Überraschung, die Visual Novel ist das nächste Spiel meiner Challenge, das ich durchgespielt habe. Pokémon wird schmählich vernachlässigt, und ich weiß nicht, ob sich das in nächster Zeit ändert. xD Ambitioniert (oder wankelmütig) wie ich bin, habe ich Puzzle Quest auf dem DS angefangen und bereits noch ein weiteres Spiel in meine Challenge aufgenommen (immerhin werde ich Jade Cocoon innerhalb dieses Wochenendes hoffentlich mit Narcissu auch durchspielen). Aber immerhin füllen sich die Fernseher dadurch merklich! \o/
Wie auch immer, kommen wir zu Paranormasight. :>

Spiel: PARANORMASIGHT: The Seven Mysteries of Honjo (NSW)
Dauer: 11:45
Punkte: 11
Durchgespielt am: 12.05.2024
Blogpost (Spoiler!)

Jeder, der sich von der Idee verabschiedet, dass Paranormasight eine Horror-Visual Novel ist, wird damit eine große Freude haben, behaupte ich jetzt einfach mal.
Das Spiel findet über eine Nacht und einen Tag statt – in der Nacht ist die Atmosphäre durchaus gruselig und es gibt sogar Momente, in denen ich mich ein bisschen fürchten musste, aber bei Tag verwandelt sich das Spiel eher in eine Schnitzeljagd, bei der man nach und nach immer mehr Geheimnisse aufdeckt. Und ich fand das klasse, denn das ist nun mal genau meins. Ich brauche keinen Horror, ich will einfach nur wie ein Sherlock ermitteln und geile Plottwists enthüllen. Und das habe ich bekommen! Auch wenn die Twists an sich nicht zu schwer zu durchschauen sind (ich hatte auch das Gefühl, dass sie das gar nicht sein sollen) und keine extremen Mindfucks sind, hatte ich bei einigen schon Gänsehaut. Es muss nicht immer extrem sein, um trotzdem aufregend zu sein, und dafür ergibt eben alles – zumindest im Rahmen einer Welt, in der Okkultes definitiv möglich ist – einfach Sinn.
Es gibt ein paar kleine Abstriche, zum Beispiel die komplett fehlende Vertonung, die aber für mich durch einen guten Soundtrack und die Vibrationsfunktion der Switch ein bisschen aufgehoben wurde. Etwas unpraktisch ist auch, dass essenzielle Hintergrundinformationen in der Datenbank nachzulesen sind und im Spiel selbst nicht ausgesprochen werden. Was die namensgebenden Mysteries of Honjo betrifft, fand ich das nicht so schlimm, aber Details über die Charaktere dort finden zu müssen, konnte schon auch mal nerven.
Dabei sind gerade die Charaktere für mich eine große Stärke. In der kurzen Zeit habe ich viele davon liebgewonnen, und es gefiel mir ausgesprochen gut, dass sie (auch die NPCs) allerlei Verbindungen untereinander hatten, und alles irgendwie zusammenhing. Auch das übergeordnete Mysterium ist mit allen Begebenheiten eng verbunden und keine Information ist umsonst. Es geht übrigens ganz grob darum, mit einem Fluch (immer einem der 7 Mysteries, die eigentlich 9 sind, nachempfunden) genug Seelen zu sammeln, um das „Rite of Resurrection“ durchzuführen, mit dem man jemanden wiederbeleben können soll – alles darüber hinaus wäre eigentlich schon ein Spoiler. Da ich selbst keinerlei Vorinformationen hatte, (außer einem kleinen Stück vom Anfang des Spiels auf Youtube, um abzuschätzen, ob es etwas für mich ist) bin ich überzeugt, dass man mit so wenig Wissen wie möglich in das Ganze gehen sollte. Dann wird man nicht nur mit ein paar Details im Ablauf des Spiels überrascht, sondern auch mit ein paar kleinen Mechaniken, die das übliche Visual Novel-Gameplay mit Entscheidungen, vielen Dialogen und kleineren Rätseln echt auflockern.
Dicke Empfehlung von mir, vor allem auch noch in Hinblick auf die recht überschaubare Spieldauer, in der man ganz sicher nicht seine Zeit verschwendet.

Wertung: 8,5/10