Spiel |
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Spielzeit |
6 Stunden und 35 Minuten |
Story |
Private Eye Dol handelt von einer Schauspielerin die an Dreharbeiten in einem verfluchten Anwesen teilnehmen soll, aber plötzlich in einen Mordfall verwickelt wird der eventuell mit einem Geist zu tun hat. Dank eines Unwetters und des dadurch verursachten Erdrutsches kann die Polizei allerdings niemanden vorbeischicken, weswegen sie den Mord schlussendlich selber aufklären muss. Und daraufhin wird sie mehrfach hintereinander in weitere Mordfälle verwickelt (gut, zwischendurch ist auch Diebstahl mit dabei, der fungiert aber nur als erste Hälfte des Falls der schlussendlich zu einem Mord führt). Sie hat also in etwa soviel Glück/Pech(?) wie Conan Edogawa 
Obwohl das Spiel ein bisschen an Ace Attorney erinnert, fehlen allerdings richtig coole Enthüllungen die alles auf den Kopf stellen. Das macht die Story zwar nicht schlecht, sorgt aber dafür das sie schnell in Vergessenheit gerät. Ich hätte mir außerdem noch ein oder zwei zusätzliche Fälle gewünscht damit die Story besser ausgearbeitet werden kann. Zwischendurch wird nämlich eine Verschwörung aufgedeckt, die im nächsten Fall aber direkt zerschmettert wird.
Da das Spiel in 4 Fälle unterteilt ist, sind die außerdem allesamt recht kurz. Fühlen sich zwar nicht gehetzt an, aber hätten sicherlich noch ein bisschen umfangreicher gestaltet werden können.
Das Setting ist übrigens ein bisschen seltsam. Computer nutzen hier nämlich immer noch Disketten, obwohl es holografische KI Helfer gibt die scheinbar in einen Ring reinpassen. |
Charaktere |
Da in jedem Fall so 9 Charaktere eine wichtige Rolle spielen, bleibt leider nicht genug Zeit die alle ordentlich zu entwickeln. Von daher habe ich keine wirkliche Meinung zu irgendwem, nicht mal zu den Charakteren die in mehreren Fällen auftauchen. Nur bei einem kann ich sagen, dass er ein richtiges Arschloch ist, weil er sich eben wie ein Arschloch verhält. So verprügelt er an einer Stelle ein minderjähriges Mädchen damit sie ihn in Ruhe lässt, obwohl Ingame nie gezeigt wird dass sie ihn verfolgen würde.
Im Großen und Ganzen erfüllen die Charaktere also ihren Zweck, aber mehr auch nicht. |
Gameplay |
Ich hatte ursprünglich angenommen, dass es sich hier um eine Visual Novel handeln würde, aber ein Großteil des Spiels läuft mehr wie ein Adventure ab das von der Präsentation her an 16-Bit RPGs erinnert. So gibt es zwar Stellen wo ein Hintergrundbild zu sehen ist und man mit NPCs redet oder irgendwas untersucht, aber es gibt noch viel mehr Abschnitte in denen man frei durch die Gegend läuft und Nachforschungen anstellt.
Die Steuerung fand ich dabei aber etwas nervig, weil wenn man gegen ein Hindernis rennt, das sich nicht untersuchen lässt, dann läuft der Charakter automatisch in eine andere Richtung. Man rutscht also quasi ungewollt durch die Gegend anstatt in Ruhe alles anklicken zu können.
Die meiste Zeit habe ich außerdem damit verbracht mal mehr und mal weniger planlos durch die Gegend zu rennen und mehrfach mit den selben NPCs zu reden bis irgendwann das nächste Event getriggert wurde. Im ersten Fall muss man außerdem öfters warten bis die NPCs irendwo hingehen damit man dort ein neues Event triggern kann. Fand ich also ein bisschen nervig, zumal man überall erst hinlaufen muss anstatt wie bei Ace Attorney schnell zwischen allen wichtigen Orten hin- und her zu springen.
Zwischendurch gibt es außerdem noch ein ein paar fordernde Gameplay Abschnitte, wie eine Stelle wo man sich durch eine Höhle rätseln muss indem man Floße und Lotusblätter so verschiebt, dass man die andere Seite erreicht. Hat ein bisschen gedauert, war zur Abwechslung aber ganz nett.
In der zweiten Hälfte des zweiten Falls muss man außerdem selber die Map einer Insel ausfüllen indem man darauf achtet was die NPCs über die einzelnen Orte zu sagen haben (der Ort ist 500 Meter von diesem Ort entfernt, etc...). War größtenteils kein Problem, beim Finale aber sehr nervig da ich schlichtweg nicht die richtige Stelle finden konnte. Man klettert an der Stelle zwar auf einen Baum um den gesuchten Ort ausfindig zu machen, der Fluss der dabei ein entscheidender Hinweis gewesen wäre, ist aber nirgends zu sehen.
Beim Lösen der Fälle kann man außerdem keinen wirklichen Fehler machen da Navi, die KI-Gehilfin, einen so lange raten lässt bis man den richtigen Täter entlarvt hat. An einer Stelle kann man sich zwar vorher für einen Täter entscheiden, das sorgt allerdings dafür, dass man diese Person nicht mehr verhören kann da sie stattdessen einen Beweis verlangt. Und dadurch könnte man den Fall überhaupt nicht lösen da einer dieser Charaktere einen wichtigen Gegenstand besitzt den man nur in einem normalen Gespräch erhalten kann. Man kann die Täter-Auswahl aber glücklicherweise rückgängig machen. |
Präsentation |
In dieser Hinsicht kann sich das Spiel auf jeden Fall sehen lassen. Die 2D Abschnitte sind schön detailliert, es gibt einige Charakter-Posen, gut aussehende Portraits, viele animierte Zwischensequenzen und das Spiel ist dazu auch noch komplett synchronisert.
Das einzige was ich anzukreiden hätte wäre ein leichtes Rauschen das die Sprachausgabe begleitet. Stört nicht wirklich, kann man aber auch nicht überhören. |
Musik |
An sich nicht schlecht, hat aber nur wenig Abwechslung zu bieten und wird dadurch schnell eintönig. Vor allem im ersten Fall, wo man die ganze Zeit in diesem Anwesen rumläuft und viel zu oft die selbe Musik gespielt wird. |
Fazit |
Private Eye Dol ist ein nettes Adventure für dessen Gameplay man allerdings einiges an Geduld mitbringen muss, weil man die meiste Zeit nur durch die Gegend rennt, alles mögliche anklickt und hofft ein neues Event zu triggern. Mit einer Spielzeit von 6 1/2 Stunden ist es allerdings kurz genug, dass das Gameplay gerade noch erträglich ist. Aber dafür ist es leider viel zu kurz als dass die Story oder die Charaktere wirklich glänzen könnten, vor allem über 4 Fälle verteilt. Und für ein Detektiv-Spiel fehlen leider richtig coole Aha Momente. Bei der Präsentation haben die Entwickler sich aber zumindest richtig viel Mühe geben.
Es ist also kein Spiel das ich empfehlen würde, aber auch keins von dem ich abraten würde. Kann man durchaus spielen, muss man aber nicht. |
Screenshots |
  
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Wertung |
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