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  1. #1

    Zelda
    Marke: Crow & Pebble
    Geschichte: Der Duft ist ein Tribut an Zelda, den geliebten Australian Cattle Dog der Inhaber*innen, der leider verstorben ist. Sie war, laut Geschichte auf der Webseite, ein wildes, liebeswertes Wesen, das gerne Blaubeeren stibitzt und im Schlamm gespielt hat. Ein Teil der Einkünfte aus dem Verkauf dieses Parfums gehen an den UK Woodland Trust, die sich für den Erhalt britischer Wälder einsetzt.
    Warum ich es ausgewählt habe: Süßer Humd. 🥺

    Duftnoten: Goldene Ambra, blauer Moschus, Patchouli, reife Blaubeeren, blühende Silber-Akazie, Regenwasser, Farne im Wald und blauer Eukalyptus.

    Wonach es riechen soll: Ein fröhlicher Hund, der durch den Wald tobt.
    Wonach es riecht: Als Genny seine Beschneidung hatte und ihm kurz darauf der Blinddarm herausgenommen werden musste, war er ziemlich lange am Stück im Krankenhaus. Er musste Thrombosestrümpfe tragen, damit ihm nicht die Beine abfaulen, und sein Raumnachbar hatte einen mittelgut angebrachten Katheter, der stetig Flüssigkeit verlor. (Update nach dem zweiten Versuch: Nach einer guten Stunde zieht sich das Urinaroma langsam zurück. An mir vorbei rauscht eine verängstigte Blaubeere, aber die Farne und vagen "Naturgerüche" dominieren die zweite Lebensphase. Normalerweise mag ich Patchouli sehr gerne, aber hier ist der Vibe wirklich eher "Moder" als "Goth Girl".)

    Haltbarkeit: Nicht sehr lang, weil ich sofort ins Bad gerannt bin, um ihn abzuspülen. (Update nach Versuch 2: Tüllich hält das Zeug wie Black Orchid, also quasi ewig.)
    Kopfschmerzfaktor: Irrelevant, weil andere Probleme dominieren, aber zweifelsohne vorhanden.

    Genereller Vibe: Delmenhorster Bahnhofsklo 4:30 am Morgen
    Abschließende Gedanken: Ich habe keine Ahnung, was diese Interaktion zwischen meiner Haut und diesem Parfum ausgelöst hat. Ich nehme an, dass die stark dominierende Moschusnote den Großteil des Problems ausmacht (oder, um es weniger nett zu formulieren, den Pissegeruch verursacht). Es ist schrecklich schade: Ich *wollte* Zelda mögen, mehr sogar noch als viele andere Düfte. Wenigstens hat mein Kauf einen Baum gerettet oder so.

    Gesamtnote: 5

    Mother of the Stars
    Marke: Crow & Pebble
    Warum ich es ausgewählt habe: Meeresdüfte (oder, um es fancy auszudrücken, aquatische Noten) zählen zu meinen liebsten Duftrichtungen. Traditionell eher bei Männerparfums zu finden (unter der griffigen Bezeichnung "Sport"), freue ich mich wie Charybdis über jeden femininen Duft, der in diese Richtung geht. Wie ihr im Laufe der kommenden Monate merken werdet.

    Duftnoten: Ein Hauch von Meeresbrise und spritziger Limette, gefolgt von Lotus, Zitronengras, Ingwer und tropischen Früchten, auf einer Basis aus Ambra und Zedernholz.

    Wonach es riechen soll: Um Contrapoints zu zitieren: The inherent eroticism of the sea.
    Wonach es riecht: Ein Spaziergang in Arcadia Bay. Die Wellen branden am Ufer, die salzige Gischt schlägt einem ins Gesicht. Außerdem hat sich Max aus unerfindlichen Gründen mit Männerduschgel gewaschen. Die tropischen Noten sind wahrnehmbar, aber nicht dominant. Soll heißen: Sogar ich Duftnoob dachte beim ersten Schnüffeln bereits an einen Fruchtcocktail, bevor ich aufs Infokärtchen geschaut habe. Das Obst verzieht sich aber schnell und der Duft wird runder. Das Meer ist angenehm warm und einhüllend, mehr Süßwasser als Salzwasser. Es hat ein kleeeeeines bisschen Spabereich-Vibes durch den Ingwer, die Limette und das Zitronengras. Könnte ich mir gut als Aromaöl im Dampfbad vorstellen.

    Haltbarkeit: Nicht wahnsinnig berauschend, nach zwei Stunden war nur noch eine vage, angenehme Treibholznote zu vernehmen. Normalerweise verziehen sich die aquatischen Noten bereits am Anfang, aber hier sind sie bis zum Ende aktiv.
    Kopfschmerzfaktor: Dezent.

    Genereller Vibe: Der Spabereich des Arcadia Bay Grand Hotels nach der Sturmflut.
    Abschließende Gedanken: Ich verstehe den Namen nicht, um ehrlich zu sein. Es ist das meerigste Meeresparfum, das je gemeert hat. Mit einer Limette obendrauf. Es hat sehr wenig mit der Dunkelheit zu tun, es ist durch und durch ein Tagsüber-Parfum. Frühling/Sommer, würde ich sagen. Wenn ich häufiger frische Düfte tragen würde, würde es bestimmt in meiner Rotation landen. Es ist definitiv besser als sein Tütchenpartner, aber das war auch keine große Herausforderung.

    Gesamtnote: 2
    Geändert von Caro (01.12.2023 um 00:55 Uhr)

  2. #2

    Heart of the Mountain
    Marke: Crow & Pebble
    Warum ich es ausgewählt habe: Süße, gourmandige Düfte sind eigentlich nicht mein Ding, aber Kaia hat mir einem Floh mit Cinnamon Leaves ins Ohr gesetzt und ich dachte mir, die Vanille wird schon nicht so penetrant sein. 🤡

    Duftnoten: Goldenes Harz und Honig mit einem Hauch von süßer Vanille. Dazu kommen eine helle, fruchtige Mischung aus Ananas, Tabak, Zimtblatt, schwarzem Pfeffer und Zitrusfrüchten.

    Wonach es riechen soll: Mystische Wälder auf einem Berg, und der Berg steht im Regenwald.
    Wonach es riecht: Etwa ab 2008 gab es eine (wohlriechende) Plage in deutschen Innenstädten: Der durchschnittliche Lush-Laden ist, je nach Windrichtung, aus ein bis fünf Kilometern Entfernung wahrnehmbar. Gezwungen lächelnde Mitarbeiter*innen standen (vertraglich verpflichtet) innerhalb von 0,05 Millisekunden bereit, "dir" bei der Shopping-Experience zu assistieren. Wer es genau wissen will: Es riecht fast exakt nach der Lord of Misrule Massage Bar. Honig und Zitrone wabern aus der französischen Bäckerei nebenan, wo gerade frischer Zitronenkuchen gebacken wurde. Ich mag es sehr gerne, aber das ist genau die Art von Parfum, die vielen Menschen too much ist.

    Haltbarkeit: Vanilledüfte sind wie Messies, sie verlassen dein Haus nur unter massiver Gegenwehr und unter Androhung rechtlicher Schritte.
    Kopfschmerzfaktor: Wer bereits mit Drogerieduftwolken ein Problem hat, sollte sich weit, weit entfernt halten. Ich traue mich fast nicht, es außer Haus zu tragen.

    Genereller Vibe: Der Lush-Laden in der Dresdner Innenstadt ca. 2009
    Abschließende Gedanken: Heart of the Mountain riecht nicht nur wie ein Lush-Laden, er hat auch einen ähnlichen Effekt: Der Duft kommt und haut dir aufs Maul. Sehr schwer, weich und süß, relativ raumgreifend. Das ist eines der Parfums, wo man von wildfremden Leuten im Bus gefragt wird, was man trägt. Nicht unbedingt, weil der Duft so gut ist, sondern weil er so viel Präsenz hat. Winterig, eher zum Weggehen am Abend, wenn man leidensfähige Freund*innen hat und migränegeneigte Sexualpartner*innen direkt ausschließen möchte.

    Gesamtnote: 2+
    Geändert von Caro (02.12.2023 um 00:25 Uhr)

  3. #3
    Ich könnte keine drei Parfumnamen nennen (die Hälfte sind eh französisches Kauderwelsch) und habe den Geruchssinn eines Krillin, aber ich feiere diese Challenge sehr und lese jeden Beitrag mit Genuss


  4. #4
    Superius
    Marke: Dark Tales
    Warum ich es ausgewählt habe: Die Illustration für den Duft ist The Creation of Adam, und ich bin ein Opfer für Pretentious Renaissance Shit. Das ist einer der Düfte, der das Sortiment von Dark Tales verlässt. Deswegen hatte ich Genny gebeten, ihn weiter vorne im Adventskalender zu platzieren, falls ich mich schockverlieben sollte.

    Kopfnote: Blauer Lotus, Mandarine
    Herznote: Veilchen, Lorbeer
    Basisnote: Schwarze Johannisbeere, Muskat

    Wonach es riechen soll: Der Duft verkörpert das Konzept "As above, so below" und soll die die Verflechtungen von greifbarer und ätherischer Welt widerspiegeln. Whatever that means.
    Wonach es riecht: Das ganze Duftpyramidengeschwafel ist ja ganz nett, aber ich rieche ausschließlich Pfirsich? Sehr spezifisch, sehr fotorealistisch Pfirsich? Nach ein paar Minuten nehme ich zart das Veilchen wahr, aber auch nur, wenn ich meine Nase gegen den Arm presse. Es ist insgesamt sehr dezent, vor allem im Kontrast zu den Düften von Crow & Pebble. Ich habe Yennefer aus der Witcher-Serie im Kopf, auch wenn ihr Parfum bekanntermaßen nach Flieder und Stachelbeeren riecht. Classy Witch, die beim Afternoon Tea dein Verderben plant. Die beerige Note gegen Ende hat einen beinahe scharfen Charaker, was ich als relativ ungewöhnlich empfinde. Könnte schnell in Richtung Essig umschlagen.

    Haltbarkeit: Ich habe die halbe Pröbchenflasche auf mir verteilt und nach 25 Minuten Autofahrt war der Duft komplett verflogen.
    Kopfschmerzfaktor: Kann ich mir kaum vorstellen, so dezent wie er ist.

    Genereller Vibe: Yennefer von Vengerberg stolziert in 50 Metern Entfernung an dir vorbei.
    Abschließende Gedanken: Ich habe Superius und Heart of the Mountain gleichzeitig aufgetragen (auf zwei verschiedenen Arme ofc), und ironischerweise konnte sich "Der Größte" nichtmal ansatzartig gegen die schiere Vanille-Übermacht durchsetzen. Am Tag darauf noch einmal solo getragen war es nur unwesentlich besser. Schade eigentlich, der Duft an sich ist bezaubernd.

    Gesamtnote: 2+ für den Duft, insgesamt 3 für die Performance.
    (Hinweis: Botanical Perfume Oils wie die von Dark Tales erzeugen nie eine Duftwolke, wie es synthetische Inhaltsstoffe tun würden. Ihr Charakter ist intimer und dezenter als klassisches Parfum. Die Haltbarkeit ist ebenso abhängig von mehreren Faktoren, wie der Hauttemperatur und -zusammensetzung. Man kann versuchen, die Haltbarkeit zu verlägern, indem man sich vorher eincremet und so eine Barriere erschafft, damit das Öl nicht direkt von der Haut absorbiert wird. Habe ich getan, hat leider nicht geholfen.)




    Kopfnote, Herznote, Basisnote – was bedeutet das? Bitte einmal kurz festhalten und tief durchatmen, es wird theoretisch. Also, alles hier ist theoretisch, aber, nunja, noch theoretischer. Die meisten Nischenparfums schreiben ein paar generelle Duftnoten in die Beschreibung und belassen es dabei. Das ist jedoch nicht die Art wie große, professionelle (oder sich für große, professionell haltende) Creator ihre Parfums beschreiben. Ein Duft wandelt sich im Laufe der Tragezeit, schlicht, weil manche Aromen schneller verfliegen als andere. Man unterteilt diese Verwandlung in drei Phasen:

    • Kopfnote: Der Duft direkt aus der Flasche und im Auftakt der Komposition. Üblicherweise fruchtig und zart. Verfliegt innerhalb von Minuten
    • Herznote: Das "Herz" des Duftes, der eigentliche Charakter nach dem ersten Sprühstoß. Üblicherweise blumig oder harzig. Verfliegt innerhalb von Stunden
    • Basisnote Der sogenannte Drydown, also die Duftnoten, die am Ende übrigbleiben und die Basis des Duftes bilden. Vanille, Amber, Hölzer, schwere Noten. Hält mehrere Stunden.
    Geändert von Caro (03.12.2023 um 15:08 Uhr)

  5. #5

    Diana
    Marke: AzurasAlchemyLabs
    Warum ich es ausgewählt habe: Azura braut von Videospielen inspirierte Parfums und ich habe aus Gründen:tm: bei ihr eingekauft. Als Mythologie-Girlie konnte ich natürlich nicht an ihrer Göttinnen-Serie vorbeigehen.

    Duftnoten: Grüne Noten, Farne, Steinsalz, Vetiver, Rosenknospen

    Wonach es riechen soll: Eine Göttin streift durch den morgendlichen Frühlingswald.
    Wonach es riecht: Die Bezeichnung "grüne Noten" klang etwas lächerlich, bis ich an meinem Arm geschnuppert habe und dachte "Ja, riecht grün." Der Auftakt erinnert mich an einen kleinen Blumenladen, wo es nach frischem Schnittgrün riecht. Die Floristin bindet gerade einen Blumenstrauß (Rosen) und knipst die unten Enden der Stengel ab, die in einen Eimer voller Wasser fallen. Ich gehe an der Auslage vorbei und zupfe gedankenverloren ein Blütenblatt ab, um es zwischen den Fingern zu zerreiben. Ich werde gewaltsam aus dem Laden entfernt.

    Haltbarkeit: Erstaunlich solide, und vor allem: beständig. Der Duft wandelt sich recht wenig. Er wird maximal etwas dunkler und süßer, die Rose kommt stärker hervor. Nach etwa 4 Stunden ist die Party vorbei.
    Kopfschmerzfaktor: Kaum.

    Genereller Vibe: Das untere Ende eines Blumenstrauß, aber in gut.
    Abschließende Gedanken: Es ist fast etwas schade, dass sich der Duft zum Ende in einen zahmen Rosenduft entwickelt. Ich mag den wilden, ungewöhnlichen Charakter vom Anfang. Passt auch besser zur Namenspatronin: Diana ist die Göttin der wilden Treibjagd und beschützt Jungfrauen (m/w/d) vor wildgewordenen griechischen Helden. Gerne auch mal blutdürstig. Mein Wunsch wäre gewesen: Mehr Dornen, weniger Blütenblätter. Wenn ich einen fein dressierten Rosenduft will, kann ich auch zum Müller gehen.

    Gesamtnote: 1-

  6. #6
    Moon Rabbit
    Marke: Crow & Pebble
    Warum ich es ausgewählt habe: Einer meiner RP-Charakter könnte den Kosenamen "Moon Bunny" von ihren Love Interests bekommen, und bei dem Level an Cringe in dieser Beziehung ist das sogar eine sehr realistische Option (and she would love it).

    Duftnoten: Weiße Blumen (Gardenie, Jasmin, Ylang Ylang), Amber, Moschus und ein Hauch von Grapefruit und Basilikum.

    Wonach es riechen soll: Ein nächtlicher Garten, gebadet in Mondschein.
    Wonach es riecht: Gardenie ist so ein typische Pflege-Duft (Sidenote: Stark parfumierte Crémes sind nicht gut für die Haut) und in Kombination mit dem Jasmin ist der Vibe unangenehm damenhaft. Hyperfeminin, aber auf eine altmodische Art und Weise. Andere Reviews loben die feinen Nuancen, und dass Moon Rabbit gerade nicht übertrieben blumig riecht. Meine Wahrnehmung ist da anders, ich werde erschlagen von einem Jasminbusch. Später wird der Duft weniger penetrant, aber er behält eine gewisse Schärfe, die ich nicht mag.

    Haltbarkeit: Respektabel, locker mehrere Stunden.
    Kopfschmerzfaktor: Als ihn die Duftwolke getroffen hat, musste Genny einen Ausfallschritt rückwärts machen. Also: Ja.

    Genereller Vibe: Eine ältere Dame in ihrer Villa in Florida cremt sich ein.
    Abschließende Gedanken: Weiße Blumen können ganz entzückend romantisch riechen, aber für mich ist dieser Duft zu stark, zu in-your-face. Wenn Diana das untere Ende eines Blumenstrauß ist, ist Moon Rabbit der obere Teil: Flashy, unübersehbar, ohne Subtilität. Es ist ein künstlich angelegter Garten, und der Mondschein ist ein Flutstrahler.

    Gesamtnote: 3-
    Geändert von Caro (04.12.2023 um 00:54 Uhr)

  7. #7
    Siehe Narcissu: Gerüche sind ja absolut nicht mein Ding, aber umso wichtiger sind dann die Beschreibungen.
    Oh, und die Idee selbst ist MEGA.

  8. #8
    Anders als diese beiden Nasen vor mir () bin ich schon sehr Geruchs-Affin und registriere wenigstens gute Düfte (zum Beispiel nun mal an dir ), also verfolge ich diesen Thread auch sehr enthusiastisch. Ich freue mich jeden Morgen sehr, wenn ein neuer Post da ist, um vor der Arbeit ein wenig in die Welt der Indie-Parfums einzutauchen. <3

  9. #9
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Siehe Narcissu: Gerüche sind ja absolut nicht mein Ding, aber umso wichtiger sind dann die Beschreibungen.
    Oh, und die Idee selbst ist MEGA.
    Zitat Zitat von Lynx Beitrag anzeigen
    Anders als diese beiden Nasen vor mir () bin ich schon sehr Geruchs-Affin und registriere wenigstens gute Düfte (zum Beispiel nun mal an dir ), also verfolge ich diesen Thread auch sehr enthusiastisch. Ich freue mich jeden Morgen sehr, wenn ein neuer Post da ist, um vor der Arbeit ein wenig in die Welt der Indie-Parfums einzutauchen. <3






    Libertine
    Marke: Dark Tales
    Warum ich es ausgewählt habe: Libertine ist inspiriert von den Schriften von Marquis Donatien Alphonse François de Sade, die in ihrer Zeit geradezu revolutionär libertär waren: Radikaler Selbstausdruck durch sexuelle Freiheit. Literally me.

    Kopfnoten: Traube, Mandarine
    Herznoten: Marjoran, Honeysuckle, Gardenie
    Basisnoten: Vanille, Kokos, Oud

    Wonach es riechen soll: Menschliches Laster und Begehren – eine Reise in die Tiefen des Hedonismus. (Dark Tales ist wirklich pretentious af.)
    Wonach es riecht: Mein Job im Tantrastudio bestand neben dem Marketing und Webseite-Wrestling in Bullshit-Praktikums-Aufgaben wie dem Aufräumen der Massageräume. Im Zimmer nebenan entlädt ein Gast seine Energie, die Laken sind frisch im Kräutersud gewaschen und das Öl für die nächste Massage dampft bereits im Stövchen vor sich hin. Es duftet himmlisch nach Jojobaöl und Räucherstäbchen, leicht würzig nach Kräutern und irgendwie auch nach Sex. Fruchtige Noten bekomme ich kaum, sondern den klassischen Esoterik-Triple aus Räucherwerk (ohne Rauch), Spice und warmer Haut. I love it.

    Haltbarkeit: Im Kontrast zu seinem Geschwisterchen Superius regelrecht beeindruckend. Mindestens 5 Stunden körpernaher Duft.
    Kopfschmerzfaktor: Die Vanillenote in der Basis könnte problematisch sein, aber in dieser schwachen Dosierung eher nicht.

    Genereller Vibe: Ein Tantra-Studio, das sich und die Esoterik dahinter ernst nimmt.
    Abschließende Gedanken: Ich habe den ganzen Abend über immer wieder gedankenverloren an meinem Arm gerochen und gelächelt. Libertine ist genau mein Ding. Wunderbar schwer und sexy, ohne erdrückend zu sein. Es ist bereits in meinem Warenkorb.

    Gesamtnote: 1
    Geändert von Caro (04.12.2023 um 14:49 Uhr)

  10. #10
    Kirkè
    Marke: Tiziana Terenzi
    Geschichte: Neben den Indie-Parfums wollte ich auch ein paar teure Luxusdüfte testen. Es gibt eine kleine Nischenparfumerie in Oldenburg, die aber jedes Mal fest verschlossen war, wenn ich davor stand. Aber der Laden hat einen Online-Shop, und der verkauft kleine 2ml-Pröbchen von allen Düften. Kirkè ist also das erste "klassische" Parfum in meinem Adventskalender, für den Massenmarkt, auf Alkoholbasis, zum Aufsprühen (Alles andere sind Duftöle). Ich bin gespannt!
    Warum ich es ausgewählt habe: Ich habe im Frühsommer Circe von Madeline Miller gelesen und sehr genossen. Kirkè war vor ein paar Monaten auf Duft-Tiktok gehypet, aber damals habe ich mich noch nicht soo sehr dafür interessiert. Der Name war aber noch in meinem Kopf. Generell strebe ich danach, wie eine dunkle Göttin und Hexenmeisterin zu riechen. Und ich wollte schlicht wissen, was ein 200-Euro-Parfum so kann. Und ja: Der Spaß kostet in echt 200 Euro. Und das ist in Parfumkreisen nichtmal sonderlich teuer.
    Kopfnote: Passionsfrucht, Pfirsich & Birne
    Herznote: Maiglöckchen
    Basisnote: Sandelholz, Vanille, Patchouli & Moschus

    Wonach es riechen soll: Ein Zaubertrank der Göttin Kirkè, der ihre Opfer verzaubert und betört.
    Wonach es riecht: Haarspray. Fruchtiges Haarspray. Von Wella oder so. Pfirsich, Passionsfrucht und Birne sind eine harmonische und extrem fruchtige Kombination. Leider auch eine sehr aufdringliche. Die Sillage (=Duftwolke) ist, je nach Lesart, grandios oder erschreckend. Formulieren wir es so: Der Duft macht AoE-Schaden. Selbst ein Spritzer hat mich fast ins Fructosekoma befördert. Es ist regelrecht ablenkend, wie stark ich rieche. Die Noten haben einen stark synthetischen Charakter, was ich persönlich nicht dramatisch finde (Schließlich bin ich Juliette has a Gun-Superfan*). Aber das hilft nicht bei der Haarpflegeprodukte-Assoziation.

    Haltbarkeit: Für die 200 Euro kriegt man wenigstens ordentlich was, das Extrait de Parfum kann bis zu 12 Stunden halten.
    Kopfschmerzfaktor: Uiuiui. Nach den Duftölen der letzten Tage ist die Rückkehr in die alkoholbasierte Welt ein kleiner Schock. Süß + fruchtig = Kopfschmerzen.

    Genereller Vibe: Das richtig teure Haarspray beim Friseur mit den geilen Massagesesseln.
    Abschließende Gedanken: Ich war schon beim Aufschreiben der Duftnoten nicht sonderlich optimistisch (Birne, Pfirsich und Maiglöckchen schreien nicht gerade "Dark'ness"). Das hat nichts mit meiner liebsten Hexenmeisterin zu tun, die Männer in Schweine verwandelt! Auch getrennt von meinen offensichtlich falschen Erwartungen haut mich Kirkè nicht um. Es ist ein netter, ausbalancierter, fruchtiger Duft, ja, aber es riecht halt wie fancy Haarspray. Gepflegt und sauber. Langweilig. Und es spielt Banjo mit meinem Migränenerv.

    Gesamtnote: 3




    *Kurzer Exkurs zu meiner Lieblings-Parfummarke: Juliette has a gun. Romano Ricci ist ein Nepo-Baby aus einer bekannten französischen Mode-Dynastie und Urenkel von blablabla. Er wollte cool und jung sein und Rock'n'Roll-Parfums machen, aber so wirklich gut funktioniert hat das nicht. Seine eigene Brand, Juliette has a Gun, dümpelte seit 2005 unmotiviert vor sich hin. Der Erfolg kam erst mit Not a Perfume, einem "Duft", der ausschließlich aus Cetalox® besteht. (Wobei mittlerweile rausgekommen ist, dass die Schlingel da noch andere Sachen reingemischt haben). Niemand mag Cetalox®, weil es ein rein chemisches Machwerk ist, das natürliches Ambra (aus dem Verdauungstrakt von Pottwalen) nachahmt. Es riecht nach nichts, aber dafür dolle. Schwer zu erklären. Manche nennen es "Your skin, but better". Aber es ist ein ziemlich billiger und allgegenwärtiger Bestandteil der modernen Parfumerie. Der Marketingstunt gelang jedoch und seitdem hangelt sich JhaG mit Cetalox® + X durchs halbtote Leben. Mein Lieblingsduft ist Lady Vengeance (Cetalox® + Rose), aber mit Pear Inc. (Cetalox® + Birne) verbinde ich wunderbare Erinnerungen an unsere Hochzeitsreise nach Italien. Ode to Dullness (Cetalox® + Hautcréme) klingt auch ganz gut.

    Juliette has a gun ist der Byder der französischen Parfumhäuser und unironisch mein Lieblingshersteller.

    Anyway, Pear Inc > Kirkè
    Geändert von Caro (05.12.2023 um 01:36 Uhr)

  11. #11

    Vangelis
    Marke: Sylvaine Delacourte
    Warum ich es ausgewählt habe: Meine gierigen Augen schielen schon länger auf Sylvaine Delacourte. Ihre Collections drehen sich immer um einen spezifischen Duft, den sie auf sechs verschiedene Arten interpretiert. In der Orange Blossom-Kollektion gibt es also sechs Orangenblütenparfums, mal frostig, mal fruchtig, mal floral. Und ich will sie alle haben. Leider liefert Sylvaine Delacourte nur innerhalb der USA und in Europa gibt es maximal vereinzelte Vollgrößen zu absurden Preisen. Zum Zeitpunkt der Adventskalender-Zusammenstellung habe ich nur Vangelis gefunden, den würzigen Vertreter aus der Vanille-Kollektion.

    Duftnoten: Spicy Vanille: Vanille + Kardamom, Bittermandel, Pfeffer und Nelke. Direkt aufgesprüht ist etwas Klementine dabei, aber die ist sofort verschwunden.

    Wonach es riechen soll: (Vorsicht, Orientalismus:) Ein Ashram in Indien, wo man von einem turbantragenden, chaitrinkenden Prinzen verführt wird (Das ist die offizielle Beschreibung, nicht meine).
    Wonach es riecht: Frische Vanillekipferl und Amarettocreme. Die Würzigkeit kommt für mich gar nicht durch, es ist ein sehr weicher Duft. Keine künstliche, stechende Vanille, sondern wieder so ein Pflegeprodukte-Vibe. Mandel ist einer meiner Lieblingsdüfte und die Mischung mit Vanille ist jetzt nicht revolutionär, aber willkommen. Für diese Bazooka-Duftpyramide mit recht dominanten, fast schon penetranten Noten ist Vangelis erstaunlich zart und luftig.

    Haltbarkeit: Nach zwei Stunden Ballerei wird der Duft entspannter und chillt noch ein paar Stunden als vage Vanillenote auf der Haut.
    Kopfschmerzfaktor: Ich hatte etwas Sorgen, weil Vanille, aber es ist erstaunlich erträglich bzw. hat meine Kopfschmerzen mindestens nicht verschlimmert.

    Genereller Vibe: Eine warme Umarmung von jemandem, der etwas viel Impulse Vanilla Kisses-Deo benutzt hat.
    Abschließende Gedanken: Vangelis muss gleich gegen zwei widrige Umstände ankämpfen: 1. Ich habe Kopfschmerzen 2. Mein Zimmer riecht einfach IMMERNOCH NACH FUCKING KIRKÈ (1. und 2. könnten in Zusammenhang stehen). Grundsätzlich sind Vanilledüfte nicht meine Wohlfühlkategorie. Ich rieche sie gerne, aber nicht gerne an mir. Kann ich mir jedoch unisex ganz gut vorstellen.

    Gesamtnote: 2

    Gothic Girl
    Marke: Dark Tales
    Warum ich es ausgewählt habe: I mean, come on.

    Kopfnoten: Bergamotte
    Herznoten: Weiße Rose, Honig-Pfirsich.
    Basisnoten: Schwarzer Moschus (vegan), Vetiver, Eichenmoos, Myrrhe

    Wonach es riechen soll: In der üblichen Dark Tales-Poesie: "Gothic Girl" verkörpert die Essenz von dunkler Romantik und geheimnisvollem Charme. Es nimmt dich mit auf eine Reise durch eine Welt voller Intrigen und Eleganz, die das Herz einer Goth-Girl-Seele widerspiegelt.
    Wonach es riecht: Ich bin SOFORT wieder 18 und das erste Mal in dem coolen Gothic-Klamottenladen in Leipzig (XtraX), wo es nach Patchouli und Myrrhe riecht und es alle Klamotten nur in XS gibt. Irgendwo begraben unter der Arschladung Myrrhe und Moschus ist ein tragbarer Duft, sogar ein angenehmer Duft. Aber der Verwesungsgeruch ist omnipräsent und extrem ablenkend. Direkt auf der Haut rieche ich Rose und Bergamotte, aber um dahin zu kommen, muss ich kurz die Luft anhalten. Nicht ideal.

    Haltbarkeit: Dankenswerterweise weniger lang als Libertine, aber nicht so kurz wie Superius.
    Kopfschmerzfaktor: Schwach.

    Genereller Vibe: Das FabriX Werdau zum La Danse Macabre am 05. September 2009
    Abschließende Gedanken: Meine Gothic-Phase war kurz und intensiv und ich bin sie nie ganz losgeworden. Gothic Girl (das Parfum) riecht nach einem Gothic Girl (der Person), aber einer aus den 80ern, wo Goth mehr war als ein Modetrend. Es gibt einen Teil von mir, der das Parfum mag, aber dieser Teil ist 18 und hat letztes Wochenende mit jemandem namens "PsEuDoScHlUmPf" rumgemacht und sollte daher die Klappe halten.

    Gesamtnote: 4
    Geändert von Caro (06.12.2023 um 16:31 Uhr)

  12. #12

    Celestial Fox
    Marke: Crow & Pebble
    Warum ich es ausgewählt habe: Es war in einem Samplerset enthalten und klang okay genug, um kein Ausschlusskriterium zu bilden.

    Duftnoten: Eine würzige Mischung aus Ingwer, Kardamom und Nelke vereint sich mit Lotus- und Champaca-Blüten über einer harzigen Basis aus goldenem Amber und Sandelholz. Ein Spritzer Bitterorange rundet den Duft ab.

    Wonach es riechen soll: In der Weihnachtsbäckerei~ ♪♫
    Wonach es riecht: Habt ihr schonmal etwas zu aktiv eingeatmet, als ihr ein Gewürzbehältnis geöffnet habt? Ja. Es ist zweifelsohne würzig, vor allem der Ingwer sticht hervor. Wenn wir über das stechende Aroma hinwegsehen können (und das ist relativ schwierig), befindet sich darunter ein astreiner Lebkuchen. Diese runden, klassischen mit Oblaten drunter und der semi-knackigen Hülle. Die komplett ohne Zucker oder einen Hauch von Süße. Genau die. Im Fläschen riecht es besser als auf meiner Haut.

    Haltbarkeit: Geht so. Ungefähr so lange, wie Plätzchenbacken dauert.
    Kopfschmerzfaktor: Es brennt in den Augen. Es brennt in der Nase. Aber Kopfschmerzen verursacht es nicht!

    Genereller Vibe: Als hätte ein Lebkuchenmann über meinen Arm erbrochen.
    Abschließende Gedanken: Ich glaube, Crow & Pebble würfelt seine Namen einfach aus weil ??? was hat das mit einem himmlischen Fuchs zu tun? Ich bin ganz ehrlich: Ich mags gar nicht. Die brennende Ingwer-Note ist absolut nicht meins und es gibt nur wenige Menschen und Situationen, in denen ich mir den Duft angenehm vorstelle. Einziger Lichtblick: Er ist ziemlich unisex und vielleicht würde er bei einer masc-leaning person besser riechen? Wäre zumindest denkbar.

    Gesamtnote: 4-

    Lady Featherflight
    Marke: Crow & Pebble
    Warum ich es ausgewählt habe: Kaia muss jetzt ganz stark sein: Diesen Lavendelduft habe ich selbst ausgewählt, weil ich so etwas in diese Richtung noch gar nicht hatte.

    Duftnoten: Sanfte Mischung aus Flieder, Lavendel, Osmanthus und Heliotrop, ein Hauch von Muskatellersalbei, weißem Amber und Moschus.

    Wonach es riechen soll: Ein violettes Lavendelfeld im Sonnenuntergang.
    Wonach es riecht: Ich hasse es. Hassehassehassehasse es. Es ist richtig schrecklich, y'all. Der Lavendel ist nicht einmal unbedingt das Problem, aber der FLIEDER. Diese Kombination aus süßer, leicht rottender Blumigkeit und schwerer, scharfer Moschusnote aktiviert meinen Fluchtreflex. Es riecht sehr seifig, inklusive dem Effekt, dass es einem die Nebenhöhlen weglasert. Ich sehe vor mir: eine gepflegte, aber verwirrte ältere Dame, deren Parfum schon vor Jahrzehnten schlecht geworden ist.

    Haltbarkeit: Keine Ahnung, ich habe es so schnell wie möglich abgespült.
    Kopfschmerzfaktor: Ja.

    Genereller Vibe: Du wirst von einem Fliederbusch unsittlich berührt.
    Abschließende Gedanken: Selbst nach eindringlichem Schrubben mit Seife ist der Geruch noch unangenehm wahrnehmbar. Update: Selbst nach VIERMAL Händewaschen, eincremen und Katzenleckerlis an den Händen haben RIECHT ES IMMERNOCH NACH FUCKING FLIEDER. Ich werde es nie wieder los. Ich bin im Flieder-Limbo und mein Leben ist verwirkt. Nurnoch Flieder. Nur Flieder. Nur Flieder.

    Gesamtnote: 5

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