Ein unterhaltsames, aber selbst auf Hard sehr einfaches SRPG Spinoff da die meisten Gegner stumpf auf die Charaktere feuern, selbst wenn sich diese in Deckung befinden und nicht getroffen werden können. Dabei besitzt das Spiel sogar eine Mechanik mit der Charaktere aus der Deckung rausgehauen werden können. Davon machen die meisten Gegner aber nicht Gebrauch. Einzig die Bosskämpfe sind mechanisch ein bisschen anspruchsvoller, aber auch nicht wirklich schwer. Allein der Endboss hätte mich aufgrund seiner zwei gegenteiligen Mechaniken fast aus den Latschen gehauen. In jedem Level alle Belohnung abzustauben kann gegen Ende zwar etwas problematischer sein, das liegt aber vor allem an den ganzen Aufzügen und verschlossenen Türen die das Vorankommen erschweren und einen somit daran hindern können das Zuglimit einzuhalten. Es gibt außerdem einige Quests die mehr wie Puzzles ablaufen, wo vor allem die "Besiege alle Gegner in einem Zug"-Level eine Weile dauern können bis man die richtige Taktik raushat.
Die Story ist dafür ganz okay, entfaltet sich in den ersten zwei Welten aber nur sehr langsam, während in der dritten alles Schlag auf Schlag folgt und die restlichen Mysterien enthüllt. Danach folgt aber noch eine Welt die so gut wie keine Story besitzt, aber dafür wie ein Bossrush mit ein paar Fillerleveln wirkt. Trotz der relativ kurzen Länge von 26 Stunden war es mir also trotzdem ein bisschen zu lang. Da die Story noch vor dem Ende von Persona 5 spielt (aber nach dem Sieg über den finalen Boss), sich die Phantom Thieves aber in keinster Weise weiterentwickeln, könnte man das Spiel außerdem komplett überspringen. Die Phantom Thieves sind hier nämlich quasi Nebencharaktere die nur existieren um neue Charaktere bei ihrer Revolution zu unterstützen, darunter einen Politiker der anfangs ein richtiger Feigling ist. Mich hat außerdem gestört, dass die Story zwar sehr kompakt und low stakes wirkt, wie etwas das man in einem Persona 5 Dungeon hätte abarbeiten können, aber im Endeffekt trotzdem sehr Persona ist.
Sprich am Ende muss man wieder einen Gott umhauen der eine Personifikation des Wunsches der Menschheit nach einer friedlichen (und damit langweiligen) Welt ohne Konflikt ist.
Der Soundtrack ist ebenfalls typisch Persona, was eigentlich vollkommen in Ordnung ist, aber obwohl es einige Vocal Tracks gibt, fand ich keinen davon sonderlich einprägsam. Kann man also durchaus spielen, aber wenn ich eins der Spinoffs empfehlen sollte, dann eher Strikers.
