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Duftnoten: Zedernholz, Vanille, Vetiver, peruanisches Balsamholz, Basilikum, Rosenholz, Bergamotte
Wonach es riechen soll:Eine Kloster-Bibliothek voller dunkler Geheimnisse, versteckter Passagen und verschwiegener Mönche.
Wonach es riecht: Als ich an der Uni im Zentrum für Qualitätsanalyse gearbeitet habe, musste ich einmal runter in den Keller, ins Archiv. Das Gebäude war nicht alt, mehr so ein Zweckbau aus den 90ern, aber der Keller war trotzdem klamm und duster. Und da hats genauso gerochen.
Ja, Old Library hat definitiv etwas Altes, Staubiges an sich. Ob es eine Bibliothek ist, kann ich nicht sagen. Wenn es eine ist, dann weniger Oxford oder Yale, sondern Lüdenscheid oder Oschatz. Es ist auch wieder merkwürdig feucht im Abgang. Das Basilikum ist erstaunlich präsent und ich habe keine Ahnung, was es hier verloren hat. Aber die grüne Note in Kombination mit dem Moder erzeugt einen Schimmelgeruch, der es in sich hat. Einziger Trost ist die Vanille, die mit der Zeit immer präsenter wird und die schlimmsten Aspekte abfedert.
Haltbarkeit: Viel zu lange, viel zu stark. Bei Old Library fängt Dark Tales plötzlich an, Sillage zu entwickeln.
Kopfschmerzfaktor: Das ist der erste Duft von Dark Tales, der stark genug ist und scheisse genug riecht, also ja.
Genereller Vibe: Vermoderte Pappkartons im tiefsten Keller der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg in der schlesischen Oberlausitz
Abschließende Gedanken: Dark Tales hat die Nuancen von Moder wirklich drauf. Jeder Duft (minus Libertine) hatte bisher diesen verwesenden Charakter, auf seine individuelle Art und Weise. Ich habe Old Library zum Einkaufen im Supermarkt getragen und es war mir unangenehm, wie ich gerochen habe. Das könnte der Duft von Dark Tales sein, den ich bisher am schlechtesten finde. Und natürlich ist das eine der wenigen Sorten, die nach Wiedereröffnung unverändert zurückkommt. Warum auch immer.
Gesamtnote: 5 |