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  1. #61
    13 Sentinels: Aegis Rim ist aber auch ein interessanter Mix.
    Für meinen Geschmack gab es zum Ende hin zu viele Wendungen, die ein wenig gewollt wirkten, aber nichts Tragisches.
    Abgesehen von der Optik kann das Spiel bloß anhand seiner Charaktere stehen oder fallen.

    Juro Kurabe war für mich nur der nervige Vorzeige-Einstiegscharakter.
    Seinen Monolog, wie hart die Pubertät doch kickt, weil er als fast Mann mit einem Mädel alleine im Haus ist, werde ich erst vergessen, wenn Demenz mich heimsucht.
    Und Iori Fuyusaka verliebt sich über Nacht, das disqualifiziert sie bereits für den weiteren Verlauf des Spiels.
    Aber mit wem ich echt nichts anfangen konnte, war Takatoshi Hijiyama.
    Der mit seinem ständigen Gerede über Yakisoba-Pan hat mich immer zum Seufzen gebracht.
    Kein Scherz, der ist mir in all den Jahren gerade deswegen noch in Erinnerung geblieben.
    Meine Lieblinge waren damals Nenji Ogata und Keitaro Miura.
    Der eine hat den Vergangenheitsbonus und der andere ist zwar der typische Dulli mit Herz, doch das passte einfach.
    13 Sentinels arbeitet halt viel mit Stereotypen, was nicht schlecht sein muss und am Ende glänzt das Spiel schon ordentlich.
    Ich für meinen Teil hatte mit diesem Wechsel aus SRPG und Visual Novel gute 36 Stunden Spaß.

    Hm, jetzt bekomme ich verstärkt Lust auf Unicorn Overlord oder Dragon's Crown.
    Now: Promise Mascot Agency & Clair Obscur Expedition 33 / Done: Hard Reset Redux
    Now: Six Feet Under Staffel 2 / Done: The Last of Us Staffel 1
    Now: Versus Band 2 / Done: Justice League Dark: Bd.1: Hexenstunde
    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  2. #62
    Echt spannender Bericht. Hatte das Spiel zumindest angefangen, aber mich hat dann die Lust verlassen. Die Kämpfe empfand ich irgendwie als recht eintönig und die Charakterstories haben mich nicht so ganz gefesselt, weil sie doch schon alle recht eindimensional waren. Auch fand ich die Struktur wirklich merkwürdig, dass man quasi entweder erstmal sau viel VN machen konnte, dann aber bestimmte Stellen gelocked waren und man dann sau viel Gameplay hatte, was mich dann geschlaucht hat. Irgendwie bin ich bisher mit keinem Game von VannilaWare so richtig warm geworden.
    Ob ichs trotzdem mit dem hier noch mal oder Unicorn Overlords versuche und ihnen ne weitere Chance gebe?
    Geändert von Sylverthas (27.10.2024 um 08:27 Uhr)

  3. #63
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Hm, jetzt bekomme ich verstärkt Lust auf Unicorn Overlord oder Dragon's Crown.
    Lass Dragon's Crown bei Gelegenehit zusammen anfangen, das ist mir in ungespieltem Zustand bis heute ein Dorn im Auge.

  4. #64
    Zitat Zitat
    Abgesehen von der Optik kann das Spiel bloß anhand seiner Charaktere stehen oder fallen.
    Absolut! Ich bin auch überhaupt nicht überrascht, wie unterschiedlich es angekommen ist, zumal der "Erzählstil", die Sprache u.ä. da auch noch mal ne Menge ausmachen dürfen. Und ob man das Yakisoba Pan nach 15x immer noch lustig findet.
    Die weirde (mutige? nervige?) Spielstruktur, die Sylverthas beschreibt, sowieso. Die hatte mich dann auch ziemlich schnell (praktisch nach dem Prolog), und ich war ebenso erleichtert wie leicht beeindruckt, dass am Ende alles gut zusammengekommen ist. Und in diesem Rahmen mag ich es tatsächlich auch, wenn ich 10 Mech-Kämpfe auf die lange Bank schieben kann, bis ich mal Bock drauf habe. ^^
    So oder so definitiv ein Spiel, bei dem ich eine Mod für den halbierten Kampf-Content genommen hätte! ^__~








    Final Fantasy II (Pixel Remaster)

    Sozusagen eine Fortsetzung dieses Posts.

    Und hey, war ziemlich spannend! Vor allem ist es ein SEHR viel deutlicherer Schritt in Richtung modernes FF, als ich erwartet hätte!

    Zuerst schnell ein paar Worte zum Gameplay ...
    Afaik hat Teil II nicht den besten Ruf, was das angeht, und ich verstehe wieso. Die "Lern was du tust!"-Idee ist ja immer nett (und speziell für West-RPGler ja auch nix Neues), aber obwohl hier definitiv ein paar Überlegungen reingeflossen sind, ist sie viel zu unausgegoren, um ein wirklich funktionales System zu ergeben. Geschweige denn eins, das irgendwie besser wäre. Ein Teil von mir würde zwar gern einen Blick in die Parallelwelt werfen, in der man, anstatt zurückzugehen, DIESES System weiterentwickelt hat ... aber solang das nicht möglich ist, will ich gar nicht so viele Worte darüber verlieren. ^^ Das überlasse ich den Leuten, denen sowas wichtiger ist.

    Viel spannender ist der Inhalt ...
    Final Fantasy hat urplötzlich einen Charakter! Dieser entsteht in einem subtilen Zusammenspiel, das Teil I höchstens im Nachhinein und auch nur mit großem Wohlwollen für sich verbuchen kann: eine "epische" Story entlang einer "klassischen Geschichte", mit "lebendigen" Charakteren, "Drama" und gewissen "Eigenheiten" in einem "immersiven" Setting, das sich vom allerüblichsten Fantasy-Standard "abhebt" ... was ich natürlich alles bewusst in Anführungszeichen setze. Denn machen wir uns nichts vor, FFII gewinnt heute auch inhaltlich keinen Blumenstrauß mehr. Wenn man allerdings direkt von Teil I kommt, ist der Unterschied MASSIV spürbar! Besonders auffällig finde ich, dass es ganz wenig Charakterzeichnung gibt, die Figuren aber trotzdem einen gewissen Erinnerungswert haben, sei es durch die Charakterbilder, einzelne ulkige Dialogzeilen oder einfach den Fakt, dass sie einen Teil der Handlung tragen. Sogar Firions Cover-Bild ist arschcool. Klingt alles trivial, aber wie gesagt, Teil I hat das nicht nur gefehlt, es ist AUCH die absolute Grundlage für das, was sich heute wie Final Fantasy "anfühlt"! Zumindest für mich. ^^
    Besonders hervorheben möchte ich dabei noch den Handlungsverlauf. Denn ein solcher Kampf gegen das Imperium ist natürlich nichts Besonderes, aber der hier folgt halt grundlegenden Regeln des Storytellings mit einer gewissen Effektivität, und die Konsequenzen davon merkt man SOFORT! Allein dadurch, dass es permanent einen roten Faden gibt, der zum Imperator zurückführt, dass jeder Handlungsmoment Push oder Pull darstellt, dass es gleich mehrere Änderungen des Status Quo gibt, fühlt sich FFII nicht mehr vorrangig wie ein klassisches Annodazumal-Videospiel-Abklappern von Levels, sondern vorranging wie eine echte tatsächliche Geschichte an. Und das ist ein Quantensprung!



    Interessanterweise haben Grafik und Musik der Pixel Remasters hier das erste Mal so RICHTIGE Höhepunkte losgelassen (der Hurricane! ), andererseits hatte ich hier aber auch das erste Mal so ein paar dissonante Momente, in denen sich das eine oder andere falsch angefühlt hat. Könnte aber auch daran liegen, dass ich inzwischen fast 40h mit dieser Technik gespielt habe! ^_~

    Abschließend war es wirklich interessant und ich bereue die 20+h nicht! Natürlich verblassen all die interessanten Ideen, Änderungen und Nettigkeiten immer noch vor dem Umstand, dass sich FFII wie eine bloße "Frustrationsübung" anfühlt – genau wie in Teil I besteht mein Hauptziel darin, irgendwie die Frustration zu minimieren, die durch die stumpfe, repetitive Zermürbung über Stunden hinweg kommt, und das ist für mich persönlich einfach kein ernst zu nehmender Spielreiz mehr; so gern ich auch grinde. (Das Ausschalten der Zufallskämpfe bleibt daher der MVP dieser Pixel Remasters!) Das war mir aber auch vorher bewusst. Und ich bin tatsächlich schon SEHR gespannt, wann das anfängt zu kippen, denn bei Teil IV gehen meine Erinnerungen schon in eine etwas andere Richtung. Mal schauen!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  5. #65


    Kid A Mnesia Exhibition

    Ich weiß nichts über Radiohead. GAR nichts!
    Wenn man mich zwingen würde, ein paar Lieder zu nennen, wäre der Großteil wahrscheinlich von komplett anderen Bands, die mein Kopf ob seiner Unwissenheit in eine vage ähnliche Schublade wirft. U2? A-ha? Oasis? (Fühlt sich schon jemand angegriffen?)
    Kein Schimmer!

    Insofern war das hier eine eher schlechte Idee.
    Was ist gerade passiert? Waren es wirklich schon anderthalb Stunden?!
    Es hat wohl irgendwas mit Radiohead zu tun, habe ich beim "Spielen" gemerkt. Tatsächlich ist es am ehesten ein Walking Simulator. "Exhibition" ist sicherlich nicht ganz falsch, denn es stehen Dinge rum, es passieren Dinge, und wenn man irgendwas über Radiohead weiß, weiß man diese Dinge vielleicht auch zu schätzen.
    Es ist außerdem ziemlich creepy!
    Ich wusste nicht, dass Radiohead creepy sind??

    Dis Soundkulisse und die optisch wilden Umgebungen sind, auch ohne Radiohead, ernsthaft beeindruckend!
    Für 15 Minuten surreale Erkundung hätte ich altes Indie-Schwein das auch ziemlich geil gefunden.
    Irgendwann driftet das Ganze außerdem in eine Art Drogentraum/Konzert/Bildschirmschoner ab? Das war megagut, der beste Teil! Aber auch irgendwie überhaupt nicht mehr interaktiv.

    Ich denke mir beim Spielen wirklich nur sehr selten, dass ich mal darüber nachdenken sollte, Drogen zu nehmen.
    Keine Empfehlung. Es sei denn, man mag Radiohead? Und/oder Drogen?? Dann könnte es ziemlich eingängig sein!





    [Art Shit]
    Kid A Mnesia Exhibition und Monuments to Guilt

    ACHIEVEMENT UNLOCKED!



    Damit beende ich auch meinen kleinen Ausflug zu den "Artsy Exhibition Games"! Nach Monuments of Guilt war das hier noch mal was ganz Anderes, und ich weiß die Erfahrungen durchaus zu schätzen. Aber jetzt freu ich mich auch wieder aufs Grinden ...


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  6. #66
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich wusste nicht, dass Radiohead creepy sind??

  7. #67
    Point taken ... xD








    Citizen Sleeper

    Das kann ich kurz machen: Citizen Sleeper hat zwei ernsthafte Schwächen und ist trotzdem absolut spielenswert! Um was es geht, erkläre ich nebenbei.

    Zuallererst ist das Gameplay-Konzept schmerzhaft unausgegoren. Die ersten Stunden fand ich ziemlich cool, mit etwas Survival und Ressourcen-Management als Rahmen für ein narratives Cyberpunk-Spiel auf einer Weltraumstation. Nice! Nach ein paar Stunden werden diese Mechanismen aber vollständig trivial, frei von jeglicher Gefahr, und nach ein paar weiteren ernsthaft nervig. Am Ende hätte ich Citizen Sleeper als Visual Novel bevorzugt. Noch besser wäre allerdings genau dieses System gewesen, nur eben durchdachter, stringenter. Potenzial hat es nämlich! Mal sehen, Teil 2 ist ja schon angekündigt.

    Und dann ist da das letzte Drittel des Spiels, das scheinbar auch erst später episodisch dazugepatcht wurde. In den ersten ~8 Stunden erkunden wir die Station, erfahren mehr über das Setting, über uns selbst und allem voran über die Bewohner der Station. Wir treffen ein paar Entscheidungen. Und all das ist MEGA! Danach kommt eine kataklystische Bedrohung, eine deutlich "epischere" Story auf noch mal ~5 Stunden ... und yoah, war okay? Ich mochte das Ende, aber generell ist Cyberpunk halt wirklich besser, wenn es Punk bleibt: simpel und emotional, menschlich eben.

    Trotz allem, und das soll hier der Hauptpunkt sein, ist Citizen Sleeper ein wirklich hervorragendes Cyberpunk-Spiel! Die ganzen kleinen Geschichten sind überraschend und abwechslungsreich, berühren alle möglichen Ideen, die man erst gar nicht mit so einem Setting verbinden würde. Dieses Setting wird wirklich lebendig, vor allem dafür, dass es nur mit simpler, stilisierter Grafik und (überaus charakteristischen!) Illustrationen arbeitet. Selbst der namensgebende Sleeper als Hauptfigur ist spannend, ein netter Nexus der Ereignisse, der noch einmal dazu beiträgt, dass die Dinge wirklich zusammenkommen. So richtig effektiv wird das Ganze aber erst durch den geübten Schreibstil, der mal knapp und effizient, mal blumig und gedankenverloren ausfallen kann. Sehr eingängig!

    Insgesamt ist das Spiel auf jeden Fall lohnenswert, sofern einen lange Texte nicht abschrecken, und regelrecht Pflicht, wenn man ein Faible für das Cyberpunk-Genre mitbringt.








    [Punks Who Cyber]
    Citizen Sleeper ODER AI: The Somnium Files - nirvanA Initiative

    ACHIEVEMENT UNLOCKED!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  8. #68
    So, wie üblich zähle ich die letzten Ferientage noch mit ins Jahr, um ein bisschen Rückstand aufzuarbeiten, bevor dann der Jahresabschluss kommt.






    Panzer Dragoon Saga

    Laut Sega Saturn habe ich 18 Stunden gespielt.
    ... Praktisch waren es deutlich weniger, weil die Beschleunigungstaste in diesem Spiel der allerbeste Freund ist.
    ... Angefühlt wiederum hat es sich eher wie 30 Stunden.
    ... aber nicht wie in einem schnittigen Spiel, sondern wie in einem, das sich deutlich länger anfühlt ...
    Also ja, Panzer Dragoon Saga ist gefühlt ein 45-Stunden-Rollenspiel, für das man tatsächlich nur ~15 benötigt! Wenn das nicht mal was ist?

    Scherz beiseite, die klassische Reihe war aller Nostalgie zum Trotz ein überraschend anstrengendes Projekt, und Saga definitiv der "Höhepunkt" ... aber auch der Höhepunkt!


    Wo es einschlägt

    Dieses Spiel ist AMBITIONIERT. Laufen (Oder eher wetzen? Walken?), Fliegen, ein Luftkampfsystem, Tag & Nacht, politische Karten, eine ansatzweise komplexe Story mit Meta-Elementen, allgegenwärtiges Voice Acting mit Qualität (!), tolle Musik, ein Haufen aufwändiger FMVs mit richtiger "Kameraarbeit" ... und all das auf dem Sega Saturn! Egal, was man vom Ergebnis hält, schon die pure Arroganz verlangt mir einiges an Respekt ab.



    Besonders profitiert von diesen Ambitionen die Story, denn die hat nicht nur eine schöne Mischung aus stabilen Tropen und spannenden Sci-Fantasy-Konzepten, sondern auch eine größtenteils überraschend funktionale Inszenierung, zumindest wenn man mit Early-3D-Zwischensequenzen klarkommt.
    Eine große Synergie besteht natürlich mit dem Setting, das seine eigene Faszination, irgendwo zwischen Moebius und Dune, irgendwo zwischen japanisch, arabisch, afrikanisch und purer Fantasy, reibungslos in das neue Genre überträgt. Und tatsächlich hatte ich da erst ein bisschen Angst! Ein RPG ist halt griffiger als ein Rail-Shooter, mit mehr Substanz, die es zwangsweise zu füllen gilt. Tatsächlich weiß dieses Spiel aber ganz genau, wann es Dinge detailliert erklären und wann es sie lieber im Dunkeln, im Faszinierenden lassen sollte. Und das ist vielleicht die größte Errungenschaft hier: Der Sense of Wonder, der die Vorgänger spielenswert macht, kommt mit dem RPG-Genre zusammen, dass sich nun mal perfekt für sowas eignet!
    Speziell hervorheben will ich da noch das Gefühl für Größe, für Alter, für die unterschiedlichen Vibes, die lebendig werden, wenn Karawanen, gigantische Techno-Türme und machtgierige Wüsten-Warlords zusammenkommen. Die Dungeons mögen irgendwo schrecklich sein, die "offenen" Gegenden in dieser Grafik ein bisschen lächerlich mit ihren ständig aufploppenden Gebäuden ... aber man muss einfach zugeben, dass all das zu 100% in dieses Setting passt und es wahnsinnig bereichert.




    Wo es zumindest etwas versucht

    Sonst, als RollenSPIEL ... na ja. Panzer Dragoon Saga ist zumindest ein ehrbares Experiment!
    Das Kampfsystem ist definitiv nicht einfach so dahingeschissen und hat wirklich coole Momente. Es wirkt zweifellos überladen, dadurch aber auch überraschend tief, und im Zusammenspiel mit diesen Dingen passt auch der Schwierigkeitsgrad ganz gut. (Nur wie so oft: In Teilen zu schwer, in Teilen zu leicht zu exploiten!) Aber vor allem: Es PASST auch wieder zum Konzept des Spiels, zur Rolle des Protagonisten und der Technologie in dieser Welt! Und wie viele RPGs können das von sich behaupten? Als kleiner Drache um riesige Luftschiffe zu zischen und dann massive Energiebomben regnen zu lassen ... Nice!
    Ich würde aber nicht so weit gehen, dass es mir wirklich Spaß macht. Es hätte wohl nicht viel gefehlt, und die Beschleunigungstaste macht es direkt 75% tolerierbarer, aber letztlich ist es zu viel Trial and Error, zu viel Wiederholung, zu viel "What?" ... Man merkt genau wie bei den Vorgängern recht deutlich, dass dieses Spiel aus der Arcade-Zeit kommt, wo das Respektieren von Zeit keine große Priorität hatte. Es gibt sogar ein abartig strenges Rating-System dafür, JEDEN Scheiß so richtig gut erledigt zu haben!
    Weirdly interessant ist auch die Erkundung. Ich habe mich auch nach 15 (45? ) Stunden nicht komplett an die sich ständig verändernde Steuerung gewöhnt, das Laufen ist awkward as fuck ... Aber es gibt halt auch was zu entdecken? Tag und Nacht machen einen Unterschied? Es gibt eine Menge an subtil versteckten "Side Quests" und Collectibles mit fetten "Preisen", von denen ich viele nur durch einen Guide überhaupt bemerkt habe? Schon nett. Vor allem, weil Panzer Dragoon Saga für ein Rollenspiel wirklich klein ist! Es gibt genau EINE Stadt und eine Hand voll Locations, die nicht offen heraus verwinkelte Dungeons sind, aber man hat halt einiges draus gemacht.




    Wo es auf die Nerven geht

    Ja, ich werde es positiv in Erinnerung behalten ... aber was habe ich das Spiel beim Spielen gehasst! Ohne Nostalgie wäre es ein klarer Abbruch-Kandidat gewesen.
    Zum Einen: Es IST nun mal der Sega Saturn, und so sehr meine Anti-Seele das Ding mag, es war offensichtlich nicht im Stande, dieses Spiel so umzusetzen, wie es angemessen gewesen wäre! Das beginnt bei der konstanten Dorkiness der Grafik, die eben doch nur für den Saturn beeindruckend ist und selbst die beeindruckendsten Konzepte, Umgebungen und Ideen deutlich herunterzieht. Das Gamepad ist ebenso überfordert mit der komplexen Steuerung des Drachens. Und bei all den Ambitionen ist fast schon selbstverständlich, dass vieles auf der Strecke bleibt. Letztlich hat Panzer Dragoon Saga wirklich eine Menge von diesen kleinen Entscheidungen, diesen nervigen Limitierungen, die sich bei älteren Spielen so gerne SO unschön aufaddieren. Die Speicherpunkte sind ein bisschen zu selten für ein so unberechenbares Kampfsystem, die Kämpfe aus acht verschiedenen Gründen zu schnell zu nervig, das Charaktersystem wahlweise zu kryptisch oder zu exploitable, die Orte zu leblos, die Animationen zu langsam, das Gameplay zu repetitiv, die Erkundung mit zu viel Hin und Her verbunden, während dem man sich zu lang mit dem weird wetzenden Charakter auseinandersetzen muss ...
    *sigh*

    Außerdem, was geht mit der Frisur???




    Fazit

    Ich bereue nix - tolle, eigene Erfahrung und ein großartiges historisches Artefakt, das immer noch irgendwie wirkt! - aber meine Güte, ich bin auch verdammt froh, durch zu sein. ^_~
    Wer mehr Eindrücke möchte, hier ist ein schöner (datenintensiver) gif-Thread auf resetera.





    [Dragging Dragoons]
    Panzer Dragon I, II und Saga

    ACHIEVED!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  9. #69
    Letzte Ferienwoche, da kommen jetzt noch schnell zwei Texte direkt hintereinander.








    Harmony: The Fall of Reverie

    Was für ein tragischer Fall, ey.
    DON'T NOD kennt man ja allem voran durch Life is Strange (~170.000 Reviews auf Steam, obwohl es das Spiel für ALLE Plattformen gibt!), aber in den letzten Jahren sind sie offensichtlich massiv am Strugglen. Sowohl Banishers als auch Jusant sind hinter den finanziellen Erwartungen zurückgeblieben ... Und dann ist da noch Harmony: The Fall of Reverie. Von diesem Spiel hat gefühlt kein Schwein überhaupt jemals irgendwas gehört, und gespielt hat es erst recht niemand. Nur um das in Zahlen zu verdeutlichen: Momentan hat dieses Spiel auf Steam 175 Reviews. Das ist selbst für ein Indie-Spiel wenig, sofern es IRGENDwelche kommerziellen Ansprüche hat. Zum Vergleich: Das ist ein Tausendstel (!) von Life is Strange, und es ist nicht mal das Zehnfache von dem, was mein eigenes RPG-Maker-Standardressourcen-Mini-Spiel erreicht hat, komplett ohne echte Publicity ... Und auf Youtube findet man nicht mal Videos von allen Endings. Wow.
    Ich hoffe, dass sie sich nächstes Jahr mit Lost Records: Bloom & Rage, ihrem (let's be honest) "Life is Strange mit abgefeilter Seriennummer", wieder fangen können, aber ehrlich gesagt bin ich wahnsinnig traurig, dass solche Schritte offensichtlich nötig sind ... Ich hätte selbst als großer LiS-Fan lieber weiterhin spannende Indie-Konzepte mit Geld dahinter gehabt.

    Nun aber zu Harmony: The Fall of Reverie!
    Das ist ... nett! Eine wirklich coole Visual Novel mit ein paar netten Gameplay-Ideen.
    • Die Story dreht sich um Polly, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter in Kontakt mit einer Anderswelt kommt, in der die gottähnlichen "Aspirations" die Geschicke der Menschheit leiten. In der Realität gilt es unterdessen, eine mediterrane Community zu unterstützen, im Kampf gegen einen Megakonzern – wo Polly mit ihren neu entdeckten Kräften einiges reißen kann. Und oben drauf gibt es natürlich eine Menge Zwischenmenschlichkeiten!
    • Wenn man einen Vergleich möchte: Man stelle sich vor, die Endless aus Neil Gaimans Sandman treffen auf das Setting von The Longest Journey. Keine Chance, dass die Schreibenden NICHT von diesen beiden Geschichten wussten. Aber hey, es gibt definitiv schlechtere Inspirationen, und tatsächlich deutlich unbeholfenere Versuche, sich inspirieren zu lassen! ^^
    • Die Optik ist hübsch, mit starken Charakterdesigns, coolen Animationen und lebendigen Farben. Die kurzen Animationsfilmchen sind ERNSTHAFT beeindruckend!
    • Auch die (transparente) Entscheidungsmatrix des Spiels hat was, und tatsächlich kann man – narrativ durchaus eingebunden! – ein bisschen taktieren, wo man hinkommt. Das funktioniert nicht immer wie gedacht (mehr dazu unten), aber es passt durchaus zum Konzept.
    • Die Musik und vor allem das Voice Acting sind exzellent.
    • Die Story wirkt. Sie ist im Kern simpel, bewusst eingegrenzt auf eine Region, einen großen Konflikt, ein paar eingängige Charaktere und ihre Gefühlswelt ... und all das wirkt einfach! (Aber siehe unten.) Viele Figuren sind mir durchaus ans Herz gewachsen, und selbst die comichafteren Aspirations waren ernsthaft unterhaltsam. Die Endings sind deutlich unterschiedlich und selten simpel oder einseitig.
    • Aber vor allem: Das Writing ist im Großen und Ganzen wirklich, WIRKLICH gut! Es hat Nuancen, Subtilität, Poesie und im Besonderen ein großartiges Gefühl für Emotion, für die Innenwelten dieser Menschen ... aber. siehe. UNTEN




    Denn ja, es gibt auch ein paar Sternchen an alledem.

    1. Beginnen wir mit subjektiven Dingen, die gar keine Probleme sein müssen: Dieses Spiel ist, wie üblich bei DON'T NOD, aggressiv progressiv und fühlt sich irgendwo ... didaktisch an? Auf keinen Fall subtil in seiner Weltsicht, beizeiten vielleicht ein wenig aufdringlich. Wer revolutionäre Gedanken für naiv hält, wird ein paar Mal die Augenbrauen in die Höhe ziehen – wobei ich persönlich sagen würde, dass es hier durchaus Nuance und beizeiten überraschend komplexe Betrachtungen gibt! Wer dagegen Wörter wie "woke" in voller Ernsthaftigkeit benutzt, sollte lieber gleich die Finger davon lassen. Und wer generell nichts mit Visual Novels anfangen kann, wird hier auch nicht vom Gegenteil bekehrt.

    2. Der eine Punkt, den ich wirklich objektiv schlecht finde: Dieses Spiel hat ein großes Problem mit Klarheit. UFF! Ich habe SO OFT in einem (gut geschriebenen!) Dialog gedacht "Ach, so ist das!", oder "Oha, so funktioniert das?", oder besonders schlimm: "Wait what?!", obwohl es definitiv nicht so geplant war. Es kommt zwar am Ende immer alles gut zusammen, aber das Script hätte definitiv ein paar weitere Durchgänge gebraucht, um die Dinge zu verbinden und einfach mehr Klarheit zu schaffen. Es wirkt auch so, als hätte man Dinge gestrichen, ohne dahinter fein säuberlich aufzuräumen. Und besonders ärgerlich ist all das, weil das "Gameplay" praktisch davon abhängt, die Dinge möglichst gut zu verstehen – und tatsächlich ist dieses Gameplay selbst auch noch mal unklar, kryptisch in seinen Symbolen und Zusammenhängen, mit zu vielen Situationen, in denen ich eine falsche Entscheidung getroffen habe, weil ich irgendwas nicht gecheckt habe.

    3. Und nun der eigentliche Elefant im Raum: Harmony ist ... nett. Wirklich nett! Wir hatten unseren Spaß, besonders zu zweit am Knobeln vor den Entscheidungen, und es gab viele niedliche "Awww"-Momente und Theorien und Spannung ... Aber es ist dann doch ein paar Schritte davon entfernt, mich emotional wirklich mitzureißen oder auf irgendeiner Best-of-Liste zu landen. Außerdem hat es einen langsamen Start; es dauert praktisch ein paar Stunden (von insgesamt ~10!), bis man so richtig drin ist. Der Name ist außerdem SELTSAM nichtssagend? Und vernünftige Publicity habe ich auch nicht mitgekriegt. Es heißt ja oft, Mittelmäßigkeit sei schlimmer als ein richtiger Griff ins Klo ... und Harmony ist nicht mal wirklich mittelmäßig, es ist gut, wirklich nett eben! Aber halt auch nur das. Und das Spiel selbst sowie DON'T NOD als Publisher haben irgendwie zu wenig getan, um es aus der Masse an ebenso guten Spielen herausstechen zu lassen.




    Also ja, das Scheitern dieses Spiels ist tragisch ... aber auch irgendwo verständlich, leider.
    Trotzdem ist Harmony: The Fall of Reverie definitiv einen Playthrough wert, vor allem wenn man Visual Novels mag und da nicht NUR die Crème de la Crème spielt. Es ist qualitativ hochwertig, konzeptuell wirkungsvoll und im Großen und Ganzen überaus sympathisch. Es wird nur – höchstwahrscheinlich – bei niemandem die Welt auf den Kopf stellen. Aber hey, wer weiß?





    [Life is ... weird.]
    Harmony: The Fall of Reverie ODER Night in the Woods

    ACHIEVED!


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  10. #70
    Slay the Princess (The Pristine Cut)

    Machen wir es kurz: Slay the Princess ist am ehesten eine kleine Visual Novel mit minimalistischer Fantasy-Prämisse und Horror-Anklängen ... die natürlich komplett eskaliert, auf allen möglichen Ebenen! Außerdem ist es eins dieser Spiele, das man am besten möglichst ungespoilert spielt.

    Was könnte trotz allem noch wichtig sein ...
    Inhalt des Spiels? Siehe Name des Spiels.
    Der Reiz des Spiels? Siehe den seichten, kontroversen Nervenkitzel im Namen des Spiels.
    Die Länge? 3 Stunden. Oder 15, je nachdem wie viel Bock man drauf hat!
    Ist es wirklich harter Horror? Es hat heftige Szenen, aber mich als Horrorverächter hat das nicht gestört.
    Sieht es gut aus? Ja! Bilder können das aber nur ziemlich schlecht einfangen, denn obwohl ich dem Zeichenstil generell nicht sooo viel abgewinnen kann, hat er mich in Bewegung – und in der puren Dekadenz, die in seinen ABERHUNDERTEN Bildern liegt! – völlig mitgerissen.
    Klingt es gut? Ist es gut geschrieben? Ich finde schon! Ich habe aber auch schon mitgekriegt, dass die beiden Stimmen kontrovers sein können, ebenso wie das Writing. Die Stanley Parable wäre vielleicht der naheliegendste Vergleich, in mancherlei Hinsicht. Die Musik kann ebenfalls was!

    Ein Trailer sagt hier mehr als viele Worte, aber wie gesagt ... Wer schon Interesse hat, spielt es besser ungespoilert!



    Und letztlich: Der Gesamteindruck? Wahnsinn! Neben Hellblade so ziemlich mein Spiel des letzten Jahres. In einem Rutsch durchgespielt, ein komplett zufriedenstellendes Ende bekommen ... und dann direkt das Bedürfnis gehabt, weiterzuspielen. Was bei mir WIRKLICH nicht oft vorkommt! Ich mag das Spiel in seiner Simplizität, in seiner klaren Thematik, die sich langsam entblättert, aber vor allem darin, wie das Gameplay so wunderbar auf diese Thematik zugeschnitten ist. Ich mag die Tiefe, die es seinen Fragestellungen spendiert, und ich mag die Mischung aus Ernsthaftigkeit, Dunkelheit, Selbstironie und kompletter Albernheit, wann immer es nötig ist.
    Tolles Ding. Spielen!





    [Vom Prinzessinnentöten]
    Slay the Princess (The Pristine Cut)

    ACHIEVEMENT UNLOCKED!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  11. #71
    Okay, Jahresabschluss! =]





    2024 ernsthaft gespielt
    • [Januar] Observer: System Redux (PC)
    • [Januar] Xenoblade Chronicles 2 (Switch) abgebrochen ~30h
    • [Februar] Mini Metro (PC)
    • [Februar] Guild Wars 2 (PC) ~70h
    • [Februar] Voice of Cards: The Isle Dragon Roars (Switch) abgebrochen ~4h
    • [März] Dreamscaper (PC)
    • [März] Battle Chef Brigade (PC) abgebrochen ~2h
    • [März] Panzer Dragoon (Sega Saturn)
    • [März] Vagrant Story (PSX) abgebrochen ~10h
    • [März] Cultist Simulator (PC) abgebrochen ~15h
    • [März] Slime Rancher (PC) abgebrochen ~20h
    • [April] Panzer Dragoon II Zwei (Sega Saturn)
    • [April] Zoeti (PC) abgebrochen ~4h
    • [April] Final Fantasy I Origins (PSX) abgebrochen ~8h
    • [Mai] Shelter (PC) abgebrochen ~1h
    • [Mai] Balatro (PC) ~95h
    • [Mai] Tokyo Mirage Sessions #FE Encore (Switch)
    • [Juni] Moonring (PC) abgebrochen ~31h
    • [Juli] Eiyuden Chronicle: Rising (PC)
    • [Juli] Final Fantasy I: Pixel Remaster (Switch)
    • [Juli] HoloCure - Save the Fans! (PC) abgebrochen ~18h
    • [Juli] HoloParade (PC) abgebrochen ~4h
    • [Juli] Max Gentlemen: Sexy Business (PC)
    • [August] Hellblade: Senua's Sacrifice (PS5)
    • [September] Genshin Impact (PS5) ~100+h
    • [September] Zenless Zone Zero (PS5) ~250+h
    • [September] Monuments to Guilt (PC)
    • [September] Pacific Drive (PC) abgebrochen ~30h
    • [Oktober] Scanbot and the Last Mind (PC)
    • [Oktober] 13 Sentinels: Aegis Rim (PS5)
    • [Oktober] Wizardry Variants: Daphne (iOs) ~80h?
    • [Oktober] Final Fantasy II: Pixel Remaster (Switch)
    • [November] Kid A Mnesia Exhibition (PS5)
    • [November] Citizen Sleeper (PC)
    • [Dezember] Mahokenshi (PC) abgebrochen ~2h
    • [Dezember] Panzer Dragoon Saga (Sega Saturn)
    • [Dezember] Harmony: The Fall of Reverie (PC)
    • [Dezember] Slay the Princess (PC)
    2024 sonst noch so gespielt
    • Ikaruga
    • Book of Demons
    • Breath of Fire IV
    • Idol Showdown (schnell abgebrochen)
    • Power Rangers: Battle for the Grid (schnell abgebrochen)
    • Dragon Knight (schnell abgebrochen)





    Erstmal ... ist das ganz schön viel geworden! Hat sich während des Jahres gar nicht so angefühlt.
    Ich bin auch ganz zufrieden, obwohl zwei von den sowieso schon überschaubaren Achievements übriggeblieben sind. Ich glaube aber, ich habe dieses Jahr auch einfach so einiges gespielt, mit dem ich sonst nicht so viel Zeit verbringen würde. Und das ist cool!

    Beginnen wir mit ein paar Spielen, über die ich nix geschrieben habe ...
    • Slime Rancher war eine coole Idee, ganz gut gemacht, aber irgendwann hat mich das Interesse am Spiel komplett verlassen, so dass ich nicht mal richtig was schreiben wollte. Huh!
    • Mahokenshi als Deckbuilder mit Hexfeldkarte hatte ebenfalls was, hat aber am Polishing gekrankt und wird offenbar nicht weiterentwickelt. Schade, denn da haben nur ein paar essentielle Tweaks gefehlt, um es von "Nee" zu einer Empfehlung zu bringen.
    • Ikaruga hole ich einfach aller paar Monate wieder raus, um dann nach zwei, drei Leveln genug davon zu haben. Vielleicht am ehesten ein Comfort-Game für mich!
    • Book of Demons genauso, nur halt für Diablo-Likes. Die Simplizität ist hier der Reiz.
    • Power Rangers: Battle for the Grid soll laut Internet eine überraschend coole Story haben, aber das Gameplay war so frustrierend, dass ich es nach ein paar Kämpfen direkt abgeschaltet habe. Ich glaube, eben dieses Gameplay kann im Multiplayer sogar ein Reiz sein, aber für Frust im Storymodus eines Fighting Games habe ich GAR keine Toleranz.
    • Dragon Knight war wonky shit, hat sich wirklich unbeholfen gespielt und auch sonst nicht viel gemacht.





    Und nun ein paar Awards!


    Neu in der "Best of All Time" Liste ...!


    Hellblade

    Ja wow. Wirklich noch mal so viel besser als (sowieso schon) erwartet. Was für ein Gesamtbild!




    Slay the Princess - The Pristine Edition

    Ebenfalls ein wenig überraschend über meine (sowieso schon hohen) Erwartungen hinausgeschossen. Mega!




    Runner-ups ...

    13 Sentinels: Aegis Rim mochte ich WIRKLICH, aber nicht zuletzt durch das lediglich okaye Gameplay werde ich in ein paar Jahren wohl kaum noch daran denken.
    Tokyo Mirage Sessions #FE Encore war ein wirklich gutes Spiel mit Charakter, aber letztlich auch irgendwo goofy shit.



    Gachas sind inzwischen gut, huh?!


    Genshin Impact



    Ich könnte SO viel mehr Genshin spielen – aber das, was ich gespielt habe, hat mich bereits ERNSTHAFT beeindruckt! Die Story macht Spaß, und im Besonderen meine heißgeliebte Exploration, der Sense of Wonder funktioniert wahnsinnig gut, weit über dem üblichen MMO- und Open-World-Level. Praktisch ist es nur das massive Zeit-Investment, das mich abschreckt, über Liyue hinaus zu gehen ... Was aber trotzdem noch passieren könnte!


    Zenless Zone Zero

    ... und ZZZ zielt genau auf derart "Abgeschreckte" ab, mit Erfolg! Es hat immer noch etwas Exploration (eher so auf Yakuza- als auf Breath-of-the-Wild-Level! ), aber die Hauptdarsteller hier sind die sympathischen Charaktere, ihre wahnsinnige Inszenierung, die chillige Spielwelt und natürlich das Zen-mäßige (duh!) Gefühl, das sich irgendwann in den Kämpfen einstellt. Obwohl sowohl Haupt- als auch Neben-Stories niemandem die Socken ausziehen werden, bilden sie zusammen mit dem variablen Gameplay und tausend kleinen, effektiven Gacha-Mechanismen einen großartigen Spielplatz für das tägliche Chillen nach der Arbeit. Man kann gedankenlos 10 Minuten Dailies grinden, aber man kann sich auch mal 2 Stunden lang an herausforderndem Endgame-Content versuchen oder einen Tag lang Quests durchgehen und dabei emotionale Mini-Beats mitnehmen.
    Tatsächlich kann man auch mit dem Finger auf die krassen Animationen, die Persona-Vibes, die vielen dicken Katzen oder tausend andere Details zeigen ... Aber das wirklich KRASSE an ZZZ ist, wie gut alles zusammenkommt, wie das Spiel den Spagat schafft, "sympathisch immersiv" zu sein, mit totaler Freiheit, ohne mich aber durch irgendwelche FOMO-Effekte nervös zu machen. Es ist ein eskapistischer Alltagssimulator und eine high octane Anime-Story in einem. Außerdem ist die Waifu-Rate regelrecht ... unvernünftig.
    Und ja, ich denke, all das ist SEHR subjektiv. Aber Leute, ich habe fast 400h Zenless Zone Zero gespielt und bereue keine einzige davon!




    Runner-up ist ...

    Wizardry Variants: Daphne, an dem ich wirklich viel Spaß hatte, weil es WIRKLICH richtiges Wizardry-Feeling hat! Ich bin zwar irgendwo abgefallen, und die Monetarisierung ist selbst für Gacha-Verhältnisse IRRE, aber ich habe ein große Sympathie für das Spiel. Bleibt auf dem Handy und wird vielleicht irgendwann im Urlaub oder so weitergespielt !



    "Ach, wie nett!"


    Moonring

    Wer West-RPGs und ihre Geschichte mag – und ihre Gegenwart! –, kann mit diesem kostenlosen Spiel nichts falsch machen. ^__^


    Final Fantasy I + II

    2024 war das Jahr, in dem mir aus vielen verschiedenen Gründen klargeworden ist, dass ich doch, noch immer, ein massiver Final-Fantasy-Fan bin! Und das trifft auch auf DEN Großteil der Spiele zu, an denen ich endlos herummeckern kann! Tolle Erfahrung! ^___^


    Panzer Dragoon I + II + Saga

    Ein ganz dicker Stein ist mir hier vom Herzen gefallen. Viel Nostalgie, viel Faszination. War es am Ende geil? Nee. Aber ich gucke jetzt schon nostalgisch auf diese Spiele zurück, genau wie ich schon nostalgisch auf sie zurückgeguckt habe, als ich sie noch nicht durchgespielt hatte. Hach! ^____^



    Balatro in der Kategorie Balatro


    Balatro!





    Und am Ende natürlich ... Danke an alle, die meine Texte lesen und beizeiten mit mir über diese Spiele reden!
    Es ist einfach ein großer Teil des Hobbies, den ich nicht missen möchte.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  12. #72
    Hellblade und Genshin so präsent in einer Jahresabschlussliste. Da bin ich ja wahrlich entzückt. Wer hätte das denn am Anfang des Jahres gedacht? Dieses Jahr freue ich mich dann auf Nirvana Initiative auf dem Hauptgerichtteller.

    Slay the Princess ist bei mir jetzt auch auf jeden Fall auf der Liste. Auf der Wishlist habe ich das eh schon eine Weile, hab das bisher aber nicht so hoch gesehen. Nach deiner Erwähnung sind die Erwartungen jetzt schon gigantisch. Vielleicht warte ich noch ein bisschen, damit ich etwas befreiter dran gehen kann.

    (Und noch mal ein kleiner Genshin-Push: Liyue gehört ja noch zu 1.0 und ab da wurde das Writing erst immer besser. Inazuma kann auch anstrengend sein, aber spätestens Sumeru hat dann mehr QOL-Erkundung und ist loretechnisch tief und wundervoll. Just saying)

  13. #73
    Wow, dieses Jahr war echt das Jahr der langen Spielelisten. Gz auf jeden Fall dazu!

    Mit Slay the Princess konnte ich echt gar nix anfangen. Der witty Erzähler ging mir schnell aufn Sack und hat sich zu sehr wie nachäffen von Stanley Parable angefühlt. Über die "düstere" Stimme der Prinzessin musste ich lachen, so schlecht war die. Beides keine guten Zeichen für ein Spiel, was "Psychological Horror" sein will *g*
    Aber es ist eines der Spiele, die in der Masse total beliebt sind, also einfach gute Chancen, dass das gefallen könnte.

    Dein Einblick in die Panzer Dragoon Reihe, von der ich gar keine Ahnung habe, hat mir gut gefallen. Auch wenn bei Dir immer so eine Abschätzigkeit gegenüber altem Gamedesign mitschwingt, die recht dicht dran ist mich jedes Mal zu triggern, hast Du den Spielen gefühlt doch ne faire Chance gegeben. Vor allem *hast* Du ihnen noch mal ne Chance gegebe, das ist ja mehr, als die meisten heute machen würden.

    Als Gacha-Hasser kann ich zu den restlichen Sachen wenig sagen. Außer, dass ich Genshin Impact zumindest so ~20 Stunden gespielt und mich auch über ein paar der späteren Entwicklungen belesen habe. Was mich an dem Game am meisten fasziniert hat, war der (un-)subtile Rassismus, der da mitschwingt - aber anscheinend von fast allen ignoriert wird? Alleine, dass sie die Eier haben, die einzelnen Länder so offensichtlich basierend auf realen Kulturen zu machen und da dann eine ganz klar chinesisch geprägte Kritik zu üben ist schon sehr lustig.

    Mondstadt als liberales Land voller Säufer, bei der Anime Batman unterwegs ist, weil man dem Rechtsstaat unter der ganzen Freiheit kaum vertrauen kann - was dadurch gezeigt wird, dass Menschen regelmäßig auf offener Straße angegriffen werden
    Oder Japan Inazuma als nationalistisch (imperialistisches) Land, bei dem man Kritik an der Hikikomori-Kultur, der Nationalkrankheit Depression und ähnliches übt
    Und dazwischen natürlich China, was erstmal einfach nur wunderschön ist, wenn man da ankommt (offensichtlich xD), dessen größtes Problem die dummen Nachbarn sind (mit einer Organisation geleitet von einem Reed Miller, der das Land plündert ). Mit einem Wink richtung der problematischen Urbanisierung und vielleicht ne leichte Kritik am Überwachungsstaat (aber aufpassen, zu direkt und man läuft Gefahr ins Feriengulag zu kommen!).

    Sagen wir mal, die politische Ausrichtung ist relativ wenig subtil, aber anscheinend noch so subtil, dass die meisten Leute es nicht mal bemerken oder gut darüber hinwegsehen können, wegen all der Waifus *g*
    Geändert von Sylverthas (11.01.2025 um 11:31 Uhr)

  14. #74
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Mit Slay the Princess konnte ich echt gar nix anfangen. Der witty Erzähler ging mir schnell aufn Sack und hat sich zu sehr wie nachäffen von Stanley Parable angefühlt. Über die "düstere" Stimme der Prinzessin musste ich lachen, so schlecht war die. Beides keine guten Zeichen für ein Spiel, was "Psychological Horror" sein will *g*
    Aber es ist eines der Spiele, die in der Masse total beliebt sind, also einfach gute Chancen, dass das gefallen könnte.
    Ha, same.

    In der Theorie wär's wohl was für mich, aber ich hab mal jemandem beim Spielen zugeguckt und war nach 10 Minuten ziemlich angeödet - diie Stimme des Erzählers hat dabei auch nicht geholfen. Ich kann aber verstehen, wie man in Slay the Princess eventuell irgendwann von Selbstzweifeln geplagt wird, mit denen das Spiel ja auch ziemlich spielt. Zeigt mir aber nur, wie unterschiedlich Spiele wie dieses ankommen können.

  15. #75
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Als Gacha-Hasser kann ich zu den restlichen Sachen wenig sagen. Außer, dass ich Genshin Impact zumindest so ~20 Stunden gespielt und mich auch über ein paar der späteren Entwicklungen belesen habe. Was mich an dem Game am meisten fasziniert hat, war der (un-)subtile Rassismus, der da mitschwingt - aber anscheinend von fast allen ignoriert wird? Alleine, dass sie die Eier haben, die einzelnen Länder so offensichtlich basierend auf realen Kulturen zu machen und da dann eine ganz klar chinesisch geprägte Kritik zu üben ist schon sehr lustig.

    Mondstadt als liberales Land voller Säufer, bei der Anime Batman unterwegs ist, weil man dem Rechtsstaat unter der ganzen Freiheit kaum vertrauen kann - was dadurch gezeigt wird, dass Menschen regelmäßig auf offener Straße angegriffen werden
    Oder Japan Inazuma als nationalistisch (imperialistisches) Land, bei dem man Kritik an der Hikikomori-Kultur, der Nationalkrankheit Depression und ähnliches übt
    Und dazwischen natürlich China, was erstmal einfach nur wunderschön ist, wenn man da ankommt (offensichtlich xD), dessen größtes Problem die dummen Nachbarn sind (mit einer Organisation geleitet von einem Reed Miller, der das Land plündert ). Mit einem Wink richtung der problematischen Urbanisierung und vielleicht ne leichte Kritik am Überwachungsstaat (aber aufpassen, zu direkt und man läuft Gefahr ins Feriengulag zu kommen!).

    Sagen wir mal, die politische Ausrichtung ist relativ wenig subtil, aber anscheinend noch so subtil, dass die meisten Leute es nicht mal bemerken oder gut darüber hinwegsehen können, wegen all der Waifus *g*

    Wo nimmst du das denn eigentlich her? (Also ehrlich gemeinte Frage, weil ich die Punkte weitestgehend zum ersten Mal höre)

    Ich bin als jemand, der viele tausende Stunden in Genshin gesteckt hat, schon mit einem gewissen Bias ausgestattet und liebe das Spiel wirklich sehr. Ich bin dabei, auch als kulturwissenschaftlich geprägter Mensch, keineswegs blind für die ideologischen Probleme, die Genshin hat - auch in Hinblick auf Rassismen und Kolonialismen (wobei vor allem in Hinblick auf Identität und insbesondere Repräsentation). Aber ich finde an Genshin gerade faszinierend, dass es eben keinen spezifischen kulturellen Gaze hat und in seiner Perspektive - über manche Konservatismen hinaus - durchaus divers ist, wenigstens nach meiner Lesart. Nicht nur anhand der Tatsache, dass Protagonist:in keine konkrete Verbindung zu einer der Nationen hat, sondern ein/e Reisende:r von außerhalb ist, sondern auch konkret erzählerisch. Fast bei allen der genannten Punkte habe ich die Augenbrauen hochgezogen, weil die Punkte selbst ziemlich oberflächlich erscheinen und teilweise auch mit einem Halbsatz gekontert werden könnten. Klingt fast mehr danach als wäre die Kritik aus westlicher Perspektive geübt an einem chinesischen Spiel und DAS wenig subtil (aber das auch nur eine pseudo-witty erste Reaktion von einer verletzten Fan-Seele ).

    Falls du Lust hast, darauf einzugehen, gerne auch PM oder so - will den Thread hier nicht für eine womöglich andauernde Diskussion zweckentfremden, nachdem es ja eigentlich um Cipos Abschluss gehen soll.

  16. #76
    Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
    Klingt fast mehr danach als wäre die Kritik aus westlicher Perspektive geübt an einem chinesischen Spiel und DAS wenig subtil
    Keine Sorge, es ist *exakt* das
    Hatte gehofft es wird durch den Kontext klar, dass ich dem Spiel als Gacha auch nicht die größten Chancen eingeräumt habe. Und wo ich das herhabe? Das waren so meine spontanen Gedanken, als ich in die Gebiete gekommen bin, mit einem gewissen Zynismus gegenüber chinesischen Produktionen, obviously!

    Ich meine... komm, bei Mondstadt ist das schon äußerst offensichtlich und als man dann Lyue betritt, was viel schöner und ordentlicher ist - wobei halt einige Orte auch verlassen sind, was durchaus impliziert, dass hier die Leute eher in die Städte gehen. Und dass eine Gruppe, bei denen jemand Reed Miller (britischer Name) eine Räubertruppe, die besonders Liyue zusetzt, sie anführt... I dunno^^
    Inazuma hab ich hingegen nur zu gelesen und mir Videos angeschaut, der Militarismus kam da doch schon ziemlich stark rüber.

    Ich denke nicht, dass meine Interpretation komplett daneben ist, auch wenn sie vermutlich übertrieben und gefärbt durch Bias ist *g*
    Geändert von Sylverthas (11.01.2025 um 18:24 Uhr)

  17. #77
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Und wo ich das herhabe? Das waren so meine spontanen Gedanken, als ich in die Gebiete gekommen bin, mit einem gewissen Zynismus gegenüber chinesischen Produktionen, obviously!
    Achso. Aufgrund der 20 Stunden, die du angegeben hattest, war ich direkt davon ausgegangen, dass das keine eigenen Erkenntnisse sein können. Ich war nach 20 Stunden sicher weeeeit davon entfernt, auch nur von Inazuma gehört zu haben und habe sicher noch irgendwo in Mondstadt rumerkundet. Aber klar, wenn man sich direkt nur auf den Story-Progress stürzt, kommt man da wohl auch mit den 20 Stunden schon ein Stück weit.

    Als Kontext auch von meiner Seite: Ich habe vor Genshin nicht mal viel mit dem Begriff Gacha verbunden. Ich wusste was es war, wäre aber auch nie in die Nähe eines Gachas gekommen und das nicht mal nur aus Trotz, sondern weil das Interesse schlicht nicht da gewesen wäre. Nach so viel Zeit mit dem Spiel kann ich aber auch guten Gewissens sagen, dass ich nicht finde, dass es ein Gacha ist. Womit ich nicht sagen will, dass es keine Gacha-Mechaniken hätte und dass die Gacha-Psychologie nicht auch funktioniert (wobei sie auch anders - und m.A.n. freundlicher funktioniert als beim typischen Gacha), sondern eher, dass es sich - wenigstens nach Version 1.0 - nicht wie ein Gacha anfühlt, sondern wie ein in jeglicher Hinsicht (sei es gameplaytechnisch, erzählerisch, politisch, philosophisch) extrem komplexes Action-Adventure, das in seiner Komplexität eben auch absolut abstoßend und überfordernd wirken kann. Es ist aber verdammt komplex und wird entsprechenden Erstkontaktbeobachtungen

    Die Genshin-Story an sich ist inzwischen eben viele hundert Stunden lang. Ich habe keine Ahnung, wer Reed Miller ist, weil das im Gesamtkontext der Geschichte keine Rolle spielt (und bei mir schon so seine 4+ Jahre her ist ). In einem Spiel, das sich eben so ausufernd erzählt, sind inzwischen Zugehörige sämtlicher Parteien als zwischenzeitliche Bösewichte aufgetreten. In der Gesamtheit ist Genshin aber ein Spiel, das keinen kulturellen Isolationismus, sondern, full-on, Austausch propagiert und nicht mal grundlegende Systeme oder Weltbilder (explizit) über andere stellt. Je nachdem, mit welchen Akteuren man im Spiel spricht und wo man in der Welt ist, wird die jeweilige Ansicht immer ernst genommen, unter Umständen problematisiert (auch in Liyue), aber das ganze aufgelöst. Bei all dem kondensiert natürlich etwas und das kann auch (spielextern) problematisiert werden, was dann aber weit entfernt wäre von der Analyse, dass Waifus über eine konkrete politische Ansicht hinwegtäuschen. Auch, wenn ich jederzeit übereinstimmen würde, das ein Gros der Genshin-Spieler:innenschaft das Spiel, trotz jahrelangen Dranbleibens, unterkomplex betrachtet und nicht hinter die Gacha-Waifu-Fassade blickt.

  18. #78
    Ich war in Liyue Harbor angekommen und hab da noch ein paar Quests gemacht. Kann sein, dass es auch mehr als 20 Stunden waren, das war eher so eine grobe Schätzung, weil ich das Spiel nicht mehr installiert hab. Also Inazuma hab ich wirklich nur von Videos, Erzählungen und Lesen her. Aber so, wie Du das sagst, mit den mehreren hundert Spielstunden Story, ist das ja dann eher ein Tropfen auf dem heißen Stein

    Ich fands nicht mal sooo schlecht, aber Spiele mit Gacha-Systemen sind bei mir schnell raus. Habs auch nur angespielt, um zu sehen, was es damit auf sich hat und ob es *das* Gacha wird, was mich trotz der Abneigung überzeugt. Ich kann es einfach nur schwer abstellen, zu wissen, dass man sich gegen Geld deutliche Vereinfachungen erkaufen kann - obwohl ich gehört habe, dass Genshin nicht mal den schlimmsten Powercreep im Genre hat. Und ja, es gehört für mich schon ne Menge dazu, bei WoW auszublenden, dass sich Leute legal gegen Geld gute Ausrüstung kaufen können (entweder übers Auktionshaus oder Carry Runs). Und da ist der Grund im Prinzip einfach, dass ich schon viel zu lange dabei bin^^°
    (fuck you, Blizzard)

    Ich kann mir auch vorstellen, dass die... sagen wir mal, "Einflüsse", mit der Zeit rauswaschen, vor allem, wenn der Plot immer weiter eskaliert und immer mehr Charaktere hinzukommen. Und würde eine Fraktion immer der Bösewicht sein, dann könnte man ihnen ja auch erst Recht Einseitigkeit vorwerfen - ergibt also Sinn, dass man immer mal wen anders mit dem Villain Bat haut *g*
    Geändert von Sylverthas (11.01.2025 um 19:58 Uhr)

  19. #79
    Hatten wir da nicht sogar schon mal drüber geredet, MeTa ...? Mein Gedächtnis, ey.

    Also in Mondstadt ist mir das tatsächlich auch aufgefallen ("City of Freedom!" ), aber gar nicht mal so, dass es jetzt unbedingt krasser als in westlichen Fantasy-Medien wäre, sondern allem voran etwas anders. Wenn die sich reale Vorbilder nehmen, sind sie ja oft genauso reduziert auf irgendwelche Stereotypen und bewerten diese Stereotypen genauso aus der eigenen kulturellen Perspektive; speziell Japan war da in der Vergangenheit oft ein krasses Beispiel. Vor allem neigen wir aber dazu, die eigene Kultur als "neutral" (sprich: NORMAL!) zu präsentieren, weshalb westliche Kulturen in westlichen Medien oftmals weniger stereotyp daherkommen oder einfach gar keinen "kulturellen Geschmack" haben, der irgendwie bewertet wird ... während der Rest dann als exotisch, fremd und ein bisschen weird dasteht. Deshalb fällt das bei Mondstadt denk ich auch so auf, was übrigens auch einen subversiven Wert haben kann!

    Die kritische Frage ist ja: Wie sehr wertet und reduziert das Spiel wirklich, vor allem im Vergleich der Länder? Und dafür habe ich definitiv noch nicht genug gespielt. ^^ Ich würde aber sagen, dass die "westlichen Werte" in Mondstadt durchaus als etwas Vielseitiges dargestellt werden, alleine schon durch den insgesamt positiven Vibe der Stadt und Barbatos als sympathischen Charakter im Zentrum der Ideologie. Wenn man hier im Kern eine Kritik des Westens hätte draus machen wollen, hätte das GANZ anders angehen können! Liyue habe ich aber auch nicht als frei von (internen) Problemen wahrgenommen, bspw. mit seinem Konflikt zwischen den traditionalistischen Tiergeistern und dem extremen Fokus auf Geld in der Hauptstadt. Die Schurken habe ich noch nicht kennengelernt, mal gucken. (Die wirklich schlimmen kommen in Mondstadt übrigens auch von außen!) Und die anderen Länder fehlen mir noch. ^_~

    Wo ich bisher tatsächlich den spannendsten Unterschied sehen würde: Zumindest große westliche Medien neigen inzwischen eher dazu, allzu direkte Allegorien auf fremde Länder zu vermeiden. Das ist zum Einen die Erfahrung aus Jahrzehnten voller weirdem Rassismus, den die Kunstschaffenden selbst gerne vermeiden möchte, zum Anderen ist es die Panik westlicher CEOs und Shareholder vor Kritik, Schlagzeilen und Shitstorms. D&D etwa hat da ja schon seit Jahren so einen faszinierend kontroversen Prozess laufen: Man versucht, potenziell rassistische "Reibung" aus den Spielen zu entfernen, indem bspw. Monster vermenschlicht oder von kulturellen Allegorien "bereinigt" werden. Was einige cool, andere blöd und die nächsten zumindest komplex finden.
    China funktioniert da, würde ich sagen, – genau wie Japan! – sicherlich anders. Im Internet wird das gerne auf "Die sind halt noch nicht so woke!!!" reduziert (außer natürlich, wenn ein asiatisches Spiel plötzlich etwas "Wokes" tut), aber letztlich haben diese Länder genauso sehr ihre Ideologien, diese Ökonomien genauso sehr ihre finanziellen Zwänge.

    Und ehrlich gesagt, ich LIEBE es, das zu sehen!
    Dass Genshin aus unserer Perspektive so anders wirkt, dass es mit seiner Fantasy-Version unserer Welt etwas tut, das westliche Spiele inzwischen eher selten tun ... MEGA! Ich bin mir sicher, dass die Darstellung der anderen Länder nicht irgendwie heimtückisch konzipiert ist (genau wie meistens bei potenziell rassistischem westlichen Design!), sondern einfach aus kultureller Faszination und den eigenen Klischees in den Köpfen erwächst. Und hier sind das halt ausnahmsweise nicht nur amerikanisch-europäische Köpfe, was es für mich ernsthaft interessant macht.

    Am Rande: Ich hatte solche Überlegungen auch bei Zenless Zone Zero ein paarmal! Es ist ernsthaft interessant, zu sehen, was sich so ein Spiel alles erlauben kann, auch entgegen unserer Vorstellung von chinesischer Zensur, was es doch lieber vermeidet und wo generell seine kulturellen Bezugspunkte liegen. Ich meine, am Ende des Tages mögen diese Spiele was "Chinesisches" haben ... aber über die weitesten Strecken spüre ich dann doch sehr viel mehr amerikanische (Hollywood-) und japanische (Anime-)Einflüsse. ^^

    Um mein Argument mal ganz blöd zu reduzieren: Selbst wenn dieses Spiel ungewollten Rassismus von Chinesen enthält, finde ich das a) ulkig und faszinierend und lehrreich, und b) tatsächlich auch weniger problematisch für den Westen, weil unser eigener Rassismus noch so hegemonial und kulturschaffend ist. Reden wir in 30 Jahren noch mal drüber! Bis dahin bin ich vielleicht auch mit der Story durch. UND, wie gesagt, Genshin Impact ist definitiv nicht das krasseste Beispiel, würde ich argumentieren, zumindest anhand der Dinge, die ich bisher gesehen habe.



    Zitat Zitat
    Dein Einblick in die Panzer Dragoon Reihe, von der ich gar keine Ahnung habe, hat mir gut gefallen. Auch wenn bei Dir immer so eine Abschätzigkeit gegenüber altem Gamedesign mitschwingt, die recht dicht dran ist mich jedes Mal zu triggern, hast Du den Spielen gefühlt doch ne faire Chance gegeben. Vor allem *hast* Du ihnen noch mal ne Chance gegebe, das ist ja mehr, als die meisten heute machen würden.
    Ungewollt! xD Ich sehe das tatsächlich gar nicht abschätzig. Es ist für mich einfach historisch bedingt, und dann kommen halt die wirklich spannenden Fragen dazu, a) wie die Leute damals mit den Limitationen umgegangen sind, und b) was über die Zeit einfach veraltet ist. Panzer Dragoon ist da auch ein schönes Beispiel, weil ich wenige Videospielreihen kenne, die SO aggressiv in die dritte Dimension gehen – Ja, selbt das fucking RPG! – ... aber eben, bevor sich der Analogstick als praktisch konkurrenzlos durchgesetzt hat. Gewisse Steuerungsaspekte kann man heute daher auch nur noch gutheißen, wenn man sich bewusst in diese Zeit zurückversetzt. Die Optik der Spiele dagegen ist zwar objektiv irgendwo veraltet, hat sich imho aber einen gewissen Level von Reiz erhalten, wenn man sich darauf einlässt. Ein Indie-RPG heute könnte so einen Stil durchaus als Stilmittel benutzen; die Steuerung nur noch, wenn du, kA, ein Spiel darüber machen willst, betrunken nach Hause zu kommen.

    Zitat Zitat
    In der Theorie wär's wohl was für mich, aber ich hab mal jemandem beim Spielen zugeguckt und war nach 10 Minuten ziemlich angeödet - diie Stimme des Erzählers hat dabei auch nicht geholfen. Ich kann aber verstehen, wie man in Slay the Princess eventuell irgendwann von Selbstzweifeln geplagt wird, mit denen das Spiel ja auch ziemlich spielt. Zeigt mir aber nur, wie unterschiedlich Spiele wie dieses ankommen können.
    Absolut, das Spiel LEBT einfach von diversen Sachen (Optik, Writing, Stimmen)! Und wenn einen irgendwas davon abschreckt, kann sofort Schicht im Schacht sein.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  20. #80
    Ich wurde tatsächlich noch an ein paar Spiele erinnert, die ich vergessen habe. Sogar ein vollwertiges!







    The Operator

    Ein Ermittlungsspiel, in dem man, am PC sitzend, anderen Leuten hilft, eine Verschwörung aufzuklären. Mal gilt es, Bilder zu analysieren, mal wühlt man sich durch eine Datenbank.
    Das habe ich mit Byder in ein paar Sitzungen gespielt, und jedes Mal wieder vergessen, was beim letzten Mal passiert war. Außerdem hatte ich auch jetzt nicht nur (größtenteils) vergessen, was passiert ist, sondern auch noch, dass wir das Spiel überhaupt gespielt hatten. O_ô Beeindruckend, auf seine eigene Art und Weise.

    Dabei ist das Spiel gar nicht mal einfallslos oder generell schlecht. Die Hackerz!-Ermittlungs-Mechanismen funktionieren überraschend gut, die Optik und die Interfaces sind für sowas mechanisch Komplexes ordentlich gemacht, genau wie die Optik. Andererseits TUT das Spiel aber auch so wenig mit diesen Mechanismen, dass all das ernsthaft verschwendet wirkt. Die meisten Rätsel laufen auf "Check es oder check es halt nicht!" hinaus, und obwohl ich den Schwierigkeitsgrad durchaus als guten Mittelweg wahrgenommen habe, wäre hier vieeel mehr drin gewesen, vor allem etwas Offenheit in den Lösungswegen.

    Was das Spiel letztlich aber allem voran trashy macht, ist die Mischung aus einer ziemlich absurden Story und noch viel absurderem Voice Acting. Letzteres ist sehr amateurhaft, die Stimmen sind manchmal wirklich unpassend. Es erinnert an eine schlechte Synchro aus den 80ern. Und was dann in diesem Spiel passiert? Albern. The Operator nimmt einen Haufen simplistischer Verschwörungsklischees mit, ohne seine Themen wirklich gut zu verstehen -- und versucht dabei auch noch, seltsam ernst zu bleiben. Was aber tatsächlich besser ist? Denn wenn das Spiel mal ein bisschen Humor rausholt, geht das in 5 von 10 Fällen mächtig in die Hose.

    Für 4 Stunden zu zweit war es eine ulkige Erfahrung, aber empfehlen würde ich es nicht.





    Und sonst so ...

    Diablo Immortal (iPhone) ist durchaus Diablo (am ehesten vergleichbar mit Teil 3), aber irgendwie auch ... etwas leer. Gut, aber unspektakulär. Teilweise liegt das sicherlich an den überladenen f2p-Mechanismen, teilweise fehlt mir aber auch der Looten-und-Leveln-Draw, den ich irgendwo von einem Diablo-like erwarte. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich dem Spiel nicht 100% Aufmerksamkeit gezollt habe, weil mit Genshin, ZZZ und Wizardry drei andere instant interessanter waren. Vielleicht irgendwann noch mal versuchen ...?

    Mit einem Freund habe ich ein paar Fighting Games gespielt; alle nicht wahnsinnig lang, aber genug für einen casual Eindruck. Zuerst die Capcom Fighting Collection, denn die Darkstalkers-Spiele wollte ich immer mal spielen, und tatsächlich haben sie mir im Kern SEHR gut gefallen, gerade durch ihren wilden, konzeptuell runden Cast. Wäre ich heute noch tiefer in dem Genre, hätte ich hier vielleicht etwas Zeit versenkt! Red Earth dagegen ist wirklich mal was anderes, praktisch ein Fighting-Game-Boss-Run. Hier hätte man wohl ebenfalls mehr Zeit reinstecken müssen, aber faszinierend war es auf jeden Fall, trotz lächerlich wenigen Charakteren. Und dann war da noch die MARVEL vs. CAPCOM Fighting Collection, die allem voran mit Bekanntem in krasser Arcade-Qualität punktet. Gerade die Sprites der X-Men-Charaktere sind einfach MEGA und optisch keinen Tag gealtert ... auch wenn ihre Comic-Storylines natürlich seit Jahrzehnten vorbei sind. Spielerisch kann ich sonst nicht viel dazu sagen, schien mir halt alles wie gewohnte Fighting-Game-Cost, aber eben mit coolen Lizenzen!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

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