Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
Als Gacha-Hasser kann ich zu den restlichen Sachen wenig sagen. Außer, dass ich Genshin Impact zumindest so ~20 Stunden gespielt und mich auch über ein paar der späteren Entwicklungen belesen habe. Was mich an dem Game am meisten fasziniert hat, war der (un-)subtile Rassismus, der da mitschwingt - aber anscheinend von fast allen ignoriert wird? Alleine, dass sie die Eier haben, die einzelnen Länder so offensichtlich basierend auf realen Kulturen zu machen und da dann eine ganz klar chinesisch geprägte Kritik zu üben ist schon sehr lustig.

Mondstadt als liberales Land voller Säufer, bei der Anime Batman unterwegs ist, weil man dem Rechtsstaat unter der ganzen Freiheit kaum vertrauen kann - was dadurch gezeigt wird, dass Menschen regelmäßig auf offener Straße angegriffen werden
Oder Japan Inazuma als nationalistisch (imperialistisches) Land, bei dem man Kritik an der Hikikomori-Kultur, der Nationalkrankheit Depression und ähnliches übt
Und dazwischen natürlich China, was erstmal einfach nur wunderschön ist, wenn man da ankommt (offensichtlich xD), dessen größtes Problem die dummen Nachbarn sind (mit einer Organisation geleitet von einem Reed Miller, der das Land plündert ). Mit einem Wink richtung der problematischen Urbanisierung und vielleicht ne leichte Kritik am Überwachungsstaat (aber aufpassen, zu direkt und man läuft Gefahr ins Feriengulag zu kommen!).

Sagen wir mal, die politische Ausrichtung ist relativ wenig subtil, aber anscheinend noch so subtil, dass die meisten Leute es nicht mal bemerken oder gut darüber hinwegsehen können, wegen all der Waifus *g*

Wo nimmst du das denn eigentlich her? (Also ehrlich gemeinte Frage, weil ich die Punkte weitestgehend zum ersten Mal höre)

Ich bin als jemand, der viele tausende Stunden in Genshin gesteckt hat, schon mit einem gewissen Bias ausgestattet und liebe das Spiel wirklich sehr. Ich bin dabei, auch als kulturwissenschaftlich geprägter Mensch, keineswegs blind für die ideologischen Probleme, die Genshin hat - auch in Hinblick auf Rassismen und Kolonialismen (wobei vor allem in Hinblick auf Identität und insbesondere Repräsentation). Aber ich finde an Genshin gerade faszinierend, dass es eben keinen spezifischen kulturellen Gaze hat und in seiner Perspektive - über manche Konservatismen hinaus - durchaus divers ist, wenigstens nach meiner Lesart. Nicht nur anhand der Tatsache, dass Protagonist:in keine konkrete Verbindung zu einer der Nationen hat, sondern ein/e Reisende:r von außerhalb ist, sondern auch konkret erzählerisch. Fast bei allen der genannten Punkte habe ich die Augenbrauen hochgezogen, weil die Punkte selbst ziemlich oberflächlich erscheinen und teilweise auch mit einem Halbsatz gekontert werden könnten. Klingt fast mehr danach als wäre die Kritik aus westlicher Perspektive geübt an einem chinesischen Spiel und DAS wenig subtil (aber das auch nur eine pseudo-witty erste Reaktion von einer verletzten Fan-Seele ).

Falls du Lust hast, darauf einzugehen, gerne auch PM oder so - will den Thread hier nicht für eine womöglich andauernde Diskussion zweckentfremden, nachdem es ja eigentlich um Cipos Abschluss gehen soll.