Moon Hunters



Das Spiel war ein Geschenk von Narrenwelt. Es ist eine Art Roguelike mit Action-Kampfsystem in einer mythischen Welt mit viel Lore.

Schon das Intro mit seiner Musik und Erzählung hat es mir ungemein angetan. Moon Hunters hat einen starken ethnischen Touch, der fabelhaft durch die wunderschönen Charakterportraits ergänzt wird. Das Spiel strotzt nur so vor Fantasie, was das Design der Figuren angeht, und trotz der Vielfalt fühlt sich alles wie aus einem Guss aus.

Das Spiel läuft folgendermaßen ab:
- man wählt einen Charakter (es werden im Verlauf mehr freigeschaltet)
- man wählt ein Startgebiet (jedes Gebiet nimmt einen Tag Ingame-Zeit in Anspruch)
- man erkundet die Gebiete (inkl. Kämpfen und Events)
- nach Abschluss von Gebieten werden Events getriggert, die die Story vorantreiben
- man wählt das nächste Gebiet
- nach einer bestimmten Zahl von Tagen endet das Spiel – meist durch einen Bosskampf, aber es gibt diverse Ausgänge



Die Gebiete sind zumeist überschaubar, im Multiplayer aber etwas größer (so mein Eindruck). Man kämpft recht viel in einem simplen, aber funktionalen Action-Kampfsystem, in dem sich alle Figuren recht unterschiedlich spielen. Im Verlauf kann man durch Geld auch seine Skills aufleveln, was neben den Statuswerten essenziell ist, um gegen die späteren Gegner bestehen zu können.

Das Herzstück sind aber die Events, die man in den Gebieten durch Interaktion mit NPCs, Tieren, Höhlen, Monumenten, Gegenständen etc. auslöst. Dabei hat man stets Entscheidungsmöglichkeiten, von denen abhängt, welche Events man im späteren Spielverlauf triggern kann.

Zugleich beeinflussen Entscheidungen auch die eigenen Statuswerte und verleihen einem Traits wie „Proud“, „Seductive“, „Patient“ oder „Wise“. Diese wiederum braucht man, um wiederum andere Events zu triggern.

Leider ist der prozedurale Algorithmus nicht perfekt auf Kontinuität ausgelegt, sodass man mich Pech in einem Gebiet auch mal gar keine Events hat, weil man die Voraussetzungen nicht erfüllt. Das ist leider nicht perfekt gelöst – auch weil man dann immer noch ein „!“-Symbol sieht, das eine Interaktion markiert, aber eben keine Interaktion möglich ist.



Schön ist, wie viele versteckte Details man im Spiel doch entdecken kann. Man findet zahlreiche Zutaten, die man nach jedem Tag am Lagerfeuer zum Kochen benutzen kann. Durch bestimmte Events lernt man neue Sprachen, die man benötigt, um bestimmte Tiere und Wesen erst verstehen zu können. Und es gibt sogar lustige Gimmicks wie dass man mit dem letzten Boss kampflos durchbrennen kann, wenn man genug Charme hat

Ich habe so 4 Runs allein gemacht und dann noch 3 mit Lynx. Allein ist das Spiel gefühlt wesentlich kürzer, aber auch anspruchsvoller, da Kämpfe durchaus fies sein können. Es gibt zwei, drei echt gemeine Gegnertypen im Spiel, die im Singleplayer-Modus gar nicht so leicht zu besiegen sind.



tl;dr: Unterm Strich hatte ich viel Freude an Moon Hunters. Besonders Musik und die mystische, leicht wehmütige Atmosphäre werden mir in Erinnerung bleiben – die ganze Welt mit ihrer Lore und ihren Rätseln ist schon sehr einnehmend, obwohl das Spiel an sich gar nicht so storylastig ist. Einfach ein sehr schönes Indie-Spiel – ich kann nur empfehlen, mal einen Blick zu riskieren

Spielzeit: 6:00 (in 6-7 Runs)
Wertung: 7,5/10