Vangelis
Marke: Sylvaine Delacourte
Warum ich es ausgewählt habe: Meine gierigen Augen schielen schon länger auf Sylvaine Delacourte. Ihre Collections drehen sich immer um einen spezifischen Duft, den sie auf sechs verschiedene Arten interpretiert. In der Orange Blossom-Kollektion gibt es also sechs Orangenblütenparfums, mal frostig, mal fruchtig, mal floral. Und ich will sie alle haben. Leider liefert Sylvaine Delacourte nur innerhalb der USA und in Europa gibt es maximal vereinzelte Vollgrößen zu absurden Preisen. Zum Zeitpunkt der Adventskalender-Zusammenstellung habe ich nur Vangelis gefunden, den würzigen Vertreter aus der Vanille-Kollektion.
Duftnoten: Spicy Vanille: Vanille + Kardamom, Bittermandel, Pfeffer und Nelke. Direkt aufgesprüht ist etwas Klementine dabei, aber die ist sofort verschwunden.
Wonach es riechen soll: (Vorsicht, Orientalismus:) Ein Ashram in Indien, wo man von einem turbantragenden, chaitrinkenden Prinzen verführt wird (Das ist die offizielle Beschreibung, nicht meine).
Wonach es riecht: Frische Vanillekipferl und Amarettocreme. Die Würzigkeit kommt für mich gar nicht durch, es ist ein sehr weicher Duft. Keine künstliche, stechende Vanille, sondern wieder so ein Pflegeprodukte-Vibe. Mandel ist einer meiner Lieblingsdüfte und die Mischung mit Vanille ist jetzt nicht revolutionär, aber willkommen. Für diese Bazooka-Duftpyramide mit recht dominanten, fast schon penetranten Noten ist Vangelis erstaunlich zart und luftig.
Haltbarkeit: Nach zwei Stunden Ballerei wird der Duft entspannter und chillt noch ein paar Stunden als vage Vanillenote auf der Haut.
Kopfschmerzfaktor: Ich hatte etwas Sorgen, weil Vanille, aber es ist erstaunlich erträglich bzw. hat meine Kopfschmerzen mindestens nicht verschlimmert.
Genereller Vibe: Eine warme Umarmung von jemandem, der etwas viel Impulse Vanilla Kisses-Deo benutzt hat.
Abschließende Gedanken: Vangelis muss gleich gegen zwei widrige Umstände ankämpfen: 1. Ich habe Kopfschmerzen 2. Mein Zimmer riecht einfach IMMERNOCH NACH FUCKING KIRKÈ (1. und 2. könnten in Zusammenhang stehen). Grundsätzlich sind Vanilledüfte nicht meine Wohlfühlkategorie. Ich rieche sie gerne, aber nicht gerne an mir. Kann ich mir jedoch unisex ganz gut vorstellen.
Gesamtnote: 2
Gothic Girl
Marke: Dark Tales
Warum ich es ausgewählt habe: I mean, come on.
Kopfnoten: Bergamotte
Herznoten: Weiße Rose, Honig-Pfirsich.
Basisnoten: Schwarzer Moschus (vegan), Vetiver, Eichenmoos, Myrrhe
Wonach es riechen soll: In der üblichen Dark Tales-Poesie: "Gothic Girl" verkörpert die Essenz von dunkler Romantik und geheimnisvollem Charme. Es nimmt dich mit auf eine Reise durch eine Welt voller Intrigen und Eleganz, die das Herz einer Goth-Girl-Seele widerspiegelt.
Wonach es riecht: Ich bin SOFORT wieder 18 und das erste Mal in dem coolen Gothic-Klamottenladen in Leipzig (XtraX), wo es nach Patchouli und Myrrhe riecht und es alle Klamotten nur in XS gibt. Irgendwo begraben unter der Arschladung Myrrhe und Moschus ist ein tragbarer Duft, sogar ein angenehmer Duft. Aber der Verwesungsgeruch ist omnipräsent und extrem ablenkend. Direkt auf der Haut rieche ich Rose und Bergamotte, aber um dahin zu kommen, muss ich kurz die Luft anhalten. Nicht ideal.
Haltbarkeit: Dankenswerterweise weniger lang als Libertine, aber nicht so kurz wie Superius.
Kopfschmerzfaktor: Schwach.
Genereller Vibe: Das FabriX Werdau zum La Danse Macabre am 05. September 2009
Abschließende Gedanken: Meine Gothic-Phase war kurz und intensiv und ich bin sie nie ganz losgeworden. Gothic Girl (das Parfum) riecht nach einem Gothic Girl (der Person), aber einer aus den 80ern, wo Goth mehr war als ein Modetrend. Es gibt einen Teil von mir, der das Parfum mag, aber dieser Teil ist 18 und hat letztes Wochenende mit jemandem namens "PsEuDoScHlUmPf" rumgemacht und sollte daher die Klappe halten.
Gesamtnote: 4