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Mirokurator
Hellblade, ja ... Ich hatte das Spiel eigentlich schon abgehakt, weil ich so einiges was bei Maeve mitbekommen habe (die es genauso cool wie nervig fand), aber letztlich hat mich die extrem gute Something Rotten Podcast-Folge zum Spiel überzeugt, es doch noch mal auf die Liste zu packen. Bin aber weiterhin hin- und hergerissen, also mal gucken! 
Mehr als 2 Stunden am Stück kann ich sowas aber definitiv nicht spielen, da kenne ich mich zu gut ... xD
Mein erstes Spiel dieses Jahr unterdessen hat nix mit Achievements am Hut und war stattdessen so ein "Pärchenprojekt"!

Observer: System Redux
Observer sah von Anfang an interessant aus, ohne dass ich wirklich den Finger auf das Genre legen konnte. Und nach dem Spielen war das gerechtfertigt? Es ist so eine Mischung aus horrorhaftem Walking Simulator und investigativem Adventure, mit ein paar Versatzstücken aus anderen Genres und einem gewissen "Immersive Sim"-Feeling. Inhaltlich gibt es eine klassische Cyberpunk-Story um einen Noir-esquen Cyber-Detektiv, der in einem heruntergekommenen Wohnblock ermittelt und sich in die Wahnvorstellungen fremder Gehirne hackt. Und dieses Gesamtbild spielt sich auf jeden Fall ziemlich einzigartig!
Die größte Stärke des Spiels ist seine Atmosphäre, getrieben von einer beeindruckenden Optik, gerade in den Hacking-Sequenzen, und Rutger Hauers Stimme. Wir haben hier WIRKLICH Cyberpunk, mit viel "Cyber", aber auch einem greeeeifbaren Anteil an "Punk" ... Ich habe bspw. noch nie so dreckige Toiletten gesehen. Man versinkt jedenfalls sehr schnell (im Spiel; nicht in den Toiletten) – zumindest sobald man die leicht weirde Shooter-Steuerung verinnerlicht hat, mit den hakeligen Rätseln klarkommt und die teilweise langgezogenen Sequenzen tolerieren kann.

Allerdings lebt das Spiel die zynische Seite des Punks auch ideologisch voll aus: Man merkt recht bald, dass jede Sozialkritik, so kunstvoll sie auch präsentiert wird, in "alles Scheiße!" endet, und dass dieses Spiel von einer lähmenden Angst vor der Zukunft gezeichnet ist. Es gibt keinerlei Perspektiven und nicht eine einzige Handlung nimmt ein positives Ende. Das mag in diesem Genre alles andere als ungewöhnlich sein, aber anno 2024 gibt es halt auch differenzierte und vor allem konstruktivere Spielarten des alten Cyberpunks. Die nutzen dann tendenziell auch weniger fragwürdige Metaphern. Denn, um eine Sache deutlich auszusprechen: Observer verschleiert es hübsch hinter einer verwinkelt erzählten Handlung und den üblichsten Querverweisen (1984 anybody?), aber im Kern ist es wirklich ein eher dummes Spiel. Reaktionärer Horror-Pulp. Ich fand es komplett spannend und hatte meinen Spaß dran, aber vormachen will ich mir da auch nichts.
Den größten Hoffnungsschimmer sollte man aber genauso wenig untergehen lassen! Der Hauptcharakter ist nämlich überraschend menschlich. Vielleicht lag es an unseren Dialogoptionen, aber ich liebe, wie er Humor, Sympathie und einfach ein kleines Licht in jede noch so schreckliche Interaktion bringt. Hauers Altherrenstimme hilft dabei, aber auch das quirkige Writing hätte durchaus Potenzial gehabt.
Insgesamt eine Empfehlung für Cyberpunk-Fans der alten Schule, die bereit sind, ein bisschen was auszuprobieren. Man braucht nur einen gewissen Magen für Horror (inkls. Jumpscares), Eurojank und ein paar stumpfe Fragwürdigkeiten.
Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D
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