God of War

God of War. Für viele zum Zeitpunkt seines Releases sicherlich das Spiel des Jahres. Ich hab hier ehrlich gesagt ein recht lineares und kurzweiliges Action Spiel erwartet mit brutalen Kämpfen. Das trifft es aber nicht mal im Ansatz. Auch wenn es am Anfang noch recht linear wirkt, eröffnet sich hier sehr bald eine sehr eine große (aber zum Glück nicht übertrieben große) Welt mit vielen optionalen Gebieten, die man schon recht früh betreten kann. Und je mehr storyrelevante Fähigkeiten man sich aneignet, desto mehr optionale Gebiete werden verfügbar bis hin zu komplett optionalen Welten. Sowas liebe ich an Spielen und ist in Gof of War grundsätzlich auch sehr gut gelöst, führt aber dazu, dass man viele Gebiete mindestens zweimal, teilweise sogar dreimal durchforsten muss, um alles zu sehen.
Auch liegt der Fokus hier gar nicht so sehr auf der Action, sondern mehr auf der tollen Spielwelt und dem Verhältnis zwischen Kratos und seinem Sohn. Das zerrüttete Vater-Sohn Verhältnis wird hervorragend inszeniert. Auch wenn mir Astreus ab und an auf die Nerven ging, ist sein Verhalten zu jeder Zeit plausibel. Dazu tragen vor allem auch die hervorragenden Synchronsprecher bei. Die deutsche Synchronisierung ist vermutlich eine der besten, die ich je auf Videospielebene gehört habe. Die Story ist einfach gehalten, wird aber toll erzählt in den sehr gelungenen Dialogen und den epischen Zwischensequenzen, getragen von einem sehr guten Soundtrack. Auch die kleinen Erzählungen bei den Bootsfahrten und den Reisen zwischen den Gebieten sind absolut klasse.
Das Kampfsystem ist eher einfach gehalten, aber dennoch ganz gut gelungen. Man merkt aber einfach, dass die Kämpfe nicht so sehr im Vordergrund stehen wie man es sonst von der Serie gewohnt war.
God of War hat aber auch negative Aspekte. So ist das Skillsystem etwas suboptimal gelöst. Zum einen kann man schon sehr früh im Spiel die wichtigsten und besten Fähigkeiten freischalten und zum anderen hätte ich mir ein umfassenderes Skillset gewünscht. Gegen Ende hat mir bei den Kämpfen ein wenig die Abwechslung gefehlt. Dazu mal wieder die recht hohe Anzahl an Collectables wie bei so vielen modernen Open World Spielen. Da die Welt aber zum Glück nicht so gigantisch groß ist, fällt das hier nicht ganz so negativ ins Gewicht. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu meckern. Insgesamt ein episches Abenteuer, das mir sehr viel Lust auf den Nachfolger gemacht hat. 8/10