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Thema: Anime Spring Season 2023

Baum-Darstellung

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  1. #35
    Heavenly Delusion [Fin]:
    Gute Show mit ein paar Problemen. Erstmal ist die Reise von Maru und Kiruko durch die dystopischen Städte und Landschaften durchweg interessant. Man lernt einige Kulturen kennen, die sich hier ausgeprägt haben und es hat immer ein Gefühl von den beiden gegen die Welt. Leider wird an den einzelnen Stationen nie zu viel Zeit verbracht, aber das sorgt gleichzeitig für ein zügiges Pacing. Immerhin werden hier zwei Stories parallel erzählt, von denen die andere in einer Forschungseinrichtung stattfindet.

    Besonders hervorzuheben ist, dass die Dosierung der Mysterien und Twists sehr gut platziert ist und man will immer mehr wissen, aber die Show zeigt ihre Karten nur langsam - oder gar nicht, weil offenes Ende *g *.
    Die Show spricht viel nicht aus und man muss sich oft selber was denken. Das klappt gerade auf Story- und Charakterebene auch sehr gut (siehe meinen letzten Post zu Episode 11 mit den Spekulationen). Thematisch halte ich es manchmal für problematisch, zu open ended ranzugehen, weil es auch Interpretationen zulässt die vom Autor nie gewollt waren.
    So eine Reise wäre natürlich nichts wert, wenn die Hauptcharaktere sucken. Das ist zum Glück nicht der Fall und Kiruko und Maru haben mir rundum gefallen. Auch einige der Nebencharaktere waren interessant und hatten gute Geschichten. Aber bei jeder Begegnung ist das Gefühl vom Abschied da, denn in der Regel sind diese nur für 1-2 Episoden relevant. Weil die Story aber grundlegend gut strukturiert ist sind diese Begegnungen selten sinnlos und bauen mindestens die Welt weiter aus. Transthematiken und Sexualität sind vorhanden, aber ich weiß nicht ob ich die Show jemandem empfehlen würde der an einer ordentlichen Behandlung davon interessiert ist. Es hat aber definitiv gereicht um Leute auf den Plan zu bringen, die alles scheiße finden was irgendwie queer ist. In der Forschungsanstalt habe ich etwas gebraucht, reinzukommen und für viele Charaktere hatte ich erst spät ein Gefühl bekommen. Besonders gut entwickelt sind sie leider nicht. Wie vorher gesagt sehe ich hier vor allem Parallelen zu Shinsekai Yori.
    Besonders von der Optik ist die Show stark. Haufenweise handgezeichnete, detailierte Hintergründe und gute Animationen und Inszenierung. CG habe ich hier nicht großartig bemerkt und man merkt, dass Production IG ein starkes Studio ist. Es fühlt sich alles wie ein Projekt aus Leidenschaft an. Die Gewaltdarstellung ist in den entsprechenden Szenen sehr roh und teilweise grausam.

    Um zu den Problemen zu kommen: Einmal wirkt der Humor oft deplaziert oder künstlich. Ein paar Charaktere haben lächerlich schlechtes (Over-)Acting bekommen, was man in Anime sonst wirklich selten sieht (z.B. Anführerin der anti Maschinengruppe, Heimleiterin). Vielleicht sollte das irgendwo Comedy sein oder ihren Wahnsinn ausdrücken, aber für mich wars nichts. Die Show hat auch ne seltsam unterschwellige Horniness, die sich in einigen Szenen zeigt (häufig mit Kiruko). Etwas merkwürdig fand ich, dass impliziert wird, dass Kirukos Bruder in sie verliebt war (Spiegelszene in Episode 1, Masturbation in 3, Szene mit Robin in 12), aber das unkommentiert stehen gelassen wird.
    Jetzt der dicke Punkt: Das Ende ist wirklich schlecht. Nicht nur, weil es *extrem* offen ist (das hilft aber absolut nicht - gerade weil man Jahre auf eine Fortsetzung warten darf, weil der Manga gar nicht so viel weiter ist). Vor allem, weil in den letzten beiden Episoden ein Thema angeschnitten wird, was man nicht so offen lassen sollte. Es ist einfach zu dominant und färbt den Eindruck zu sehr, als wäre sowas beispielsweise in der Mitte einer Season und könnte entsprechend behandelt werden. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass die letzte Episode alleine für manche den Eindruck der Show deutlich senken könnte.





    Cafe Terrace and Its Goddesses [Fin]:
    Meinung vom Anfang ist geblieben: Solider Harem. Nichts weltbegewegendes. Nicht besonders lustig. Einiges an Fanservice, aber daran sollte man bei Harem gewohnt sein. Die Mädels sind ganz gut und können Alkohol trinken. Ansonsten sind ihre Hintergründe nichts, was sie nicht auch in einem Highschool Setting hätten machen können, aber der Gedanke zählt. Hayato ist der Standout, weil er nicht nur nen guten Kopf auf den Schultern sitzen hat, sondern auch nicht immer sofort von allem peinlich berührt ist. Er ist auch überraschend cool, wenn die Mädels ihm die Liebe gestehen. Am Ende sind wir bei 3/5. Aber Ouka ist ja nur zu Tsundere um sich bewusst zu sein


    Die Idee mit dem Cafe ist cool und dass sie das auch in verschiedenen Facetten (Strandcafe, Stand auf Fest) machen war eine schöne Dosis Realität. Im Prinzip zeigt einem sowas auch, dass bei den ständigen Highschool Settings doch viele offensichtliche Sachen einfach liegenbleiben, die man nicht oft in Anime sieht.
    Dass die Oma bis ans Ende zentral bleibt ist ganz gut. Die Enthüllung in der letzten Folge hat bei mir aber nur ein müdes Lächeln zurückgelassen – für die Klimax von der Staffel nicht so heiß. Der Grund aus dem Shiraguki seit der Kindheit in ihn verknallt war war nicht besonders spannend. Vielleicht bin ich hier so lauwarm, weil ich sie auch von allen am wenigsten mochte – ihr Gag, dass sie besoffen total wuschig wird, war nie lustig. Auch sonst sind die ruhigen Mauerblümchen in solchen Shows selten meine Favoriten, wenn sie nicht noch etwas anderes haben was sie speziell macht.
    Am Ende gabs dann nen Timeskip, wo man sieht, dass er mit einer von denen zusammenkommt und ne Tochter kriegt, die seine Haarfarbe hat. Überraschung
    Wobei der Trick bei Quintuplets besser funktioniert hat, weil die ja... naja, halt Fünflinge waren. Generell hat die Show starke Quintuplets Vibes und ich denke, wenn einem das gefallen hat, kann man auch Cafe Terrace ne Chance geben.

    Derzeit ist meine Haremliste so:

    1. Riho. Medium Tsundere. Sehr pflichtbewusst, kriegt shit done und harmoniert am besten mit Hayato. Hat auch gefühlt die meisten relevanten Szenen, weil sie sich um viel mit dem Cafe kümmert.
    2. Akane. Ist cool und zielstrebig. Dass sie in ner Band ist gibt schon mal Pluspunkte.
    3. Ouka. Hardcore Tsundere, das Trollen von Hayato ist gut. Ansonsten... hat sie aber nicht viele gute Momente gehabt in der Show. Auch wird nicht erklärt wieso sie so Tsundere ist.
    4. Ami. Hyper. Genki girls mag ich häufig, und das ist hier nicht anders. Hat bisher aber auch noch keine starken Momente gehabt.
    5. Shiraguki: Siehe oben.





    Damn, es geht ja in jeder dieser Romanzen (Dangers, Yamada und Insomniacs) diese Season recht zügig ab. Gar nicht zu vergleichen mit diesen Dauerbrennern wo man sich mal ein paar Zentimeter nach vorne bewegt, um dann direkt danach gleich wieder nen Kilometer nach hinten zu stürzen.
    Irgendwie ist das Tempo auch entsprechend der Geselligkeit der Charaktere:

    • Kyotaro (Dangers) ist n Chuuni und kann kaum ein Gespräch halten, weil er zu anxious ist. Auch Anna ist eher seltsam und unnahbar.
    • Akito (Yamada-kun) ist sehr wortkarg und weiß nicht so recht zu interagieren, ist aber grundlegend fähig (er HAT immerhin Kollegen an der Schule und Zockerfreunde). Akane hat gerade eine Trennung hinter sich, ist sonst sehr sozial.
    • Ganta (Insomniacs) ist eigentlich komplett normal, aber durch seine Schlaflosigkeit zurückgezogen und grummelig. Isaki ist sehr gut drauf und sozial.





    My Love Story With Yamada-kun At Level 999 [Fin]:
    Was mir an der Show wirklich gefallen hat: Sie war tatsächlich lustig. Meist musste ich mehrmals pro Episode lachen und die grundsympathischen Charaktere haben es nur noch besser gemacht. Akane und Akito sind ein süßes Hauptpaar. Dass das verknüpfende Thema ein MMO ist ist nicht neu, aber gut und plausibel umgesetzt. Dass Akane am Anfang verlassen wurde gibt ihr auch einiges an emotionalem Ballast, der mal zur Abwechslung nicht nur auf eine schlechte Kindheit zurückzuführen ist. Der Drama Anteil hält sich in Grenzen und ist in der Regel schnell geklärt. Auch mag ich, dass sie zwar älter als er ist, er sich aber erwachsener verhält - wobei das im Hinblick auf ein Gespräch in der Show vielleicht eher auf typische Rollenklischees zurückzuführen ist.

    Die Nebencharaktere sind auch alle unterhaltsam – vor allem mochte ich Runa, aber auch Eita ist ein wirklich cooler Typ. Und obwohl ich Yukari erst etwas seltsam fand (braucht man echt ne Konkurrentin in ner Show, bei der das Hauptpaar so klar ist?), hat mir ihr Arc dann doch gefallen und ich hoffe sie tritt weiterhin auf. Dazu muss ich noch sagen, dass es in Shoujo nicht immer selbstverständlich ist, dass die weiblichen Nebenfiguren auch gute Charaktere sind – gerade in klassischeren Geschichten werden diese gerne als "Nebenbuhlerin, die das Hauptpaar zerstören will" ausgespielt. Davon nimmt die Show zum Glück viel Abstand.
    Ich auch, wie niedlich einige Szenen animiert wurden. Häufig mit kleinen chibi Grafiken, stilisiert und einfach passend zu so einer Wohlfühl-Show.






    Insomniacs After School [9-12]:
    Das Ende von Episode 11 war schon ein Knaller, mit dem ich nicht gerechnet habe. Hat sich aber echt stimmig angefühlt (was man in Anime nicht immer sagen kann und irgendwie ist das auch schwer in Worte zu fassen, gerade wenn man über ein so fiktives Medium spricht) und die Beziehung der beiden entwickelt sich auch stetig und glaubwürdig. Auch die Inszenierung der Show ist sehr gelungen mit passender Musikuntermalung (aber auch Stille, wenn dies passt!) und vor allem starken Szenen vom Nachthimmel bei den Schlüsselmomenten. Ich mochte auch die dissonante Musik am Anfang von Episode 11, als er nach seiner Mutter schaut.
    Aber mal nen Schritt zurück. Ganta will Geld auftreiben, damit er und Magari nen Fototripp machen können. Dafür geht er arbeiten und es gibt auch ne Beach Episode. Ich mag es, dass hier mehr ein Gefühl der Freundesgruppe aufgebaut wird, in die Ganta mehr integriert wird. Natürlich auch deutlich mehr Mädels als Jungs, aber hey – Ganta hat halt keine Freunde

    Die Freundgesgruppe an sich finde ich aber eher uninteressant, außer Yui – die mit ihrem Tipp gar nicht so falsch lag, was zwischen Ganta und Isaki läuft *g *
    Ich mochte den Moment, in dem sie die Finanzen durchplanen auch gerne – generell baut die Show öfter so kleine Szenen ein, die andere vermutlich droppen würden, durch die sie aber echter und durchdachter rüberkommt. Bei dem Tripp kommt Isakis Schwester mit und spricht ein paar ernste Worte mit Ganta. Dass sich Isaki ihm so sehr geöffnet hat überzeugt sie aber letztendlich, dass sie die beiden alleine lassen kann.
    Dann war es in der letzten Episode spannend, wie er sich ihr gegenüber öffnet.


    Noch zwei Nebenbemerkungen:

    1. Als jemand, der Einschlafprobleme hat, kann ich sehr gut sagen, dass jemanden neben sich schlafen zu haben einem definitiv dabei nicht hilft. Aber ok, das ist die Romantisierung davon
    2. Isaki ist irgendwie so wenig involviert in das Fotografieren der Sterne. Ganta macht ja alles und sie gibt höchstens Notizen durch. Finde ich etwas seltsam, als wäre es für sie nicht so wichtig.

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