Eine 8 von 10 ist ja in deinen Wertungen quasi schon eine 10 von 10, also nehme ich das gerne hin.

Deinen einleitenden Text unterschreibe ich in vielen Dingen so. Sie sind der Grund, warum ich so selten Anime gucke. Weil ich das Gefühl habe, sogar trotz meines beschränkten Konsums Tropes zu kennen, an ihnen zu ermüden und auch nicht mag, dass da Charaktere künstlich produziert werden, um Spielern (bewusst nicht gegendert) maximal zu gefallen. Insbesondere, weil es eben oft weibliche Charaktere betrifft, die von Männern für Männer geschrieben werden, wenn auch nicht ausschließlich. An Visual Novels stört mich das gleiche, ich komme mit ihnen aber dennoch klar. Weil das Medium eben doch irgendwie interaktiver ist, auch wenn es auf Anhieb nicht so erscheint. Weil mir das Lesen mehr die Möglichkeit gibt, selbst zu interpretieren.

So kann ich die Tropes in Romance Games zwar nicht ignorieren. Sie nerven mich immer noch und lassen mich jedes mal seufzen und am Ende, nach einem guten Spiel, sagen: Schade, dass das der Fall war, weil das und das fand ich daran richtig toll. Selbst wenn Charaktere auf Zwang in eine bestimmte Richtung geschrieben werden, kann sich in ihrem Writing trotzdem was verbergen, was mir richtig gut gefällt. Und daran halte ich mich dann fest. Ich mag - entgegen weitläufigen Meinungen - nicht den Tsundere-Trope, aber ich mag, was man anhand einer vermeintlichen Tsundere erzählen kann, wenn der Trope nicht nur Trope ist.