Habe letztens erfahren, dass Regicide (der höchste Schwierigkeitsgrad, der am Anfang verschlossen ist) tatsächlich nur fürs NG+ da ist. Also man nach dem Durchspielen auch kein einfaches NG damit beginnen kann. Das hat mich doch schon hart überrascht, weil das ja impliziert, dass die Entwickler meinen, dass man das als NG nicht machen soll.
Also aus Neugier (und weil Klunky gern ne Einschätzung hören wollte^^) nen neuen Save runtergeladen, der am Anfang startet und auf Regicide gestellt ist (hier gibts den). Habe mich richtig drauf gefreut, nen Erfahrungsbericht darüber zu machen, wie brutal der ist und mir die Fresse eingeschlagen wurde.
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Was sich (leider?) nicht bewahrheitet hat. Und ich hab immer weiter gespielt um zu sehen, ob irgendwann der Paukenschlag (if you know you know) kommt.
Ja, Regicide ist schwerer als Hard, aber nicht um vieles. Und dann ists doch schon überraschend, dass Atlus der Meinung war, man dürfe den nicht direkt beim ersten Start des Spiels auswählen und zusätzlich, der dürfe nur in nem NG+ gespielt werden. Tatsächlich bin ich auf dem Save jetzt schon in etwa wieder da, wo ich vorher war (zweiter großer Story Dungeon) und hatte wenig Probleme. Ich kann das nur aus zwei (zynischen) Perspektiven sehen: Entweder, Atlus will noch mal extra Spielzeit (bei so nem langen Spiel) mit wenig Aufwand aus manchen Leuten kitzeln. Oder sie packen die armen, armen Spieler mit Samdhandschuhen an und wollten verhindern, dass sich irgendwer in den Modus verirrt.
Auf dem PC findet man natürlich leichte Umwege, aber auf den Konsolen bin ich mir da nicht so sicher. Ist halt n gehackter PC Save, weil man nichts von Anfang an hat - wäre es ein NG+ Save, hätte man ja bereits irgendwas. Keine Ahnung, ob sowas für Konsolen möglich / erlaubt ist.
Warum Regicide aber überhaupt interessant ist? Er behebt eines der großen Probleme mit dem Spiel, was ich hatte: Das Neustarten von Kämpfen ist da nicht erlaubt. Damit wird das Savescum-Potenzial reduziert (aber nicht behoben, und ja, wer glaubt, dass das Leute nicht massiv abusen, muss nur mal in dem Thread hier nachlesen *g*). Aber warum empfinde ich Regicide jetzt nicht als so viel schwerer als Hard?
- Die Gegner machen 3x Schaden an den Schwachstellen der Party. Erstmal: Cool, Atlus, dass ihr nicht den gleichen Mist wie in P5R gemacht habt, wo zusätzlich dazu Gegner 3x Schaden an Schwachstellen bekommen haben. Was zu dem Blödsinn geführt hat, dass Hard schwerer als Merciless war ^_O
- OK, aber technisch sollte das das Spiel doch brechend schwer machen, oder? Theoretisch ja. Praktich ist es aber so: Mindestens 80% der Kämpfe sind ohnehin ein Erstschlag der Truppe, und auch auf Regicide kann man die Gegner fast immer killen, ohne, dass sie einem überhaupt Schaden machen. Wobei man zumindet nicht abusen kann, dass man einfach neu startet, wenn ein Gegner zu früh aufwacht. Erstschläge will man auch viele haben, damit man mehr Boni von den Kills bekommt.
- Auch auf Hard war es bereits extrem tödlich, wenn ein Gegner einen überrumpelt und die eigenen Schwachstellen ausgenutzt hat. Daher hat man auch bereits da versucht, seine Truppe so aufzustellen, dass die Gegner Schwachstellen nicht treffen können. Und wenn sies doch konnten, wars ein Wipe oder man musste zumindest immense Ressourcen für den Kampf aufwenden. In dem Sinne ist es jetzt nur ein schnellerer Wipe.
- Und Wipes in Metaphor sind ziemlich unproblematisch, weil jedes Item, was man aufsammelt, nen Autosave triggert (dazu muss ich euch meine Meinung nicht sagen, oder? *g*). Kann man auch strategisch nutzen, indem man Items liegenlässt und sie erst sammelt, wenn man nen Save möchte.
- Dieser Punkt ist eher meta, aber weil ich bereits recht weit gespielt hatte hab ich ein besseres Gefühl, was das System kann. Und ja, bei einigen Bossen kann man das Class Stacking heftigst abusen, weil man auch mehr als genug MAG bekommt um Charakteren auch Klassen zu geben, die man vielleicht nur einmal nutzt (was man beim ersten Spielen nicht wissen kann). Z.B. ist der Minotaurus ne Lachnummer gegen 3 Ritter die Eismagie können. Oder Giant Sandworm's Belly roflstomped man mit ner Truppe aus 3 Magiern. Aber das zeigt auch schon auf, dass Regicide nicht sooo viel schwerer ist als Hard, weil ja keine wirklich andere Strategie nötig ist.
- Etwas weniger relevant: Man bekommt 50% mehr Itemdrops von Gegnern. Könnte krass werden, wars bisher aber gefühlt noch nicht.
Aber warum ichs trotzdem spaßig finde? Weil so einige andere Kämpfe ne Ecke anspruchsvoller waren. Wegen der höheren Resistenzen konnte ich z.B. beim ersten großen Boss die Minisoldaten nicht verlässlich töten, womit ich nen Angriff gesehen habe, den ich auf Hard nicht hatte - und sogar fast gestorben wäre. Für nen NG+ exklusiven Modus hätte ich aber deutlich mehr erwartet - aber wer weiß, vielleicht kommt später noch ein Boss, der so richtig den Boden mit einem wischt
Was mir aber auch aufgefallen ist: Die Spielzeit war zwar ne ganze Stange niedriger durch das Skippen der Cutscenes, aber nicht in dem Ausmaß, wie ichs erwartet hätte. Was IMO auch zeigt, dass Metaphor einfach n ausgeglicheneres Verhältnis von Dialogen zu Gameplay hat, als es besonders in Persona 5 der Fall ist. Und habe auch in Grand Trad ein paar NPCs bemerkt, die einem Items geben, die ich vorher gar nicht gesehen hatte *g*
Von der Story her haben mich die Geschehnisse im zweiten Arc stark an West RPGs erinnert. Gerade von dem Aufbau her, dass man mehrere kleine Dungeons macht, quasi ne kleine Untersuchung anstellt, und dann nen starken Abschluss gibt mit ner Enthüllung, die man vielleicht hat kommen sehen, die aber trotzdem zündet. Im Prinzip so eine ziemlich für sich stehende Questkette. Auch wenns mal wieder Atlustypisch wenig subtil ist, aber die Gegenüberstellung von der zwei Arten, wie Eltern mit dem brutalen Tod ihres Kindes umgehen, war wirklich gut. Ich mochte generell den zweiten Arc gerne.
Statt eines gigantischen Dungeons wie im ersten es lieber auf mehrere kleinere aufzuteilen, die dafür aber n bisschen spezieller sind. Gerade den ersten davon fand ich gut und sowas hatte P5 halt mal einfach gar nicht. Das Zeitlimit ist zwar mehr als großzügig gewesen und alle Schätze zu holen war kein Problem, aber trotzdem gibt es einem nen gewissen Druck (weil mans ja auch am Anfang nicht wissen kann, wies bemessen ist). Witzigerweise hat mir der Fischheini beim ersten Spielen echte Probleme gemacht und ich musste ein paar Mal neustarten, aber auf Regicide hatte ich den dann instant mit meiner OP Mage Kombo weggeballert *g*
Was den Dungeon auch abhebt von allen anderen: Wiped man, so kommt man zum Anfang zurück. Was im Zusammenspiel mit dessen Gimmick den Druck noch mal ein wenig hochtreibt. Wobei ich vermute, dass man darüber wenig Gemeckere findet, weil die meisten Spieler einfach an allem vorbeirennen
Der zweite der mini Dungeons hätte aber gerne länger sein können, das war schon arg mickrig, gerade, weil dort das Gimmick bei Regen eingeführt wurde - was den Kämpfen schon nen anderen Flow gibt.