| Spiel |
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| Spielzeit |
35 Stunden und 39 Minuten
alle Sidequests, alle Schätze, Bonusboss besiegt, Charakter- und Monster Journal abgeschlossen und 100% der Maps erkundet |
| Story |
Adol reist in die Gefängnisstadt Balduq wo er aufgrund seiner vorherigen Abenteuer und seinen Zusammenstößen mit Romn direkt eingesperrt wird. Kurz darauf bricht er ohne größere Probleme aus, wird aber plötzlich von einer Frau angeschossen die ihn damit in einen Superhelden, ein Monstrum verwandelt. Und daraufhin ist er dank eines Fluchs in Balduq gefangen und muss immer mal wieder mit seinen anderen Monstrum Gefährten die Grimwald Nox zurückschlagen damit deren monströse Einwohner nicht in die reale Welt vordringen.
Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich hauptsächlich mit der Story eines der Monstrums und streuen am Ende ein paar Brotkrümel für die übergreifende Story, die aber erst sehr spät zusammenkommt. War bei Ys VIII allerdings auch nicht viel besser, wo man erst lange Zeit die Insel erforscht hat bis wirklich viel passiert ist, von daher fand ich das nicht so schlimm, zumal Ys IX ein bisschen kürzer ist. Das Geheimnis um den anderen Adol, sowie ein paar wiederkehrende Ys 1 Monster war außerdem einigermaßen interessant.
Der Homunkulus-Twist war zwar nicht ganz was ich mir erhofft hatte, aber hat doch einigermaßen gut funktioniert. Nicht so wie die Sache mit den Monstrums, deren reale Identitäten vermutlich eine Überraschung sein sollten, es aber nie wirklich waren. Vor allem nicht bei Raging Bull, die die einzige Frau mit richtig großen Brüsten ist. Dass deren Stimmen in beiden Formen identisch sind, macht es nur noch offensichtlicher.
Storytechnisch fand ich es allerdings ein bisschen übertrieben, dass die andern spielbaren Charaktere plötzlich auch Homunkuli waren ... und Chatelard natürlich auch. Mir hätte schon gereicht wenn Aprilis als einzige seit Jahrhunderten versucht die Grimwald Nox zurückzuhalten und erst vor kurzem das Ende ihrer Kräfte erreicht hätte und dadurch Hilfe suchen musste. Ist nicht unbedingt furchtbar, aber hätte auch nicht sein müssen. Vor allem weil am Ende einfach mal alle Homunkuli offscreen mit ihren Originalen verschmolzen wurde ohne dass es einen nennenswerten Unterschied gemacht hat. Das war bei Adol und dem Crimson King noch verständlicher weil da keine Jahrhunderte dazwischen liegen. Die Homunkulus Sache fand ich aber zumindest beim Endboss nochmal cool, wenn da plötzlich die Zwillingsgöttinnen von Ys samt der Schwarzen Perle aus dem Boden hervorschießen. Da hätte ich mir glatt einen instabilen Homunkulus gewünscht der über mehrere Phasen hinweg in unterschiedliche Ys Bosse morpht.
Ich musste mich außerdem fragen was zum Henker das Egg of Draupnir eigentlich gemacht hat. Weil wenn das seinen Zweck erfüllt hätte, dann hätte die Story doch eigentlich nicht passieren sollen, weil es den Zorn von Chatelord und Co vermutlich aufgesaugt und in Lemures umgewandelt hätte. Aber das ist ja offensichtlich nicht passiert obwohl das Ei noch immer einwandfrei zu funktionieren schien. |
| Charaktere |
Die Monstrum Gruppe fand ich ganz nett da man im Laufe der einzelnen Kapitel mehr als genug über sie erfährt und deren Interaktionen teilweise sehr unterhaltsam sind. Haben sich ein bisschen wie die Phantom Thieves aus Persona 5 angefühlt, die aufgrund der längeren Spielzeit aber wesentlich mehr Zeit hatten sich zu entfalten. Die anderen Nebencharaktere, die man als Support rekrutieren kann, sind nicht ganz so gut entwickelt da die anschließend meist nur untätig rumsitzen, haben aber auch alle kleineren Nebenstories zu bieten.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere Charaktere die im Laufe des Spiels immer wieder was neues zu erzählen haben. Interessante Stories sucht man da aber vergeblich, außer wenn die mit einem der Hauptcharaktere zusammenhängen. In der Hinsicht ist das Spiel also schlechter als die Trails Reihe, aber für Ys-Verhältnisse wars ganz okay. Bei solch einer großen Stadt in der man fast das ganze Spiel verbringt, hätten die Entwickler aber durchaus mehr draus machen können. |
| Gameplay |
Vom Kampfsystem her fand ich das Spiel genau so spaßig wie all die letzten Teile. Geht gut von der Hand, hat eine Vielzahl an Skills zu bieten und dank der Monstrums auch diverse Spielstile die man frei wählen kann. Fand vor allem Hawk mit seinen schnellen Stichattacken sehr spaßig. Renegade mit seinem Hugo Gameplay (schießt mit Magiebällen um sich) habe ich dafür links liegen gelassen und nur im finalen Dungeon nochmal reingeschaut. Hat teilweise coole Angriffe, aber die normalen Attacken machen keinen Spaß.
Die Bosskämpfe haben mir auch viel Spaß gemacht und haben teilweise gute Mechaniken zu bieten bei denen man viel in Bewegung bleiben muss. Besonders den Endboss von Kapitel 8 fand ich in dieser Hinsicht gelungen. Das Problem ist nur, ich habe auf Hard gespielt und selbst da war das Spiel bis auf wenige Ausnahmen viel zu einfach. Ich musste nicht mal auf die Angriff-Typen achten da man die meisten Gegner problemlos mit dem selben Charakter weghauen kann. Der einzige Boss bei dem ich wirklich Probleme hatte und lauter Tränke schlucken musste war Nygtilger. Hoffe Ys X hat in dieser Hinsicht mehr zu bieten, ansonsten muss ich wohl tatsächlich so hoch wie möglich starten um ordentlich gefordert zu werden.
Es gibt außerdem wieder ein Tower Defense Minispiel, das allerdings keinerlei Herausforderung zu bieten hat. Ich habe nämlich alle Level mit einem S-Ranking abgeschlossen ohne dass meine Basis mehr als ein paar Kratzer abgekommen hätte. Das Minispiel von Ys VIII fand ich besser gebalanced. Und es hat vor allem den Spielfluss nicht gestört. Hier muss man pro Kapitel aber immer einen dieser Kämpfe machen um ein neues Gebiet freizuschalten. Und optional noch einen zweiten für ein weiteres Gebiet. Das zwingt einen aber zumindest die Sidequests zu machen, weil man dafür auch die nötigen Punkte sammelt um den nächsten Kampf freizsuchalten. Ansonsten müsste man von Spawnpunkt zu Spawnpunkt rennen und Monster töten.
Wie schon bei Ys VIII gibt es außerdem einen zweiten Charakter den man ab und zu spielen darf. Macht im Gegensatz zu Dana aber nicht so viel Spaß da es keinen einzigen Bosskampf, aber dafür viele Fallen gibt. Mehr als stumpf um sich hauen und ein bisschen durch die Gegend hüpfen kann dieser Charakter außerdem nicht.
Die neuen Fortbewegungs-Skills fand ich dafür richtig cool. An Wänden hochlaufen, sich durch die Gegend teleportiert, durch die Luft gleiten. Da macht Erkundung richtig Spaß mit! Es ist nur schade dass die Entwickler das volle Potenzial dieser Skills nie ausgeschöpft haben. Es gibt zwar einige weitläufige Areale in denen man sich richtig austoben und lauter optionalen Loot sammeln kann, der teilweise gut versteckt ist, aber gleichzeitig gibt es auch viele lineare Korridore in denen diese Fähigkeiten keinen Zweck erfüllen. Auf Hard ist ein Großteil dieses Loots außerdem recht nutzlos, selbst die Tränke. Mit Ausrüstung hätte ich mehr anfangen können, aber die muss man leider kaufen oder craften. Einzig Accessoires gibt es im Überfluss, aber die habe ich so gut wie nie gewechselt.
Das Gameplay macht also auf jeden Fall Spaß, aber da hätte noch viel mehr draus gemacht werden können. Zumal das vermutlich der einzige Teil mit solchen Fähigkeiten sein wird, außer sie lassen sich neue Ausreden einfallen um Adol Wände hochrennen zu lassen. |
| Präsentation |
Ist natürlich nicht auf dem neuesten Stand der Technik, aber das Charakter- und Monsterdesign fand ich durchaus ganz gut. Balduq lässt dafür etwas zu wünschen übrig, weil die Stadt teilweise sehr leer wirkt. Eventuell um Spieler nicht zu behindern wenn sie an Wänden hochrennen, aber dank Doppelsprung wären die meisten Hindernisse kein Problem gewesen, zumal die Charaktere problemlos mehrere Hindernisse hintereinander hochrennen solange kein Vorsprung im Weg ist. Richtiges Grass statt flacher Grasflächen hätte außerdem schon dabei geholfen die Welt lebendiger und gefüllter wirken zu lassen ohne dem Gameplay im Weg zu stehen.
Obwohl das Spiel gut inszeniert ist, hat mich außerdem gestört, dass NPCs innerhalb von Zwischensequenzen ständig in Zeitlupe zu rennen scheinen. Wirkt ein bisschen absurd, vor allem Ingrids Gewatschel. Und Falcom hat scheinbar noch immer nicht gelernt dass Menschen, wenn sie zwinkern, das nur ganz kurz machen anstatt ein Auge für längere Zeit geschlossen zu lassen. |
| Musik |
War wieder richtig gut. Typisch Ys halt. Mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen  |
| Fazit |
Nach der schlecht erzählten Story von Cold Steel 4 und all den negativen Reaktionen die ich zu Ys IX gesehen habe, hatte ich eigentlich das schlimmste befürchtet. Das Spiel war im Endeffekt aber besser als erwartet und hatte so gut wie keins der Probleme der Cold Steel Reihe zu bieten. Selbst die Gespräche fand ich vom Umfang her vollkommen in Ordnung. Es gibt zwar ein paar seltsame Ereignisse, wie Yufas Schwester die Adol fragt wo Yufa ist ... die direkt neben Adol steht, nur mit dem Rücken zu ihrer Schwester gewandt, aber die sind zum Glück eine Ausnahme und nicht die Regel. Ich hätte mir allerdings gewünscht dass Chatelards Revolution tatsächlich passiert wäre um Balduq ins Chaos zu stürzen, was der ultimativen Grimwald Nox einen besseren Grund gegeben hätte zu existieren ... welche dann aber eh nie wirklich passiert ist, außer man will den optionalen Superboss als deren Repräsentation ansehen.
Monstrum Nox hätte also noch wesentlich besser sein können, aber ich würde es keineswegs als schlechtes Spiel bezeichnen. |
| Screenshots |
  
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| Wertung |
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