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  1. #1

    Lynx' Midnight Channel, äh, Challenge 2024 [252/250] SaGa Scarlet Grace


    Dieses Jahr ist es an der Zeit, etwas an meinem System zu verändern, und deshalb gibt es auch einen neuen Thread! Ich finde immer noch Gefallen am Zufallsfaktor, aber im Endeffekt hält er mich insgesamt eher auf, weil ich deshalb keines der Spiele, die dafür im Backlog sind, von selbst anfange – so spiele ich gleichzeitig eigentlich nie zwei RPGs, aber mein Backlog besteht hauptsächlich nur aus diesem Genre, also ist es insgesamt eigentlich kontraproduktiv.
    Deshalb gibt es diesmal ein Punktesystem! \o/ Jede Spielstunde, die ich 2024 mit einem (durchgespielten) RPG verbracht habe, gilt dabei als ein Punkt – es wird dabei nicht aufgerundet, nur die volle angebrochene Stunde zählt.
    Habe ein bisschen die Idee von Zirconia letztes Jahr geklaut, nur deutlich vereinfacht. xD

    Ein Beispiel: Ich habe im Vorjahr Persona 4 angefangen, und 2023 noch 61 Stunden (tatsächlich 60h49) damit verbracht. Ich beende das Spiel 2024 dann mit, sagen wir, insgesamt 74 Stunden und 33 Minuten. Die Punkte, die ich dafür erhalte wären 13! Der Einfachheit halber runde ich nämlich sehr wohl bei den Spielstunden auf, die noch 2023 angefallen sind. Sind ja nur zwei Spiele, danach hat sich das dann erledigt.

    Regeln:

    • Ich brauche am Ende des Jahres 250 Punkte! Sollte sich herausstellen, dass das sehr niedrig angesetzt ist, könnte ich das auch noch erhöhen.
    • Folgende Genres zählen für die Challenge: JRPGs, West-RPGs, SRPGs, Mystery Visual Novels (jaja, ganz explizit), Pokémon-artiges
    • Punkte werden nur gezählt, wenn ein Spiel auch durchgespielt wurde.
    • Die Ausnahme hiervon gäbe es nur Ende des Jahres, falls ich verzweifelt bin und die Challenge nicht schaffe, aber ich habe das Ziel ja erst einmal nur geschätzt und relativ niedrig angesetzt, also wird das wohl nicht passieren.
    • Dafür werden zusätzliche Stunden für ein eventuelles Post-Game (was ich meistens aber sowieso nicht mache) sehr wohl gezählt.
    • Es gibt keine Bonusspiele, aber ich werde eventuell in diesem Post trotzdem eine Liste führen, was ich sonst so nebenbei spiele oder was danach noch so kommt.


    Aus 2023 mitgenommen:

    Persona 4 Golden: 61 Stunden
    Star Ocean Second Evolution: 5 Stunden

    Übersicht:
    Spiel
    Start Ende Spielzeit Punkte Wertung
    Persona 4 Golden (PS4) 30.09.2023 07.01.2024 68:26 7 Pkt 9/10
    Star Ocean Second Evolution (PSP) 21.12.2023 23.02.2024 26:12 21 Pkt 5,5/10
    AI: The Somnium Files (NSW) 16.01.2024 28.01.2024 20:52 20 Pkt 7,5/10
    Suikoden (PS1) 10.02.2024 22.03.2024 22:51 22 Pkt 9/10
    Pokémon Soul Silver (NDS) 27.02.2024 09.06.2024 33:54 + 01:42 35 Pkt 7/10
    Magical Starsign (NDS) 21.03.2024 19.04.2024 24:27 24 Pkt 6,5/10
    Paranormasight: The Seven Mysteries of Honjo (NSW) 21.04.2024 12.05.2024 11:45 11 Pkt 8,5/10
    Puzzle Quest: Challenge of the Warlords (NDS) 09.05.2024 19.06.2024 25:06 25 Pkt 6,5/10
    Jade Cocoon: Story of the Tamamayu (PS) 17.05.2024 19.05.2024 13:09 13 Pkt 7/10
    Atelier Rorona: The Alchemist of Arland (PS3) 30.05.2024 20.07.2024 28:05 28 Pkt 8/10
    start;again (Steam) 12.07.2024 15.07.2024 02:50 2 Pkt 8/10
    SaGa Scarlet Grace: Ambitions (NSW) 13.07.2024 18.09.2024 44:25 44 Pkt 8/10

    Außerdem aktuell:

    Darkest Dungeon 2 (Steam)
    Narcissu 1st & 2nd (Steam)
    Tell Me Why (Steam)
    Cats and the Other Lives (Steam)
    Refind Self: The Personality Test Game (Steam)
    Children of Silentown (PS5)
    Beacon Pines (Steam)
    Grim Fandango (Steam)
    Untamed Tactics (GOG)
    Dreamfall Chapters (Steam)
    Catie in Meow Meow Land (PS5)
    The Liar Princess and the Blind Prince (NSW)


    Vergangene Challenges:

    2022
    2021
    2020
    2019
    2017
    Geändert von Lynx (19.09.2024 um 17:48 Uhr)

  2. #2
    Sehr cooles Titelbild, bin gespannt, womit die Fernseher noch gefüllt werden.
    Und die Stunden als Kriterium zu nehmen, könnte ein neuer Trend werden :P


  3. #3
    Let's gooooo ...



    Mir wäre es zu viel Rechnen.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  4. #4
    Spielzeit ist doch quasi die einfachste Einheit, mit der man rechnen kann, zumal fast alle modernen Geräte und Plattformen sie heutzutage automatisch teils mehr schlecht als recht tracken


  5. #5
    Also das mit den Fernsehern ist schon ne echt coole Idee!
    Spielzeit als Maß ist interessant, würde mir sogar extrem viele Punkte bringen. Tendiere ja dazu, immer deutlich länger als ein Durchschnittsgamer zu brauchen

  6. #6
    Es kann nur gut werden.

  7. #7
    Hinter einem dieser schwarzen Bildschirme verbirgt sich doch sicherlich ein ganz besonderes Spiel.
    Bin sehr gespannt, wann und ob es in dein Programm aufgenommen wurde~
    KaiA over and out




  8. #8
    Danke für die Kommentare! Es ist ein bisschen antiklimaktisch, dass ich mit dem Spiel, das mich für das Thema der Challenge inspiriert hat, vorhin gerade fertig geworden bin. Für heiße 7 Punkte in diesem Jahr! x'D
    Bis es weitergeht wird es aber noch eine Weile dauern, glaube der Persona 4 Blogpost wird ein bisschen wild und wird mir alles abverlangen.

    Zitat Zitat von Kaia Beitrag anzeigen
    Hinter einem dieser schwarzen Bildschirme verbirgt sich doch sicherlich ein ganz besonderes Spiel.
    Bin sehr gespannt, wann und ob es in dein Programm aufgenommen wurde~
    KaiA over and out

  9. #9
    So, endlich habe ich es geschafft, den Blogpost über mein erstes Spiel der Challenge fertig zu schreiben, und kann es nun auch hier damit zum Abschluss bringen. Persona 4 ist an sich natürlich schon ein großes Spiel, an dem mir emotional aber auch so viel liegt, dass ich mich gar nicht viel kürzer fassen konnte. Hier schreibe ich aber wieder nur eine sehr knappe Zusammenfassung, bei Interesse verlinke ich wie immer auf meinen Blog.

    Spiel: Persona 4 Golden (PS 4)
    Dauer: 68:26 (Golden Ending)
    Punkte: 7 (da leider der Großteil schon 2023 gespielt wurde)
    Durchgespielt am: 07.01.2024
    Blogpost (Spoiler!!)

    Ich glaube das Spielprinzip von Persona brauche ich jetzt nicht beschreiben, die meisten von uns kennen die Mischung aus Schulalltag, Social Links, Persona-Fusionen und Dungeoncrawling. Die ingame Grafik ist ein wenig veraltet und man muss sich erst ein bisschen daran gewöhnen, die Anime Sequenzen zwischendurch sind aber wieder sehr cool, und der Soundtrack fetzt natürlich auch wieder total. Es gibt aber selbstverständlich schon einige Details, in denen sich Teil 4 von 3 unterscheidet (der bisher der einzige Persona-Teil ist, den ich auch gespielt habe, und daher nur diese beiden vergleichen kann), und ein paar davon sind auch relativ wichtig. Zum Beispiel, dass hier die einzelnen Mitglieder der Party je einen eigenen SL haben... was schon die Überleitung zu den Sachen ist, auf die ich eigentlich den Fokus legen will: Trotz ähnlichem Spielprinzip fühlt sich Persona 4 in vielen Bereichen komplett anders an als Persona 3, was vorrangig an dem Gruppengefühl liegt, das hier zwischen den Charakteren entsteht. Es geht hier sehr viel mehr um einzelne Menschen, statt um die Zerstörung der Massen (auch wenn das natürlich auch irgendwo im Hintergrund lauert), und darum, seine eigenen Schwächen zu akzeptieren und damit zu leben. Nicht umsonst entstehen die jeweiligen Dungeons aus der Psyche einer bestimmten Person und unterscheiden sich daher erheblich voneinander. Klar, sie sind immer noch größtenteils zufallsgeneriert und ein Grindfest, aber für mich fühlte sich das Ganze trotzdem relativ abwechslungsreich an.
    Insgesamt ist die Geschichte trotz Serienmörder-Jagd mit übernatürlichem Flair einfach bodenständiger, und die Dynamiken und Bindungen der Gruppe sind dabei so überzeugend, dass auch ich als Spieler das Gefühl hatte, Freunde fürs Leben gefunden zu haben. Und das, obwohl ich nicht mal besonders viele Leute aus dem Main-Cast leiden konnte. Das liegt zu einem großen Teil auch daran, dass das Spiel mit einigen Themen problematisch umgeht, was heute eigentlich gar nicht mehr denkbar wäre. Ich meine, Teddie ist fast in jeder seiner Szenen ein toxischer, perverser Stalker und damit einer der furchtbarsten Charaktere, die mir in letzter Zeit so untergekommen sind – und lustig war so ein Gehabe sicher auch damals schon nicht. Ich war auch entsetzt darüber, wie lange darüber Witze gemacht wurden, dass man mit Kanji als Junge ja nicht in einem Zelt (oder was auch immer) gemeinsam übernachten kann, weil er sich vor 20 Spielstunden seiner sexuellen Identität nicht sicher sein konnte. Der Witz daran ist eigentlich, dass ich Kanji unfassbar gut dargestellt fand, von Anfang bis Ende und auch in seinem kompletten Social Link, und dann geht das Spiel aber gleichzeitig mit demselben Thema doch wieder recht unsensibel um? Sehr merkwürdig. Und eigentlich unverzeihlich. Ich nehme es Persona 4 als Ganzes schon sehr übel, dass ich mich aufgrund dieser dummen, plumpen Momente manchmal schon schlecht fühlen muss, wenn ich es trotz allem so mag.
    Aber das tue ich eben, das kann ich nicht leugnen. Daher gibt es eine höhere Wertung, als ich ursprünglich aufgrund all der Probleme geben wollte, aber heck, ich liebe einfach Kanji so sehr. Und den Fuchs natürlich, lasst uns den Fuchs nicht vergessen. Und Nanako. Und Kanji.

    Wertung: 9/10




    Und damit kann ich nun auch das nächste Spiel meiner Challenge enthüllen! Für einige wenig überraschend wird es AI: The Somnium Files, zu dem ich ganz perfide wegen FOMO gezwungen werde.

  10. #10
    Zitat Zitat von Lynx Beitrag anzeigen
    Und damit kann ich nun auch das nächste Spiel meiner Challenge enthüllen! Für einige wenig überraschend wird es AI: The Somnium Files, zu dem ich ganz perfide wegen FOMO gezwungen werde.
    Woohoo!

    In dem Kontext freut es mich auch, dass du einzelne Charaktere so schlimm fandest und es dir trotzdem so gefällt. Das was du fürchtest, wird in AI sicher nicht ansatzweise so schlimm sein und stimmt mich umso optimistischer.

  11. #11
    Ah ja, die Abenteuer von Gunboy Katana, eins meiner Lieblingsspiele!
    Es freut mich, dass dir das Ending so gut gefallen hat. Ich mochte ja sogar den mythologischen "Unterbau" am Ende sehr gern!

    Zitat Zitat
    Teddie ist fast in jeder seiner Szenen ein toxischer, perverser Stalker und damit einer der furchtbarsten Charaktere, die mir in letzter Zeit so untergekommen sind – und lustig war so ein Gehabe sicher auch damals schon nicht. Ich war auch entsetzt darüber, wie lange darüber Witze gemacht wurden, dass man mit Kanji als Junge ja nicht in einem Zelt (oder was auch immer) gemeinsam übernachten kann, weil er sich vor 20 Spielstunden seiner sexuellen Identität nicht sicher sein konnte. Der Witz daran ist eigentlich, dass ich Kanji unfassbar gut dargestellt fand, von Anfang bis Ende und auch in seinem kompletten Social Link, und dann geht das Spiel aber gleichzeitig mit demselben Thema doch wieder recht unsensibel um? Sehr merkwürdig. Und eigentlich unverzeihlich. Ich nehme es Persona 4 als Ganzes schon sehr übel, dass ich mich aufgrund dieser dummen, plumpen Momente manchmal schon schlecht fühlen muss, wenn ich es trotz allem so mag.
    Aber das tue ich eben, das kann ich nicht leugnen. Daher gibt es eine höhere Wertung, als ich ursprünglich aufgrund all der Probleme geben wollte, aber heck, ich liebe einfach Kanji so sehr. Und den Fuchs natürlich, lasst uns den Fuchs nicht vergessen. Und Nanako. Und Kanji.
    Ich finde diese Widersprüche auch hammerfaszinierend. Mal Catherine gespielt ...? Das ist da ja noch mal krasser. Und ich muss sagen, über die Jahre lösen sich die Widersprüche für mich eher auf. Nicht im Sinne von "alles cool!", aber in dem Sinne, dass ich mir einbilde, sie besser einordnen zu können.

    Persona 4 etwa ist für mich ein massiv empathisches und ernsthaft psychologisches Spiel. Nicht im Sinne der üblichen Videospiel-Küchenpsychologie, sondern zu großen Teilen wirklich glaubwürdig. Das mache ich bspw. auch daran fest, dass es sehr viel bereiter als andere Teile ist, seine Charaktere unsympathisch sein zu lassen. Es ist aber auch sehr tief im kulturellen Status Quo verankert und nimmt diesen eher unreflektiert – oder bereitwillig, kA! – als gegeben hin. Ich glaube, insofern ist das für das Spiel selbst auch gar kein Widerspruch: Kanji ist jemand, der mit Geschlecht und Sexualität ringt, und als Person bekommt er dafür Verständnis und Hilfe ... aber gesellschaftlich wird er selbstverständlich dafür zerrissen, sogar von denselben Leuten, weil das nun mal weird (tm) ist.
    Ich muss da schon an dieses alte Japan-Klischee des herausstehenden Nagels denken. Das Spiel macht aber auch beides deutlich: Sowohl das "Hämmern" als auch die Möglichkeiten eines Nagels. ^_~

    Dazu kommt dann die westliche Perspektive.
    Zumindest in meiner Interpretation dreht sich Kanjis Konflikt nicht wiiirklich um Sexualität, sondern zu 90% um Männlichkeit, also Geschlecht. Das potenzielle Schwulsein ist allem voran eine Angstvorstellung, eben dieses alte Shorthand für "nicht männlich genug" etc. ("Alta, bis du schwul oder was?!") Und das ist auf einer Ebene einfach nur fucking tragisch, weil man die Storyline nur minimal verschieben müsste, um bei einer ernsthaft mutigen Repräsentation anzukommen. Die subversivsten Teile von Kanjis Geschichte sind imho a) klar, die Widersprüche des Charakters zu Beginn, aber b) auch die kurzen, SPANNENDEN Momente mittendrin, in denen er ernsthaft an seiner Sexualität zweifelt, ganz ohne Humor und drüber Lustigmachen. Das war extrem gut ... aber es löst sich halt auch "in Wohlgefallen" auf. Und dass wir uns mit Punkt a) zufriedengeben müssen, wirkt zumindest aus der westlichen Perspektive feige.
    Andererseits, auf einer anderen Ebene: Ich kenne nicht viele Spiele, geschweige denn japanische, die sich überhaupt so empathisch und direkt mit Männlichkeitsfragen befassen – und tatsächlich sogar mit Homophobie im wahrsten Sinne des Wortes. Und das rechne ich ihm hoch an.
    Dumm nur, dass es dafür die tatsächlich schwule Seite der Gleichung übergeht und komplett unter die Räder wirft.

    Das Hiding in Private Video zu Kanji fand ich auch extrem gut, inklusive einiger Hintergrundinformationen zu den LGBTQ-Aspekten der Serie. Der hat auch insgesamt irgendwie 10 Stunden über das Spiel ... von denen ich keine bereut habe.

    Teddie dagegen ... Je weniger über Teddie geredet wird, desto besser! ^__^
    Wobei ich manchmal Angst davor habe, ihn mit der Zeit auch noch schätzen zu lernen ...


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  12. #12
    Holy shit hier haben wir den Kanji Stan Nummer Eins.
    Also wenn du von Kanji nicht genug bekommst, kann ich dir durchaus auch Persona Q empfehlen, falls du es noch nicht gespielt hast, dort gibt es auch einige interessante Interaktionen von ihm mit den Persona 3 Figuren, allen voran Ken. Sein Chibi Artstyle ist auch einfach zu knuffig:



    Zitat Zitat
    Außer Naoto, aber die gehört zu Kanji (wie hätte ich ihm das antun können)!!
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube in Persona 4 kann man einen Social Link maxen und trotzdem die romantischen Gefühle der Person respektvoll ablehnen, ich meine gehört(?) zu haben dass das in Teil 3 nicht ging.

    Ich stimme aber insofern zu dass mir viele andere Charaktere nicht gefallen haben, bzw ich sie nicht sonderlich glaubwürdig empfand und mehr so als Comic-Relief. Gerade Chie ist da nen wandelndes Tomboy Klischeebild, die wirklich nur Karate und MEEEEAT als Thema kennt. Yukiko finde ich weniger schlimm, aber sie entspricht so eher der Ironie einer perfekten japanischen Hausfrau, die nur leider schlecht in Hausfrau Dingen ist. So empfand ich es zumindest irgendwie. Teddy mochte ich durchaus, aber so wie er den MC, die Erweiterung meines selbst vergöttert, wie könnte ich da auch nicht?
    Ich habe eher das Gefühl dass die ein oder andere spannende Ambivalenz bei den Figuren unabsichtlich zu Stande gekommen ist, ich denke gerade Yosuke ist eher ein Produkt der Infantilitäten der Writer, deswegen konnte ich den Cast in seiner Gesamtheit auch nie vollständig ernst nehmen, macht dann sicherlich einige Szenen unterhaltsamer- wiederum andere weniger packend. Aber insgesamt verglichen mit Teil 5, war ich hier immer noch deutlich zufriedender, dort waren die Charaktere für mich beides, gekünstelt und langweilig.

    Am meisten hat mir dieses frohe lebensbejahende an P4 angetan, was sich nicht zuletzt in dem Soundtrack äußert, schade dass du darauf nicht näher eingegangen bist, für mich macht der Soundtrack wirklich so viel aus in dem Spiel, es kann mitunter etwas preachy und abgedroschen wirken, aber irgendwie gehört das ja auch zu optimistischen Teenager Träumen dazu. Gerade das Battle Theme wird für mich einfach nie alt, das muss wohl nach dem insgesamt eher deprimierenden Persona 3 nen heftigen Kontrast erzeugen. Das Spiel hat einfach in dem Sinne eine sehr starke Identität, zu der auch die Leitfarbe Gelb/Gold passend ist.

    Ironischerweise finde ich die Dungeons in dem Spiel gar nicht so viel schlechter als in Persona 5, was ja dann endlich feste hatte, schlichtweg weil P5 nie wirklich was interessantes mit ihnen angestellt hat IMO, außer dass man ebenfalls mit seinen Ressourcen wie SP haushalten musste, was hier durch die Rouge-like-artigen Dungeons ebenfalls gegeben ist. Maries Dungeon habe ich leider verpasst, weil mich ihr Social Link nie interessiert hat, der soll ja noch mal ein bisschen anders sein.
    Abseits davon können die Bosskämpfe aber wirklich sehr taktisch werden wenn man auf Schwer spielt. Bei Shadow Mitsuo muss man lernen dass Charaktere beim blocken nicht kritisch getroffen werden können, weil er die Schwächen der Figuren intelligent ausnutzt. Bei Kunino-Sagiri muss man gut vorbereitet seine Personas ständig entsprechend seiner wechselnden Elemente austauschen. Also wer taktische Kämpfe mag, kommt auf dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad durchaus auf seine Kosten, ich habe bisher nicht das Gefühl gehabt dass sich Persona je zu weit von seinen Shin Megami Tensei Wurzeln entfernt hat und sich das eher darin äußert dass man nicht mehr extrem viele Optionen hat seine Party zu kreiieren, dafür wirken die Kämpfe hier häufiger mal von Hand angepasst. (Ich fand sogar in gewisser Weise Persona 5 mehr "hardcore" als SMT V)

    Was die Social Links betrifft, ich habe tatsächlich ziemlich oft die Oma besucht, den Typen dem man Nachhilfe geben kann und den Bruder von der einen getöteten. Ich glaube ich habe die Social Links meiner Party dahingehend eher vernachlässigt, was ja vor Persona 5 noch weniger Vorteile gegeben hat spielerisch, wenn man mal von Adachi oder Marie absieht(?)

    Den großen Storytwist habe ich leider schon von weiten riechen sehen.



    Dennoch mag ich es dass das Spiel nach dem zentralen Konflikt noch mal Zeit für den Ausklang lässt (mit Maries Dungeon, ist man vielleicht doch noch'n bisschen busy) und einen epischen Epilog serviert, auch wenn der nicht mehr viel mit den nahbaren Themen des Spiels zu tun hat, das ist auch eher so'n Running Gag der Reihe.

    Geändert von Klunky (17.01.2024 um 11:39 Uhr)
    Spiele durchgespielt - Jahresreviews: 2021, 2022, 2023

    Sega Mega Drive Challenge 2020+2021

    JRPG-Challenges: Klunky's JRPG Challenge 2018 feat. Superman 64

    Gamingblog: Ulterior_Audience

  13. #13
    Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
    In dem Kontext freut es mich auch, dass du einzelne Charaktere so schlimm fandest und es dir trotzdem so gefällt. Das was du fürchtest, wird in AI sicher nicht ansatzweise so schlimm sein und stimmt mich umso optimistischer.
    Hm, guter Punkt, vielleicht war die Abfolge der beiden Spiele direkt hintereinander Date ja eher zuträglich.

    Danke erst mal an alle, die sich meinen Monsterbeitrag offenbar komplett durchgelesen haben!

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich finde diese Widersprüche auch hammerfaszinierend. Mal Catherine gespielt ...? Das ist da ja noch mal krasser. Und ich muss sagen, über die Jahre lösen sich die Widersprüche für mich eher auf. Nicht im Sinne von "alles cool!", aber in dem Sinne, dass ich mir einbilde, sie besser einordnen zu können.
    Ich habe ja auch schon in meinem Beitrag geschrieben, dass ich glaube, mit der Zeit die negativ behafteten Aspekte "vergessen" zu können - das soll auch nicht heißen, dass ich mich tatsächlich nicht erinnern werde, sondern sie eben anders gewichte oder einordnen kann.
    Catherine habe ich als Let's Play gesehen, ziemlich kurz nachdem es rausgekommen ist, und da habe ich tatsächlich eine ähnliche Erfahrung gemacht. Obwohl ich vor 12 Jahren sicher auch noch deutlich weniger sensibel auf solche Themen reagiert habe, nehme ich an.^^

    Zitat Zitat
    Zumindest in meiner Interpretation dreht sich Kanjis Konflikt nicht wiiirklich um Sexualität, sondern zu 90% um Männlichkeit, also Geschlecht. Das potenzielle Schwulsein ist allem voran eine Angstvorstellung, eben dieses alte Shorthand für "nicht männlich genug" etc. ("Alta, bis du schwul oder was?!") Und das ist auf einer Ebene einfach nur fucking tragisch, weil man die Storyline nur minimal verschieben müsste, um bei einer ernsthaft mutigen Repräsentation anzukommen. Die subversivsten Teile von Kanjis Geschichte sind imho a) klar, die Widersprüche des Charakters zu Beginn, aber b) auch die kurzen, SPANNENDEN Momente mittendrin, in denen er ernsthaft an seiner Sexualität zweifelt, ganz ohne Humor und drüber Lustigmachen. Das war extrem gut ... aber es löst sich halt auch "in Wohlgefallen" auf. Und dass wir uns mit Punkt a) zufriedengeben müssen, wirkt zumindest aus der westlichen Perspektive feige.
    Andererseits, auf einer anderen Ebene: Ich kenne nicht viele Spiele, geschweige denn japanische, die sich überhaupt so empathisch und direkt mit Männlichkeitsfragen befassen – und tatsächlich sogar mit Homophobie im wahrsten Sinne des Wortes. Und das rechne ich ihm hoch an.
    Dumm nur, dass es dafür die tatsächlich schwule Seite der Gleichung übergeht und komplett unter die Räder wirft.
    Ich würde hier gerne jeden Satz quoten und darunter "JA GENAU!!" schreiben. Ich wünschte, ich hätte das alles nur annähernd irgendwie so ausdrücken können.
    Stimme auf jeden Fall zu, dass es insgesamt bei Kanjis Konflikt mehr darum geht, wie man sich als männlicher Mann zu verhalten hat, aber der Umgang damit ist eigentlich relativ okay. Der ganze Social Link dreht sich sogar recht sensibel darum, dass Kanji für seine "unmännlichen" Talente schließlich anerkannt wird und sich auch selbst nicht mehr dafür schämt. Aber der eine Aspekt der Sexualität, der da auch mit reinspielt, wird im Gegensatz dazu halt eben ständig wieder zum Thema, und deshalb habe ich mich darauf natürlich auch stärker konzentriert.

    Ganz allgemein war ich aber auch wirklich sehr überrascht, als Kanji als Charakter vorgestellt wurde und noch mehr als ich seinen Dungeon gesehen habe, wie weit das Spiel sich hier eigentlich zu gehen traut. Bei der Durchführung gab es manchmal sogar auch noch kleine Lichtblicke und wo damit bewusst gespielt wird:



    Oder das Speeddating, das sie in der Schule veranstalten, wo man dann den Platz als viertes Mädchen in der Runde total nonchalant einnehmen kann, weil die zu wenige sind.
    Aber naja, wie du sagst, es wird trotzdem nicht komplett durchgezogen und mehr und mehr wieder fallengelassen. Sogar Naoto ist conveniently ein Mädchen. ;P

    Zitat Zitat
    Das Hiding in Private Video zu Kanji fand ich auch extrem gut, inklusive einiger Hintergrundinformationen zu den LGBTQ-Aspekten der Serie. Der hat auch insgesamt irgendwie 10 Stunden über das Spiel ... von denen ich keine bereut habe.
    Das werde ich mir auf jeden Fall auch noch ansehen. *__*

    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Also wenn du von Kanji nicht genug bekommst, kann ich dir durchaus auch Persona Q empfehlen, falls du es noch nicht gespielt hast, dort gibt es auch einige interessante Interaktionen von ihm mit den Persona 3 Figuren, allen voran Ken. Sein Chibi Artstyle ist auch einfach zu knuffig
    Ich hatte das jetzt gar nicht auf dem Schirm, aber stimmt ja, jetzt kenne ich ja endlich beide für das Spiel relevante Teile. Habe es direkt gekauft. xD Und habe direkt einen neuen Avatar gefunden, danke.

    Zitat Zitat
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube in Persona 4 kann man einen Social Link maxen und trotzdem die romantischen Gefühle der Person respektvoll ablehnen, ich meine gehört(?) zu haben dass das in Teil 3 nicht ging.
    Ich habe Naoto auch gemaxt, aber eben wirklich nur weil es nun mal möglich ist, die Mädchen auch ohne Romance auf höchste Stufe zu bringen. Und bei Naoto wird sogar weniger impliziert, dass sie trotzdem irgendwie in den Main Char verknallt sein könnte, als bei den anderen (ok ich habe nur Yukiko als Vergleich).

    Zitat Zitat
    Am meisten hat mir dieses frohe lebensbejahende an P4 angetan, was sich nicht zuletzt in dem Soundtrack äußert, schade dass du darauf nicht näher eingegangen bist, für mich macht der Soundtrack wirklich so viel aus in dem Spiel, es kann mitunter etwas preachy und abgedroschen wirken, aber irgendwie gehört das ja auch zu optimistischen Teenager Träumen dazu. Gerade das Battle Theme wird für mich einfach nie alt, das muss wohl nach dem insgesamt eher deprimierenden Persona 3 nen heftigen Kontrast erzeugen. Das Spiel hat einfach in dem Sinne eine sehr starke Identität, zu der auch die Leitfarbe Gelb/Gold passend ist.
    Haha, ich habe irgendwie von Anfang an gedacht, dass der Soundtrack mir nicht so gut gefällt wie der in Persona 3. Weil ich halt ganz allgemein eher auf depri Musik anspringe, als auf anderes. Deshalb habe ich tatsächlich eine Weile gebraucht, um mich darauf ordentlich einzulassen, aber inzwischen habe ich sogar ein Stück als meinen Handy Klingelton (Secret Base, also Naotos Dungeon-Musik).
    Mein Beitrag war halt so lang, dass ich den Fokus oft verloren habe bzw. dann viele Sachen einfach vergessen habe, die mich nicht richtig stark beschäftigt haben. Aber in die Mischung, die genau diese Atmosphäre erzeugt und eben sehr vom Vorgänger abhebt, gehört das natürlich definitiv mit rein.

    Zitat Zitat
    Maries Dungeon habe ich leider verpasst, weil mich ihr Social Link nie interessiert hat, der soll ja noch mal ein bisschen anders sein.
    Ja, man kann nichts mitnehmen, was man schon hat (also weder Ausrüstung, Waffen oder irgendwelche Items) und nach jedem Kampf verliert man die Hälfte der SP, die man gerade hat. Man muss also mit dem Leben, was man im Dungeon bekommt, und tatsächlich sehr taktisch mit den Ressourcen umgehen. Also ich fands streckenweise natürlich ein bisschen nervig, aber eigentlich nur, weil es ja schon ziemlich gegen Ende war und ich etwas ungeduldig wurde.^^

    Zitat Zitat
    Den großen Storytwist habe ich leider schon von weiten riechen sehen.
    Gut, vor der Golden Version hatte die Person ja keine Arcana, aber alleine durch das Ausschlussprinzip wird es schon sehr klar - ich meine, wenn das Spiel irgendjemanden zum Täter machen will, den man vorher schon mal gesehen hat, bleibt irgendwann gar niemand anderes mehr übrig.^^ In dem Fall ist es eventuell sogar unauffälliger, dass es dann in Golden einen Social Link gibt.^^

    Zitat Zitat
    Es gibt so ähnliche Szenen gerade in Rollenspielen ja wirklich sehr oft, aber hier ist halt einer der wenigen Fälle, wo es einfach wirklich glaubwürdig ist, wie viel Bedeutung die anderen dem Hauptcharakter beimessen.

  14. #14
    Persona 4 ist von den "neueren" Persona-Teilen mein Liebling, habe den sogar zwei Mal durchgespielt. Teil 3 ist zwar atmosphärisch düsterer, was mich immer mehr anspricht, dafür bin ich mit den Charakteren und der spärlichen Handlung da nie so richtig warmgeworden. Persona 5 ist für mich, wie hier schon öfter erwähnt, so zwischen Kindergartensozialkritik, "jetzt haltet doch bitte endlich mal DIE FRESSE!" und "wow, das kommt mir doch aus Teil 4 schon bekannt vor". Hat aber sicher den meisten Stil.

    Kann Dir bei Teil 4 nur echt beipflichten - diese Atmosphäre in dem beschaulichen Städtchen, bei dem man am Ende das Gefühl hat, es *wirklich* zu kennen, war groß. Fühlt sich fast wie eine Art Urlaub an, die man da für ein Jahr führt. Und in dem Dojima-Haushalt fühlt man sich richtig daheim. Auch den OST mochte ich sehr gerne und der hat zu der speziellen Atmosphäre noch beigetragen. Zwar bin ich den Dungeons immer noch nicht positiv gestimmt. Finde die Persona Reihe hat da mit den neueren Teilen nie so richtig ins Volle getroffen (und bei den alten, also 1-2, kann ich auch nicht behaupten, dass die sehr berauschend waren^^). Aber immerhin ist so ne grobe Steigerung sichtbar, von 3-5.
    Was mich etwas mehr gestört hat ist, dass die Unterschiede zwischen 3 und 4 dann tatsächlich eher in die Richtung "mehr vom gleichen, etwas aufpolierter" sind. Weil der neue Stil der Reihe damals aber noch frisch war, ist das vielleicht in Ordnung (damals hab ich das noch deutlich enger gesehen, wenn man sich meine alten Hasstiraden auf den neuen Stil der Reihe noch mal zu Gemüte führt ).

    Ein Punkt, bei dem Du voll Recht hast: Dass zwar so einige Teile vom Cast irgendwo schrecklich sind (insbesondere Teddy und Yosuke) und andere laufende Klischees (Yukiko und Chie), aber der gesamte Trupp doch irgendwie wunderbar zusammengehört und ein richtig tiefes Freundschaftsgefühl aufbaut.

    Ich bin btw. immer beeindruckt, wie schnell alle durch diese Teile durchkommen. Von den neueren Persona Spielen habe ich soweit ich mich erinnere keinen unter 100h geschafft. Was tue ich in den Games nur?!

    Zitat Zitat von La Cipolla
    Und dass wir uns mit Punkt a) zufriedengeben müssen, wirkt zumindest aus der westlichen Perspektive feige.
    Finde diesen Zusatz ziemlich wichtig. Ich werde mich hüten, den Sexismus, Homophobie, etc., der in der Reihe ist, zu verteidigen. Aber gleichzeitig kommt es mir oft so vor, als wenn Leute in das Präsentierte mehr reinlesen, als angedacht war. Und ja, ich verstehe auch, dass queere Repräsentation in japanischen Medien gerade damals (aber auch immer noch) nicht gut ist. Gleichzeitig hat man so viele Interpretationen aus der Community über Kanji und Naoto gelesen, die IMO komplett an den Intentionen der Schreiber vorbeigehen (die man btw. nicht für gut befinden muss, ich fand die "haha, gayyyyy!"-Jokes auch nicht besonders toll, schon damals nicht).
    Gerade Naoto ist da IMO recht eindeutig: Sie gibt sich als Mann aus, um ernster genommen zu werden in dem Feld. Klassisches Crossdressing Trope, worin dann manche gerne eine Transgeschichte lesen möchten, die einfach nicht gestützt wird.

    Kanji ist natürlich n ganz anderes Kaliber und wenn ich mich recht erinnere, ist bis zum Ende seine sexuelle Orientierung nicht klar. Aber irgendwo ist der Kern seiner Story dann auch, dass es eigentlich nicht wichtig ist, weil Cipo schon richtig schreibt, dass es eher um das klassische Männlichkeitsbild geht. Und hey, dafür ist die Diskussion im Spiel über Männlichkeit und die Behandlung davon schon ziemlich stark gemacht.
    Und ja, alle Sachen, die sich auf seine (potenzielle) Schwulheit beziehen, werden vom Spiel eher als Gag präsentiert. So wie die Auswahlmöglichkeiten, die man in diese Richtung hat, vermutlich auch nicht als mehr als "Cloud geht mit Barret auf ein Date, haha!" interpretiert werden sollten. Weil die Schreiber da einfach nicht mehr draus machen wollten - worüber man natürlich traurig sein kann, aber es war eben nicht die Intention.
    Geändert von Sylverthas (18.01.2024 um 00:58 Uhr)

  15. #15
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Persona 4 ist von den "neueren" Persona-Teilen mein Liebling, habe den sogar zwei Mal durchgespielt. Teil 3 ist zwar atmosphärisch düsterer, was mich immer mehr anspricht, dafür bin ich mit den Charakteren und der spärlichen Handlung da nie so richtig warmgeworden. Persona 5 ist für mich, wie hier schon öfter erwähnt, so zwischen Kindergartensozialkritik, "jetzt haltet doch bitte endlich mal DIE FRESSE!" und "wow, das kommt mir doch aus Teil 4 schon bekannt vor". Hat aber sicher den meisten Stil.
    Ich hatte während dem Spielen von Persona 4 auch gleichzeitig schon total Lust darauf, dieses Jahr (gegen Ende vielleicht) auch gleich Persona 5 zu spielen. Aber irgendwie höre ich seitdem ständig eher verhaltene Meinungen, und meine Motivation dafür schwindet stetig weiter - vor allem wenn ich mir vorstelle, so ähnliche Charaktere wie Teddie oder Chie noch um ein Vielfaches mehr labern zu hören. Irgendjemand meinte mal, Persona 5 dauert auch unter anderem deshalb solange, weil ständig irgendjemand seinen Senf zu irgendwas geben muss, und man kaum in einem Fluss weiterkommt.

    Zitat Zitat
    Ich bin btw. immer beeindruckt, wie schnell alle durch diese Teile durchkommen. Von den neueren Persona Spielen habe ich soweit ich mich erinnere keinen unter 100h geschafft. [I]Was tue ich in den Games nur?!
    Ursprünglich hatte ich auch mit so etwa 80 Stunden gerechnet, keine Ahnung warum es dann vergleichsweise so wenige wurden. Ich habe ja durchaus auch so ein paar optionale Dinge gemacht (das Angeln, möchte ich nochmal erwähnen ;0), aber zumindest war ich in den Dungeons schon immer sehr schnell durch. Naja und die ganzen Sidequests der Statisten, wo man meist nur Items aus Dungeons bringen muss, habe ich auch komplett ignoriert.

    Zitat Zitat
    Und hey, dafür ist die Diskussion im Spiel über Männlichkeit und die Behandlung davon schon ziemlich stark gemacht. Und ja, alle Sachen, die sich auf seine (potenzielle) Schwulheit beziehen, werden vom Spiel eher als Gag präsentiert. So wie die Auswahlmöglichkeiten, die man in diese Richtung hat, vermutlich auch nicht als mehr als "Cloud geht mit Barret auf ein Date, haha!" interpretiert werden sollten. Weil die Schreiber da einfach nicht mehr draus machen wollten - worüber man natürlich traurig sein kann, aber es war eben nicht die Intention.
    Das ist wahrscheinlich ein wichtiger Punkt, den ich im Eifer des Gefechts bestimmt immer mehr außer Acht gelassen habe.
    Ich denke die Überraschung darüber, wie das Thema behandelt wird (und dass überhaupt) haben meine Erwartungen im Verlauf des Spiels vielleicht etwas verzerrt. Ich habe mich einfach über alle Möglichkeiten, die das Spiel mir in die Richtung geboten hat, wirklich sehr gefreut und wollte vielleicht einfach immer noch mehr davon.

  16. #16
    Ja, das Ganze hat einige Ebenen. Eine Balance zwischen der stumpfen eigenen Perspektive und "So ist das Japan halt!!" zu finden ... puh. Zumal "der Westen" bekanntlich auch kein moralischer Monolith ist, weder zwischen Kulturen, noch zwischen Menschen. Intention und Wirkung kommen dann noch oben drauf. Ich bin mir bspw. 100% sicher, dass selbst ein Persona 4 die eine oder andere (konstruktive) Sinnkrise ausgelöst hat, so wenig es auch angedacht war. ^^

    Zu Persona 5: Wir sind hier halt auch im Internet ...
    Für mich ist es eeeeeigentlich auch der schwächste von den drei Teilen, speziell im Nachhinein ... aber er macht auch ein paar zentrale Sachen SO viel besser, dass ich es beim Spielen kaum bemerkt habe! Ich behaupte mal: Wir reden hier tendenziell immer noch von "schlechter" im Kontext von Persona, und die massive Kritik hat oft mehr mit dem direkten Vergleichen und den gewaltigen Erwartungen an die Serie zu tun. Das merkt man bspw. auch daran, dass Leute sehr unterschiedliche Kritikpunkte haben, oder sie zumindest sehr unterschiedlich gewichten. (Mein größtes Ding bleibt weiterhin, dass das Finale nicht gezündet hat, im krassen Gegensatz zu 3 und 4 – wobei ich immer noch Royal spielen will!)
    Ich behaupte mal, dass Teil 5 auf jeden Fall eine Menge Spaß macht UND die richtige Persona-Erfahrung abliefert, wenn man 3 und 4 auch mochte.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  17. #17
    Zitat Zitat von Lynx
    Naja und die ganzen Sidequests der Statisten, wo man meist nur Items aus Dungeons bringen muss, habe ich auch komplett ignoriert.
    Ayo, Sidequests kann ich einfach nicht ignorieren, selbst wenn sie sinnlos sind... xD

    Zitat Zitat
    Zu Persona 5: Wir sind hier halt auch im Internet ...
    Absolut, lass Dir von mir Miesepeter nicht Deine Vorfreude vermiesten
    Persona 5 macht auch einiges richtig, ich fands nur im Vergleich zu Teil 4 irgendwie nicht mehr so interessant und es hat ne immense Redundanz in den Gespräche. Was manche abkönnen, mich aber in den Wahnsinn getrieben hat. Aber das hängt halt auch total davon ab, was man will - denn P5 hat ohne Zweifel die beste Präsentation und Style, und die Mucke ist mal wieder großartig. Hat ein paar Dauerbrenner bei mir *g*

  18. #18
    Schon sehr früh verfluche ich die Regel, dass Spielstunden nicht aufgerundet werden, ein bisschen. Seht euch doch an, wie knapp es diesmal war! Warum hat der Tanz am Ende nicht 8 Minuten länger gedauert??

    Spiel: AI: The Somnium Files (Switch)
    Dauer: 20:52
    Punkte: 20
    Durchgespielt am: 28.01.2024
    Blogpost (Spoiler!!)

    In AI: The Somnium Files spielt man einen Detektiv namens Date, mit dem man einen sehr persönlichen, mysteriösen Mordfall aufklären muss. Das allerdings auf recht unkonventionelle Art und Weise, denn Date kann mithilfe seiner KI, die ihm gleichzeitig auch als künstliches Auge dient, in das Unterbewusstsein anderer Leute eindringen, und in deren Träumen verborgene Erinnerungen oder verschwiegene Geheimnisse aufdecken. Wie es dazu überhaupt kam und wie das alles funktioniert, sowie die wahren Machenschaften hinter dem Mordfall, gilt es natürlich während der rund 20 Stunden in verschiedenen Routen herauszufinden - meist in Visual Novel Form, hin und wieder gibt es aber auch QTEs und die Adventure- oder Puzzle-artigen Abschnitte in den bereits beschriebenen Träumen.
    Es fällt mir sehr schwer, über Somnium Files zu schreiben. Als Mystery Visual Novel mit leicht fantastischen Elementen und einem verzwickten Mordfall wäre es natürlich genau Meins, und in vielerlei Hinsicht war es das auch. Ich fand zum Beispiel die meisten Routen, obwohl alle davon für das richtige Ending vorausgesetzt werden, im positiven Sinne kurzweilig. Es gibt eigentlich nur zwei Wege, die sich bereits am Anfang abspalten (alles andere erst später), und man muss niemals etwas Unnötiges wirklich wiederholen - auf beiden passieren auch wirklich sehr krass unterschiedliche Dinge. Die früheren Routen, also die, die nicht gesperrt sind, dienen auch vorrangig dazu, mit den Charakteren warm zu werden, die es auch bitter nötig haben, weil sie alle überzeichnet und ein bisschen furchtbar sein können. Trotzdem schafft es das Spiel irgendwie beinahe unbemerkt, dass man sie bis zum Ende hin fast alle total liebgewinnen kann, selbst die perversen! Das ist nämlich auch so ein Element, an das ich mich erst gewöhnen musste; ein gewisses Maß an schlüpfrigen Kommentaren und Witzen kann ich ja verkraften, aber hier war es... nun, sagen wir, Masse statt Klasse (??). Aber selbst das wäre im Endeffekt nicht mal ein wirklich erheblicher Grund, meine Wertung negativ zu beeinflussen, weil das Ende, bzw. eigentlich schon die letzten beiden Routen, wirklich richtig gut waren, und es einen Plottwist gab, den ich in meine imaginäre Liste meiner Lieblingsplottwists aller Zeiten eintragen werde. Was die wichtigen Plotpunkte angeht, macht das Spiel auch alles richtig - es gibt genügend Andeutungen und am Ende macht alles, was muss, auch Sinn miteinander. Schlechter wurde das mit so manchen Sachen gehandhabt, um die Geschichte überhaupt an bestimmte Punkte zu bringen, dass sie an Fahrt aufnehmen kann. Es gab für mich so einige Szenen, die ich als recht konstruiert (um nicht zu sagen unsinnig) empfand, nur damit zum Beispiel eine bestimmte Person in bestimmten Szenen an- oder abwesend sein kann. Bei den Kleinigkeiten musste oft eine billige Erklärung her, was mir tatsächlich ziemlich aufs Gemüt geschlagen hat. Also, ich lasse mir bei solchen Spielen ja gerne wirklich den dümmsten Scheiß verkaufen, aber er muss dann auch dementsprechend überzeugend rübergebracht werden.
    Meine komplette erste Route war voll von solchen Vorkommnissen, und gleichzeitig gab es keinerlei Fortschritte in Bezug auf andere Charaktere als Iris, und schon gar nicht wirkliche Hinweise auf den aufzuklärenden Mordfall an sich. Ich war da wirklich alles andere als begeistert und habe mir im Lauf erste Hälfte des Spiels immer mehr gedacht, dass das einfach nichts mehr werden kann. Ich war an dem Punkt, wo ich froh über jede Gameplay-Einlage war - also die namensgebenden Somniums - weil ich dann nicht der dummen Story folgen musste.^^" Ich fand diese Abschnitte auch tatsächlich ganz cool und motivierend, wenn auch manchmal etwas undurchsichtig. Also vor allem wenn man bedenkt, dass sich mit Entscheidungen im Somnium nun mal die Route ändert, auf der man sich bewegt, und man unmöglich voraussehen kann, welche Konsequenzen das hat.
    Trotzdem hat mir das Lösen der "Rätsel" dort, vielleicht sogar aufgrund der Tatsache, dass normale Regeln in Somnium nicht greifen, meistens viel Spaß gemacht. Bei der Minecraft-Welt war ich wirklich beeindruckt und fand die Idee durchaus auch kreativ, und Mayumis Somnium war als Ansammlung von Erinnerungen einfach nur melancholisch und traurig. Bis auf die letzten zwei (glaube ich), die mich vom Schauplatz und Aufbau her eher gelangweilt haben, fand ich das als Spielelement schon ziemlich cool. Wie gesagt, am Anfang sogar cooler als alles andere.
    Dass mir dann ab der zweiten Spielhälfte doch alles noch merklich mehr Spaß gemacht hat, und ich gegen Ende sogar richtig begeistert war, kann man dem Spiel schon wirklich hoch anrechnen. Selbst manche Albernheiten, die mich ursprünglich gestört haben, waren dann plötzlich doch irgendwie okay oder sogar toll (den Tanz fand ich bei Iris eigentlich jedes Mal richtig peinlich, aber den am Schluss habe ich so gefeiert, und mache es immer noch xD). Schade, dass es nicht von Anfang an wenigstens ein paar Momente gab, in denen ich noch nicht sämtliche Hoffnung verloren hatte. :P Vielleicht hätte mir eine andere Reihenfolge der Routen auch besser getan, weil ich eben der Überzeugung bin, dass meine erste auch auf jeden Fall die schlechteste war. Naja.
    Und wie bewerte ich das jetzt? D: Ich muss wirklich nur deshalb jetzt mehr Zwischenschritte machen, weil 7,5 zu wenig, und 8 schon zu viel ist. Hach.

    Wertung: 7,7/10

    Geändert von Lynx (05.03.2024 um 19:29 Uhr)

  19. #19
    Zitat Zitat von Lynx Beitrag anzeigen
    Vielleicht hätte mir eine andere Reihenfolge der Routen auch besser getan, weil ich eben der Überzeugung bin, dass meine erste auch auf jeden Fall die schlechteste war. Naja.
    Ja, sowas hatten wir damals (glaube in Cipos Thread?) auch mal diskutiert . Du hattest die rechte Route als erstes gehabt, bei der es mehr um Iris und die Verschwörung ging, oder? Bei mir wars andersrum und ich hatte erst die Linke, die dann zwar auf nem sehr künstlichen Cliffhanger endet, wo einem erstmal schön gesagt wird "Ja, jetzt spiel doch mal die andere Route, sonst gehts hier nicht weiter!", aber dafür so ziemlich alle Charaktere (außer Iris *g*) ausbaut.

    Ich liebe es an dem Spiel irgendwie, dass man aus komplett verschiedenne Standpunkten rankommt und *irgendwie* es einen trotzdem fangen kann und funktioniert? Obwohl es teilweise echt kein Recht hat, das zu tun?!
    Zitat Zitat
    Selbst manche Albernheiten, die mich ursprünglich gestört haben, waren dann plötzlich doch irgendwie okay oder sogar toll (den Tanz fand ich bei Iris eigentlich jedes Mal richtig peinlich, aber den am Schluss habe ich so gefeiert, und mache es immer noch xD).
    QFT!
    So ein geiler Meme-Song, ey. Ich hab das Ending so hart abgefeiert. Vor allem in der englischen Version, wie sie da irgendwie probiert haben, dass der nonsense zum Rythmus passt xD
    Und die Choreografie, ey xD
    Legendär! Daher obligatorisch:


    Dazu noch aus meinem Bericht dazu, weil es den Punkt mit dem Tanz irgendwo trifft:
    Zitat Zitat von me
    Wie anfangs erwähnt ist Somnium Files einfach puntastisch. Einige Wortspiele hier sind sogar so komplex, dass weder die Übersetzer und vermutlich nicht mal die Schreiber genau wussten, was gemeint ist.
    Das Schöne daran: die meisten "Witze" kommen häufig mehrmals in leicht abgewandelter Form vor und ziehen sich auf jede Ebene vom Spiel durch. Und irgendwann habe ich sogar schon mit denen gerechnet und war gespannt auf sie: man klickt bei jedem Besuch einer Location die gleichen Items an, die nicht sonderlich lustige Kommentare von Date (oder Begleiter) mit sich bringen und freut sich darauf, wieder einen unlustigen Spruch zu bekommen, der einem dann vielleicht doch mal ein Grinsen aufs Gesicht bringt. Wie viele Kühlschrankwitze kann Date noch auf Mamas Kosten machen? Wie oft kann man noch "High Stool" zu "High School" machen? Wird sich Date jemals den Namen des einen Polizisten merken können (den ich leider schon wieder vergessen habe )? Das Spiel konditioniert einen quasi, wie der pawlowsche Hund vor sich hin zu sabbern, sobald man einen hohen Stuhl sieht... oder vielleicht war das nur bei mir so? Das Übersetzerteam hatte sich keinen einfachen Job, aber ich denke, sie haben ihn sehr gut gemacht und viel vom Charme der kaputten Wortspiele rübergebracht (würde aber dennoch vermuten, dass einige auf Japanisch besser funktionieren).
    Und um die gute Botschaft noch zu verbreiten: Es gibt einen Youtube Kanal zu dem Spiel, und die Videos sind teilweise so dement wie das Game selber xD

  20. #20
    Boah, ich weiß nicht, ob ich das Lied schon mal auf Englisch gesehen habe?! Viele der Stimmen gehen da ja echt gar nicht. Aber selbst diese Stimmen gefallen mir im Laufe des Lieds immer besser ... o.o
    "My kick's like a warhead" ist allerdings so oder so ziemlich gut!

    Zitat Zitat
    (den Tanz fand ich bei Iris eigentlich jedes Mal richtig peinlich, aber den am Schluss habe ich so gefeiert, und mache es immer noch xD)
    Und genau so muss es sein! Heimlicher Videospielmoment des Jahrzehnts!

    Hier war übrigens unser Austausch zu den Routen!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

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