Achso. Aufgrund der 20 Stunden, die du angegeben hattest, war ich direkt davon ausgegangen, dass das keine eigenen Erkenntnisse sein können. Ich war nach 20 Stunden sicher weeeeit davon entfernt, auch nur von Inazuma gehört zu haben und habe sicher noch irgendwo in Mondstadt rumerkundet. Aber klar, wenn man sich direkt nur auf den Story-Progress stürzt, kommt man da wohl auch mit den 20 Stunden schon ein Stück weit.
Als Kontext auch von meiner Seite: Ich habe vor Genshin nicht mal viel mit dem Begriff Gacha verbunden. Ich wusste was es war, wäre aber auch nie in die Nähe eines Gachas gekommen und das nicht mal nur aus Trotz, sondern weil das Interesse schlicht nicht da gewesen wäre. Nach so viel Zeit mit dem Spiel kann ich aber auch guten Gewissens sagen, dass ich nicht finde, dass es ein Gacha ist. Womit ich nicht sagen will, dass es keine Gacha-Mechaniken hätte und dass die Gacha-Psychologie nicht auch funktioniert (wobei sie auch anders - und m.A.n. freundlicher funktioniert als beim typischen Gacha), sondern eher, dass es sich - wenigstens nach Version 1.0 - nicht wie ein Gacha anfühlt, sondern wie ein in jeglicher Hinsicht (sei es gameplaytechnisch, erzählerisch, politisch, philosophisch) extrem komplexes Action-Adventure, das in seiner Komplexität eben auch absolut abstoßend und überfordernd wirken kann. Es ist aber verdammt komplex und wird entsprechenden Erstkontaktbeobachtungen
Die Genshin-Story an sich ist inzwischen eben viele hundert Stunden lang. Ich habe keine Ahnung, wer Reed Miller ist, weil das im Gesamtkontext der Geschichte keine Rolle spielt (und bei mir schon so seine 4+ Jahre her ist). In einem Spiel, das sich eben so ausufernd erzählt, sind inzwischen Zugehörige sämtlicher Parteien als zwischenzeitliche Bösewichte aufgetreten. In der Gesamtheit ist Genshin aber ein Spiel, das keinen kulturellen Isolationismus, sondern, full-on, Austausch propagiert und nicht mal grundlegende Systeme oder Weltbilder (explizit) über andere stellt. Je nachdem, mit welchen Akteuren man im Spiel spricht und wo man in der Welt ist, wird die jeweilige Ansicht immer ernst genommen, unter Umständen problematisiert (auch in Liyue), aber das ganze aufgelöst. Bei all dem kondensiert natürlich etwas und das kann auch (spielextern) problematisiert werden, was dann aber weit entfernt wäre von der Analyse, dass Waifus über eine konkrete politische Ansicht hinwegtäuschen. Auch, wenn ich jederzeit übereinstimmen würde, das ein Gros der Genshin-Spieler:innenschaft das Spiel, trotz jahrelangen Dranbleibens, unterkomplex betrachtet und nicht hinter die Gacha-Waifu-Fassade blickt.