vermutlich beim Release bereits und an den stark entschleunigten und auf ein realistisches Spielgefühl setzenden Stil muss man sich tatsächlich erstmal gewöhnen. Viele mögen das sicher, bei mir hat das allerdings dazu geführt, dass ich in den ersten 5-6 Stunden noch nicht so richtig warm wurde mit dem Titel. Ich habe mich in der für mich schönsten Spielwelt, die je erschaffen wurde, etwas verloren gefühlt. Nach dem behäbigen Prolog hat mich die weitläufige Landschaft, die zumindest zu Beginn gefühlt nur Steppe zu bieten hat, ein wenig erschlagen. Und dann kam irgendwann der Punkt, an dem ich voll drin war und das Spiel lieben gelernt hab. Story und Charaktere sind wahnsinnig gelungen, das Rockstartypische Missionsdesign unglaublich abwechslungsreich und vielseitig, die Kämpfe werden selten langweilig und die Welt sieht ab Kapitel 2 einfach nur atemberaubend schön aus. Auch die Weitläufigkeit und langen Wege haben mich kaum noch gestört und ich hab eigentlich fast nie die Schnellreise benutzt, weil ich es genossen habe, bei Wind und Wetter durch die Landschaft zu reiten. Insbesondere wenn am Horizont ein Gewitter einsetzt, sieht alles unglaublich schön und atmosphärisch aus. Der Hype ist/war daher auch völlig gerechtfertigt. Insgesamt ein geniales Spiel mit leichten Startschwierigkeiten. 8,5/10

  2. #2
    The Outer Worlds

    Fallout meets Mass Effect. Das war mein erster Gedanke, als ich mit dem Spiel konfrontiert wurde. Ich wollte es schon letztes Jahr spielen, allerdings kamen dann doch andere Games dazwischen, die mich mehr gereizt haben. Letztlich ist es auch nur ein kurzes Intermezzo geworden. Nachdem mir der Einstieg noch recht gut gefallen hat, hab ich systematisch die Lust an dem Spiel verloren. Ich kann nicht mal sagen warum. Die Story ist eigentlich ganz interessant, die Charaktere interessant und der Humor gut. Allerdings bin ich mit den Dialogen nie wirklich warm geworden und habe schon früh angefangen viele Texte nur zu überfliegen oder zu skippen. Hat mich nicht so wirklich gepackt. Und auch die Kämpfe waren mir nach einer Weil irgendwie zu belanglos. Objektiv betrachtet, ist das sicherlich ein gutes Spiel und ich kann die positiven Reviews schon verstehen, mich hat es aber leider nicht so richtig abgeholt. Ich würde trotzdem 6,25/10 geben.

  3. #3
    Star Ocean First Departure R

    Nachdem ich dieses Jahr schon einen Star Ocean Teil gespielt habe, ebenso wie letztes Jahr, hat es mich gereizt, das Remake des ersten Teils mal wieder zu zocken. Das hat mir damals auf dem PSP Emulator wahnsinnig gut gefallen. Und so hat es sich auch über weite Strecken wieder angefühlt. Ein eigentlich wirklich tolles Spiel mit sehr vielen Charakteren zwischen denen man sich entscheiden kann, einer tollen Optik (ich mag den alten Grafikstil wirklich sehr), coolen Kämpfen und einem allgemein tollen Spielgefühl. Leider war ich ab einem bestimmten Punkt komplett unterlevelt und ich hatte so gar keine Lust zu grinden. Daher hab ich es gegen Ende weggelegt. Nicht schlimm, da ich es ja schon einmal beendet habe, aber trotzdem irgendwie schade. Zwei grössere Kritikpunkte habe ich aber: Das Skill-System ist einfach Müll, viele der Sachen hab ich auch nie gecheckt und auch den Mehrwert nicht verstanden. Zumal jeder alles lernen kann. 90% der Sachen sind aber mMn ziemlich überflüssig. Der zweite Punkt ist das Pacing. Junge, wie nervig ist es denn bitte dauernd Ort X oder Y fünf mal wieder besuchen zu müssen. Am absurdesten ist es eigentlich, als der Komet runterkommt und man wegen einem Zweizeiler nochmal über drei Kontinente rennen muss und dann wieder zurück. Also entweder ist mir irgendeiner Schnellreisefunktion entgangen oder das Ist einfach unendlich schlecht gelöst. Damals auf dem Emulator mit dreifach Speed hat es mich nicht so gestört, aber in normaler Geschwindigkeit killt es echt die Spielspass. Trotzdem ein tolles Spiel und mit Nostalgiebonus geb ich vllt etwas zu hoch angesetzte 7/10.

  4. #4
    Zitat Zitat von Kadaj Beitrag anzeigen
    Star Ocean First Departure R - Am absurdesten ist es eigentlich, als der Komet runterkommt und man wegen einem Zweizeiler nochmal über drei Kontinente rennen muss und dann wieder zurück. Also entweder ist mir irgendeiner Schnellreisefunktion entgangen oder das Ist einfach unendlich schlecht gelöst.
    Okay, das ist schon hard bescheuert, aber typisch Star Ocean 1, ehrlich gesagt. Das wirklich Absurde hast du dann aber ja gar nicht mitbekommen. Erinnerst du dich noch an den Durchgang, als du's tatsächlich durchgespielt hast? Das Ende hat mir das Spiel total zerstört. Komplett. Zu 100%. Ich meine, der direkte Konflikt ist gelöst, das Universum gerettet, und vor allem ist Dorn wieder von seiner Versteinerung erlöst. Im Anschluss zieht man sich noch einen Boss aus dem Sonstwo, der mit dem gesamten Geschehen gar nix mehr zu tun hat und für die man die ganzen ehemaligen Mitstreiter, die quer über das Universum verteilt sind, nochmal einsammeln darf, die Credits rollen erst danach. So albern.

    EDIT: Und, war SO5 für dich wirklich so viel schlechter als SO1?
    Geändert von Kael (30.09.2024 um 11:59 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Okay, das ist schon hard bescheuert, aber typisch Star Ocean 1, ehrlich gesagt. Das wirklich Absurde hast du dann aber ja gar nicht mitbekommen. Erinnerst du dich noch an den Durchgang, als du's tatsächlich durchgespielt hast? Das Ende hat mir das Spiel total zerstört. Komplett. Zu 100%. Ich meine, der direkte Konflikt ist gelöst, das Universum gerettet, und vor allem ist Dorn wieder von seiner Versteinerung erlöst. Im Anschluss zieht man sich noch einen Boss aus dem Sonstwo, der mit dem gesamten Geschehen gar nix mehr zu tun hat und für die man die ganzen ehemaligen Mitstreiter, die quer über das Universum verteilt sind, nochmal einsammeln darf, die Credits rollen erst danach. So albern.

    EDIT: Und, war SO5 für dich wirklich so viel schlechter als SO1?
    Das weiss ich gar nicht mehr, an das Ende kann ich mich nicht erinnern abgesehen von dem, was du in den Spoiler gepackt hast. Aber dass man nen komplett random Bossfight am Ende bekommt, ist ja leider keine Seltenheit.

    Viel schlechter nicht und bei SO1 fliesst wie erwähnt auch Nostalgiebonus mit ein. Aber so rein spielerisch hat es mir schon defintiv besser gefallen. Liegt auch daran, dass ich den zweiten Teil damals geliebt habe und das PSP Remake vom ersten Teil sich ja komplett daran orientiert hat. Die Schwächen kann man aber leider nicht schönreden.


    Ich häng inzwischen seit 2,5 Monaten an Pathfinder 2. Eigentlich wieder ein brutal gutes Spiel, aber das vierte Kapitel in der Dämonenwelt fuckt mich leider ab. Ich find die Dämonen-Stadt einfach so unendlich nervig, ich muss mich daher immer bisschen zwingen weiterzumachen, obwohl ich echt Lust hab, in der Story voranzukommen. Super schade, weil ich halt echt schon 100 Stunden versenkt habe und auch noch voll Bock auf die ganzen DLCs (der DLC mit den ganzen Inseln ist allerdings Müll), aber das versauts mir aktuell so ein kleines bisschen.

  6. #6
    EA SPORTS FC 24

    FIFA 24, das jetzt nicht mehr FIFA sondern EA SPORTS FC heisst. Natürlich hab ich mir nach FIFA 2022 vorgenommen, einige Jahre zu warten, bis ich mal wieder einen Teil spiele, da ich beim letzten Mal unglaublich viel Zeit investiert habe. Locker über hundert Stunden. Und dennoch hat die Pause nicht lang angehalten und ich hab es mir geholt, als es im PS Store gratis verfügbar war. Aber diesmal hatte ich nach den ersten paar Stunden nicht das Gefühl, dass es mich dank FUT wieder in seinen Sog zieht und ich wieder Runde um Runde online Spiele. Dafür hatte es mich diesmal zu Beginn nicht so sehr abgeholt. Spielerisch gab es nichts neues, das Spiel hat sich in den letzten 2 Jahren nur unwesentlich weiterentwickelt. Aber das muss es auch nicht, weil es einfach geil ist und Bock macht. Allerdings bin ich diesmal in FUT nicht so richtig reingekommen. Das ging schon damit los, dass man nun auch die Damen ins Spiel integriert hat zudem mit ähnlichen Spielerstärken wie die Männer, was mir als jemanden, der sich Frauenfussball einfach nicht ansehen kann, überhaupt nicht schmeckt. Ich kenn da halt auch keinen einzigen Namen. Auch sonst hat mich der Suchtfaktor diesmal nicht so gepackt. Ich hab zwar trotzdem ca. 50 Stunden in das Spiel versenkt, weil es einfach Spass macht und ich es super entspannend finde nach der Arbeit 2-3 Runden zu spielen, aber ich hab es nicht so sehr gesuchtet wie die letzten Teile, was mir aber ganz recht war. Dennoch: Sehr gutes Fuballspiel. 8/10

  7. #7
    Ender Lillies

    Und wieder ein 2D Souls Like. Davon gibt es inzwischen auch Dutzende. Während ich mit Moonscars, das ich ein paar Stunden angespielt habe, nicht warm geworden bin, konnte mich Ender Lillies vor allem mit seinem sehr coolen Kampfsystem absolut überzeugen. Man eignet sich die Fähigkeiten der Bosse an, nachdem man sie besiegt hat und kann dann bis zu 6 verschiedene in sein Repertoire aufnehmen. Dadurch kann man viel herumexperimentieren und hat verschiedene Herangehensweisen. Die Skills kann man entsprechend aufleveln, damit sie stärker werden. Das muss man auch, da es sonst keine Attribute gibt, die man skillen kann. Allerdings hat man hier Potential verschenkt, da viele der Skills zwar nett sind, aber man die nützlichsten mit wenigen Ausnahmen bereits sehr früh im Spiel bekommt. Ansonsten gibt es wenig spektakuläres; das Spiel macht vieles richtig und wenig wirklich schlecht. Mein einziger Kritikpunkt ist das Leveldesign. Nicht, dass es schlecht wäre, aber ein wenig unkreativ. Burgen, Türme, heruntergekommene Städte, Höhlen, Giftregionen, das kennt man alles von der Konkurrenz. Gegen Ende empfand ich es sogar etwas nervig, weil man die Regionen mit vielen und vor allem auch sehr nervigen Gegnern vollgepackt hat, sodass sich selbst die Abkürzungen kaum noch wie Abkürzungen angefühlt haben. Das hat den Spielfluss dann doch etwas gehemmt. Nichtsdestotrotz ein richtig gutes Spiel. 7,5/10

  8. #8
    Thief 4

    Die Thief Reihe. Da schwebt schon ein kräftiger Nostalgiewind mit. Insbesondere wenn ich an Deadly Shadows denke. Seinerzeit ein überragender Titel mit einer unglaublich dichten Atmosphäre. Ich hab es damals sehr oft gespielt und jedes Mal aufs neue geliebt. Auch Thief 4 habe ich damals auf der Xbox 360 gespielt, hatte aber kaum noch Erinnerungen daran. Die Kritiken damals waren eher mäßig. Nun also ein weiteres Mal auf der PS5 und ganz ehrlich: Das ist eigentlich ein richtig gutes Spiel. Atmosphäre und Leveldesign sind bis zur Heilanstalt absolut überragend. Letzteres sowie die Mission im Bordell sind unglaublich gut umgesetzt und machen wahnsinnig viel Spaß. Das Level in der Heilanstalt ist gruseliger als 80% aller Horrorspiele. Leider baut Thief 4 danach deutlich ab. Es wirkt fast so, als hätten die Entwickler damit unter starkem Zeitdruck das Spiel fertig stellen müssen. Spaß macht es zwar trotzdem, aber das Niveau von den ersten knapp 10 Stunden erreicht es nicht mehr ansatzweise. Positiv hervorheben kann man aber auch die Nebenmissionen, die sehr schön gemacht sind sowie auch die Optik, die für damalige Verhältnisse wirklich klasse ist.
    Allerdings gibt es auch noch ein paar Kritikpunkte. Zum einen hat mir die Stadt, in der man sich zwischen den Missionen bewegt nicht so sehr gefallen. Zu verwinkelt und zu groß. Es dauert viel zu lang um von A nach B zu kommen und eine Schnellreisefunktion gibt es nicht. Zudem einfach der Sammelwahn. Es gibt einfach viel zu viele Beutegegenstände, da hat man es massiv übertrieben, zumal diese auch komplett willkürlich irgendwo rumliegen. Da sind Portmonees, Ketten, etc. an den absurdesten Stellen, teilweise mitten auf der Straße oder auf irgendwelchen Fässern zu finden. Und jedes Mal an einem Schreibtisch 5 Schubladen öffnen zu müssen, von denen die Hälfte leer ist und man zwei auch noch mit Dietrich knacken muss, ist auf Dauer schon etwas mühselig bei gefühlt 20 Schreibtischen pro Mission. Da wäre weniger mehr gewesen. Auch muss man den Bogen nur selten einsetzen. Abgesehen von den Seilpfeilen habe ich kaum welche genutzt. Dabei war das immer ein Markenzeichen der Serie. Aufgrund der Kritikpunkte sind es dann "nur" 7,25/10 Punkten. Ich hatte dennoch viel Spaß damit.

  9. #9
    The Last of Us

    Es gibt wahrscheinlich nur wenige Spiele der letzten Konsolengeneration, die einen ähnlichen Hype ausgelöst haben wie The Last of Us, eines der ganz großen Games, das mit dem Remake nochmal eins drauf gesetzt hat. Abgesehen davon, dass der Fokus wohl stark auf dem Storytelling und dem Verhältnis zwischen Ellie und Joel liegt, wusste ich jedoch nicht viel vom Spiel. Die erste Überraschung war für mich aber, dass es sich um ein Zombiespiel handelt. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, obwohl ich es mir vom Namen her natürlich irgendwo ableiten konnte. Ich bin nicht der größte Zombiefan, daher war das für mich die erste kleine Enttäuschung. Was jedoch nicht enttäuscht ist die Grafik. Das Spiel sieht unglaublich gut aus. Die Welt, die Charaktere, die Detailverliebtheit, die Sequenzen - absolut fantastisch. Allerdings ist das für mich auch der einzige Punkt, bei dem das Spiel seine wirkliche Klasse zeigt. Denn auf allen anderen Eben hat es mich nicht so sehr begeistert. Es gibt Spiele, die man selbst nicht so fühlt und die einem subjektiv einfach nicht so sehr gefallen wie der breiten Masse; bei denen man aber völlig nachvollziehen kann, warum es dennoch so beliebt ist. Bei The Last of Us sehe ich das irgendwie nicht. Klar, das Spiel ist nicht schlecht, es ist sogar recht gut, darüber brauchen wir nicht reden und ich will auch gar nicht haten aber was macht es denn so besonders, dass ein derartiger Hype darum entstanden ist? Das kann ich tatsächlich nicht nachvollziehen. Andererseits ist das Original natürlich auch schon um die 10 Jahre alt. Weder die Kämpfe noch das restliche Gameplay würde ich als überdurchschnittlich gut bezeichnen. Die Story ist alles andere als innovativ oder kreativ, sondern ziemlich vorhersehbar und auch die Charaktere fand ich nicht sonderlich spannend. Mir fehlen hier die großen Highlights. Auch der DLC knüpft dort direkt an. Andererseits ist das Original natürlich auch schon um die 10 Jahre alt. Und auch die Gesamtspielzeit ist leider recht kurz, auch wenn ich es sehr entspannt fand, mich abends immer ein Stündchen hinzusetzen und weiterzumachen. Mehr als ein bis maximal zwei Stunden am Stück konnte ich allerdings selten zocken, dafür hat es mich zu wenig begeistert. Ich bin zwar durchaus gespannt auf den zweiten Teil, aber den großen Hype hat es bei mir definitiv nicht ausgelöst. 7,5/10

  10. #10
    Pathfinder: Wrath of the Righteous

    Pathfinder: Kingmaker war für mich mit Abstand das beste Spiel der letzten 10 Jahre. Es hatte trotz kleinerer Schwächen nahezu alles, was ein herausragendes Videospiel ausmacht. Mit 9,5 Punkten habe ich dem Spiel auch eine fast perfekte Wertung gegeben. Dass ich jemals eine 10 vergeben werde, halte ich für unrealistisch. Das gilt auch für den Nachfolger, der nicht in die Nähe einer solchen Wertung kommt. Ich wollte es eigentlich nicht auf der Konsole spielen, aber es hat mich so sehr in den Fingern gejuckt, und ich hatte nicht damit gerechnet, mir dieses oder nächstes Jahr einen neuen, leistungsfähigeren Laptop zuzulegen, auf dem ich es hätte spielen können (der kam jetzt mit Black Friday), sodass ich es im Sommer dann doch begonnen habe. Im Nachhinein ist man immer schlauer; zu warten wäre aber die bessere Entscheidung gewesen.

    Insgesamt hat mich Pathfinder: Wrath of the Righteous vier Monate beschäftigt, eine verdammt lange Zeit für ein Videospiel – das hatte ich zuletzt bei Persona 5. Allerdings lagen diesmal auch zwei Urlaube dazwischen, in denen ich im Ausland unterwegs war. Die Spielzeit ist allerdings auch einfach gigantisch. Mit ca. 140 Stunden hat der zweite Teil den ersten sogar nochmal deutlich übertroffen. Leider kann man das jedoch nicht über die Qualität behaupten. Den Vorgänger dahingehend zu übertreffen, wäre allerdings auch eine absolute Herkulesaufgabe gewesen, daher ist das keine Schande. Ich ärgere mich, wie erwähnt, sehr, dass ich es auf der Konsole gespielt habe. Auch wenn die Steuerung mit dem Gamepad, abgesehen von einigen Kleinigkeiten, hervorragend umgesetzt wurde und deutlich besser als beispielsweise bei Wasteland 3 funktioniert, so ist es dennoch einfach nicht das Gleiche wie mit Maus und Tastatur, die für diese Art von Spielen einfach viel besser geeignet sind. Das Spielgefühl ist auch einfach nicht dasselbe. Es wird auch das letzte Mal gewesen sein, dass ich ein solches Spiel auf der Konsole gespielt habe. Baldur’s Gate 3 werde ich – wenn es soweit ist – dann auf meinem neuen Laptop in Angriff nehmen. Aber zurück zum Spiel an sich.

    Den Entwicklern ist es, wie schon beim überragenden Vorgänger, erneut gelungen, den Zeitgeist der alten Baldur’s Gate-Spiele einzufangen und mit enormem Detailreichtum, toll geschriebenen Dialogen und unglaublich viel Charakterinteraktion umzusetzen (allein, dass es bei jeder Übernachtung Charakterinteraktionen gab, ist irre bei ungefähr 200 Übernachtungen, die ich im Verlauf des Spiels gemacht habe – und das meistens mit den sechs gleichen Charakteren). Auch der Aufbau des Königreichs bzw. die Kämpfe der Heerführer fand ich gut, obwohl gerade dieser Aspekt des Spiels wohl recht viel Kritik erfahren hat. Einzig das Balancing ist hier unausgewogen. Magie ist komplett OP, aber ohne Magie des Heerführers schafft man die Kämpfe schlichtweg nicht. Das wurde etwas suboptimal umgesetzt. Drei weitere Kritikpunkte habe ich am Spiel, die bei mir auch dafür sorgen, dass das Spiel keine Neuner-Wertung erhält und ich selbst für die finale Wertung sogar ein Auge zudrücken musste.
    Punkt eins ist die schier unendliche Anzahl an Loot und einzigartigen Waffen/Rüstungen, die man im Spiel einsammelt. Es ist zwar toll, dass sich die Entwickler so viel Mühe gegeben haben, all diese Sachen hinzuzufügen, aber das ist einfach too much. Gefühlt kann man alle drei Minuten das Equipment wechseln. Man freut sich überhaupt nicht mehr, eine tolle, einzigartige Waffe zu finden. Das ist super schade.

    Die anderen beiden Kritikpunkte hängen eng zusammen und sind eher subjektiv. Die Story rund um den Krieg zwischen Mensch und Dämonen finde ich leider extrem unkreativ, und auch wenn die Story sicher ihre Höhen hat und es auch an einigen Stellen schafft, Spannung aufzubauen, hat mir die Haupthandlung nicht sonderlich zugesagt, was bei der immensen Spielzeit leider negativ ins Gewicht fällt. Dafür sind die Storylines der Charaktere und einiger Sidequests extrem gut gelungen. Vor allem die Charaktere sind klasse. Alle – trotz einiger Klischees – unglaublich individuell mit tollen Interaktionen untereinander. Auch die Entscheidungsfreiheit ist wieder immens, das glaubt man gar nicht. Wenn man an einem bestimmten Punkt im Spiel eine gewisse Entscheidung trifft, hat dies zur Konsequenz, dass man teilweise komplett andere Gefährten erhalten kann, die man bei einem „normalen“ Spielverlauf nicht bekommt. Das steigert den Wiederspielwert natürlich extrem, was bei mir aber aufgrund der hohen Spielzeit nicht passieren wird.
    Mein dritter und größter Kritikpunkt ist das komplette vierte Kapitel, in welchem man sich in der Dämonenwelt befindet. Das war für mich eine einzige Qual, ich habe fast alles daran gehasst. Die Dämonenstadt an sich, die komplett verwinkelt ist und bei der man die Kameraperspektive dauernd verschieben muss, damit manche Bereiche der Stadt erreichbar sind (und das Ganze gefühlt eine Million Mal), und dann hatte hier jeder Gefährte noch eine eigene Sidequest, sodass man hier dauernd hin- und herrennen musste. Das Kapitel war ein reines Ärgernis.
    Obwohl die Kritikpunkte schon etwas größer sind, habe ich auch dieses Spiel wieder sehr genossen, sonst hätte ich nicht so viel Zeit investiert, und ich weiß, dass es wie schon der Vorgänger wieder mein Spiel des Jahres ist.

    Erwähnen möchte ich auch die hohe Qualität einiger DLCs, von denen es sogar sechs oder sieben Stück gibt und die ich ebenfalls alle durchgespielt habe. Durch die Asche und Herr des Nichts, die beide zusammen eine Geschichte erzählen, welche nochmal 10–12 Stunden Inhalt vorweisen kann, haben mir sehr gut gefallen. Und auch das ins Spiel integrierte Die letzten Sakorianer mit neuem Charakter und eigener Questline fand ich sehr gut. Auf die anderen hätte ich persönlich verzichten können. 8,75/10

  11. #11
    Chained Echoes

    Nachdem ich letztes Jahr sehr viel Freude an Sea of Stars hatte, wollte ich eigentlich unbedingt Chained Echoes aufgrund der hohen Ähnlichkeit noch spielen. Es hat ein wenig gedauert, aber inzwischen konnte ich es nun ebenfalls in Angriff nehmen und in relativ kurzer Zeit durchspielen. Insgesamt weiß das Spiel auch absolut zu überzeugen und hält was es verspricht. Das Spiel macht viele Dinge gut und nichts schlecht. Ich würde es als rundum gelungen beschrieben, ohne jedoch dass es die absolut großen Highlights besitzt, vielleicht mit Ausnahme das wirklich genialen Soundtracks. Auch das Kampfystem macht viel Spaß, allerdings kehrt irgendwann eine gewisse Monotonie ein, weil man immer die gleichen Strategien anwendet. Noch etwas stärker trifft dies auf die Kämpfe mit den Himmelsrüstungen zu. Auch hier fehlt es irgendwann ein wenig an Abwechslung. Das ist aber nicht schlimm, da das Spiel sonst sehr viel zu bieten hat. Eine Vielzahl an abwechslungsreichen und gelungenen Charakteren, eine tolle Spielwelt und vor allem viele Sidequests. Die Story war zugegeben nicht so meins, teilweise dann doch etwas zu konstruiert und übertrieben aber schön erzählt und musikalisch sehr stark untermalt. Man fühlt sich schon sehr an die gute PSX RPG Ära zurückerinnert. Suboptimal gelöst empfand ich den Aufbau der Basis. Ich liebe es, wenn sich die Basis im Spielverlauf langsam und systematisch durch das Rekrutieren neuer Personen kontinuierlich weiterentwickelt. Hier ist es leider so, dass man die meisten Charaktere erst kurz vor Schluss rekrutiert und sich die Basis bis dahin nur unmerklich verändert. Das fand ich etwas schade. Ansonsten ein tolles, charmantes retro J-RPG. 7,75/10

  12. #12
    Like a Dragon: Ishin!

    Haben die Yakuza Entwickler jemals ein schlechtes Spiel herausgebracht? Ich kann es mir fast nicht vorstellen. Ich habe die letzten Jahre eigentlich inzwischen alle Yakuza Teile gespielt (oder per Lets Play geschaut) und muss sagen, dass die Qualität eigentlich kontinuierlich sehr hoch ist. Einzig Judgement wusste mir persönlich nicht zu gefallen, obwohl es aus objektiver Sicht ebenfalls ein gutes Spiel ist. Mir ist es auch ein Rätsel, wie dort jährlich ein neuer Titel herausgebracht werden kann, ohne dass dort ein Flop dabei ist oder die Qualität darunter leidet.
    Da es der Original-Yakuza Reihe allerdings irgendwann schon ein wenig an Abwechslung gefehlt hat, hat man sich deutlich umorientiert und sich entsprechend auf vielen Ebenen Alternativen überlegt. Im Falle von Like a Dragon: Ishin! zum Beispiel ein komplett neues Setting im alten Japan mit den allerdings bekannten Gesichtern wie Ryo oder Majima in Form von neuen Charakteren mit ähnlichen Persönlichkeiten. Insbesondere der Umstand, dass man hier wirklich viele Personen der bekannten Reihe neu aufgelegt vorfindet, fand ich sehr cool. Auch wenn man dadurch schnell wusste, wer zu den Guten und wer zu den Bösen zählt. Obwohl die Grafik nicht gerade auf dem allerhöchsten Niveau ist, wissen Story, Erzählstil und die sehr aufwendigen Cutscenes wie immer absolut zu überzeugen. Die Welt weiß mit ihren zahlreichen (meist eher belanglosen) Sidequests und Nebenaktivitäten ebenfalls zu gefallen, auch wenn die Stadt etwas belebter und detaillierter sein könnte. Das Kampfystem macht wahnsinnig viel spaß, gegen Ende zieht der Schwierigkeitsgrad aber ziemlich an, sodass die Kämpfe gegen die Bosse teilweise in nervige und zähe Kloppereien ausarten. Daher habe ich den Schwierigkeitsgrad irgendwann auch entsprechend reduziert. Dass ich das Game trotz langer Spielzeit innerhalb etwas mehr als einer Woche durchgespielt habe, zeigt, dass ich verdammt viel Spaß damit hatte.
    Was mir diesmal leider nicht gefallen hat, waren die großen Nebenaktivitäten. In jedem der Yakuza Teile gibt es eigentlich eine sehr coole Nebentätigkeit, in die man richtig viel Zeit investieren kann. Sei es das führen eines Clubs, Immobilienmanagement, "Tower Defense" oder das Führen eines Baseballteams. Die Sachen sind in der Regel sehr spaßig. Der Landwirtschaftssimulator light sowie der Truppensimulator mit schlechten Dungeons in Ishin haben mir allerdings nicht zugesagt. Beide Aktivitäten hab ich sehr schnell links liegen gelassen. Daher gibt es leichten Abzug eines insgesamt dennoch hervorragenden Spiels. 7,75/10

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