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  1. #11
    Zitat Zitat von Narcissu
    Besonders allergisch reagiere ich darauf, wenn es einen Protagonisten als Self-Insert gibt, dem quasi alles zufällt, ohne dass er viel tut, z.B. die Zuneigung der Figuren des anderen (bzw. begehrten) Geschlechts. Oder auch die Dankbarkeit von NPCs in Videospielen, obwohl man quasi nichts gemacht hat (z.B. bei den Social Links in Persona). Dieses Streicheln des Egos fühlt sich für mich nur allzu künstlich an und hat für mich den gegenteiligen Effekt: Ich fühle mich vom Werk entfremdet und meine Immersion leidet.
    Ja, dem Punkt stimme ich vollumfänglich zu. In Spielen kommt da noch ein zusätzlicher immersionsbrechender Aspekt rein: Das Gefühl, dass sich die gesamte Spielwelt um den Hauptcharakter dreht. Wenn mir sowas auffällt, dann bin ich meist raus, sowas ist Gift für Spiele. Ich denke auch, dass Metaphor beispielweise ein deutlich interessanteres Spiel mit stärkeren Aussagen und Welt gewesen wäre, wenn nicht so hart auf den MC abgewanked werden würde, der ja eh die Verkörperung von allem Guten ist.
    Im Prinzip sollen solche Spiele ja den Effekt haben, dass Spieler sich (via der Spielfigur) so fühlen, als würde sich die Welt um sie drehen. Im gleichen Zuge könnte man das eigentlich auch mit den Charakteren formulieren, die, wie Du es nennst, dem Hypereskapismus dienen. Diese Charaktere sind auch alleine so aufgebaut, weil sie die jeweilige Zielgruppe befriedigen sollen, nicht, weil sie ein Teil der Welt sind. Was wiederum aus meiner Sicht nur der Immersion schaden kann.

    Ich kann ansonsten mit Tropes klarkommen. Selbst die abgedroschensten können immer noch interessant oder zumindest unterhaltsam im Gesamtbild sein, weil sie etwas in die Gruppendynamik bringen. Was mich viel mehr stört ist, wenn dann mit dem Trope wirklich nur die klassischen Sachen gemacht werden. So gesehen stört es mich mehr, wenn sich die tropigen Charaktere dann auch noch in den tropigen Szenarien wiederfinden, als die Charaktere an sich.

    Auf DDLC bezogen finde ich das, was Du schreibst, interessant. Es gibt ja wirklich viele Leute, die das richtig emotional mitgenommen hat. Zu denen hab ich nicht gehört, es war eher so ein "Concept Game" für mich. An den Charakteren hat mich recht wenig mitfühlen lassen. Es kommt vermutlich auch daher: Ich wusste, dass es da nen Twist geben wird. Nicht, weil man mir den gespoiled hat, sondern eher durch die Umstände. Erstmal würden das Spiel nicht so viele empfehlen, wenn es wirklich nur wie der Anfang wäre. Aber auch der Horror-Tag auf Steam sollte einen aufhorchen lassen *g*
    Und wenn man auf so nen Twist hin spielt, dann interpretiert man einfach die Sachen anders, als wenn man probiert "in der Situation zu sein". Auf der anderen Seite wäre ich ohne die Vermutung auch gar nicht "in der Situation geblieben", weil der Anfang einfach nicht besonders interessant ist.

    Letztendlich bin ich kein großer Fan von dem Spiel. Mit dem Horror konnte ich gar nichts anfangen (glitchige Screens geben mir echt nix^^). Die Sache mit Monika am Ende ging eher in die Richtung "Ah, ja, clever", als dass es mich total geflashed hat. Ich habe glaub ich auch schon mal geschrieben, dass ich (wie Du auch, anscheinend^^) so eine meta Story nicht besonders mag. Insbesondere wenn man als Spieler direkt angesprochen wird. Ist auch maximal unsubtil.
    Dennoch denke ich, dass man alleine aus spielekultureller Sicht das mal gespielt haben sollte, weil es einfach einen so großen Impact hatte und auch so einiges inspiriert hat.

    Das, was Du zu den Zusatzstories schreibst, klingt interessant - wenn sie echt die Charaktere und Themen noch mal rumreissen können. Werde das vermutlich nie erleben, aber toll, dass Du es noch mit einem lachenden Auge verlassen konntest!

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