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Mirokurator

Xenoblade Chronicles 2
Habe ich nach ~30 Stunden abgebrochen, am Anfang des vierten Kapitels.
Und es ist mir wirklich erst aufgefallen, als mich jemand darauf angesprochen hat ... aber das ist inzwischen der FÜNFTE Teil dieses Franchises, den ich abgebrochen habe?! xD
- Xenogears ... fand ich sehr anstrengend, ist aber auch MEGAlange her und ich war viel zu jung. In meiner schwammigen Erinnerung vielleicht ein Spiel, das ich als Erwachsener tatsächlich gemocht hätte ...? Ich glaube aber nicht, dass ich heute noch die Geduld dafür hätte.
- Xenosaga Episode 1 (oder 2 ...?) ... konnte ich GAR nicht mit, fand ich auf allen Ebenen entweder lame oder ernsthaft schlecht (vor allem vom Gameplay her, afair).
- Xenosaga Episode 2 (oder 3 ...?) ... habe ich probiert, weil so viele gesagt haben, dass es besser wird, in der Hoffnung, mich so "einzufinden" und dann vielleicht zurückzukehren. Daher habe ich mich auch recht weit "durchgekämpft", aber ehrlich gesagt fand ich nichts daran wirklich reizvoll. Die ganze Xenosaga-Subreihe ist für mich unglaublich bland und ich verstehe nicht so ganz, warum sie beliebt ist.
- Xenoblade Chronicles: Vielleicht der härteste Abbruch, das habe ich echt lang gespielt! Ich mochte die Welt, ich mochte die Erkundung, und ich mochte überhaupt den generellen Vibe des Spiels. Aber auch hier gab es viel, das letztlich irgendwie bland herübergekommen ist (Figuren, Story, Writing ...), das Kampfsystem fand ich total undynamisch, und letztlich das größte Problem: Ich war genervt und habe mich zunehmend gelangweilt.
Also ja, Xenoblade Chronicles 2 reiht sich leider mit ein ...?
Auf der Plusseite: Was für eine GEIL designte Welt! Und im Gegensatz zu Teil 1 kommt mir die Erkundung hier auch durchdachter, zielgerichteter vor, mit mehr Kram, den es tatsächlich zu erkunden gibt. Ebenfalls richtig gut gefallen haben mir in diesem Kontext die Grafik, die Musik (!) und die gesamte Präsentation. Ich habe wahrscheinlich eine Menge Zeit damit verbracht, Dinge anzustarren und langsam durch die Welt zu laufen.
Ernsthaft beeindrucken konnte mich außerdem die Tiefe des Spielsystems! Es ist ALBERN, wie viel KRAM dieses Spiel hat, angefangen bei den Blades, über das Shop-System bis hin zu den tausend Skill Trees. Was für ein berauschendes Gefühl von Verschwendung! (Auch wenn ich nicht wissen will, wie viele Leute sich hier halb totgearbeitet haben.) Mannomann. Und zumindest ernsthaft unterhaltsam finde ich am Ende des Tages auch die trashige Mentalität, etwa durch die klischeehaftesten Anime-Zwischensequenzen ever – auch hier verschwenderisch animiert, gerade für den nebensächlichsten Shit xD – oder diesen HART lächerlichen Grad an Sexualisierung, der ernsthaft, ohne Übertreibung (!), den Top Spot unter den JRPGs einnehmen könnte, die ich in meinem Leben gespielt habe.
Wobei das ein guter Übergang ist: Ehrlich gesagt, die Sexualisierung ist einer der Gründe, warum ich das Spiel spielen wollte. Weil, ich hab absolut nix gegen Softporn, das Ganze wirkt einfach wahnsinnig unterhaltsam in seiner Übertreibung and I also love me some boobs. Ich kannte die Designs also schon und habe mich darauf gefreut. Und im tatsächlichen Spiel ...? Meine Fresse, Xenoblade Chronicles 2 geht noch viel weiter, und zwar in einem unangenehmen Ausmaß, das WEIT über "interessante" Designs hinausgeht? Zum Einen ist der Graben zwischen Design und Charakterisierung teilweise so richtig abartig – allem voran bei Pyra und Mythra, die es einem als Hauptfiguren auch aggressiv ins Gesicht drücken (manchmal wortwörtlich). Die Kamera ist UNERBITTLICH. Der Male Gaze brennt einem förmlich die Hose von den Beinen und die Scham ins Gesicht. Und DANN kommt noch das ganze Lore mit Drivers und Blades oben drauf. Man kann sicher tiefgehend analysieren, inwiefern das Ganze schon konzeptuell eine fragwürdige Sache ist, aber die praktische Umsetzung, so ziemlich jede einzelne Beziehung zwischen Driver und Blade, und die Inszenierung der meisten Blades ... all das hat mich wirklich zunehmend angekotzt, vor allem weil das Spiel zur selben Zeit eine recht hohe Meinung von sich selbst hat. Also ja, nichts gegen Wunscherfüllung und den ganzen Kladderadatsch, aber Xenoblade Chronicles 2 übertreibt es in einem Maß, mit dem ich dann doch nicht gerechnet habe. o_o'' Das war aber noch nicht das entscheidende Problem! Because boobs stay boobs.

Das entscheidende Problem war, dass mich das Spiel, wie auch schon viele Teile zuvor, abwechselnd genervt und gelangweilt hat, und zwar zunehmend. Das Pacing der Hauptstory ist nicht nur langsam, sondern fühlt sich auch noch künstlich gestreckt an. Die Nebenquests, die Charakter-Stories dazwischen und generell die Charaktere selbst konnten diese Durststrecken für mich absolut nicht abfangen. (Am Rande: Besonders nervig fand ich die generischen Kommentare, die die Gruppenmitglieder in jede einzelne Nebenquest werfen!) Und letztlich verlieren nach 20-30 Stunden auch die vielen positiven Punkte oben ihren Reiz. Und DANN war da noch der Todesstoß: Das Kampfsystem ist für mich ein absolut faszinierendes Beispiel von "nette Idee, langweilt mich zu Tode"! Weil, ich WEISS theoretisch, dass Player Skills in JRPG-Systeme allem voran dazu beitragen, die inhärente Zeitverschwendung des Grinds zu reduzieren. Aber ich glaube, ich habe es selten so deutlich GESPÜRT wie in Xenoblade Chronicles 2. Dumm gesagt: Ein durchschnittlicher Kampf in diesem Spiel fühlt sich gähnend langsam an – aber hey, durch Verständnis und Skills kann ich den Kampf weniger gähnend langsam machen! Wenn ich gut spiele, werden die Kämpfe vielleicht sogar ... normal? Unspektakulär? Dynamisch?! (Nah.) Und lustigerweise unterstreicht sogar die Präsentation diesen Effekt: Da passiert halt irgendwelcher Shit, und wenn ich die richtigen Knöpfe drücke, passiert leicht anderer Shit, aber am Ende des Tages sehe ich, wie sich wild durcheinandergewirbelte Charaktere minutenlang um ihre eigene Achse drehen, verbunden durch Hundeleinen. Und irgendwann ist der Kampf vorbei und ich denke mir: "Gott sei Dank."
Huh. Das ist beinah zu einem Rant geworden! Mir war nicht bewusst, dass es mich SO sehr genervt hat. ^__~
Fazit
Mit etwas mehr Distanz: Ich mochte Xenoblade Chronicles 2 in diesen 30 Stunden durchaus! Und wenn es ein 40-Stunden-Spiel gewesen wäre, hätte ich es liebend gerne fertiggespielt. Aber die Vorstellung, noch mal 70 Stunden darin herumzuhängen, können mir weder die majestätischen Titans noch die majestätischen titanic Boobs schmackhaft genug machen. Vielleicht muss ich einfach akzeptieren, dass diese Menschen keine Spiele basteln, die mir gefallen. (Sind es überhaupt noch ansatzweise dieselben Menschen ...?) Trotzdem eine spannende, nette Erfahrung! Ich verstehe auf jeden Fall, warum es viele Leute in seinen Bann gezogen hat.
[Boobs!]
Xenoblade 2
ACHIEVEMENT UNLOCKED
Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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