Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
In dem Kontext freut es mich auch, dass du einzelne Charaktere so schlimm fandest und es dir trotzdem so gefällt. Das was du fürchtest, wird in AI sicher nicht ansatzweise so schlimm sein und stimmt mich umso optimistischer.
Hm, guter Punkt, vielleicht war die Abfolge der beiden Spiele direkt hintereinander Date ja eher zuträglich.

Danke erst mal an alle, die sich meinen Monsterbeitrag offenbar komplett durchgelesen haben!

Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
Ich finde diese Widersprüche auch hammerfaszinierend. Mal Catherine gespielt ...? Das ist da ja noch mal krasser. Und ich muss sagen, über die Jahre lösen sich die Widersprüche für mich eher auf. Nicht im Sinne von "alles cool!", aber in dem Sinne, dass ich mir einbilde, sie besser einordnen zu können.
Ich habe ja auch schon in meinem Beitrag geschrieben, dass ich glaube, mit der Zeit die negativ behafteten Aspekte "vergessen" zu können - das soll auch nicht heißen, dass ich mich tatsächlich nicht erinnern werde, sondern sie eben anders gewichte oder einordnen kann.
Catherine habe ich als Let's Play gesehen, ziemlich kurz nachdem es rausgekommen ist, und da habe ich tatsächlich eine ähnliche Erfahrung gemacht. Obwohl ich vor 12 Jahren sicher auch noch deutlich weniger sensibel auf solche Themen reagiert habe, nehme ich an.^^

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Zumindest in meiner Interpretation dreht sich Kanjis Konflikt nicht wiiirklich um Sexualität, sondern zu 90% um Männlichkeit, also Geschlecht. Das potenzielle Schwulsein ist allem voran eine Angstvorstellung, eben dieses alte Shorthand für "nicht männlich genug" etc. ("Alta, bis du schwul oder was?!") Und das ist auf einer Ebene einfach nur fucking tragisch, weil man die Storyline nur minimal verschieben müsste, um bei einer ernsthaft mutigen Repräsentation anzukommen. Die subversivsten Teile von Kanjis Geschichte sind imho a) klar, die Widersprüche des Charakters zu Beginn, aber b) auch die kurzen, SPANNENDEN Momente mittendrin, in denen er ernsthaft an seiner Sexualität zweifelt, ganz ohne Humor und drüber Lustigmachen. Das war extrem gut ... aber es löst sich halt auch "in Wohlgefallen" auf. Und dass wir uns mit Punkt a) zufriedengeben müssen, wirkt zumindest aus der westlichen Perspektive feige.
Andererseits, auf einer anderen Ebene: Ich kenne nicht viele Spiele, geschweige denn japanische, die sich überhaupt so empathisch und direkt mit Männlichkeitsfragen befassen – und tatsächlich sogar mit Homophobie im wahrsten Sinne des Wortes. Und das rechne ich ihm hoch an.
Dumm nur, dass es dafür die tatsächlich schwule Seite der Gleichung übergeht und komplett unter die Räder wirft.
Ich würde hier gerne jeden Satz quoten und darunter "JA GENAU!!" schreiben. Ich wünschte, ich hätte das alles nur annähernd irgendwie so ausdrücken können.
Stimme auf jeden Fall zu, dass es insgesamt bei Kanjis Konflikt mehr darum geht, wie man sich als männlicher Mann zu verhalten hat, aber der Umgang damit ist eigentlich relativ okay. Der ganze Social Link dreht sich sogar recht sensibel darum, dass Kanji für seine "unmännlichen" Talente schließlich anerkannt wird und sich auch selbst nicht mehr dafür schämt. Aber der eine Aspekt der Sexualität, der da auch mit reinspielt, wird im Gegensatz dazu halt eben ständig wieder zum Thema, und deshalb habe ich mich darauf natürlich auch stärker konzentriert.

Ganz allgemein war ich aber auch wirklich sehr überrascht, als Kanji als Charakter vorgestellt wurde und noch mehr als ich seinen Dungeon gesehen habe, wie weit das Spiel sich hier eigentlich zu gehen traut. Bei der Durchführung gab es manchmal sogar auch noch kleine Lichtblicke und wo damit bewusst gespielt wird:



Oder das Speeddating, das sie in der Schule veranstalten, wo man dann den Platz als viertes Mädchen in der Runde total nonchalant einnehmen kann, weil die zu wenige sind.
Aber naja, wie du sagst, es wird trotzdem nicht komplett durchgezogen und mehr und mehr wieder fallengelassen. Sogar Naoto ist conveniently ein Mädchen. ;P

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Das Hiding in Private Video zu Kanji fand ich auch extrem gut, inklusive einiger Hintergrundinformationen zu den LGBTQ-Aspekten der Serie. Der hat auch insgesamt irgendwie 10 Stunden über das Spiel ... von denen ich keine bereut habe.
Das werde ich mir auf jeden Fall auch noch ansehen. *__*

Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
Also wenn du von Kanji nicht genug bekommst, kann ich dir durchaus auch Persona Q empfehlen, falls du es noch nicht gespielt hast, dort gibt es auch einige interessante Interaktionen von ihm mit den Persona 3 Figuren, allen voran Ken. Sein Chibi Artstyle ist auch einfach zu knuffig
Ich hatte das jetzt gar nicht auf dem Schirm, aber stimmt ja, jetzt kenne ich ja endlich beide für das Spiel relevante Teile. Habe es direkt gekauft. xD Und habe direkt einen neuen Avatar gefunden, danke.

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Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube in Persona 4 kann man einen Social Link maxen und trotzdem die romantischen Gefühle der Person respektvoll ablehnen, ich meine gehört(?) zu haben dass das in Teil 3 nicht ging.
Ich habe Naoto auch gemaxt, aber eben wirklich nur weil es nun mal möglich ist, die Mädchen auch ohne Romance auf höchste Stufe zu bringen. Und bei Naoto wird sogar weniger impliziert, dass sie trotzdem irgendwie in den Main Char verknallt sein könnte, als bei den anderen (ok ich habe nur Yukiko als Vergleich).

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Am meisten hat mir dieses frohe lebensbejahende an P4 angetan, was sich nicht zuletzt in dem Soundtrack äußert, schade dass du darauf nicht näher eingegangen bist, für mich macht der Soundtrack wirklich so viel aus in dem Spiel, es kann mitunter etwas preachy und abgedroschen wirken, aber irgendwie gehört das ja auch zu optimistischen Teenager Träumen dazu. Gerade das Battle Theme wird für mich einfach nie alt, das muss wohl nach dem insgesamt eher deprimierenden Persona 3 nen heftigen Kontrast erzeugen. Das Spiel hat einfach in dem Sinne eine sehr starke Identität, zu der auch die Leitfarbe Gelb/Gold passend ist.
Haha, ich habe irgendwie von Anfang an gedacht, dass der Soundtrack mir nicht so gut gefällt wie der in Persona 3. Weil ich halt ganz allgemein eher auf depri Musik anspringe, als auf anderes. Deshalb habe ich tatsächlich eine Weile gebraucht, um mich darauf ordentlich einzulassen, aber inzwischen habe ich sogar ein Stück als meinen Handy Klingelton (Secret Base, also Naotos Dungeon-Musik).
Mein Beitrag war halt so lang, dass ich den Fokus oft verloren habe bzw. dann viele Sachen einfach vergessen habe, die mich nicht richtig stark beschäftigt haben. Aber in die Mischung, die genau diese Atmosphäre erzeugt und eben sehr vom Vorgänger abhebt, gehört das natürlich definitiv mit rein.

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Maries Dungeon habe ich leider verpasst, weil mich ihr Social Link nie interessiert hat, der soll ja noch mal ein bisschen anders sein.
Ja, man kann nichts mitnehmen, was man schon hat (also weder Ausrüstung, Waffen oder irgendwelche Items) und nach jedem Kampf verliert man die Hälfte der SP, die man gerade hat. Man muss also mit dem Leben, was man im Dungeon bekommt, und tatsächlich sehr taktisch mit den Ressourcen umgehen. Also ich fands streckenweise natürlich ein bisschen nervig, aber eigentlich nur, weil es ja schon ziemlich gegen Ende war und ich etwas ungeduldig wurde.^^

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Den großen Storytwist habe ich leider schon von weiten riechen sehen.
Gut, vor der Golden Version hatte die Person ja keine Arcana, aber alleine durch das Ausschlussprinzip wird es schon sehr klar - ich meine, wenn das Spiel irgendjemanden zum Täter machen will, den man vorher schon mal gesehen hat, bleibt irgendwann gar niemand anderes mehr übrig.^^ In dem Fall ist es eventuell sogar unauffälliger, dass es dann in Golden einen Social Link gibt.^^

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Es gibt so ähnliche Szenen gerade in Rollenspielen ja wirklich sehr oft, aber hier ist halt einer der wenigen Fälle, wo es einfach wirklich glaubwürdig ist, wie viel Bedeutung die anderen dem Hauptcharakter beimessen.