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Thema: Anime Winter Season 2023/24

Baum-Darstellung

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  1. #27
    Zitat Zitat von Kayano Beitrag anzeigen
    Ansonsten muss ich mich mal zu Chained Soldier und Solo Leveling auslassen. Ich finde es interessant wie das die Ausgangsprämisse für das Setting bei beiden Serien so ähnlich ist, aber das Setting bei einer Serie soviel besser aufgezogen ist als die Andere, obwohl beide das Setting nur als Werkzeug für ihren Fanservice sehen.
    Made my day!
    Bin gar nicht auf die Idee gekommen, die beiden Shows zu vergleichen... aber ja, wo Dus sagst, wirkts total sinnig! Beides sind auch Vehikel für Fanservice - einer vom Schlag Powerfantasy, der andere Sexfantasie. Und ja, bei Mato fand ichs irgendwo OK, wie sie die Welt gebaut haben (auch wenn die Tatsache, dass nur Frauen Superkräfte kriegen können, *absolut* wegen des FemDom-Aspekts gemacht wurde). Ich meine, Portale in Parallelwelten sind jetzt nicht so seltsam. Aber bei Solo Leveling mit den ganzen Gaming Systemen, das ist einfach nur dumm. Keine Ahnung, ob später erklärt wird, dass das alles ne Art Simulation von Göttern ist (was es nicht *besser* machen würde, nur so btw.^^).


    The Dangers in My Heart - Season 2:

    Was ich der Show im Gesamtbild am meisten anrechne, ist, dass sie Botschaften vermittelt, die Jungs in dem entsprechenden Alter (Anfang der Mittelstufe) absolut hören sollten. Hier geht es nicht darum, dass MC-kun einfach so die geilste Schnitte in der Schule als Freundin bekommt und auch alle anderen weiblichen Charaktere seine Eier reiten. Es ist eine Geschichte der stetigen Selbstverbesserung, die Botschaft, dass man etwas erreichen kann, wenn man an sich selber arbeitet, aus seinem selbstgebauten Schutzpanzer rauskommt. Kyoutaro macht während der 25 Episoden eine starke Wandlung durch, von einem unsozialen Loser, der sich in Chuuni-Mordfantasien verliert hin zu einer Person, auf die er selber stolz sein möchte. Ich denke für mich wäre sowas als Schüler eine sehr imposante Sache gewesen. Oft ist sowas ja eher verbunden mit dem Höhepunkt der Show (z.B. OregaIru, wo Hachiman eigentlich die ersten beiden Staffeln durch seine Art durchzieht und er prinzipiell schon alle Mädels haben könnte, bevor er sich ernsthaft wandelt). Besonders prägnant sind hier die inneren Monologe mit seinem anderen Ich, wo seine Konflikte gezeigt werden. Was öfter von einem "ok, ich lasse es doch bleiben" zu einem "aber manchmal muss man eben auch für das eintreten, was man will!" wird. Stark fand ichs auch in den letzten Folgen, wo ihm seine innere Stimme einreden will, dass Anna sich darauf vorbereitet, ihn küssen zu wollen, und das ihr Probleme mache. Er dann aber sich selber daraus rationalisiert und schließlich zu ihrem tatsächlichen Problem kommt. Auch ihr Gespräch unter den Torbögen ist sehr bezeichnend für seine Entwicklung, denn obwohl er am Anfang nur Anna hatte, hat sich seine Welt nun deutlich geöffnet - mit ihr als immer noch einen großten Teil, aber nicht der einzige Teile seiner Welt. Das lässt ihn weniger abhängig von Anna wirken und ist vermutlich seine größte Entwicklung über Staffel 2. Abhängig wie man das sieht klingt das fast schon negativ, aber wenn ein Partner zu abhängig vom anderen ist, dann schränkt das die Beziehung enorm ein - in dem Sinne wird hier durchaus ein gesundes Verhältnis der beiden etabliert.
    Und letztendlich will er sich nun auch schulisch anstrengen, was spätere Szenen zeigen. Er ist auf dem Weg, seinen Shit zusammen zu kriegen.

    In der letzten Folge fässt Kyoutaro noch mal alles zusammen, wie sehr er sich verändert und wie viel Anna ihm dabei geholfen hat, denn ja - die Show zeigt auch gut auf, wie sich Leute gegenseitig ergänzen und verbessern können. Power of love und so, aber es ist halt nicht falsch. Ein anderer Punkt, den ich sehr zu schätzen weiß: Kyoutaro ist zwar gegen Ende stärker in Annas Freundeskreis integriert, aber man bekommt nie das Gefühl, dass die wirklich mit ihm abhängen würden oder richtig starkes Interesse an ihm haben (Moeko ist da ne gewisse Ausnahme, auch wenn ichs bei ihr nicht komplett einschätzen kann - aber sie spricht zumindest mehr mit ihm). Das ist schon ein *starker* Unterschied zu vielen anderen Shounen RomComs, wo es zwar ein Hauptpaar gibt, aber MC-kun sich jeder Zeit Sidebitches aussuchen könnte, weil eigentlich eh alle auf ihn stehen und er allen hilft. Auch mit den Jungs aus der Klasse interagiert er im Laufe gerade der 2. Staffel viel mehr und es fühlt sich wirklich so an, als wäre er von einem absoluten Loner zu zumindest jemandem geworden, der einigermaßen mit gleichaltrigen umgehen kann. Gerade seinen "Showdown" mit Adachi fand ich gleichzeitig absolut dem Alter entsprechend, aber auch absolut in Richtung des Erwachsenwerdens, weil sie ihren Konflikt so wirklich lösen, ohne, dass es zu großen Problemen kommt. Wobei ich auf das Kupplerin-Mädel durchaus hätte verzichten können, weil ich ihren Schtick nicht wirklich lustig finde und auch nicht das Gefühl hatte, dass sie wirklich großartig zu irgendwas beiträgt, außer hinauszögern.

    Anna selber kommt auch nicht zu kurz und vor allem wird herausgestellt, dass sie zwar ditzy und seltsam ist, aber ihre Arbeit unheimlich ernst nimmt. Kyoutaro wird es nicht müde zu betonen, wie wichtig ihr Job für sie ist und wie "erwachsen" sie im Vergleich zu allen anderen schon ist. Man bedenke, dass das alles in der Mittelstufe spielt! Und, ja, in dem Alter ist sie selber natürlich auch auf Selbstfindung und muss ertasten, wo ihre Grenzen sind, was ihr wichtig ist und was sie zu opfern bereit ist - was im Prinzip Teil des letzten Arcs der Staffel ist. Und damits nicht so einseitig wird: Auch sie probiert natürlich, Kyoutaro näher zu kommen, es ist nicht unbedingt ne Story einer "einseitigen Eroberung" oder sowas. Und ihr Wachstum ist auch stark in der Show - gerade im letzten Arc, wenn sie auch die Erkenntnis bekommt, dass sie für die Sachen kämpfen muss, die ihr wichtig sind, und dass ein potenzieller Fehlschlag nicht das Ende ist.
    An vielen Stellen hatte ich Drama gerochen (z.B. wenn es darum geht, ob sie nen Freund haben sollte, wenn sie schauspielert, wegen Idol und Fans und son Gedöhns, oder wenn andere Jungs auf Yamada stehen), aber die Show löst das in der Regel in der gleichen oder zumindest der folgenden Episode auf und es wird nie zu lange gekocht. Dadurch entstehen, bis auf das durchaus langsame Pacing, IMO nie starke Frustmomente. Und ja, am Ende von Staffel 2 gestehen sich die beiden endlich die Liebe, aber zu einem Kuss kommt es nicht, weil sie beide einfach so herrlich awkward sind und "verfehlen" - und das ist auch absolut OK so! Passt IMO auch irgendwo besser in so ne Mittelschulromanze. Nebenbei hoffe ich, dass die beiden in Staffel 3 auch weiterhin so schön unbeholfen zusammen sind, weil das ist einfach ihr Charakter und Teil der Comedy
    Auch die Familien der beiden sind absolut gut und obwohl sie nicht viel Screentime haben wissen die Charaktere nen Eindruck zu hinterlassen. Kyoutaros Schwester ist ein echt guter Wingman für ihn!

    Wo wir davon sprechen: Dass es um Mittelschüler geht merkt man nicht immer, aber manchmal dann doch. So sind die Jungs einfach pervers und das passt halt irgendwo zum Alter. Das entschuldigt nicht *unbedingt* den stärkeren Fanservicegehalt, den manche Episoden haben, aber macht ihn auch nicht komplett unpassend. Könnte aber trotzdem ohne leben, aus dem simplen Grund, dass Fanservice es einfach unglaublich schwer macht, solche Sachen Leuten zu empfehlen, die noch nicht gegen den Anime Bullshit immun sind. Wobei das schon irgendwo Meckern auf hohem Niveau ist, weil der Fanservice sich oft auf einzelne Episoden begrenzt - wo er dann aber auch etwas stärker vertreten ist. Und ja, dass das hier trotz der durchaus positiven Nachricht der Selbtverbesserung immer noch Wish Fulfillment ist, darüber müssen wir nicht reden. Aber immerhin muss sich Kyoutaro anstrengen und an sich arbeiten und bekommt nicht alles hingeworfen.

    Die Musik im Anime mochte ich auch weiterhin sehr. In der Szene, als sie durch die Torbögen gehen, da kam schon eine Art ätherisches Gefühl auf. Was auch super ist: Das Lighting in den Szenen, in denen es relevant wird. Das OP hat mich zwar beim ersten Hören nicht umgehauen, aber während der Show dann doch ganz gut gefallen. Zeigt auch sehr schön das Lighting, was ich erwähnt habe und die dynamischen Szenen in der zweiten Hälfte sind auch cool. Und als letztes, was ich immer sehr zu schätzen weiß, sind die Lyrics ziemlich dicht an einer Szene dran, die am Ende der Staffel kommt.


    Also ja, mich hat die Staffel 2 richtig abgeholt und besser gefallen als die erste. The Dangers In My Heart ist eine der besten RomCom der letzten Jahre. Und dann natürlich der Cliffhanger, mit dem sie endet - wird Anna die Rolle bekommen?! Wie awkward wird ihre Beziehung nun werden?!

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