Redemption Reapers (PS5)

+ flüssiges, spaßiges Spielprinzip
+ gute Musik
+ fünf Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten
+ teilweise fordernd, aber nicht unfair


- die von der Handlung versprochene große Enthüllung ist echt zum Gähnen
- die Handlung ist unoffensiv, lockt aber auch keinen Orc aus seiner … Höhle (?) hervor
- das Upgrade-System stößt sehr schnell an seine Grenzen, knappes Geld und zu reparierende Waffen manchmal nervig


Redemption Reapers war ein Zufallsfund von mir. Irgendwann hatte ich mal etwas davon gesehen, aber nicht weiter beachtet und als das letztens nochmal geschah, merkte ich, dass es ein Taktik-RPG ist. Großartig vermarktet wurde das irgendwie nicht und auf dem deutschen Markt kann man es wohl nur herunterladen, sollte man denn irgendeinen Grund haben, es nicht von Netgames zu besorgen (wüsste jetzt keinen).

Die Beschreibung auf der Hülle ist mehr oder weniger nichtssagend.
Man liest im Netz auch ziemlich unterschiedliches Zeug über das Spiel: Manche Seiten labern über Bloodborne, andere, dass es kaum laufen würde. Für die PS5-Version kann ich beides nicht bestätigen. Das Spiel hat zwei Schwierigkeitsgrade und einer wird noch freigeschaltet, wenn man es einmal durch hat. Von den zwei Start-Schwierigkeitsgraden kann man beide gut machen, v.a. dann, wenn man Erfahrungen mit Taktik-RPGs hat. Es gibt immer wieder mal Level, die die Schwierigkeit anziehen, aber durch die Möglichkeit, Level zu wiederholen, kann man Levelunterschiede ganz gut ausgleichen. Durch entsprechende Positionierung werden automatische Team-Angriffe ausgeführt, so dass man stärkere Gegner gut loswird, ohne viel Schaden zu nehmen.

Die Umgebungen sehen eigentlich immer sehr ähnlich aus und schlagen und dieselbe „Düster-Schiene“, zumal man eine Schlacht i.d.R. dadurch gewinnt, indem man alle Gegner besiegt. Ich hatte aber trotzdem mit allen der 28 Level meinen Spaß, langweilig wurde es nie, da ich, nach Erhalt von neuen Angriffen, immer wieder damit beschäftigt war, neue Herangehensweisen an Gegner auszuprobieren. Alle Charaktere spielen sich auch total unterschiedlich und können sich durch die Vergabe von Skill-Punkten unterschiedlich entwickeln (Karren, die Bogenschützin, war bei mir z.B. eine Ecke stärker als die meisten anderen und da sie einen hohen Ausweich-Wert hatte, habe ich sie gerne mal einfach vorgeschickt).
Die Menüs fand ich gut gemacht und übersichtlich; die Aufrüstung von Charakteren, Waffenreparatur usw. bevor einem Kampf ist dadurch eine große oder müßige Sache. Spielerisch fand ich Redemption Reapers wirklich total rund, motivierend und spaßig. Es spielt sich auch einfach flüssig und motivierend, angefangen bei der Bewegung der Charaktere (nicht die Animationen) bis zur Geschwindigkeit.

Von der Handlung sollte man allerdings nicht zu viel erwarten. Sie kommt ohne große Klischees aus und solche Anime-Klischees wie im letzten Fire Emblem hätten sowieso nicht reingepasst. Es passiert aber auch nicht viel, sondern man ist stetig damit beschäftigt, die „Mort“, Monster, die das Land überschwemmen, entweder zu bekämpfen oder vor ihnen zu flüchten. Eine anfangs angekündigte, große Enthüllung stellte sich als große Schlaftablette heraus und die Charaktere werden auch nicht so charakterisiert, dass sie wirklich interessant wären. Da die Handlung aber ansonsten nicht offensiv ist, fand ich es irgendwie auch nicht so schlimm. Passt schon irgendwie.

Sehr gut fand ich die musikalische Untermalung, die jederzeit zu dem, was gerade passiert, passt und zwischen melancholisch-bedrückend und auch mal „Omg, wie episch“ rangiert. Viele Stücke gibt es nicht, aber sie sind alle toll. Ein wenig hat mich die Musik von der Stimmung her an "Trinity - Souls of Zill'Oll" erinnert.

Als Taktik-RPG-Liebhaber würde ich das hier kaufen.

Spielzeit: 14,5 Std.
Insgesamt: 8/10