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  1. #18
    Spiel
    Spielzeit 12 Stunden mit allen Endings und Achievements
    Story The VII Enigma spielt in einer Version unserer Welt in der Billionen von Menschen von einer furchtbaren Pandemie dahingerafft wurden. Nach vielen Jahren wurde die Pandemie zwar endlich bekämpft, aber zu dem Zeitpunkt war es schon zu spät um die menschliche Zivilisation vor dem Kollaps zu retten. Vor Beginn der Pandemie wurde allerdings das Tempus Feld entdeckt, welches theoretisch in der Lage ist Informationen rückwärts durch die Zeit zu senden. Und der Empfänger dafür wurde sogar ein paar Jahre vor der Pandemie fertiggestellt. Nachrichten erfolgreich übertragen zu können ist den Forschern aber erst 15 Jahre später gelungen, kurz vor dem Untergang der Menschheit.

    Die Welt wurde also gerettet, nur um anschließend von einem totalitären Regime (dem Burea of Safety Controls, kurz BOSC) unterjocht zu werden, welches die Tempus Technologie genutzt hat um sich über unzählige Loops hinweg einen massiven technologischen Vorteil gegenüber der normalen Weltbevölkerung zu verschaffen. Und dementsprechend ist es so gut wie unmöglich die Menschheit aus deren Klauen zu befreien, da eine simple Tempus Nachricht genügt um jeglichen Fortschritt aus der Weltgeschichte zu tilgen.

    Ein letzter Funken Hoffnung existiert allerdings noch: der Prototyp eines Tempus Empfängers der angeblich im Jahr 2043 fertiggestellt wurde, ein Jahr bevor die Nachricht über die Pandemie aus der Zukunft empfangen wurde. Mit diesem die Menschheit zu befreien und dabei die Formierung des BOSC zu verhindern, könnte allerdings zu einer neuen, finsteren Zukunft führen in der erneut Billionen von Menschen von der Pandemie getötet werden, weswegen dieser Tempus Empfänger als Pandoras Box bezeichnet wird.

    Die Story dreht sich also um eine kleine Gruppe von Widerstandskämpfern die versuchen Pandoras Box zu erreichen während die Anführer des BOSC an den finalen Plänen für die Menschheit arbeiten die jeglichen Widerstand im Keim ersticken würden. An sich eine sehr interessante Prämisse die einiges an Spannung verspricht, aber in Wahrheit geht ein Großteil der Widerstands-Story viel zu reibungslos vonstatten. Im ersten Kapitel wird man außerdem direkt mit einer Masse an Exposition erschlagen die einem versucht das Zeitreise-Konzept dieser Welt zu vermitteln (es gibt nur eine Zeitlinie, welche nach Empfang einer Tempus Nachricht zum selben Datum resettet wird an dem die Nachricht empfangen wurde). Wirklich gestört hat mich das allerdings nicht, da die einzelnen Kapitel recht zügig vonstatten gehen und das Spiel mit allen Endings trotzdem nur 12 Stunden dauern dürfte.

    Ich finde es allerdings schade, dass Zeitreisen bzw. Zeitmanipulation zwar ein wichtiges Element der Story sind, man selbst aber so gut wie nie die Zeit verändert. Die meisten Zeitmanipulationen sind nämlich bereits geschehen bevor das Spiel überhaupt begonnen hat. Dementsprechend ist die Story größtenteils sehr linear, da so gut wie alle Entscheidungen nur schlechte oder alternative Endings freischalten, welche allesamt nicht länger als eine Minute dauern dürften.

    Ich finde es außerdem seltsam dass ein Regime, das nach totaler Kontrolle strebt, scheinbar alle Sicherheitskameras und Satellitenüberwachung abgeschafft und mit dem Neural-ID System ersetzt hat, welches die Gehirnwellen von Menschen zu deren Identifikation nutzt. Scheint zwar größtenteils zu funktionieren, aber da der Widerstand einen Weg gefunden hat das System zu blocken, dürfte das einer der entscheidendsten Gründe dafür sein, warum sie nicht innerhalb kürzester Zeit festgenommen werden. Man könnte sich zwar auch fragen, warum das BOSC nicht einfach die Zeit manipuliert, aber das wird zumindest später noch erklärt.

    Darüber hinaus hat mir The VII Enigma aber überraschend gut gefallen, vor allem wenn bedenkt, dass es selbst ein Jahr nach Release noch nicht mal 10 Reviews auf Steam besitzt. Die Story ist gut geschrieben, das Zeitreise-Konzept gut durchdacht, es gibt diverse interessante Enthüllungen und sogar ein paar emotionale Momente.
    Charaktere Die Charaktere könnte man als eine der größten Schwächen des Spiels bezeichnen. Die meisten Widerstandskämpfer sind mir nämlich komplett egal da man nicht genug über sie erfährt um eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Einer der Kerle ist ein Muskelprotz ohne Verstand, eine der Frauen sehr empathisch, einer ein guter Anführer für den der Erfolg der Mission über alles andere erhaben ist, etc... Einzig Elijah Shaw, ein Mann dessen Neural-ID keinem bekannten Profil entspricht und der zu Beginn seine Erinnerungen verloren hat, wird tatsächlich richtig gut entwickelt. Mehr kann ich aufgrund von Spoilern aber nicht zu ihm sagen.

    Ansonsten gibt es auf Seiten des BOSC noch zwei Charaktere die ich zwar nicht als fantastisch bezeichnen würde, aber die trotzdem eine gewisse Präsenz besitzen, zumal sich einer von denen jedes Mal sehr theatralisch verhält während der andere einige verabscheuungswürdige Taten begeht.
    Gameplay Wie bereits erwähnt gibt es hier viele Entscheidungen die in den meisten Fällen aber nur schlechte oder alternative Endings freischalten, wodurch sowas wie ein Flowchart nicht vonnöten ist. Es gibt allerdings eine Ingame Datenbank die jederzeit aufgerufen werden kann wenn ein unbekannter Begriff auftaucht, der darin eventuell noch ein bisschen genauer erklärt wird.

    An einer Stelle soll man außerdem ein Rätsel lösen dessen Antworten man selber eintippen muss. Da gibt es zwar mehrere Hinweise für, ich habe das aber auch so ohne größere Probleme lösen können. War also eine nette Abwechslung, aber mehr auch nicht.
    Präsentation Eindeutig die größte Schwachstelle des Spiels, da es auf mich so wirkt als ob die Charaktere mit irgendeinem 3D Programm erstellt und anschließend mit einem Filter bearbeitet wurden der sie mehr wie 2D Zeichnungen wirken lässt. Kann teilweise ganz stylisch aussehen, ist aber oft sehr hässlich, vor allem wenn die kompletten Charakter Sprites gezeigt werden oder die Charaktere übertriebene Grimassen schneiden.

    Die Animationen die genutzt werden um das Zeitreise-Konzept zu vermitteln sind aber zumindest nett gemacht.
    Musik Ist ebenfalls überraschend gut, vom ersten Action Track mal abgesehen der viel zu oft verwendet wird. Später gibt es aber noch einen epischeren Track, der dafür so gut wie nie zum Einsatz kommt. Eventuell sogar nur an dieser einen Stelle. Ansonsten gibt es viele ruhige, emotionale oder deprimierende Songs die ich mir zwar außerhalb des Spiels nicht anhören würde, die aber gut zur Story passen.
    Fazit Für ein Spiel das so gut wie keine Reviews besitzt und dementsprechend größtenteils unbekannt sein dürfte, ist The VII Enigma eine überraschend gute Zeitreise Visual Novel, auch wenn sie im Gegensatz zu sowas wie Zero Escape sehr linear ist. Die Charakter Sprites können zwar richtig hässlich sein, aber dafür ist zumindest die Musik gut gemacht.

    Wer über die schlechte Präsentation hinwegsehen kann, der bekommt hier also ein Spiel geboten das ich durchaus als Hidden Gem bezeichnen würde. Mag bei weitem nicht so komplex sein wie The Sekimeiya, eine andere Zeitreise Visual Novel die ich ebenfalls als Hidden Gem bezeichnen würde, aber dafür dauert sie auch keine 40 Stunden.
    Screenshots
    Wertung

    Geändert von ~Jack~ (23.03.2023 um 03:28 Uhr)

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