A Plague Tale: Requiem

A Plague Tale Innocence war damls mein Game of the Year mit hochverdienten 9 von 10 Punkten. Das Gameplay war neu und innovativ und hatte mich mit seiner mitreisenden Storyline komplett in seinen Bann gezogen. Da hingen die Trauben für den Nachfolger schon sehr hoch. Und ich muss sagen, die ersten 5-6 Stunden war ich doch ziemlich enttäuscht. So wundervoll das Spiel auch aussehen mag, so toll die Dialoge und das Setting sind. Spielerisch herrscht ehrlich gesagt am Anfang eher Langeweile. Das Spielprinzip ist aus dem Vorgänger bekannt und präsentiert sich zwar mit kleinen Neuerungen, aber insgesamt wenig innovativ. Das ist nicht so schlimm. Die Stärke des Spiels lag schon im Vorgänger viel mehr bei den Charakteren und dem Storytelling. Nur kann Requiem hier die erste Hälfte des Spiels nicht ansatzweise an den Vorgänger anknüpfen. Die neuen Charaktere sind ganz interessant, aber nicht herausragend und Hugo, der mir im ersten Teil noch ans Herz gewachsen ist, fängt hier nicht selten an zu nerven. Keine so guten Voraussetzungen für eine gute Bewertung.
Und dennoch bekommt das Spiel im letzten Drittel die Kurve. Sobald man auf der wunderschönen Insel ist und die Story um die Macula Fahrt aufnimmt, sitzt man wieder gefesselt vorm Bildschirm. Das Kapitel, in welchem man das Dorf und seine Umgebung erkunden kann und das Windmühlerätsel löst, gehört zu den absoluten Hightlights des Spiels. Da hatte ich richtig Spaß dran mit Alicia umherzulaufen. Und auch danach ebbt der Spielspaß nur noch selten ab und gipfelt im dramatischen Finale, das vielleicht doch etwas zu Dick aufgetragen ist, aber die Stärken der Spielreihe schön aufzeigt. Daher bekommt es von mir trotzdem noch 8/10.