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Moderator Diaboli

Final Fantasy XVI (PS5)
+ durchaus spannende Handlung und teils gut gemachte Dramatik
+ recht erwachsen wirkende Erzählung ohne die ganz nervigen Klischees
+ sympathische Charaktere
+ gute Musik
+ die Nebenmissionen liefern interessante Hintergrundinfos
+ gute Spielzeit
- hat leider nicht den Charme eines FFVIII, IX oder X
- stellenweise langweilig, z.B. wenn man für Nebenaufgaben schlauchige Umgebungen wiederholt ablaufen muss
- unkomplexes Kampfsystem
- sexistischer Umgang mit weiblichen Charakteren
- teils übertriebene Dragon-Ball-Action
- keine Spielzeit-Anzeige
Was FFXVI angeht, war ich ziemlich zwiegespalten, weil ich von SE nur noch wenig und von FF eigentlich nichts mehr erwarte und der Trailer mich auch nicht umgehauen hat. Gut, die Musik fand ich noch durchaus gut, so etwas kann ja auch mal was retten.
Wie es dann kam, brauchte ich ein wenig Abwechslung zu etwas, was mich in diesem Jahr viel Zeit und Nerven gekostet hat, und hatte Lust auf ein Spiel; zufällig kam da gerade FFXVI raus. Na, dann.
Der Einstieg ins Spiel gefiel mir jetzt nicht so, denn diese Ifrit-Phönix-Szene ist total lahm. Ich brauchte auch bestimmt 1-2 Stunden, also bis eine Weile nach dem Zeitsprung, um richtig reinzukommen. Mir fiel aber schnell auf, dass die Handlung nicht „cool“ oder so wirken wollte, wie es in Boyband-FFXV versucht wurde, sondern eher erwachsener rüberkommt, aber ohne dieses Erzwungen-Düstere abzuziehen. Der Hauptcharakter wirkte auch schon mal ganz angenehm.
Nachdem ich dann reingekommen war, machte mir FFXVI auf jeden Fall deutlich mehr Spaß als XIII und XV zusammen. Die Handlung sorgte eigentlich immer wieder dafür, dass ich weiterspielen wollte, und auch die Charaktere sind überwiegend gut gemacht, gerade Clive, Jill und Cid. Das Spiel schaffte es eigentlich immer, mich über die Handlung bei der Stange zu halten und setzte immer mal wieder auf Emotionen und dramatische Szenen.
Leider ist der Umgang mit weiblichen Charakteren echt mal wieder daneben, anders als damit, dass hier mal wieder Männer eine Geschichte von, für und mit Männern erzählen, kann ich mir z.B. den Umgang mit Benedicta nicht erklären. Auch Jill ist meistens dafür da, um Clive zu unterstützen und verschwindet zwischendurch auch einfach mal. Weibliche Charaktere in Ost-RPGs haben so oft zu wenig eigene Agenda…
Ich mochte ansonsten aber das Zusammenspiel der Charaktere und z.B. auch, dass die (spielerisch leider nicht interessant gemachten) Nebenmissionen viel zusätzliche Handlung und Infos zu den Charakteren beinhalten.
Manche Teile der Handlung waren leider etwas drüber (eigentlich alles, was zu Kämpfen in Eikon-Form führte), anderen wiederum, gerade zwischen den actionreicheren Teilen, plätscherten sehr vor sich hin bzw. waren uninteressant.
Spielerisch fand ich FFXVI schwächer, denn das Kampfsystem ist relativ unkomplex und funktioniert auch mit Knöpfchendrücken, was nur unwesentlich besser wird, sobald man weitere Eikons bekommt. Das hier ist selbst für ein Action-KS recht lahm. Die Eikon-Kämpfe fand ich eigentlich komplett eintönig und deren Präsentation ist z.B. während des Kampfes in der Wüste komplett drüber und erinnert und Dragon Ball (es fehlte eigentlich nur noch, dass die Charaktere anfangen, sich Löcher in den Körper zu kloppen … Momentchen). Auch die Umgebungen sind eher nur ok und häufig schlauchig und nicht interessant genug gemacht. Das wird vor allem ärgerlich, wenn man für eine Nebenmission nochmal einen Weg ablaufen muss. Und während manche Orte auf den ersten Blick interessant aussehen, ist es nervig, hindurchzulaufen (ich weiß gerade nicht, wie dieser eine Ort relativ am Anfang hieß). Auch sein Versteck hat man irgendwann häufig genug durchlatscht. Leider sieht man diese spielerische Eintönigkeit immer häufiger in Spielen. Frech fand ich auch die fehlende Möglichkeit, sich die Spielzeit anzeigen zu lassen. Was soll der Scheiß? Das ist so eine … basale Funktion. Auch die Schrift in den Menüs ist mal wieder zu klein ausgefallen.
Die Musik hat mir größtenteils wirklich gut gefallen und gerade in den Kämpfen ist einiges los. Generell mag ich orchestrale Stücke in Spielen gern. Das ist jetzt ein anderer Stil, als z.B. in einem FFVIII, IX oder X, aber gut; anders gut eben.
Die (geschätzte) Spielzeit fand ich von der Dauer her sehr angemessen und hatte definitiv meinen Spaß, v.a. da die Handlung dieses Spiels glücklicherweise etwas taugt. Den Charme eines der o.g. Spiele hat FFXVI aber nicht, sondern könnte problemlos auch anders heißen, aber das überrascht seit FFXII ja leider nicht mehr. Dennoch würde ich es gerade Leuten empfehlen, die Lust auf eine spannende Handlung und mehr oder weniger gut erzählte Charaktere plus Dramatik und Bombast haben. Das Ende fand ich übrigens gar nicht so schlecht, wie anscheinend manch andere, war schon ganz ok. Da die Handlung für mich gut funktioniert hat, hat FFXVI nach all den Nieten aus der Reihe einen durchaus guten Eindruck bei mir hinterlassen.
Spielzeit: ca. 43 Std.
Insgesamt: 8/10
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